Bin wieder und noch immer traurig

Liebe Juttah,

Du hast mein ganzes Mitgefühl :umarmen:

Ich kenne Deinen Schmerz nur zu gut. Ich habe meinen Mann und meine Mutter innerhalb von 2 Monaten verloren. Heute weiß ich gar nicht mehr, wie ich das alles überstanden haben. Ich habe wahrscheinlich nur mehr funktioniert.
Die Zeit, um dies zu verarbeiten, ist sehr sehr hart, und dennoch eröffneten sich für mich Wege, die ich davor niemals beschritten habe.

Ich habe mir sehr viele Bücher besorgt, beschäftigte mich mit dem Leben nach dem Tod und als dann nach 3 Jahren noch mein Sohn starb, war der Schmerz unbeschreiblich, und dennoch konnte ich ihn verkraften, weil ich in mir so ein Gefühl der Liebe und der Einheit verspürte, dass ich trotz der Tränen, die ich um ihn weinte, dennoch das Gefühl hatte: alles ist gut.

Ich weiß, das ist jetzt schwer zu verstehen, aber ich habe gelernt, dass ein Mensch kein Eigentum ist, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg gehen muß und man dankbar sein darf, dass man eine schöne Zeit mit ihm verbringen durfte.
Dieser Weg ist schwer, das weiß ich, aber er war für mich der einzig gangbare. Ansonsten wäre ich zugrunde gegangen.

Ich bin heute mit mir im Reinen und liebe mein Leben. Die Jahre der Trauer und des Weinens (die sehr wichtig sind) liegen hinter mir, und heute schaue ich wieder nach vorne und freue mich auf jeden Tag.

Ich habe das alles hier geschrieben, damit Du weißt, dass es weitergehen kann, und dass es GUT weitergehen kann.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für Deinen Weg.

lg
Sunny

ich danke für diese lieben worte.ich hoffe ich kann das auch so durchstehen. aber zur zeit ist es echt schlimm danke danke lg.juttah
 
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Am 7.3.2009 ist meine liebe Mutter verstorben.Mein überalles geliebter Mann im Oktober 2008(habe ich beitrag geschrieben). Das Leid nimmt scheinbar kein Ende. Ich habe an gar nichts Freude.Lachen kann ich schon lange nicht mehr.Ich weine und weine. Immer höre ich "mit der Zeit wird es besser" und andere Sprüche. Aber ich komme mir vor als würde ich mich nur im Kreis drehen. Alles ist so sinnlos.Ich bin undendlich traurig.In mir ist alles leer und kalt.
Liebe Jutta,

Du hast zwei ganz wichtige Menschen in Deinem Leben verloren. Die Leere die Du spürst ist somit ja auch echt, denn ihr Platz ist jetzt leer.

Ich finde es schön das Du noch weinst. Es ist ehrlich. Schade würde ich finden wenn Du versuchen würdest, es zu unterlassen. Tränen laufen so lange sie müssen. Sicherlich steckt auch noch anderes in dieser Thematik, aber mit diesen Dingen musst Du Dich grade überhaupt nicht beschäftigen.

Ich wünsche Dir den Mut und die Kraft, die Tränen kullern zu lassen, bis sie nicht mehr möchten. Dann ist die Zeit um. Bis dahin ist es okay, traurig zu sein... :trost:

Alles Liebe
Andreas
 
ich lese derzeit wiedermal bücher (bestätige SunnyAfternoon) und mir wird von abschied zu abschied immer bewußter, daß das leben ein kreislauf ist - in dem wir aus unseren erlebnissen lernen und niemals aufhören damit und wenn man eine gewisse trauerphase durchschritten hat (man sollte das auch zulassen egal wie lange es dauert) beschreiten wir automatisch neue wege.
eva
PS: beschäftige mich auch erst kürzlich mit tierkommunkation (ein langer weg um das zu beherrschen, bin noch nicht soweit, weiß gar nicht ob ich das jemals schaffe) aber diese geschöpfe sind uns im leben sowie sterben total überlegen ... faszinierend.
 
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Am 7.3.2009 ist meine liebe Mutter verstorben.Mein überalles geliebter Mann im Oktober 2008(habe ich beitrag geschrieben). Das Leid nimmt scheinbar kein Ende. Ich habe an gar nichts Freude.Lachen kann ich schon lange nicht mehr.Ich weine und weine. Immer höre ich "mit der Zeit wird es besser" und andere Sprüche. Aber ich komme mir vor als würde ich mich nur im Kreis drehen. Alles ist so sinnlos.Ich bin undendlich traurig.In mir ist alles leer und kalt.

Liebe Juttah,
zuerst einmal, mein aufrichtiges Mitgefühl. Du hast 2 sehr schwere Verluste innerhalb kurzer Zeit erlitten. Damit umzugehen ist ungeheuer schmerzhaft. Du schreibst: "ich weine und weine". Das ist o.k. Die Trauer zuzulassen, auszuhalten und zu durchleben ist enorm wichtig. Viele Menschen glauben, am besten wäre es, die Trauer zu verdrängen oder baldmöglichst wieder "normal" zu leben. Dies ist ein bedauernswerter Irrtum. Meist manifestiert sich verdrängte Trauer irgendwann in psychosomatischen Beschwerden. Der Spruch: Mit der Zeit wird es besser stimmt tatsächlich, aber bis es soweit ist vergeht einige Zeit. Und, jeder Mensch trauert unterschiedlich lange. Lass Dich also nicht zeitlich unter Druck setzen, bzw. setze Dich nicht selber unter Druck. Während der Trauerphase ist es wichtig, die unterschiedlichen Gefühle, die hochkommen, auch wirklich zuzulassen. Sicherlich taucht manchmal Wut auf, Wut darüber, verlassen worden zu sein, zurückgelassen worden zu sein. Dann können Schuldgefühle vorhanden sein - ich hätte doch noch, ich habe nicht.........Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, geraten wir auch irgendwie in eine Identitätskrise, denn wir haben uns sicher durch einiges mit dem Partner/in, Kind /Eltern identifiziert und nun stehen wir alleine da. Zusätzlich wird uns unsere eigene Sterblichkeit bewußt. Aber sei versichert, die Trauer ist a u c h eine Möglichkeit der Wandlung. Wenn wir auf die Welt kommen leben wir täglich mit Verlust, mit dem Tod. Einen geliebten Menschen wirst Du niemals vergessen, in Deinem Herzen wird er weiterleben. Auch der Schmerz wird möglicherweise nie ganz vergehen, er wird vielleicht nur anders, erträglicher. Aber je intensiver Du die Trauer durchlebst und die Möglichkeit nutzt, darüber zu reden, desto besser wirst Du den Verlust irgendwann verarbeitet haben und Dein eigenes Leben neu sortieren. Du wirst auch wieder Freude am Leben verspüren. Manchmal kann es hilfreich sein, einen Trauerbegleiter aufzusuchen oder eine Therapie zu machen.
Ich umarme Dich gedanklich
Eese
 
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