Blutmond am Montagmorgen

Werbung:
Da gibst youtubes zu, Thema 23. September, immer wenn die Blutmonde waren, ging was Großes ab, Gründung Israels, 6-tage-Krieg, usw.

Zum Thema Blutmond gibt es im Netz eine ganze Menge zu lesen. Aber es wird schnell klar, dass man sich da in einen riesigen Morast begbt. Die erste Mond-Tetrade mit Mondfinsternissen an jüdischen Feiertagen soll in den Jahren 14993/94 aufgetreten sein.

Quelle


Das ist leicht zu überprüfen - wenn dabei nichts sinnvolles heraus kommt, kann man den Rest vergessen.
 
Totale Mondfinsternisse zwischen 1493 - 1494 an jüdischen Feiertagen

02.04.1493 Pessach
25.09.1493 am 26. 09. Sukkot
22.03.1494 Pessach
15.09.1494 Sukkot

Die Daten wurden errechnet mit Redshift und Unikal.
 
Die aktuelle Rezeption zum Blutmond suggeriert, dass Mond-Tetraden mit totalen Mondfinsternissen an jüdischen Feiertagen schon immer bedeutsame Veränderungen für den Staat Israel ankündigten.
Für das Ende des 15. Jahrhunderts und für das 20. Jahrhundert mag diese Interpretation zutreffen, nicht jedoch für die Antike.

Makkabäer-Aufstand ab 167 v. Chr.
Jüdischer Krieg 70 n. Chr.
Diaspora-Aufstand 116 n. Chr.
Bar-Kochba-Aufstand 132 n. Chr. - 135 n. Chr.

Die hier aufgelisteten gewaltsamen Veränderungen für die Juden wurden nicht von Blutmonden angekündigt oder begleitet. Aus diesem Grund ist das apokalyptische Gerede, das schon seit einiger Zeit die Runde macht, zu verwerfen.

Sollte man meinen, oder?

Mal ganz abgesehen davon, dass die blutige Monatnacht vorüber ist, und tagsüber alles so aussieht, als hätte sich diese nie ereignet.
 
@ Columbi

So einfach hat sich die Sache mit dem Blutmond wohl doch nicht erledigt. Denn die sind auch im Neuen Testament anzutreffen, dessen Teile bekanntlich erst nach der vorletzten Jahrtausendwende entstanden.

Nach allem, was wir beobachten können, leben wir in einer Zeit, die die Bibel als Endzeit bezeichnet. Für diese Zeit kündigt uns der Prophet Joel höchst auffällige Zeichen an: „Die Sonne wird in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt“ (Joel 3, 4). Jesus selbst greift diese Prophezeiung in seiner Endzeitrede auf, in Lukas 21, 25–26. Auch Petrus zitiert dieses Prophetenwort in seiner flammenden Pfingstrede in Apostelgeschichte 2, 20–21.

Quelle
 
Werbung:
Zurück
Oben