DregorBaer schrieb:
Hallöchen,
ich finde nicht, dass die Evolution mit der kreationistischen Sicht konkurriert.
Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Werk, dass uns die Welt erklären soll, sondern sie will das Verhältnis von Mensch zu Gott erklären.
Das ist auch der Standpunkt, den Hans Küng und Joseph Ratzinger vertreten, die bedeutendsten deutschsprachigen Theologen unserer Zeit.
Das kann ich unterschreiben. Daher sind alle Versuche die Genessis als Naturbeschreibung zu sehen gescheitert.
Kain vertritt eine Linie von Menschen, die Schuld auf sich geladen haben.
Seth vertritt eine Linie, die ihrem spirituellen Erbe folgen. Darum wurde einer aus dieser Linie von dieser Welt genommen.
M.E. sind beide Linien in uns. wir sind die Erben beider Linien und tragen sowohl Kains Blut, als auch Seths Blut in uns.
Der Schöpfungsbericht folgt einer schönen Entwicklung des Menschen. Aber: diese Entwicklung ist nicht Naturhaft, sondern spirituell zu betrachten.
Der erste Adam war das Ebenbild gottes. Er war - so steht es im Sohar, dem Kommentarwerk der Genessis - Androgyn. Er hatte beide Geschlechter in sich und was das, was man landläufig einen Engel nennt.
Als die entwicklung ihn in den Garten der Freude (Gan ba eden) setzte, was schon klar, dass er fallen würde. Er fiel in einen tiefen Schlaf und in diesem Schlaf trennte Gott den Menschen in eine linke und rechte Hälfte. Gott nahm aus der Seite(Nicht Rippe) Eva. Der Schlaf blieb und in diesem Schlaf übte der Mensch "Beischlaf" er wurde ein Wesen in dem die Geschlechter getrennt bewußt waren. Er wurde auch in Erde gehüllt, denn dieser Mensch wurde aus Erde gemacht. Immer eine Seite hüllte sich in Materie-Erde. Die weibliche bei den Frauen, die männliche bei den Männern. Dann wurde der Mensch - Er war ja schon materiell - aus dem Paradies der Unschuld geworfen. Es wurde in ihm die "Erkenntnis-Vernunft" wach und somit auch die Fähigkeit gegen die Natur zu sündigen.
"Er nennts Vernunft und brauchts allein, um tierischer als jedes Tier zu sein"
J. W- v. Goethe Faus Teil 1
Im Gebrauch der Vernunft liegt auch die Fähigkeit des Missbrauchs jeglicher Art. Dazu ist das Tier nicht fähig. Das kann nur der Mensch. Im Missbrauch liegt der Sund. Sünde kommt von Sund oder Sonderung. Die Sonderung von der Natur. Letztlich von seiner geistig spirituellen Natur. Der Mensch herrscht nicht mehr über die Tiere in ihm, sondern er missbraucht sie und wird ihr Diener und Sklave. Das ist der Fall aus dem Paradies durch die Erkenntnis von Gut und Böse.