Bienensterben durch Gen-Rapps

,,Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr...‘‘.


(SZ vom 13.3.2007)
bis 2012 ist ja nicht mehr gar so lange hin.
*zitter*

englojapanologisch bedeutet Bienen "be nen"--> sei Natur.

Dieses Mantra macht das Wesen da auf phantasy-island. Sei Natur.

Natur- wenn die Natur verschwindet, mutt der Mänsch 'n A-bi-tur machen. Damit Bie wiederkommt nach nen.

*traurig macht mich Nen heute.*
 
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In "We feed the World" meint der Manager von Nestle ganz stolz, das trotz Genfood noch nichtts pasiert ist, so seieen die Ängste vor allem in Deutschland doch unbegründet. Ist das der Grund das noch nicht einmal die Idee auftaucht, in diesem Artikel, das so etwas auch mit Genmanipulierten Pflanzen zusammen hängen könnte?
Oder vielleicht mit den Giftstoffen, den Pflanzenschutzmitteln, gegen die zwar die Pflanzen resistent sind, aber wer denkt schon an die Bienen???

Rätselhafter Exitus der Bienen
Das spurlose Sterben
In den USA ist die Mehrzahl aller Bienen verschwunden. Weil eine klare Ursache fehlt, spekulieren Forscher über das Ende der Insektenart - ein Ende mit möglichen Konsequenzen für die Menschheit.
Von Petra Steinberger

Sie sind weg. Haben den Stock alleingelassen, die junge Brut nicht mehr versorgt. Sind nie wieder aufgetaucht, die älteren, erwachsenen Bienen.

Haben auch keine Toten zurückgelassen. Millionen und Abermillionen Bienen sind in Nordamerika einfach verschwunden im Lauf der vergangenen Monate. Und immer mehr amerikanische Imker, die in diesen ersten warmen Wochen nach dem Winter zum erstenmal ihre Bienenstöcke wieder öffnen, berichten dasselbe.

"So etwas habe ich noch niemals gesehen", sagte der kalifornische Bienenzüchter David Bradshaw schockiert einer Zeitung. ,,Ein Stock nach dem anderen war einfach leer. Es sind keine Bienen mehr daheim.‘‘

An der amerikanischen Westküste sind fast 60 Prozent der Bienenvölker kollabiert, an der Ostküste und in Texas sind es mehr als 70 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Bundesstaaten ist betroffen und Teile Kanadas. Dasselbe passiert auch in Spanien und in Polen.

Aus der Schweiz gibt es die ersten Berichte und auch aus Deutschland - nur hat das Bienensterben bisher nirgendwo solche Ausmaße wie in den USA.
"Das Bienensterben kann eine Warnung an uns sein"
Es ist ein seltsames, geradezu unheimliches Phänomen, das die Bienenvölker heimsucht. Die Wissenschaft hat ihm jenen Namen gegeben, den sie reserviert hat für etwas, das sie noch nicht, vielleicht nie erklären kann: disorder, Störung. Man spricht vom ,,Colony Collapse Disorder‘‘, von einer Störung namens Bienenvolk-Kollaps, kurz CCD. Über die Symptome weiß man ziemlich viel: In betroffenen Kolonien fehlen alle erwachsene Bienen, und es liegen auch, wie normalerweise üblich, keine toten Bienen in der Nähe. Die Bienen fliegen fort und sterben irgendwo draußen.

Vorräte an Honig sind da, und die nicht ausgewachsenen Bienen, die nun verhungern. Eine Kolonie, die mitten im Zusammenbruch steckt, mag von außen ganz normal wirken. Aber innen gibt es viel zu wenige, viel zu junge Arbeiterinnen. Und schließlich kommt etwas Eigenartiges hinzu: Normalerweise werden die Stöcke eines Volkes, das an Krankheiten stirbt oder in einem kalten Winter verhungert, sofort von anderen Bienen oder Stockräubern ausgeplündert oder von Plagen wie Wachsmotten übernommen. Diesmal aber dauert es mindestens zwei Wochen, bis die Plünderer kommen.

Was die Ursachen für das Verschwinden sind, darüber weiß man fast nichts. Aber man weiß, dass es eine Katastrophe wäre, wenn die Honigbienen für immer verschwänden. Eine Katastrophe auch für den Menschen. ,,Früher‘‘, sagt May Berenbaum, Leiterin des Instituts für Entomologie an der Universität Illinois, ,,waren es die Kanarienvögel in den Minen. Wenn sie starben, dann wussten die Bergarbeiter, dass etwas passieren würde. Manche von uns glauben, dass die Bienen heute diese Funktion haben.‘‘ Die Aufmerksamkeit, die die Medien ihr und anderen Bienenforschern in den vergangenen Wochen entgegengebracht haben, verunsichert May Berenbaum. Vorsichtig sagt sie: ,,Das Bienensterben könnte eine Warnung an uns sein, dass etwas sehr aus dem Gleichgewicht geraten ist.‘‘
Milben sind es diesmal nicht
Es geht nicht nur um die Bedrohung einer Tierart, auch nicht um das Bienensummen im Frühling oder den Honig, der uns fehlen wird - zumindest ökonomisch gesehen ist er ein angenehmes, aber eher unwichtiges Nebenprodukt. Die Menschen brauchen die Bienen dringend, denn etwa ein Drittel der menschlichen Nahrung ist direkt oder indirekt von ihnen abhängig: Äpfel, Birnen, Pflaumen, ein Großteil des Obstes werden zwischen 80 und 90 Prozent von Zuchtbienen bestäubt, ebenso Mandelbäume, Melonen, Paprika, Kürbisse, Himbeeren und etwa 90 andere Obst- und Gemüsearten - aber auch Viehfutter wie Klee oder das in den USA verbreitete Alfalfa.

,,Wenn Sie einen Hamburger essen‘‘, sagt Berenbaum, ,,dann verdanken Sie das indirekt den Bienen.‘‘ Manche Farmer versuchen, die Bäume mit Hilfe riesiger Ventilatoren zu bestäuben, oder sie experimentieren mit Hummeln und anderen Insekten. Aber wirkliche Alternativen zur Bestäubung durch Bienen gibt es nicht, Wildvölker existieren kaum noch, schon gar nicht in den riesigen Monokulturen, und andere Insekten würden diese Mengen nicht schaffen.

Den durch Bienenpollination erwirtschafteten Wert schätzen Forscher allein für die USA auf bis zu 18 Milliarden Dollar. In Europa sind es immerhin bis zu fünfMilliarden Euro. Durch ihre Leistung bei der Bestäubung gelten Bienen in Europa nach Rindern und Schweinen als das drittwichtigste Haustier - noch vor dem Geflügel.

,Eigentlich ist es eher merkwürdig, dass die Bienen es so lange ausgehalten haben‘‘, sagt der Bienenforscher und Soziobiologe Jürgen Tautz vom Biozentrum der Universität Würzburg. Ein Bienenvolk ist ein extrem komplexer Superorganismus, der sich über Jahrmillionen an die widrigsten Umstände angepasst hat.

,,Doch in den letzten zehn Jahren sind sie schwach geworden‘‘, sagt Tautz. ,,Vor allem der Stress ist zuviel.‘‘ Die größte Bienenplage war bisher die Varroa-Milbe, ein Parasit, der die Tiere aussaugt. Noch vor zehn Jahren brauchten Forscher in ihren Versuchen zehnmal so viele Milben wie heute um einen Stock zu töten. Aber Varroa ist es diesmal nicht.

Vielleicht gibt es tatsächlich nur eine einzige Ursache für den Völkerkollaps, die noch gefunden werden muss. Vielleicht aber, und das vermuten auch andere Bienenforscher, sind es viele Ursachen, die die Bienen langsam überwältigen. Die Flurbereinigungen, die keine Feldraine mehr übrig gelassen haben, die Monokulturen und eine allzu perfekte Forstwirtschaft, die jeden hohlen Baumstumpf aus dem Wald holt, in dem die wilden Schwärme sich einst ansiedelten.

Die Städte und Vorstädte, die das Land überwuchern. Die Pestizide, die sie vielleicht langsam vergiften. Krankheiten und Parasiten, die aus allen möglichen Teilen der Welt über sie hergefallen sind, eingeschleppt im Zuge der transkontinentalen Verschickung von Zuchtbienen.

Inzwischen fehlt den Bienen auch der Mensch, der ihnen Unterkunft bietet. In der freien Natur ist kaum noch Platz für sie. Aber auch die Imker sterben aus, weil sie, wie in Deutschland, oft Hobby-Imker sind, Pensionäre, die sich die Anschaffung neuer und die Versorgung kranker Völker in jedem Frühling aufs Neue nicht mehr leisten können. ,,Jedes Jahr durchschnittlich drei- bis fünfhundert Euro, das ist eine Menge Geld für einen Pensionär‘‘, sagt Tautz.
"Wenn die Biene verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben"
Ein Teufelskreis: Je schwächer die Bienen werden, desto teurer wird ihre Haltung und desto weniger Imker gibt es. Tautz und andere Bienenforscher fordern deshalb, dass der Staat die Bienenzüchtung finanziell unterstützt. In Amerika ist die Situation etwas anders. Zwar hat auch hier die Zahl der Bienenhalter drastisch abgenommen. Das liegt aber auch daran, dass sich das Geschäft konsolidiert hat. Denn ein Geschäft ist die Imkerei in den USA zumindest teilweise geworden - ironischerweise gerade deswegen, weil es nur noch so wenige Bienen gibt.

Seit Mitte der siebziger Jahre ist die Zahl der Honigbienen in den USA um die Hälfte geschrumpft. Inzwischen fahren mobile Bienenzüchter von Obstplantage zu Obstplantage, um die Blüten von den Bienen bestäuben zu lassen. Solche Großimker halten manchmal mehrere tausend Stöcke - bei einer durchschnittlichen Koloniegröße von zwanzig- bis dreißigtausend Tieren im Winter und bis zu sechzigtausend im Sommer. Heuer, nach den gewaltigen Verlusten durch CCD, zahlen die Obstfarmer manchmal das Dreifache des üblichen Hektarpreises für die Bestäubung.

Doch wenn solche kommerziellen Halter vom Colony Collapse Disorder getroffen werden, dann kann das den Ruin bedeuten. Ein Imker aus Pennsylvania investierte 15.000 Dollar, um seine Bienen zur Bestäubung der Mandelblüten nach Kalifornien zu bringen. Als er dort ankam, war keine einzige Kolonie mehr am Leben.

Auf einen Satz verweisen betroffene Bienenzüchter und nüchterne Bienenforscher inzwischen immer wieder, einen Satz, den Albert Einstein einmal gesagt haben soll: ,,Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr...‘‘.


(SZ vom 13.3.2007)

Hallo Alaia!

Danke für diese zeilen!

Möchte hinzufügen, das es nicht nur die art der bienen betrifft.
Zum beispiel:
seit vielen jahren!! verschwinden immer mehr schmetterlinge.
In der umgebung von transgenen nutzpflanzen wurde schon vor langer zeit ein massives schmetterlingssterben beobachtet. Ich denke, ich brauch nicht auch noch dazu sagen, wo dies dokumentiert wurde. Trotzdem wurde an der freisetzungsrichtlinie nichts geändert....


LGMFrankie
 
Gestern hab ich beim Rumgooogeln dazu auch noch was gefunden, das will ich euch nicht vorenthalten. Nachdem in Deutschland ja schon länger das Problem existiert, daß Imker nach dem Winter 30 - 40% ihrer Stöcke verlieren, nur sind sie nicht so groß und so laut wie die Imker in USA, hat man hier auch schon etwas mehr nach den Ursachen geforscht.

Es ergab sich - wie immer - ein Cocktail aus den verschiedensten Ursachen, die zusammenwirken. Was mich allerdings wirklich aus dem Sessel gehoben hat, war die Erklärung, man habe, um weniger aggressive Bienen zu halten, jahrzehntelang "gutmütigere" Bienen gezüchtet. Dabei habe man völlig übersehen, leiderleider, daß man damit auch natürliches Hygieneverhalten weggezüchtet habe. Natürlich aggressive Bienen schmeißen kranke Larven aus dem Stock (biologisch sinnvoll, stimmts?) - sanftmütig zurechtgezüchtete tun das nicht. Womit sich Krankheiten hemmungslos im Stock ausbreiten können. Upps, da kommt nun immerhin schon einer wenigstens auf die Ide, nun doch wieder etwas bösere, aber dafür biologisch intelligentere Bienchen zu züchten.

Wieder ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn lineares Denken in ein vernetztes System eingreift. Hoffentlich erfassen wir das noch, bevors für alles zu spät ist.

Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1173175250904.shtml
 
guten morgen,

mir fällt zu dem zücht -und genmanipulationswahn immer wieder das zitat ein:
"was gott zusammengefügt hat, soll der mensch nicht trennen".
ist zwar aus seinem zusammenhang herausgenommen zitiert, jedoch erkenne ich in diesem sehr schön wiedergegeben eine universelle wahrheit.
die natur ist göttlich und in perfektion erschaffen, das menschliche herumwerkeln und verbessern wollen führt zu ungleichgewicht und zieht folgen nach sich, die er nicht in seiner gänze erfassen kann.

lg : krabat.
 
Wie kommt es eigentlich, dass trotz der großen Fülle von Beweisen der Gefährlichkeit von gen-manipulierten "produkten", diese trotzdem zugelassen werden ?

Ein´Wink mit dem genetischen Zaunpfahl ist folgendes:

From: International Herald Tribune - France

WASHINGTON: A former executive at Monsanto, the world's biggest developer of genetically modified crops, has been fined $30,000 for bribing an Indonesian official in an unsuccessful bid to repeal an environmental rule, the U.S. Securities and Exchange Commission said.


LGA
 
Akwaaba
Wie kommt es eigentlich, dass trotz der großen Fülle von Beweisen der Gefährlichkeit von gen-manipulierten "produkten", diese trotzdem zugelassen werden ?
das liegt wohl daran, dass die Lobbyarbeit der Genbefürworter effektiver ist als die der Gegner. Es wäre angebracht sich immer wieder bei den verantwortlichen Politikern telefonisch, Brieflich oder per e-mail zu melden und sich zu beschweren.

Gerade hat der NABU und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und andere mit einer Anwältin in Berlin eine Klage eingereicht gegen die BVL (Bundesamt für Verbraucher und Lebensmittelsicherheit), die haben nicht verhindert, dass Freisetzungsversuche in Gatersleben durchgeführt werden. Dort werden auf über 20 Hektar jedes jahr tausende von alten Kultursorten durch Nachbau und Lagerung vor dem Verschwinden bewahrt - die IPK beherbergt dort mehrere Hunderttausend Muster von alten Getreide und Gemüsesorten - das ist sozusagen das Erbe der Kultupflanzenentwicklung.
LGInti
 
Danke Lichtbrücke, ich finde wichtige Links..

Ich frage mich jedoch, ob sich der gute Albert Einstein nicht geirrt hat, als er sagte:
"Wenn die Biene verschwindet,
hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben".
Was bereits heute so alles aus dem "Labor" kommt, ahnt ja kaum einer...
Die ganzen F1-Hybridkulturen z.B., da brauchts keine Bestäubung mehr...

LGA
 
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Hallo Akwaaba

Ich frage mich jedoch, ob sich der gute Albert Einstein nicht geirrt hat, als er sagte:
"Wenn die Biene verschwindet,
hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben".

Hm, zwischen dem guten Albert und dem heutigen Stand der Wissenschaft liegen ein paar Jährchen. Zeitgemäss ist diese Aussage wohl nicht mehr oder nur noch bedingt.

Was bereits heute so alles aus dem "Labor" kommt, ahnt ja kaum einer...
Die ganzen F1-Hybridkulturen z.B., da brauchts keine Bestäubung mehr.

Stimmt. Eigentlich ist es gruselig... Manchmal denke ich, der wissenschaftliche Fortschritt (zumindest in Teilbereichen) kippt immer mehr vom Segen zum Fluch... :escape:

Liebe Grüsse

lichtbrücke
 
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