Bitte mal Anschubsen

Sharon schrieb:
Hi Condemn,

danke auch Dir für Deinen ausführlichen Text, ich glaube jetzt wirklich verstanden zu haben was in dem Buch gemeint war. Dass uns immer wieder die Beurteilung, von uns selbst, von Anderen und ganz alltäglichen Situationen im Weg stehen, ist wohl war. Ich denke, dass es um Freiheit zu erreichen gar nicht mal so sehr darum geht, bewusst die Aufmerksamkeit von einem Aspekt ganz wegzunehmen, weil das wäre ja nichts weiter als Verdrängung. Der Hase liegt wirklich bei der Beurteilung begraben, man muss fähig sein, etwas wirklich anzuschauen, ohne es dabei zu bewerten. Ich denke, dann geht die Aufmerksamkeit ganz automatisch auf einen anderen Aspekt über.

Liebe Grüsse, Sharon

Hi Sharon!

Nichts zu danken. Ich glaube, das Du es schon richtig siehst, allerdings kann es schon Sinn machen, die Aufmerksamkeit bewusst wegzulenken, denn das setzt ja voraus das man den Aspekt bewusst hat. Allerdings braucht man das auch nicht, denn wenn man wirklich fähig zur Annahme wird, spielen diese Aspekte keine Rolle mehr nachdem man sie sich bewusst gemacht hat und angenommen hat. Meiner Meinung nach bringt es sehr viel, wenn man sich klar macht das alle Aspekte in einem selbst zu finden sind und einige die man abwertet, in anderen und einem selbst, in gewissen Situationen Sinn machen würden. Es ist wichtig ein Gefühl dafür zu bekommen, das man nichts in einem selbst zu verurteilen braucht und man sich gerade von dem was bisher zwanghaft scheint, löst, wenn man es annimmt. Man ist sich dann bewusst, diese Aspekte "zur Verfügung" zu haben, aber sie eben nicht ausdrücken zu müssen. Ich glaube wirklich, das Selbst-Annahme alles einschließen kann und sollte und wirklich DER Schlüssel ist. Und man kann alles dazu nutzen, wenn man davon ausgeht, das man in sich selbst ablehnt was man im Aussen ablehnt. Das Aussen ist unendlich viel wert und das ist es was meiner Meinung nach diejenigen noch nicht erkannt haben, die glauben es käme nur auf innere Erkenntnisse an, und das Aussen sei auf diesem Weg eher ein Klotz am Bein. Es kommt darauf an wie man damit umgeht.

Was mich aber nach wie vor beschäftigt ist, wie man wirklich fähig wird anzunehmen was man eigentlich zu ändern wünscht. Denn ist es Annahme wenn man annimmt um es loslassen zu können? Ich glaube dass das kein Widerspruch sein muss. Denn ich kann durchaus die innere Entsprechung, einen Aspekt insgesamt schätzen, dessen äusseren Ausdruck aber jetzt gerade nicht. Es ist eine zeitliche Sache, denn das Problem ist nicht das die innere Entsprechung für was auch immer vorhanden ist, sondern wenn man "gezwungen" ist sie auszudrücken. Das kann man vergleichen mit einem Menschen der einem wichtig ist. Vielleicht mag ich an ihm/ihr einen bestimmten Charakterzug sogar sehr gerne aber das heißt nicht, das ich diesen Charakterzug in gewissen Situationen vielleicht nicht so schätze. Ein Beispiel wäre eine direkte und ehrliche Art ohne Schönrederei. Das ist mir persönlich sehr symphatisch, aber es ist meiner Meinung nach nicht immer angebracht und kommt darauf an wem man gegenüber steht. Und ich denke man sollte sich selbst auf diese Art sehen, also insgesamt wohlwollend. Alleine der Wille Positives an dem zu sehen was man eigentlich abwertet hilft. Wenn man sich vorstellt, das man das Potential für alles in sich trägt kann man alles schätzen, wenn man die Freiheit hat Polaritäten auszuwählen. Und auch die Unfähigkeit das zu tun ist eine Polarität eines bestimmten Aspektes den man erst einmal annehmen können muss, um die andere Polarität ausdrücken zu können. Cool, mir ist gerade ein Licht aufgegangen ;)

Ich glaube mittlerweile dass das Wichtigste ist, erst einmal überhaupt zu finden was einen blockiert und was man so alles glaubt. Das Wirksamste ist dabei nicht das Suchen, sondern einfach weiterzumachen wie immer, mit dem Unterschied möglichst lange und oft im JETZT zu sein und sich selbst sozusagen zu beobachten. Gedanken und Emotionen sind da hilfreiche Werkzeuge. Der Gedanke hilft den Aspekt überhaupt bewusst werden zu lassen, die Emotion zeigt die Intensität und stellt den Kontakt her. Denn wenn man die emotionale Basis aufzulösen in der Lage ist, wird sich diese Polarität nicht mehr einfach von selbst assoziativ in den Bewusstseins-Fokus drängen. Die Emotion zeigt den Grad der Ablehnung an und die ist es die einen eben nicht nur an die Polarität bindet sondern sehr oft eben auch an deren Ausdruck im Aussen.

Manche glaube, sie könnten nicht annehmen, aber ich glaube dass da im Untergrund ein Unwille ist gewisse Dinge anzunehmen, auch wenn das vielleicht nicht wirklich bewusst ist. Das ist auch nicht verwunderlich, denn immerhin braucht man dazu Vertrauen und selbst wenn man das hat, heißt das nicht das man sich nicht immer noch auf der Flucht vor gewissen Polaritäten befindet, ohne das man es überhaupt weiß. Und gerade da kann das aussen sehr helfen. Alleine die Frage warum man tut was man tut, welches Ziel wirklich alles hat was man tagsüber tut ist sehr aufschlussreich. Man kann da immer weiter hinterfragen und am Ende kommt man sehr oft dazu, das man Angst davor hat etwas zu verlieren was man hat oder nicht zu bekommen was man zu brauchen scheint. Und sehr oft hat das mit anderen Menschen zu tun, mit Liebe und Ansehen. Immer dasselbe ;)

Viele Grüße,
C.
 
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