Namo sagt:
"Es hat nie Wunder gegeben"
Regina sagt:
"das ist eine Meinung"
Adrian Suter sagt:
"Ein Wunderbegriff, der vom Ereignis ausgeht und von der Wundererfahrung der betroffenen Menschen abstrahiert, wird als primäres Charakteristikum des Wunders das Überraschende, Unerklärliche, die Naturgesetze Durchbrechende sehen."
und er sagt:
"Allerdings ergeben sich vor dem Hintergrund der neuzeitlichen Naturwissenschaft und Wissenschaftstheorie Schwierigkeiten: es ergibt logisch keinen Sinn, von einer Durchbrechung der Naturgesetze zu reden. Ein Wunderbegriff, der von der Wundererfahrung ausgeht, erkennt drei miteinander zusammenhängende Charakteristika des Wunders. Erstens ist das Wunder für den Menschen überraschend, zweitens heilsstiftend, drittens verweist es zeichenhaft auf Gott. "
Hallo Regina,
viele Menschen diskutieren Jahre lang darüber, ob Gott einen so schweren Stein 'erschaffen' kann, daß er ihn nicht mehr hochheben kann.
Adrian Suter ist ein junger altkatholischer Priester, den ich sehr schätze, und der das obige in einem abstract zu seiner theologischen Seminararbeit schrieb.
AFAIK wird der Begriff 'Wunder' - auch wg. T. v. Aquin - exakt mit der Durchbrechung der Naturgesetze gleichgesetzt. Wenn ich sage, dass es niemals Wunder gegeben hat, dann _meine_ ich damit, daß es nie Ereignisse gegeben hat, welche die Durchbrechung der Naturgesetze bedingen. Und wenn Du sagts, " ... ein Wunder so lange als Wunder gelten wird, bis die Kräfte erkannt sind, die es bewirken. " sagst Du, daß das Erkennen der Kräfte das, was ein Wunder sein soll, es als die Naturgesetze nicht durchbrechend, weiss. Ich kann mich mit der Definition von Adrian Suter anfreunden; mir ist aber außer ihm noch nie ein Christ begegnet, der nicht darauf bestanden hat, dass ein Wunder notwendig die Naturgesetze durchbrechen muß - nichtwissend, dass sie exakt damit Gott ignorieren, weil das, was Gott ist, identisch ist mit den Gesetzen der Natur.
LG
Namo