Eigentlich halte ich mich nicht für sehr konservativ, u.a. da mich Astrologie wirklich interessiert (im Gegensatz zu Menschen in meinem Umfeld), aber zu den "Erfahrungsberichten" über Indigo-/Kristallkinder, die man im Internet findet, kamen mir nur Gedanken wie "weltfremder Spinner", "unterbeschäftigt", einfach "verrückt". Dazu noch Verweise auf Außerirdische...?
Haltet mich für phantasielos, unwissend oder gemein, aber nicht wenige (=nicht alle, bei den anderen halten sich die Symptome aber in Grenzen) angebliche "Indigo"-Kinder o.ä. würde ich als schlecht erzogen oder falsch aufgezogen bezeichnen. Warum muss man so einen Unsinn erfinden, anstatt sich echte, ehrliche Gedanken darum zu machen, was Kindern heute fehlt?
Wenn Kinder im Haus, vor dem PC und Fernseher aufwachsen und bis auf diese verwirrenden Informationen herrlich wenig stimulierenden "Input" (Natur, Lesen, Menschenkontakt, ...) bekommen, können sie ja nur verrückt werden. Dazu stehen auch Eltern ratlos vor der Frage, wie man heute noch Kinder erziehen darf/kann/soll und versuchen, ihr eigenes Leben in einer ungeordneten Welt zu meistern.
Für mich verharmlost man Probleme der Kinder, indem man sie als Kristallkind bezeichnet. Ob Eltern, die sich in ihrer Freizeit überwiegend mit Außerirdischen beschäftigen, solchen Kindern genügend Halt und Ordnung vermitteln, wäre meine nächste Frage.
Ich glaube nicht, dass Indigo-/Kristallkinder als "Vorboten" einer neuen Lebensform auf die Welt kommen, sondern Ausdruck dessen sind, was in der letzten Zeit (vielleicht besonders hinsichtlich menschlicher Wärme) schief gelaufen ist. Um nicht falsch verstanden zu werden: Von reinen "Ritalin-Lösungen" halte ich gar nichts. Vielleicht müsste sich die Menschheit wieder zusammenraffen, zu sich finden, bevor Kinder in die Welt gesetzt werden, die hier nicht zurecht kommen, weil es ihnen niemand vormacht...
In einem Bericht wird ein Kind als Indigo bezeichnet, weil es seinen Mittagsschlaf nicht halten will.
Außerdem ist jedes Kind rebellisch, sensibel für menschliche Regungen und hat spezielle Begabungen.
Vielleicht ist ja die Kristallidee in Mode gekommen, weil Eltern heute (im Gegensatz zu früher) vermeintliche "Probleme" ihrer Kinder stärker wahrnehmen (auch konstruieren?) und darüber sprechen.