.....bis man den Ort der Liebe erreicht

ja, ich weiß es, ich weiß 100%ig, daß mir morgen nichts begegnen kann, was aus mir einen schlechteren Menschen machen würde,,
ich kann kein Mörder werden, da ich niemals bewußt morden würde, und ein unabsichtlich verschuldeter Tod eines anderen macht mich nicht zum Mörder, denn alles was zählt, ist die Absicht bzw. der Wille

Mörder war ja nur, weil Grün das anführte, ein Beispiel. Aber, meiner Ansicht nach, kann niemand, sogar bei bestem eigenem Empfinden, Wissen und Gewissen Fehler, Irrtümer welcher Art auch immer in seinem Leben ausschließen. Schon gar nicht von vorneherein.

Was man kann, ist höchstens, sich bemühen, möglichst wenige bewusst, absichtlich zu machen. Und da dies so ist, sind wir damit letzlich irgendwie immer auf Gottes Gnade angewiesen. Egal wie gur, richtig uns unser Leben erscheinen mag.
 
Werbung:
Für mich, bis jetzt, eine gute Antwort auf meine Fragen.
Ich frag an der Stelle mal neugierig, was die Fragen waren.


Zitat aus dem Buch: Mit Herz und allen Sinnen, ANSELM GRÜN

Im Tod werden wir unserer eigenen Wahrheit begegnen. Keiner kann an seiner Wahrheit vorbei. Das ist das Gericht von dem die Tradition spricht. Aber Gott wird nicht von außen her über den Menschen richten. Vielmehr wird der Mensch sich selbst zum Gericht indem er mit der Wirklichkeit seines Lebens konfrontiert wird.
Das sehe ich ähnlich. Im Tod werden wir unseres ganzen Lebens gewahr, mit allen Facetten und eingeschlagenen Wegen, mit allen bewussten und unbewussten Täuschungen und mit allen Krücken, die wir uns selbst gebastelt haben um vor uns selbst nicht ehrlich sein zu müssen.

Gericht meint, dass es um das Richtigsein geht. Der Mensch wird aufs neue ausgerichtet nach Gott. Und das kann sehr weh tun. Es ist eine Grundwahrheit, die ins menschliche Herz geschrieben ist, dass die Mörder nicht über ihre Opfer driumphieren dürfen. - Ausgleichende Gerechtigkeit.Aber wir dürfen sie uns nicht so vorstellen, dass Got d von außen her Gericht spricht. Vielemhr werden die Mörder der Grausamkeit des eigenen Herzens begegnen und sie vor Gott aushalten müssen. Das wird ein unvorstellbarer Schmerz sein. Aber auch für diese Möder gibt es im Tod die Möglichkeit zur Umkehr.
Ich sehe die Mörder und Opfer hier als Bild für die menschliche Psyche. Quasi ein Gericht im unbeschränkten Selbst vor dem unbeschränkten Selbst "Die Mörder" verkörpern all die Täuschungen und Ausreden, die wir uns selbst aufgebaut haben (Hass, Intoleranz, Feindbilder, Rechtfertigungen etc.) um vor uns zu begründen, dass wir bestimmte Eigenschaften wie Menschlichkeit, Offenheit, Toleranz, Liebe nicht leben konnten oder wollten und sie daher "geopfert" haben. In der Bewusstwerdung im Tod funktionieren diese Mechanismen nichtmehr, weil sie selbst die Flucht sind und man im Aufscheinen von Allem zwar versuchen könnte, vor der Flucht zu fliehen - sich dessen aber dann vollends bewusst wäre. Also bleibt letztlich nur das Aushalten und Anschauen. Unter den Schmerzen vor der eigenen gelebten Unzulänglichkeit.

Wenn sie die Liebe Gottes sehen, und wenn sie das Leid sehen, das sie anderen zugefügt haben, dann besteht immer noch die Chance die Opfer um Vergebung zu bitten und sich selbst in die Barmherzigkeit Gottes zu ergeben.Aber es wird keine harmlose Sache sein.

Das ist ein Weg durch die Hölle der eigenen Wahrheit, durch die Feuersgluten des Hasses und der Lüge, bis man den Ort der Liebe erreicht...
Das klassische Bild des Fegefeuers. Als innerer Prozess begriffen anstatt zu externalisieren.

Wir werden so, wie wir geworden sind durch unser Leben, vor Gott treten und die Chance haben, uns für diesen Gott zu entscheiden. Die Entscheidung für Gott bedeutet dann auch, ja zu sagen zu dem Prozeß der Läuterung, auf dem wir uns in der Begegnung mit Gott einlassen.
Ein schöner Gedanke und keineswegs als Strafe zu verstehen. Vielmehr ein Versprechen. Egal was passiert ist, egal wie weit man gekommen ist, letztlich wird man wieder zu Hause ankommen.
 
Mörder war ja nur, weil Grün das anführte, ein Beispiel. Aber, meiner Ansicht nach, kann niemand, sogar bei bestem eigenem Empfinden, Wissen und Gewissen Fehler, Irrtümer welcher Art auch immer in seinem Leben ausschließen. Schon gar nicht von vorneherein.
doch,
deshalb habe ich ja '100%ig' geschrieben, man kann soetwas von vornherein ausschließen,
wenn man sich seiner selbst bewußt ist, wenn man weiß wer man ist, wenn man erkannt hat, warum man hier ist, wenn man bewußt statt unbewußt denkt, handelt und lebt

und weil ich mich kenne, weil ich im Gegensatz zu früher bewußt lebe, weiß ich auch ganz sicher, daß ich keine (gravierenden) Fehler begehen kann, während ich mir früher da nie sicher sein konnte

ich hatte Dir schon im einem anderen Thread geschrieben, daß die Selbsterkenntnis alle Zweifel in Dir beseitigt und Dir einen unverrückbaren Halt gibt, Du hast dies allerdings als dogmatisch und intollerant bezeichnet, ich wollte aber nur damit sagen, daß es das Wichtigste für uns ist, nach Selbsterkenntnis zu streben, weil das die Grundlage für ALLES ist und weil mit dem Erreichen derselben so viele andere Fragen in uns beantwortet werden, damit gewinnst Du eine klare geistige felsenfeste Einstellung, die nicht mehr ins Wanken geraten kann

und weil Du diese Sicherheit (noch) nicht für möglich hältst, weil Dir Deine Selbsterkenntnis noch fehlt, hältst Du es für möglich, daß Du verloren gehen könntest, hast noch viele Zweifel,
somit betrachten wir die gleiche Sache aus verschiedenen Blickwinkeln und so entstehen eben viele Mißverständnisse
 
doch,
deshalb habe ich ja '100%ig' geschrieben, man kann soetwas von vornherein ausschließen,
wenn man sich seiner selbst bewußt ist, wenn man weiß wer man ist, wenn man erkannt hat, warum man hier ist, wenn man bewußt statt unbewußt denkt, handelt und lebt

Na dann ist ja alles paletti.
 
Werbung:
Hallo lichterl

Wie empfindest du,wenn du so grausam sprichst und dich vermutlich auch von ganzem Herzen diesen Zeilen hingibst,
Meinst du nicht dass es wichtiger ist ,aus vollem Herzen der Liebe zu begegnen,als sich einem drohendem Gott zu unterwerfen.

Meiner Meinung nach gibt es diesen drohenden Gott nicht,der die Menschen unterwürfig und klein sehen will.
Er will die Liebe sehen,die frei und ungezwungen ihren Weg in das Herz des Nächsten findet,lächelnd weltumspannend Herzen verbindet...

Liebe Grüsse Suenja


Hallo Suenja,
Lichterl hat doch auch nicht gesagt, dass Gott richtet, sondern das Herz des jeweiligen Menschen. Und dadurch hat man dann eine Chance, zur Liebe zurückzukehren.
Eine ähnliche Vorstellung gibt es im Totenbuch der Ägypter, wenn der Verstorbene vor den Göttern steht, wird auch über sein Verhalten im Leben Gericht gehalten, sein Herz wird gewogen, als Gegengewicht liegt auf der anderen Waagschale eine Feder. Wenn das Herz schwerer als die Feder ist, hat der Verstorbene im Leben viel Schlechtes getan.
Diese Vorstellung ist doch ähnlich und ich denke, wenn wir gestorben sind, werdn wir unsere guten und schlechten Taten mit völliger Klarheit sehen und wenn man seine schlechten Taten mit aller Klarheit sieht und fühlt, ist das sehr schwer, kann einen dann aber weiterbringen. Eben der Liebe entgegen.
lg Siriuskind
 
Zurück
Oben