Bösen Mädchen, bringt das Christkind keine Geschenke

Nelly111

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Bösen Mädchen, bringt das Christkind keine Geschenke

Ein kleines Mädchen, vielleicht sieben Jahre alt, war unbedacht böse. Sie bekam Schläge, wegen jeder Kleinigkeit. Schon ein falscher Blick brachte ihr den Zorn des Vaters entgegen.

So saß dieses böse Mädchen, mit ihren beiden Schwestern, eines Abends beim Küchentisch. Vor sich hatten sie jeder ein Blatt Papier und einen Bleistift sowie Buntstifte liegen.
Verfasst sollte werden ein Brief an das Christkind.
Das böse Mädchen übernahm zu aller erst das Schreiben für ihre jüngere Schwester. Sorgsam schrieb sie auf was ihr Schwesterchen sich alles so wünschte. Zum Schluss bemalte sie für ihre kleine Schwester diesen Brief, mit Sternen, Blumen, Englein,...
Danach half sie ihrer älteren Schwester, deren Brief in den Umschlag zu stecken.

Erst jetzt, rieb sie sich die Hände, holte tief Luft, schob sich ihren Sessel zurecht und begann mit ihrem Brief, an das Christkind.

Das Christkind. Das böse Mädchen stellte sich das Christkind als Baby, mit weißen Flügeln und einem gütigen Lächeln in ihrer Fantasie vor. Hell strahlend und glünzend. Und ihr innigster Wunsch war es, nur ein Mal das Christkind auch wirklich zu sehen.
Einige Zeit brauchte sie, bis sie die richtigen Worte auch für so ein wunderbares Wesen, wie das Christkind es für sie ist, fand.
Das böse Mädchen hatte viele Wünsche.
Mehr Geld für die Mama, weniger Alkohol für den Papa, gute Noten in der Schule für die ältere Schwester und viele Spielsachen für ihre jüngere Schwester.
Doch einen Wunsch, hatte das böses Mädchen auch für sich selbst. Eine Puppe wünschte sie sich. Eine Puppe die sie lieben kann, frisieren, baden und umziehen kann. Groß muss sie nicht sein. Aber sehr viele Dinge, wie Kleider, Bürsten, .. musste sie mit bringen.

Und wie jedes Jahr, legten die drei Mädchen ihre Briefe, verfeinert mit einem kleinen Stück Schokolade, in das Fenster und schickten noch einen geheimen Wunsch, ganz still für sich in den Sternenhimmel hinaus.

Am nächsten Morgen, war die erste Tat, nach dem Aufwachen, das Fenster zu überprüfen und festzustellen, dass die drei Briefe auch abgeholt wurden.

Kurz vor heilig Abend, war mal wieder eine Situation, in der das kleine Mädchen bestraft wurde. Schluchzend saß sie danach in einer Ecke und dachte angestrengt nach, „Warum wurde ich bestraft? Warum bin ich böse? Was hab ich böses getan?“
Keine Antwort zu finden, oder auch zu bekommen, sagte ihr Vater“: Böse Mädchen bekommen keine Geschenke vom Christkind!“

Da erschrak das kleine Mädchen und strengte sich nun noch mehr an „nicht böse“ zu sein. Doch immer wieder passierte es ihr und so gab sie die Hoffnung auf ein Geschenk vom Christkind auf!

Dann, heilig Abend, steht unter dem Christbaum auch ein Geschenk für das böse Mädchen. Sie konnte es nicht fassen und unsicher nahm sie ihr Päckchen und wickelte das viele Papier ab. Endlich ausgepackt, sah sie eine Puppe, mit langem blondem Haar und unzählig viel Krimskrams dazu.
Sie freute sich. Doch dann hielt sie inne. Und überlegte:“ Und wenn sich das Christkind jetzt geirrt hat, und diese Puppe gehört einem braven Mädchen?!
Da entschloss sich das böse Mädchen dazu, die Puppe wieder ein zu packen und in das Fenster zu stellen. Und darauf zu warten ob das Christkind die Puppe wieder abholt.

Aufgeregt wie sie war, konnte dasböse Mädchen nicht einschlafen. Unsicher war sie, ob sich nun das Christkind geirrt hat, oder hat Papa gelogen?

Doch, dann plötzlich, mitten in der Nacht, alle schliefen bereits tief und fest. Überall war es still. Nur das böse Mädchen konnte ihren eigenen Atem hören. Da erschien ein helles Licht im Fenster, ein Strahlen so hell, doch es blendete nicht. Dieses Licht sprach zu dem kleinen Mädchen und meinte: du bist ein braves Mädchen und bekommst ein Geschenk. Die Puppe gehört dir!“ Und so plötzlich diese Licht auftrat, so plötzlich war es auch wieder weg.

Vor Staunen und Aufregung, liefen dem kleinem Mädchen, die Tränen über ihre Backen. Sie vergaß zu atmen, ihr Herz pochte wie verrückt.

Die Mutter wurde wach und musste das kleine Mädchen schütteln, damit es wieder atmete. Vor Aufregung stotterte sie das Erlebte zu ihrer Mutter, doch die glaubte ihr nicht.
Der Vater wurde wach und wollte sie wieder bestrafen.
Zum ersten Mal nimmt sie all ihren Mut zusammen, holte tief Luft und schrie ihren Vater an: "Ich bin nicht böse, ich bin brav, dass hat das Christkind gesagt und du lügst!"
 
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