Bilder und Geschichten

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Advent


Advent, Advent … Oh mein Gott, Hilfe, es brennt!
Bis eben war alles noch friedlich und fein.
Und nun ist der Teufel los. Was für eine Pein!
Wir wollten doch endlich auch mal harmonisch sein
wie man's aus'm Fernseher kennt,
so richtig gemütlich mit Kuchen und Wein.
Hab mir extra Zeit genommen, um ein rechter Vater zu sein.
Ist alles ganz anders gekommen, die Kinder saßen lieber bei Nachbar Klein.
Nun saß ich hier mit meinem Weib allein.
Bei Kerzenschein.
Hätt ich doch nur geahnt, wie's kommt,
welch großes Unheil sich heut noch anbahnt am Horizont.
Wie schon gesagt, ich saß allein mit meinem Weib,
da klingelts an der Türe, es war die Hanna. Die ist wohl nicht gescheit!
Wir hatten ausgemacht, daß ich sie stets heimlich begatte
zweimal die Woche, wenn ich Zeit und Kraft dazu hatte.
Stand dieses dumme Weibsbild nun vor meiner Tür
und sagt, sie will mehr Liebe haben von mir.
Ja, hallo! Gehts noch? Nein, das geht doch nicht!
Wie steh' ich denn nun da! Hab verloren mein Gesicht.
Vorbei das harmonische Advents-Essen,
mein Weib hat mich gleich rausgeschmissen.
Die Hanna mag mich auch nicht mehr,
weil ich ihr eine Mauschelle schenkte und noch ein paar mehr.
Ich bin am Boden zerstört in diesem Moment.
Und sag's euch ganz ehrlich: Ich hasse Advent!

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Traum Mann


Ich sah dich im Traume einmal vor mir gehen.
Du warst wunderschön.
Du neigtest den Kopf nach links und wußtest, daß ich dir folgte.
In mir erwachte der Wunsch, dich zum Freunde zu haben
und ich überlegte, wie ich es anstellen sollte.

Gern wüßte ich mehr von dir,
warum du bist und was du jeden Tag tust.
Wie deine Stimme klingt
und wann du mich mal wieder besuchst.

Ich wünschte, ich wäre in deiner Welt und könnte hören und sehen,
all das, was für mich noch Geheimnis ist und was ich nicht kann verstehen.
Du weißt sehr gut, ich hänge an dir
mit jeder Faser meines Seins.
Und daß ich warte auf ein Zeichen von dir.
Und sei es nur ein klein's.

Ich kann nicht mehr sein ohne dich, kann nicht mehr zurück.
Alles Frühere ist in Trümmer gefallen in hundertausend Stück.
Doch kann ich auch nicht zu dir gehen, du sagst, so warte noch.
Drum warte ich auf dich.
In Ungeduld jedoch.

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Drei Krähen saßen auf einem Baum.
Zu Reden hatten sie kaum.
Satt waren sie alle drei,
ums Fressen brauchten sie nicht sorgen.
So konnten sie unbeschwert und frei
erwarten, was der Tag bringt morgen.​

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die Welt im Nebel


Einst gab es einen blauen Himmel, so erzählen alte Sagen,
man konnte mit bloßem Auge sehen viele hundert Meter weit.
Auch konnte man die Sonne sehen an manchen Tagen
und sogar die Wärme spüren in ihren hellen Strahlen.

So soll es gewesen sein vor etwa 5000 Jahren,
ein großes Unglück sei damals geschehen.
Die Menschen zu tief waren in ihren Sünden begraben,
drum machte der Herrgott, daß man nichts konnte mehr sehen.

Das sei der Grund, so geht die Mär',
weshalb heut in der Welt nur noch Nebel wär.
Wer das glaubt, so sagen die Leut, der hat wohl reichlich Phantasie.
und die, die das früher schrieben, schon auch irgendwie.

Ein schöner Traum wäre das wohl freilich,
Warme Tage und weite Sicht,
doch was nutzt es uns, davon zu träumen
und beim Aufwachen zu erblicken nur trübes Licht.

Nebel und Kälte, das sei nun mal die Realität,
sich da herauszustehlen, ist nur ein Zeichen von Schwäche.
Die Sonne wird man nie sehen können, dafür gibt’s kein Gerät.
Und wärmende Strahlen? Nein, ganz sicher nicht.
Nicht auf dieser Erdoberfläche.

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lauter Irre


Was ist das eigentlich für eine Welt?
Sind denn nur Irre darauf abgestellt?
Was mach' ich denn denn da mittendrin?
Meine Anwesenheit ergibt gar keinen Sinn.

Alle reden wirres Zeug und tun dabei, als wär'n sie weise.
Wie kommen die dazu? Ham die alle ne Meise?
Wo ich hinschau, nur Geschwafel und Unsinn.
Ich versteh' kein Wort, ich glaub, ich spinn.

Ein jeder tut sich wichtig und plärrt sinnlos dabei.
Wozu soll das gut sein? Worum geht es hierbei?
Ich will das nicht mehr hören und auch nicht mehr sehen.
Lieber Gott, befrei mich aus diesem irren Geschehen.

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