KingOfLions
Sehr aktives Mitglied
@KingOfLions: ja das mit der Spiegeltheorie habe ich auf einer Internetseite gelesen. (Jens-Merkel, falls es jemanden interessiert) und ich denke das jeder Mensch in unserem Leben auch eine Lernaufgabe ist.
Mit meinem jetzigen Partner gibt es manchmal enorm viele Meinungsverschiedenheiten, da wir in einigen Sachen gaaaaaanz anders denken. Er sieht sie eher oberflächlich aber das lass ich ihm nicht durchgehen, ich möchte das er tiefer "reinschaut". Er versteht auch vieles nicht und hält sich dann für dumm was ich aber gar nicht so sehe, er sträubt sich einfach und hält an seiner Meinung fest. Und ich an meiner weil er mir nicht ein Stück entgegen kommt und versucht einen Blick in meine (recht komplizierte) Welt zu schauen. Trotzdem kann ich mich nicht ganz von ihm lösen weil ich irgendwie das Gefühl habe das da noch was "drin" ist.
Meinungsverschiedenheiten können - wenn sie wertschätzend ausgetragen werden - zwar manchmal mühsam sein, aber auch sehr befruchtend für eine Beziehung. Wie empfindest Du das bei euch?
Gibst Du deinem Partner bei solchen Diskussionen ausreichend Zeit, um über das Gesagte auch nachzudenken? Gerade bei neuen Denkmodellen tendieren Männer natürlich eher in die analytische Schiene. Was letztendlich aber auch bedeutet, dass sie ggf. momentan durch ein Thema überfordert sind, weil sie die Konsequenzen nicht "online" durchdenken können. Hier könntest Du daher durch eine Pause von ein paar Tagen bei einem spezifischen Thema vielleicht eher zu gemeinsamen Resultaten kommen.
Natürlich wirkt das daraus resultierende Zurückziehen des Partners in einer Diskussion dann als passiver Widerstand ... schau' vielleicht einmal, wie lange es dauert bis dein Partner deine Argumente durchdacht hat, und zu eigenen stabilen Erkenntnissen gekommen ist.
Ein bisschen kommt mir aus deinen Aussagen der Verdacht, dass Du da auch deinen Partner ein bisschen nötigst, auf deine Themen einzusteigen? Wie viel Kontrolle übst Du da über deinen Partner aus? Wie ungeduldig bist Du bei dir wichtigen Themen?
Was eine Falle sein kann, die ich selber sehr gut kenne: es gibt Menschen, die die Essenz/die Potentiale eines anderen Menschen erfassen können. Das führt oft in Beziehungen zu Kritik oder zu Ungeduld am/mit dem Partner, weil er/sie das was "ja eh da ist" nicht erkennen kann. Wäre es möglich, dass es dir da auch so geht?
Partnerschaft ist eine gemeinsame Entwicklung und Hinbewegung zueinander und miteinander ... und das braucht halt auch seine Zeit.
Die Frage an dich, die ich natürlich stellen muss: was ist an deiner Welt so "recht kompliziert"? Sachthemen? Emotionen? Handlungen?
Wie präsentierst Du ihm denn deine Welt? Erklärst Du deine Gefühle, das was dich bewegt? Kannst Du sie überhaupt immer selber in Worte fassen?
Ich habe aber genau aus diesem Grund schon ein paar Mal Schluss gemacht, da ich dachte das wird nie funktionieren, wir verstehen uns nicht. Aber er hat dran festgehalten und ist wieder auf mich zugegangen. Ob er nun wirklich der "falsche" Partner ist kann ich nicht sagen. Ich denke irgendwann wird der Zeitpunkt kommen an dem ich das weiß.
Liebst Du deinen Partner? Oder ist die Beziehung eher eine Zweckgemeinschaft?
Mach einmal eine kleine Hausübung, und schreibe einmal zusammen, was Du an deinem Partner liebst. Das bringt Dir mehr Bewusstsein darüber, was wirklich an Liebe da ist ....
Mit der Kommunikation über Bedürfnisse und Wünsche hast du Recht. Mittlerweile ist es etwas besser geworden aber da geht noch was Aber solche Sachen sind auch ab und zu mal Streitthema bei uns. Dann geige ich ihm mal ordentlich die Meinung und am nächsten Tag ist alles chic versteh ich auch nicht so ganz, aber ok. Ich weiß auch das man andere nicht ändern kann und das möchte ich auch gar nicht. Darum versuche ich von meiner Seite was zu ändern aber nur soweit das ich noch ich selbst bin!!!!
Das Kommunizieren von Wünschen und Bedürfnissen ist so ziemlich das Erste was uns in der landläufigen "Erziehung" abgewöhnt wird. Damit haben sehr viele Menschen Schwierigkeiten. (Besonders mit so tollen Theorien, Babys vor dem Stillen eine Zeit lang schreien zu lassen, damit sie es sich "abgewöhnen" ... da ist das Trauma vorprogrammiert). Das ist einfach etwas, was man als Erwachsener dann wieder lernen muss. Sich etwas wünschen zu dürfen, Bedürfnisse haben zu dürfen, einfach den gesunden Egoismus des Kindes.
Aber auch hier wieder der Faktor Zeit in deiner Beschreibung ... einmal durchdenken lassen, dann ist's eh ok .
Liebe Grüße