Rückführung ist das richtige Wort. Ich hoffe zu erfahren, weshalb die schweren Verletzungen durch meinen Vater geschehen sind. Vielleicht könnte ich ihm doch ver-
zeihen, was ich stark bezweifle, dazu hat der das Kind zu sehr verletzt.
Vielleicht sehe ich aber auch, dass mein irdisches Leben dem Ende zugeht und ich die Vergangenheit als Kind ablegen kann.
Für Aussenstehende sind meine Wort vielleicht etwas wir, aber ich hoffe, dass mich auch jemand versteht.
stern
Es fühlt sich für mich dann so an, als ob eine Entscheidung anstünde. Dieses "Lassen, wie es ist"- wann kann ich das, was muß geschehen, damit ich es kann.
Darin dürftest Du ja sehr gut sein, durch Deinen Weg.
Die Frage ist, ob Du vielleicht nur erkennen mußt, daß Deine Aufarbeitung komplett ist. Und daß Du loslassen kannst. (das kannst Du aber natürlich nur selber wissen)
Ich stehe auf dem Standpunkt, daß es Dinge gibt, die man nicht verzeihen kann. Es gibt dafür sehr sehr viele Beispiele in der Historie, da sind immer wieder Täter gewesen, denen man nicht verzeihen kann und das auch nicht muß. Das waren Übeltäter, ganz eindeutig, Hitler ist so ein Beispiel, Stalin etc., also alle "Tyrannen". Und "der Tyrann" ist ja auch ein Archetypisches Bild, das ebenfalls auf Eltern zutreffen kann.
Ich finde auch wichtig, die Erinnerung an das eigene Leben mit all seiner Schrecklichkeit anzunehmen. Und zu verstehen, daß sie das ganze Leben über bleiben wird. Auch das Gefühl des Inneren Kindes und des Erwachsenen - die Verletztheit - wird bleiben. Aber man wird nicht mehr darunter leiden. Es werden die eigenen Gefühle sein, die man angenommen hat, und dann verblaßt ihre Verbindung zu negativen Gedanken oder Gedankenbildern.
Beinahe noch hilfreicher als irgendeine spirituelle Sichtweise auf solche Traumata finde ich den Blick in die eigene familiäre Realität: wie war die Kindheit der Eltern, wie die der Großeltern? Wo kamen die Gefühle also her, aus welchem "Milieu" kamen die Verhaltensweisen, die sich da an der eigenen Person entladen haben?
Diese Gefühle sind ja weit vor einem selber entstanden, in Generationen der ewiggleichen Verhaltensweisen, wie sie in Familien weitergegeben werden. Und das kann man bedingt ablegen. In einem gewissen Umfang, so daß man sich genetisch "frei" fühlt von den Bedingungen, in denen man selber "wurde".
Man ist ja einfach so im "Ich Bin" und wer man ist und warum, das spielt zwar für die Heilung und den Weg eine große Rolle, aber für das Ziel nicht. Es ist also die Frage, ob Du weitere Antworten überhaupt wirklich brauchst, oder ob Du nur Deine Suche beenden mußt und den großen, natürlichen inneren Frieden finden kannst, der da ist. (ein mögliches Ziel)
Vielleicht hilft auch ein Ritual, um abzuschließen und das Neue zu beginnen.
Alles Gute für Dich,
Trixi Maus