Bitte um Deutungshilfe

Liebe Gaia,

ich denke und denke über deine Worte nach - ganz klar. Bisher habe ich mich im Schneckenhaus vergraben, um im Kreis zu denken, wie gut, dass ich da raus bin.

Liebe kalliope,

bitte suche nicht den Fehler bei dir! Es geht hier nicht darum, wer hier etwas falsch gemacht hat und wer nicht! Niemand von euch beiden hat das! Nur jeder hat seine eigene Realität, seine eigene Wahrnehmung und in dieser lebt jeder auch, solange bis derjenige sich für etwas neues entscheidet, für eine neue Emotion, ein neues Gefühl.


Ja, Oberflächlichkeiten sind mir verhasst, ich sehe mich ganz und gar nicht als oberflächlich. Ich habe eigentlich kein Ungleichgewicht gespürt, und ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass ich es nicht wert bin (war einiges an Entwicklungarbeit in der Vergangenheit dafür nötig). Und ich war wirklich der Meinung, meine menschlichen Eigenschaften würden all das auswiegen, wenn nicht sogar überwiegen.

Ja, vielleicht drückte genau dort der Schuh. Du hast deinen Wert und das strahlst du dem nach auch aus, er nimmt dieses bewusst/unbewusst auf. Im prinzip hast du das angenommen, wo du für dich auch festgelegt hast, dass darfst du und das ist auch in Ordnung. Das ist die ERfüllung deiner Bedürfnisse, das man auch ein Recht auf diese hat. Schau mal in deiner Schwäche, die Demütigung, die du erfahren hast, weil du dich geöffnet hast und deinem Gefühl gefolgt bist, liegt im Grunde auch deine Stärke. Diese Stärke, diese Liebe war die ganze Zeit zu dir da, ist nie verloren gegangen und im Unterbewusstsein spürt man das. Die Frage ist, wieviel Wert sieht er sich?? Hat Gegeben, wollte oberhalb ein Geleichgewicht herstellen für sich, was doch mehr Illusion war und am Ende zusammen geborchen ist, weil die unbewusste Erwartungshaltung er sich selbst gar nicht stand halten konnte. Eure Situation, die der Auslöser war, diente somit nur als Rechtfertigung und Argumentation für ein altes Bild seiner, seiner Erfahrungen, Verletzungen und Erlebnisse...er erschafft sich solch ein Muster immer wieder erneut und am Ende kommen Vorwürfe gegenüber die Person, die er doch eingentlich liebt, zu mindestens ihr dieses ausserhalb doch so zeigen wollte. Doch wo für sich selbst keine Liebe ist, kann auch keine an einen anderen gegeben werden, das funktioniert "leider" nicht. Anerkennung kann nur in sich selbst entstehen und nicht von aussen eingefordert werden, so entsteht schnell Druck, eventuell Druck, den du vermutlich unterdrückt hast, nicht sehen wolltest, oder auch doch? Das kannst nur dur wissen. Thema auch anderen alles recht machen wollen. Es entstehen Missverständnisse und man hat das Gefühl nicht verstanden zu werden, vor allem selbst nicht zu verstehen, was da gerade passiert ist. Das Gefühl man spielt hier gerade in einem "falschen Film" mit, doch ist es kein falscher Film, nur zwei unterschiedliche Realitäten, er reagiert auch alte Dinge, nicht wirklich auf dich. Die Frage auch, wie wird kommuniziert? Dann der Wunsch nach Sicherheit und Stabilität...und dann eure Situation, indem du ihm dein Gefühl preis gibst, womit er nicht klar kommt. Er will von dir Dinge haben, die er selbst nicht bereit ist ebenfalls auch zu geben, wenn du verstehst.

Wie bewusst bist du dir selbst? Wie bewusst dir gegenüber deine Bedürfnisse? Was ist wichtig und was unwichtig für dich und in einer Partnerschaft? Neue Prioritäten setzen? Grenzen abstecken. Wahrnehmen, wo einer geben möchte, und eigentliche nehmen meint ohne letztendlich zu geben. Hier kommt der Teufel in Verbindung. Wissen wir um diesen? Er symbolisiert die Macht, die wir haben, mit all unseren Wünschen, Begierden, Bedürfnissen. Nutzen wir diese Macht aus, fordern wir damit unseren Teufel heraus oder sind wir endlich gewillt ihn an unsere Seite bestehen zu lassen, ihn zu nehmen, ihn zu akzeptieren und in Frieden mit ihm leben zu können? Wie klar sind die Verhältnisse in einer Beziehung? Das ist die Frage mit der sich der Teufel ebenfalls befasst. Ignorierst du deinen Teufel entstehen solche Unklarheiten, man will etwas seiner nicht wahrhaben. Hier entsteht dann der Spiegel von dir zu ihm. Wie ehrlich bist und kannst du zu dir sein?




Im nachhinein stelle ich mir schon die Frage, ob er mich, meine Liebe "kaufen" wollte - aus seiner Geschichte heraus? Natürlich war das nicht notwendig, bzw. kann es nicht funktionieren.

Und wolltest du seine Liebe kaufen?

:liebe1:
Kalliope


Hoffe, du findest deine Wahrheit und Klarheit. Ist eine sehr schöne Erfahrung wie ich finde, wenn man für sich die Seiten an nimmt, die diese beziehung mit sich brachte und dann für sich neu entschließt.

Sei lieb gegrüßt

Gaia:liebe1:
 
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Liebste Gaia,

danke für deine Worte und Denkanstöße - diverse Mechanismen, die man, wenn man in einer Geschichte hängt, nicht sieht, sehr schön erklärt und auf den Punkt gebracht. Ich glaube, das mit seinem Selbstwertgefühl stimmt - er hat immer davon gesprochen, dass ich ihn verlassen und er das nicht überleben würde - ich konnte ihm das nicht ausreden. Ich weiß nicht, welchen alten Schmerz er in sich trägt, offensichtlich ist da auch etwas aufgebrochen, und er musste diesen Schmerz 1:1 weiter geben. Und dann ist er offensichtlich recht flott (sieht zumindest so aus) auch noch zu einer anderen "geflüchtet" - kann man damit zudecken, vergessen?

Ich habe ihm das heute auch geschrieben, vermutlich wird er vorziehen, nicht zu antworten. Ich muss nur zusehen, dass nicht mein Selbstwertgefühl in den Keller sinkt - na ja, das ist es schon im Moment, aber dass das nicht anhält. Nicht einfach, aber ich glaube, das wissen wir alle.

Vielleicht mit der Zeit, unser bester Freund in dieser Situation, werde ich auch das Positive in dieser Erfahrung sehen können, im Moment überwiegt die Fassungslosigkeit, der Schmerz.

Dir auch alles Liebe
:liebe1:
Kalliope
 
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Hoffe, du findest deine Wahrheit und Klarheit. Ist eine sehr schöne Erfahrung wie ich finde, wenn man für sich die Seiten an nimmt, die diese beziehung mit sich brachte und dann für sich neu entschließt.

Sei lieb gegrüßt

Gaia:liebe1:

Liebste Gaia,

er hat geantwortet - ich habe mir die (hoffentlich) letzte Ohrfeige abgeholt. er hätte begriffen, ich sei unfähig, war daher nur ganz kurz unglücklich, aber das Leben sei voller Überraschungen und wunderschön, es ginge ihm hervorragend. Also war dieses mit Geschenken und Aufmerksamkeiten´-Überhäufen ein Kompensieren nicht vorhandener Liebe? Muss gestehen, tut verdammt weg. Aber vielleicht auch gut, um wirklich und endgültig abschließen zu können.
Ich schrieb Dir mal, er hätte einiges mit meinem Vater gemeinsam: was ich nicht erwähnt habe war: Alkoholproblem. Ich (auch andere) habe es gesehen, meinst Du, wollte ich da als Erwachsener etwas ändern, was ich als Kind nicht beeinflussen konnte. Ich glaube, das hat auch eine Rolle gespielt: die Herausforderung, als Erwachsener jemandem helfen zu können, als Kind konnte ich es ja nicht. Offensichtlich eine Aufgabe, an der man nur scheitern kann......
danke für Deine Geduld, für Dein "Zuhören", für Deine Inputs.

:liebe1:
Kalliope
 
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