bi-polare störung

Eine Depression "hat" man nicht. Depression ist – so allgemein gebraucht - ein unspezifisch weiter Begriff, ein diagnostisches Sammelbecken für im Einzelfall ziemlich unterschiedliche Fälle von psychischer Dynamik (Immer mit dem gleichen Mond? Na geh ...).

Gebraucht werden solche Diagnosen für die Krankenkasse, um die Therapie bezahlt zu bekommen. Und manche (tendenziell eher masochistisch gestimmten) Menschen brauchen offenbar solche Diagnosen, um dem, was sie zu "haben" meinen, einen Namen zu geben. Fruchtbar für die Therapie ist aber nicht, wie das Ding heißt, sondern: Welche konkreten individuell förderlichen Musterveränderungen können entwickelt werden, um eine gewünschtere Befindlichkeit nachhaltig herbeizuführen? Das ist in der Regel ein weites Spektrum an medizinischen und psychotherapeutischen Möglichkeiten, das reicht von sinnvoll eingesetzten Psychopharmaka bis hin zu mentalen Refokussierungen, sofern tatsächlich ressourcenorientiert und nicht simpel kausalmechanistisch gearbeitet wird.

Gunther Schmidt zum Beispiel lehnt die Formulierung nachdrücklich ab, davon zu sprechen, dass jemand "eine Depression hat", und spricht von "als depressiv definierten Menschen". Die affirmative Zuschreibung von Krankheitsbildern über Diagnostik fördert eher die Befindlichkeit als Opfer und steht einer Reorganisation der inneren und sozialen Systeme mehr im Wege als dass es hilft. Aufs Simple heruntergebrochen: Eine Krankheit HAT man nicht, man IST krank. Das bringt ziemlich grundsätzliche Unterschiede in den Therapieansätzen.

Und spätestens dann, wenn ich Diagnosen als systemische Konstrukte realisiert habe, macht es auch keinen Sinn mehr, es quasi vom Horoskop abhängig zu machen, ob jemand krank sein darf oder nicht. Aussagen wie "Wenn eine Depression im Horoskop nicht abgebildet ist, dann ist es auch keine Depression" halte ich für einen reichlich seichten astrologischen Glaubenssatz, noch dazu für einen Zirkelschluss, der möglicherweise weiterführende Erkenntnisse eher behindert.

Zum einen steht, meine ich, dahinter eine kaum noch haltbare Vorstellung von Kausalitäten im Krankheitsgeschehen. Und zum anderen heißt das doch nur, dass der eine womöglich (durch unterschiedliche Ausbildung, andere Tagesform, was auch immer) nicht in der Lage ist, in einem astrologischen Muster etwas zu sehen, was von einem anderen sehr wohl gesehen werden könnte. Beispiel Mond: Selbstverständlich ist der Mond immer dabei, das ist trivial, erst recht in einem halbwegs ganzheitlichen Modell von Kranksein. Nur ... es geht eben um den Mond selbst am allerwenigsten, sondern vor allem darum, in welchen Kontexten und Konstellationen er steht ... und es geht dann, wenn Astrologie therapeutische Ansätze begleiten soll, auch darum, dynamische Veränderungen in den astrologischen Strickmustern zu beobachten und zu verstehen ... der dynamische Mond ist da wegen seiner zügigen Beweglichkeit durchaus spannend als potenzielle Ressource und als ermutigender Indikator, dass Kranksein ein zum Besseren modifizierbarer Prozess ist. Wenn ich zum Beispiel zeigen kann, dass ein belasteter Mond innerhalb eines relativ nahe liegenden Zeitpunktes wieder herauswandert aus einer Konstellation, die mit dem akuten Krankheitsempfinden in Zusammenhang gebracht werden kann, dann kann sich das als ermutigende Perspektive heilsam unterstützend auswirken. Das geht dann aber über affirmative Radix-Astrologie und Transitschieberei ziemlich hinaus.

Und bezüglich des Thread-Themas ist noch einmal zu betonen, was ich schon vorher aufgeworfen hatte und was Beckett nun auch nochmal eingeworfen hat: Eine bipolare Störung und eine Depression sind zwei völlig verschiedene Krankheits-Definitionen. Nur weil bei als bipolar beschriebenen Krankheitsverläufen auch depressive Phasen auftreten, darf das nicht insgesamt mit "Depression" gleichgesetzt werden. Sogar der nicht gerade wegen seiner feinen Differenzierungen bekannte ICD-10-Katalog unterscheidet da ... und es hat ja auch seine guten Gründe, dass man von der früheren Bezeichnung "manisch-depressiv" abgekommen ist und wegen der Verwechslungsgefahr einen Begriff gewählt hat, in dem das Wort "depressiv" nicht mehr aufscheint.

Da wäre dann also die Fragen an die Mond-SpezialistInnen:

  • Welche Unterschiede sind hinsichtlich der Mond-Konstellationen zu erwarten, um eine Depression von einer bipolaren Störung zu unterscheiden?
  • Wie bildet sich einem Horoskop der Unterschied ab zwischen Menschen, die als depressiv oder bipolar beschreibbare Verhaltensweisen im Rahmen mentaler Alltagsschwankungen erleben wie wir alle, mehr oder weniger, und Menschen, die das als belastendes, nachhaltiges Kranksein empfinden?
  • Und was könnten solche Unterschiede in der Intensität des Krankheitserlebens möglicherweise mit Zusammenhängen zu tun haben, die außerhalb der astrologischen Muster liegen?
 
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Da wäre dann also die Fragen an die Mond-SpezialistInnen:

  • Welche Unterschiede sind hinsichtlich der Mond-Konstellationen zu erwarten, um eine Depression von einer bipolaren Störung zu unterscheiden?
  • Wie bildet sich einem Horoskop der Unterschied ab zwischen Menschen, die als depressiv oder bipolar beschreibbare Verhaltensweisen im Rahmen mentaler Alltagsschwankungen erleben wie wir alle, mehr oder weniger, und Menschen, die das als belastendes, nachhaltiges Kranksein empfinden?
  • Und was könnten solche Unterschiede in der Intensität des Krankheitserlebens möglicherweise mit Zusammenhängen zu tun haben, die außerhalb der astrologischen Muster liegen?

Mond-Saturn wäre die Depression schlechthin.
Mond-Jupiter und Mond-Uranus die Manie.

Hormone sind auch ein wichtiger Punkt. Die fördern ebenso depressive Verstimmungen, wenn nicht sogar kurzweilige Depressionen.
Wo also stehen die Planten und welche sind für die Hormone zuständig?

Warum werden manche Jungens während der Pubertät schizophren?
Warum werden manche Frauen mit den Wechseljahren suizidal?

Stoffwechsel und Hormone. Findet man die im Horoskop?
 
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