Bilder und Berichte aus dem Iran 2011

Noch so kleine Kurzeindrücke vom Basar, das habe ich in Teheran aufgenommen, aber das gibt es in allen Städten.



Hier werden Küken verkauft, die Kinder lieben das immer sehr und damit die Kinder es noch schöner finden, gibt es auch gefärbte Küken. Ist jetzt für Tierschützer nicht so die wahre Freude, ich betrachte das auch eher mit Widerwillen, die Tiere tun mir schon leid.



Dieser Mann verkauft frische Walnüsse, die in Wasser eingelegt sind und denen man vor dem Verzehr die braune Haut abzieht, so dass nur die weiße Nuss übrigbleibt, die dann noch sehr mild schmeckt und nicht so herb, wie normalerweise eine Walnuss schmeckt. Das geht aber nur mit ganz frischen Walnüssen. Und in den anderen Eimerchen sind Brombeeren.
 
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Dann gibt es noch die Geschäfte mit den edlen Stoffen. Zwar sind das hier keine persischen Teppiche, die ja von ihrer Qualität die besten Teppiche sind, aber diese Stoffe sind größtenteils aus Seide oder feiner Wolle und werden für Tischdecken verwendet oder als Mitgiftgeschenk zur Hochzeit und nennt sich auf persisch "Termeh", die Produktion ist aus der Stadt Yazd und sind auch sehr wertvoll. Die Farben und Muster sind schon einmalig schön. Wir habe Stoffe gekauft, um für unseren Sohn zwei Westen nähen zu lassen, was auch nicht jeder Schneider kann.



Ein Schaufenster..



Das Innenleben eines Geschäfts mit Tischdecken und Stoffen, die noch unbearbeitet sind.



Und nochmal ein Schaufenster, aber mehr von innen fotografiert.
 
Der Straßenverkehr in Teheran ist eine Katastrophe. Zu ( fast ) jeder Tageszeit ist Stau oder stockender Verkehr. Das Problem ist, dass fast jeder einzeln im Auto unterwegs ist. Das Smog-Problem ist schon groß. Dazu regnet es so gut wie nie in Teheran, was ja mal die Luft etwas reinigen würde. Wenn der Smog sehr schlimm ist, dürfen die Kinder nicht in die Schule und es dürfen dann an einem Tag nur Autos mit ungeraden Nummern fahren und am nächsten Autos mit geraden Nummern. Hält sich aber nicht jeder dran und auch wenn, sehr viel Erleichterung gibt es nicht.

Meine Schwägerin hat uns einmal um zwölf Uhr nachts von einem Besuch zu der anderen Schwägerin gebracht, wo wir während unseres Aufenthaltes wohnten. Sie fuhr dann weiter nach Hause, was bei normaler Verkehrslage höchstens eine Viertelstunde dauern würde. Sie war dann irgendwann um zwei Uhr nachts zu Hause und ziemlich fertig.



Das ist noch ziemlich normal, ich glaube, das war an einem Feiertag.



Hier standen wir im Stau und es kommen von einem Zubringer noch weitere Autos dazu. Wenn man dann keine Klimaanlage im Auto hat, ist man ziemlich durchgeweicht, wenn man am Ziel angekommen ist.
 
Und dann, wie ich es schon auf der ersten Seite des Threads erwähnte, die Größe der Stadt. Das Foto in der Dämmerung auf der ersten Seite, welches ich aus der Hochhauswohnung meiner Schwägerin machte, ist ja sozusagen der oberste Rand von Teheran und liegt höher als früher der Schah gewohnt hat. Das frühere Schloß ist ganz in der Nähe vom Wohnort meiner Schwägerin und man kann noch viele Villen sehen, wo die hohen Tiere des Schahs gewohnt haben. Ansonsten waren viele Stellen einfach nur Berg und Felsen, eben unbebaut.
Mein Mann fällt regelmäßig in Ohnmacht, wenn wir in Teheran sind, denn es hat sich so verändert und ist so riesig geworden, er kann es einfach nicht glauben und zurechtfinden kann er sich auch nicht mehr. Dort, wo er als Kind und Jugendlicher wohnte, konnte man früher auf der Straße Fussball spielen, jetzt kommt man vor Autos kaum über die Straße. Er ist 1980 nach Deutschland gekommen. Damals hatte Teheran eine Einwohnerzahl von vielleicht 2 oder 3 Millionen, jetzt wie gesagt sind es 16 Millionen oder auch mehr.
 
Hallo Siruskind!

Hab Dank für die schönen Bilder, Beschreibungen und Geschichten!

Die "Rolltore" im Basar kenne ich auch aus China, zu Feierabend wird das Rolltor herunter gezogen und alles ist gesichert, bis zum nächsten Tag, bis das Rolltor die Aufwärtsbewegung erfährt.

Friedhöfe - das nicht so Schöne? Oft sind Friedhöfe ein Ort der Ruhe in der hektischen Großstadt und manche sind parkähnlich gestaltet. Das besonders in großen Städten die Friedhöfe sehr zweckmäßig und eng sind, bedingt nun mal der Platzmangel und die doch vielen sterbenden Menschen.
In Hong Kong sehe ich jedes mal einen Friedhof wenn ich mit dem Schnellzug zum Flughafen fahre. Gewiss ist, der Tod gehört genauso zum Leben wie der Friedhof zur Stadt.

Sehr schön Deine Bilder und Berichte, der Gegesatz zwischen dem trockenen Land und dem fruchtbaren Land, der Moderne der Großstadt Theran und den ländlichen kulturellen Leben! Super! Danke!

Ich kann die Kochfeuer riechen und das arabische Essen schmecken, den Wind rauschen hören und das kühle klare Wasser in der Höhle an meinen Füssen spüren...

...ich hoffe Deinem Beispiel folgen noch andere Heinkehrer, dass nenne ich echten Kulturaustausch!

Einen begeisterten Gruß vom Lifthrasir zurzeit aus dem Abendland!!!
 
Hallo Siruskind!

Hab Dank für die schönen Bilder, Beschreibungen und Geschichten!

Die "Rolltore" im Basar kenne ich auch aus China, zu Feierabend wird das Rolltor herunter gezogen und alles ist gesichert, bis zum nächsten Tag, bis das Rolltor die Aufwärtsbewegung erfährt.

Friedhöfe - das nicht so Schöne? Oft sind Friedhöfe ein Ort der Ruhe in der hektischen Großstadt und manche sind parkähnlich gestaltet. Das besonders in großen Städten die Friedhöfe sehr zweckmäßig und eng sind, bedingt nun mal der Platzmangel und die doch vielen sterbenden Menschen.
In Hong Kong sehe ich jedes mal einen Friedhof wenn ich mit dem Schnellzug zum Flughafen fahre. Gewiss ist, der Tod gehört genauso zum Leben wie der Friedhof zur Stadt.

Sehr schön Deine Bilder und Berichte, der Gegesatz zwischen dem trockenen Land und dem fruchtbaren Land, der Moderne der Großstadt Theran und den ländlichen kulturellen Leben! Super! Danke!

Ich kann die Kochfeuer riechen und das arabische Essen schmecken, den Wind rauschen hören und das kühle klare Wasser in der Höhle an meinen Füssen spüren...

...ich hoffe Deinem Beispiel folgen noch andere Heinkehrer, dass nenne ich echten Kulturaustausch!

Einen begeisterten Gruß vom Lifthrasir zurzeit aus dem Abendland!!!


Hallo Lifthrasir,

schön, dass Du in diesen Thread gefunden hast. Ich wollte mit einer Erzählung für Dich noch den Bogen nach China schlagen. Eine Tante mütterlicherseits von meinem Mann hatte in erster Ehe einen Chinesen geheiratet, er kam vor über 70 Jahren mit drei oder vier weiteren Chinesen in den Iran, um Tee in den iran zu bringen und den Bauern zu zeigen, wie man ihn anpflanzt, denn vorher trank man keinen Tee, sondern Kaffee im Iran. So blieb dieser Mann im Iran, konvertierte zum Islam, hat dann aber noch eine Frau geheiratet und sich von der Tante scheiden lassen, da sie erst keine Kinder bekam, aber dann doch noch einen Sohn von ihm bekam, während er schon Kinder mit der zweiten Frau hatte. Doch die Tante wollte dann ihren Mann nicht mit einer anderen Frau teilen und so ließen sich die beiden scheiden. Dem Cousin von meinem Mann sieht man die chinesische Herkunft nicht an, aber mein Mann hat auch als Kind die Halbbrüder dieses Cousins gesehen und meinte, da merkt man es schon eher.

Der Tee wird ja am Kaspischen Meer angebaut und er schmeckt sehr gut, wir haben fast zwei Kilo mitgenommen, ursprüngliche Herkunft: China!:D
 
Ja, die Friedhöfe. Ich selber habe mit dem Tod kein Problem, ich habe den Satz, dass es etwas nicht so Schönes ist, mehr für andere geschrieben, die eventuell eher ein Problem damit haben, was ja eigentlich wertend ist und vielleicht von mir nicht so korrekt war.

Auch in Deutschland sind Friedhöfe ja sehr schön und laden zum Spazierengehen ein. Im Iran fährt oft auch die Familie zu dem Verstorbenen und es wird um dem Grab herum gesessen und eine Kleinigkeit gegessen und getrunken und auch Vorbeigehenden wird eine Süßigkeit oder Pistazien angeboten. Ist eigentlich sehr nett:).
 


Diese beiden Bilder sind auch schon sieben Jahre her, eins davon habe ich wegen des großen Orbs in einem anderen Thread gezeigt, aber da habe ich das Bild nicht verkleinert.

Dieser Baum steht in einer kleineren Stadt mitten auf der Straße und ist bestimmt schon uralt. Und die Autos fahren rechts und links daran vorbei, auch die Straße ist nicht sehr breit. Aber der Baum ist an seinem Fuß mit Beton unterstützt worden, damit er nicht umkippt. Ich fand den Baum einfach toll.
 
Es gibt ja Orte, meist in den Bergen, wo sich viele wohlhabendere Leute zurückziehen, sei es, um auf Dauer dort zu leben oder auch nur auf Zeit, in einem Ferienhaus eben. In den Bergen ist es kühler, was ja erwünscht ist, denn der Sommer in den meisten Gebieten Irans ist schon sehr heiß. Als wir den Ort hier in den Bergen aufsuchten, regnete es und es donnerte öfter von weitem. Im Winter muß da wohl ordentlich Schnee liegen.



Dieser Ort lag aber in der Nähe vom Kaspischen Meer, wo wir für eine Woche waren. Es gibt auch Orte, die in der Nähe von Teheran liegen, da ziehen die Leute hin, die die Nase voll haben, in so einem riesigen Moloch zu leben, aber trotzdem relativ einfach mit dem Auto zur Arbeit nach Teheran fahren können.



Da fahren wir gerade die Serpentinen hinunter zu dem Ort, wo es angenehmer zu leben ist als in Teheran.
 
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Da der Iran ein Land mit Vulkanen ist und auch unter Erdbeben zu leiden hat, gibt es auch viele heiße Wasserquellen, die man zu gesundheitlichen Therapiezwecken oder einfach für Wellness nutzt. Am Kaspischen Meer gibt es sehr viele Schwefelquellen, das Wasser stinkt als und ist auch schön heiß, aber so, dass man da noch drin baden kann. Es gibt da also einige Bäder, natürlich wieder Männder und Frauen getrennt, da kann man entweder kleine Zimmer haben, wo man nur zu zweit oder zu dritt sitzt oder eben große Räume, wo viele Frauen oder Männer zusammen sitzen. Hinterher ist man extrem geschafft, ich war schön müde, aber auch glücklich, saß beim Teetrinken mit roten Wangen und noch dampfend:D.

Dann waren wir auch in einem Bad in der Nähe von Tabriz, also Richtung Türkei und Aserbeidschan, da war das Wasser nicht schwefelhaltig, aber auch ordentlich warm. Als ich da in das Wasser wollte, taten mir die Füße ziemlich weh, am restlichen Körper fand ich es nicht so schlimm. Ich konnte es immer nur für einige Minuten aushalten, dann ging ich wieder raus. Einige Frauen saßen da ständig drin, ohne Pause, aber wahrscheinlich waren sie es schon gewohnt und oft dort. Eine Frau sagte zu mir, ich müsse schnell reingehen, aber das konnte ich nicht, da der Boden nicht glatt war, sondern lauter Steine am Boden waren. Naja, so war der gute Ratschlag leider umsonst. Aber trotzdem ich immer nur kurz im Wasser war, fühlte ich mich hinterher schön leicht und auch wieder angenehm müde.
 
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