Hiya Qia,
habe deine letzten Beiträge verfolgt (hauptsächlich im Thread "Verantwortung") und finde deine Vorschläge an Samira nachvollziehbar, ohne daß ich deine Kenntnisse habe. Von hoher Magie hab ich keine Ahnung und mit Dämonenbefall kenne ich mich nicht aus.
In welchen Punkten ich mich im Wesentlichen von dir unterscheide? Du bist ein Typ und wohnst in Wien und willst deiner Frau auf dem Stephansplatz einen Pyramidenhut aufsetzen.
Wenn mein Konzept wackelt, versuche ich zuerst, die Gegebenheiten zu erkennen. Manche Befürchtungen entstehen durch Übermüdung, Erschöpfung und gescheiterte Kommunikation. Habe ich mich ausgelaugt durch zu viel Arbeit, zu wenig Schlaf und nicht ausreichendem Essen&Trinken, reagiere ich schnell gereizt und höre die Flöhe husten. Dann untersuche ich mein Umfeld. Sind die Leute um mich herum vielleicht hysterisch, nervös oder selbst unter Druck? Stimmungen stecken an, mir fehlt da oft eine heilsame Distanz.
Wenn diese Schritte nicht helfen, frage ich einen Vertrauten innerhalb dieses Gefüge und dann jemanden ausserhalb, der mich länger kennt. Um ganz sicher zu gehen, spreche ich Leute am Rande meines Umfeldes ein - Verkäuferinnen in den Läden, wo ich Stammkunde bin, Freunde von Freunden oder den Barkeeper meines Vertrauens.
Ich hatte bisher keinen Ärger mit Wesenheiten, nur mit echten Menschen. Vielleicht waren einige fleischgewordene Dämonen darunter, das würde mir manches erklären.
So wie ich eine wildgewordene Arbeitskollegin, die hinter meinem Rücken übel von mir spricht, nicht mit Apfelkuchen besänftigen kann, obwohl sie beim gemeinsamen Kaffeetrinken durchaus freundlich mit mir redet, so wenig hilft das Räuchern mit Salbei und das Verzehren von Knoblauch. Bin mit ätherischem Lavendel parfümiert zur Arbeit erschienen, es wurde einfach nicht Licht&Liebe um mich herum. Was ich dann entdeckte, war etwas völlig Neues. Ich wurde wütend. Stinkesauer. Hat einige Zeit gedauert, bis ich mir eingestehen konnte, daß manche Leute nicht den freundlichen Umgang wünschen bzw. brauchen. Ich hab eine sehr romantische Vorstellung bezüglich der Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, mit denen ich mehr Zeit verbringe als mit meinem Lebensgefährten. Also stellte ich diese Kollegin eines schönen Morgens zur Rede, sprach sie direkt darauf an. Sie stritt ab und wollte mir mal wieder erzählen, daß mit mir etwas nicht stimmt. Die üblichen Totschlagargumente. Also liess ich meiner Wut freien Lauf und brüllte sie 10 Minuten lang zusammen. Von da an war Ruhe. Vielleicht sprach sie weiterhin schlecht über mich. Aber mir wars egal. Ich hatte laut ausgesprochen, was zu sagen war. Vor allem hatte ich keine Angst mehr, denn ich begriff, daß sie sich von meiner Furcht vorm Ungeliebtsein genährt hatte.
Verstehst du? Ich kann das nicht auf eine Formel bringen. Meine Erfahrungen beschränken sich überwiegend auf meine Arbeitswelt, wo ich meine Götter habe, wo es heilige Räume gibt, wo dunkle Bereiche existieren und jede Menge toter Hunde auf den Tischen.