Bildschirm?

K

Kangiska

Guest
Hallöchen,

Seit etwa anderthalb Jahren habe ich die Möglichkeit, regelmässig einmal pro Monat das Wochenende über jeweils 3 Stunden hintereinander zu meditieren, Musik bei voller Lautstärke.

Nun fällt mir auf, dass ich dabei hin und wieder eine recht seltsame Erfahrung mache. Hierbei handelt es sich nicht wirklich um eine Reise, doch sehe ich Dinge, die ich aus dem Liegen heraus gar nicht sehen könnte.

Ich könnte es folgendermassen erklären.
Ich bin mir dabei bewusst, dass ich in meinem Körper bin. Doch ist es, als hätte ich einen Bildschirm vor meinen Augen, der mir die Bilder gibt von einer Stelle, die von einer Kamera überwacht würde (ist also keine da).

So habe ich bei einem dieser Meditationswochenenden den Psychiater beobachtet, die diese W-E's veranstaltet. Ich sah ihn auf diesem inneren "Bildschirm" von oben herab, wie er auf dem Boden hockte, um die nächste CD herauszusuchen, die er abspielen würde.
Als ich die Augen öffnete und ihn von meiner Matraze aus betrachtete, sass er genau dort auf den Knien, wo ich ihn vorher über diesen "Bildschirm" aus der Luft heraus gesehen hatte.

Gestern nun hatte ich in einer privaten Meditation dasselbe mit einer Freundin. Auf meinem "Bildschirm" sah ich sie als würde ich vor ihr knien.

Auch hier konnte ich feststellen, dass sie genau so auf ihrer Matraze lag, wie ich es vorher mit geschlossenen Augen gesehen hatte.

Kennt jemand von euch dies, gibt es dazu weitere Erklärungen?


Fragende Grüsse



Kangiska
 
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Kangiska schrieb:
Kennt jemand von euch dies, gibt es dazu weitere Erklärungen?

Ja, ich kenne ähnliches, und es gibt dazu auch weitere Erklärungen.

Wenn ich abends im Bett über ein Buch, was ich lese, einschlafe, passiert es manchmal, dass die Handlung in ein Traum hinübergleitet. Ich träume ab einem bestimmten Punkt die Geschichte weiter (stimmt nur selten mit dem weiteren Inhalt des Buches überein). Aus meiner Vorstellung werden immer konkreter Bilder, die ich vor Augen sehe.

Ähnliches passiert mir manchmal, kurz nachdem ich aufwache. In so einer Halbschlafphase kann ich mir Bilder so konkret vorstellen, dass ich sie wirklich vor Augen sehe (bei geschlossenen Augen). Manchmal klappt das auch bei autogenem Training.

Und ein weiteres Beispiel (ernst gemeint, auch wenn es nicht so klingt): Wenn morgens der Wecker klingelt, passiert es mir manchmal, dass, wenn ich nach ihm mit geschlossenen Augen greife, ich ihn in den Händen fühle; sogar den Knopf, den ich drücken muss, um ihn auszuschalten... aber ich habe ihn gar nicht in der Hand, weil ich offenbar daneben gegriffen habe.

Zur Erklärung: Wir nehmen ständig Reize von außen auf, auch, wenn wir uns bewusst keine Gedanken drüber machen. Bei dem Psychiater hörtest Du vielleicht neben der Musik, wie er mit den CD-Hüllen klapperte, wie er sich hinkniete oder ähnliches. Daraus hat sich Dein Gehirn ein Bild der Umwelt geschaffen, was Dir aufgrund der tiefen Entspannung sehr real vorkam. Allerdings sind in dem Bild keine Informationen erhalten, die Du nicht kennst. Du kennst den Raum, Du weißt, wie der Psychiater aussieht und Du weißt, wer vermutlich mit den CDs hantieren wird. Ähnliches gilt wohl mit der Freundin von Dir. Du wusstest, auf welche Matraze sie lag; hast vielleicht unbewusst gehört, wie sie sich hingelegt hat, und so wurde in Deiner Vorstellung ein Bild generiert, wie sie liegt.

Einerseits sind unsere Sinne so scharf und wir nehmen weit mehr Dinge war, als uns bewusst ist. Bevor ein Sinneseindruck unsere bewussten Gedanken erreicht, muss er ettliche Filter passieren. Andererseits täuschen uns unsere Sinne manchmal sehr, und die Vorstellung, die wir im Kopf aufgrund dieser Sinneseindrücke haben, muss nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen.

Viele Grüße
Joey
 
Hallöchen,

Vielen Dank für deine Antwort, auch wenn ich doch etwas schmunzeln musste.

Ich bin mir zwar schon bewusst, dass unsere Sinne wesentlich mehr aufnehmen als wir glauben.
Aber bei der Musik in der Lautstärke noch zu hören, dass jemand sich auf eine Matratze legt, das ist so als erkläre man, man könne Flöhe husten hören.

Auch könnte ich von meiner Fantasie hier reden, aber genau zu wissen, wo der Psychiater wie bei den CD's hockt (die CD's sind über die Breite eines fast 5 m breiten Raums verteilt), da hat auch meine Fantasie recht viel Probleme das noch zu begreifen.

Ein Wecker hat die Angewohnheit immer an derselben Stelle zu bleiben, ausser du magst es, ihn jeden Abend umzustellen. Ein Mensch bleibt recht selten an einem Ort, besonders wenn er gerade DJ spielt ;)

Auch was meine Freundin betrifft, hätte ich dir recht geben können, wenn ich mich selbst nicht verwundert hätte, warum ich sie mir vorstellte, dass sie die Hände nicht am Körper hielt (was sie sonst immer macht). Sie hatte also eine Haltung eingenommen, die nicht gewohnt war.

Deine Zweifel in allen Ehren, aber ich glaube nicht, dass sich diese Erfahrungen so einfach erklären lassen.

Liebe Grüsse



Kangiska
 
Kangiska schrieb:
Deine Zweifel in allen Ehren, aber ich glaube nicht, dass sich diese Erfahrungen so einfach erklären lassen.

Mag sein. Ich war nicht dabei; ich will mir nicht anmaßen zu sagen, dass diese Erklärung und keine andere die richtige für Deine Erfahrung ist. Von der Zweiflerseite gibt es sicher noch viele andere Erklärungsansätze. Die Existenz dieser Ansätze schließt aber nicht aus, dass Du wirklich den Psychiater und Deine Freundin gesehen hast.

Wenn Du das klären willst, mach doch mal ein paar Experimente; wenn Du willst, kann ich Dir ein paar Tips geben, wie solche Versuchsreihen laufen könnten.

Viele Grüße
Joey

PS: Ich stelle meinen Wecker übrigens wirklich jeden Abend leicht um auf dem Nachttisch, um den Draufhau-umdreh-und-wieder-einschlaf-Effekt zu vermeiden ;)
 
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Hallöchen,

Mir geht es eigentlich darum, dieses Phänomen weit genug zu verstehen um zu wissen, wie man es testen kann.

Bis dato kommt es ja nur hin und wieder vor und nicht regelmässig. Auch steure ich die "Kamera" noch nicht *schulterzuck*.

Grübelnde Grüsse


Kangiska
 
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