Bhagavad Gita

Ananda:
Gott ist kein "wer". Gott ist unvorstellbar, der Urgrund allen Seins, das grenzenlose Absolute. Aber solange sich ein Mensch ausschließlich als Persönlichkeit glaubt, wird er Gott nicht verwirklichen können, der schon immer in seinem tiefsten Innern wohnte. "Er ist der Atem innerhalb des Atems" (Kabir) - das Bewusstsein innerhalb des Bewusstseins.



Hallo Ananda,

Du sagst, dass Gott unvorstellbar ist. Wenn das so ist, warum kannst du dann sagen, dass Gott kein „wer“ ist?
Wenn man sich Gott als unvorstellbar vorstellt, dann ist das auch schon eine Vorstellung von Gott.
Ich bin auch deiner Meinung, dass man sich Gott nicht vorstellen kann. So kann man ihn nicht auf „unvorstellbar“ begrenzen. Man sollte ihn so akzeptieren, wie er ist und wie er sich einen offenbart.

Die Bhagavad Gita, wie sie ist, offenbart verschiedene Aspekte Gottes. Den Aspekt der alldurchdringenden Ewigkeit, den Aspekt der Überseele, oder der Seele aller Seelen (oder des Bewusstseins innerhalb des Bewusstsein) und auch den Persönlichen Aspekt Gottes, als eigenständiges allmächtiges Wesen mit eigenen Willen und Gefühlen, die Ursache aller Ursachen.

Ob es den Persönlichen Aspekt Gottes gibt oder nicht, das steht gar nicht zur Debatte. Darüber kann man nicht argumentieren. Es ist nur eine Frage der Offenbarung und des Glaubens. Für uns die Frage wichtig, wie ich meinen Glauben und Vertrauen in Gott vertiefen kann und wie ich mich von meinen egoistischen Ansichtne und Handlungen befreien kann.



@Lotusz:


Danke für diesen Hinweis. Ich hatte nämlich schon im Internet nach dem Ursprung der Gita geforscht, dann hatte ich mich aber im Dickicht des Internets verlaufen. Nun werde ich mich erst mal über Vyasadeva informieren.


Wenn dich noch etwas interessiert, dann schreib einfach. Vielleicht habe ich noch die eine oder andere Antwort zur Hand.

Zitat:
Jemand der dieses Geschenk (den Glauben) nicht bekommen hat, kann den Glauben nicht verstehen.


In diesem Punkt sind wir bestimmt sehr unterschiedlicher Meinung. Ich bin recht froh darüber, dass ich so einen kritischen Geist mitbekommen habe, bzw. die Gelegenheit hatte, ihn zu entwickeln. Und das wiederum empfinde ich als Geschenk. Mag sein, dass der eine oder andere den Glauben als Geschenk empfindet. Aber Glauben heisst in meinen Augen Nichtwissen. Und ich möchte gerne wissen und verstehen. Und da ich ein sehr rebellischer Geist bin und mir jetzt schon so manchesmal die Haare zu Berge standen als ich die Gita las, werde ich bestimmt noch so manchen kritischen Kommentar zur Gita haben.


Gib einfach nicht auf und lies weiter die Bhagavad Gita, auch wenn darin scheinbare Widersprüche auftauchen. Wenn du möchtest, dann können wir zusammen studieren, indem wir uns so auf diese Weise über das was uns inspiriert und das, was uns nicht einleuchtet, unterhalten.
Man braucht den kritischen Geist und die Intelligenz nicht wegwerfen. Krishna sagt selbst in der Bhagavad Gita 18.70:
„ Und Ich erkläre, daß jemand, der dieses heilige Gespräch studiert, Mich mit seiner Intelligenz verehrt.“
Glauben bedeutet nicht dogmatisch zu sein. Es ist lediglich so, dass der Glaube in die richtige Quelle Berge versetzen kann, während die Intelligenz und der Zweifel diese Berge besteigt. Wichtig ist das man über den Berg kommt und die Sicht der Dinge dahinter bekommt. Beide Wege sind gut, weil sie zum Ziel führen.
Wenn ich dir jetzt sage, dass ich weißer Hautfarbe bin und du mir das glaubst, dann kannst du dir die Mühe ersparen herum zu forschen, welches Hautfarbe ich wirklich habe. Vorrausgesetzt, dass du es mir glaubst. Wenn du jedoch forschen anfängst, dann muss du zuerst diejenigen finden, die etwas über mich wissen, oder die etwas über mich gehört haben, oder die mich schon mal gesehen haben, damit du die gleiche Information bekommst. Darin liegen jedoch viele Fehlerquelle Irrtümer versteckt. Wie bei diesem Kinderspiel, wo man vom einen zum anderen etwas sagt und zum Schluss kommt ganz etwas anderes raus (kann mich nicht mehr errinnern, wie das Spiel heißt)
Wie gesagt, einfach dranbleiben und die Möglichkeit suchen mit jemanden, der die Bhagavad Gita ernsthaft versucht zu leben, über die Zweifel sprechen. Um die Bhagavad Gita zu verstehen und zum Punkt zu kommen, an dem man keine Zweifel mehr hat, wie das Arjuna in Bg 18.73 sagt, bedarf es eine Anstrengung und vor allem auch geduld. Die Gita ist nicht ein Buch, dass man einfach einmal liest und dann wieder weglegt. Ich kenne sie nun schon seit einigen Jahren und seit dem ersten Tag konnte ich sie als wahr akzeptieren. Habe seit dem versucht mein ganzes Leben der Lehre der Bhagavad Gita nach auszurichten, doch merke ich von Tag zu Tag, wie weit ich weg bin von dem, was die Bhagavad Gita als ein Merkmal der Verwirklichung beschreibt:
Bg 12.18-19:
„ Wer Freund und Feind gleichgesinnt ist, wer angesichts von Ehre und Schmach, Hitze und Kälte, Glück und Leid sowie Ruhm und Schande Gleichmut bewahrt, wer immer frei von Verunreinigung, immer schweigsam und mit allem zufrieden ist, wer sich nicht um eine Bleibe sorgt, wer im Wissen gefestigt ist und sich im hingebungsvollen Dienst beschäftigt, ist Mir sehr lieb.“

Obowohl das noch weit weg sein Mag, bin ich trotzdem sehr glücklich darüber, von diesem Pfad erfahren zu haben. Und obwohl ich versuche der Bhagavad Gita und der Anweisung Krsnas zu folgen, habe ich bis jetzt noch niemanden töten müßen, kam nichtmal auf die Idee, sondern versuche vielmehr die Menschen vom Blutvergießen abzuhalten, indem ich über die Notwendigkeit vegetarischer Ernährung und über Gewaltlosigkeit spreche.

Das, was auf den ersten Blick in der Bhagavad Gita als Gewalt und Töten aussieht, ist es im grunde genommen nicht. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn uns diese Anweisung Krishnas im Hals stecken bleibt. Denn so ging es auch Arjuna (siehe die ersten Paar Verse des zweiten Kapitels) und er war nun nicht irgend jemand. Wenn wir so die Namen lesen, mit welchen Krishna Arjuna anpsricht (Eroberer vom Reichtum, Bezwinger des Schlafes usw.) dann können wir sehen, dass er eine sehr weit entwickelte Seele war und trotzdem konnte er diese Anweisung zuerst einmal nicht annehmen. So soll es uns auch gehen und das ist gut so. Doch als er dann Krishna weiter befragt und und die Antworten bekommen hat, dann stellte er fest:
Bg 18.73
„ Mein lieber Krsna, o Unfehlbarer, meine Illusion ist jetzt vergangen. Durch Deine
Barmherzigkeit habe ich meine Erinnerung zurückgewonnen und bin nun gefestigt und frei von
Zweifel. Ich bin bereit, nach Deinen Anweisungen zu handeln.“

Krishna hat ihn da auch nicht dogmatisch unter Zwang gesetzt, sondern hat gesagt:
Bg 18.63
„Ich habe dir somit den vertraulichsten Teil allen Wissens erklärt. Denke in Ruhe darüber nach, und tu dann, was du für richtig hälst.“

Du brauchst dir also keine Sorge machen, dass die Bhagavad Gita Blutvergießen rechtfertigt oder gar fordert.
Es liegt jedoch im Wesen der Welt, dass es immer Auseinandersetzungen gibt. Bei diese Auseinandersetzungen, gibt es dann auch diejenigen, die daran direkt beteiligt sind. Das sind die Ksatriyas, von denen in der Bhagavad Gita die rede ist und zu denen auch Arjuna gehörte.
Wenn ein Aggresiver Angreife die Städte und Dörfer und die darin lebende Unschuldige Bevölkerung, wie Kinder, Frauen und Greise terrorisiert, dann ist es die Pflicht der Soldaten, die Bevölkerung zu schützen. Nach vedischen Verständnis sind Könige Herrscher, nicht damit sie jemanden ausrauben und ihre Steuern eintreiben und sich so ein gemütliches Leben machen, sondern sie sind Herrscher über alle Einflüße, die die Bevölkerung stören yateoder verletzen könnten.
Die Wortzusammensezung Ksat(riya) bedeutet verletzen und (Ksa)trayate schutz gewähren.
Arjuna kam seiner Pflicht als Ksatriya nach, die Bevölkerung vor Duryodhana, der durch Betrug den Tron bestieg und auch nicht qaulifiziert war die Bevölkerung zu führen.
Wenn die Bevölkerung von unqalifizierten Führen geleitet wird, dann versperren sich den Menschen alle Wege zur Erkentnis der Wahrheit und somit zu einem harmonischen, friedlichen und liebevollen Leben.
So sagt Krishna Bg 4.7-8:

„Wann immer und wo immer das religiöse Leben verfällt und Irreligiosität überhandnimmt, o Nachkomme Bharatas, zu der Zeit erscheine Ich.
Um die Frommen zu erretten und die Schurken zu vernichten und um die Prinzipien der Religion wieder einzuführen, erscheine Ich Zeitalter nach Zeitalter.“

Krishna erscheint in verschiedenen Inkarnationen. Manchmal kämpft er persönlich gegen die dämonischen Kräfte und manchem läßt er eine bevollmächtigte Seele kämpfen. Auf der Schlacht von Kurukshetra hat Krishna nicht persönlich gekämpft. Er war nur der Wagenlenker Arjunas. Er ist nur einmal in das Kampfgeschähen eingegriffen, um Arjuna vor dem drohenden Tod zu bewahren. Die Rahmenhandlung all dieser Geschehnisse ist breit, dass diese Tatsachen, wenn sie so aus dem Rahmen genommen werden, nicht die Bedeutung all diese Details offenbaren. Um all das zu verstehen, braucht man viel viel zeit und einen guten Willen.










Ganz deutlicher Wiederspruch. Das erhebt die Gita zur absoluten Wahrheit. Mit diesem Anspruch kann man alles Begründen. So festigt man Herrschaftsverhältnisse. Mit diesem Anspruch sind in früheren Jahrhunderten bestimmt auch die Christen aufgetreten. Diese Einstellung ist absolut nicht mehr zeitgemäss. Dort wo die Dinge nicht im rechten Lot sind, sollte man sie benennen. Sonst wird man die Menschen nicht überzeugen. Auch die Gita sollte einer kritischen Betrachtung standhalten.

Andererseits möchte ich auch ganz deutliche Bedenken gegen deine Meinung äussern, Glauben sei ein Geschenk. Wenn man z.B. liesst, wie frauenfeindlich die Gita teilweise ist, dann fordert das unsere Verantwortung heraus. Hier sind gerade wir als fortschrittliche und gebildete Europäer gefordert. Und dann kann man sich nicht mehr auf seinen Glauben berufen. Dann ist Verantwortung gefordert. Sonst trägt man selber zum Unrecht mit bei.


In Bengalen wird eine Geschichte von einem Mann erzählt, der sich aus sein Hausdacht stellte und von dort aus den Mond anspucken wollte. Da jedoch der Mond so weit weg war, spuckte er sich immer wieder selbst in das gesicht. (naja, die Gravitation)

Wir alle haben manchmal die Tendenz (diese wird Hochmut genannt) sich auf den Konstrukt unseres Intellektes (stolz geworden auf unsere Bildung) zu stellen und von dort aus mängel an uns übergeordenenten Wahrheiten finden zu wollen. Das Egoprinzip sagt: „Es gibt keine Wahrheit über der, die ich akzeptieren kann(.) Und nocht mal Punkt.“ So.
Und jetzt kommt die Bhagavad Gita und Krishna sagt darin:
Bg 9.8
„Die gesamte kosmische Ordnung untersteht Mir. Durch Meinen Willen wird sie immer wieder manifestiert, und durch Meinen Willen wird sie am Ende vernichtet.“

Da platzt das Ego natürlich aus allen Nähten. „Was, ICH unterstehe jemanden?“
„Also das ist nur ein blödes Buch, geschrieben von irgend welchen religiösen Fanatikern und Sekten-Heinis, die damit sicher die Menschen verführen wollen und ihr Geld aus der Tasche rauben wollen. Das kann so nicht sein.“

Das ist nur ein Beispiel aus vielen, wie die Menschen gegen die Absolute Natur Gottes argumentieren können.
Ob ich nun einen Bürgermeister mag oder nicht, dass ändert nichts an der Tatsache, dass er der Bürgermeister ist. Durch Macht, Einfluss und Propaganda kann ich es vielleicht schaffen, den Bürgermeister abzusetzte, auch den Bundespräsidenten. Ja ich kann sogar den Einfluss über die ganze Erde, sogar das ganze Universum haben, doch die Stellung Gottes, den ich so sehr für diese Stellungen beneide, kann ich nie erlangen. Dann nützen die ausgeklügeltsten wissenschaftlichen Theorien nichts. All das gleicht dem Spucken des einen Mannes auf den Mond.

Wie schon gesagt, wenn man ein „Problem mit Gott“ hat, dann bedeutet das einfach, dass bei uns etwas falsch ist und dass wir so schnell wie möglich versuchen sollten diesen Fehler zu beheben. Da kann man sich an Gott persönlich (z.B. durch die Bhagavad Gita) wenden oder an jemanden der Gott nahe steht. Jemand, der Gott nahe steht ist noch zu bevorzugen, da man auch die Bhagavad Gita oder andere Bücher uminterpretieren könnte um wiederum ein ruhiges Polster für das Ego zu haben. Wenn wir jedoch jemanden, der Gott nahe steht, begegnen, wird er auch diese letzten und subtilsten Tricks des Egos sehen und uns helfen, diese zu überwinden. Aus diesem Grund sind auch die Kommentare von Swami Prabhupada zur Bhagavad Gita wichtig, wie auch die Gemeinschaft mit denjenigen, die entsprechend diesen Kommentaren zu leben versuchen.


Der Post hier ist schon ziemlich lange, so kann ich nicht noch auf diese Behauptung eingehen, dass die Bhagavad Gita frauenfeindlich ist, was keineswegs stimmt. Bei anderer Gelegenheit vielleicht.


Ich möchte ja herausfinden, wer oder was Gott ist. Aber bis jetzt hat mir noch niemand auf diese Frage eine befriedigende Antwort geben können. Ich könnte deine Aussage allerdings genau so umkehren. Vielleicht hast Du Angst vor der Tatsache, dass es keinen Gott gibt.

Ich kenne sowohl das Leben ohne Gott, als auch das Leben mit Gott. Aus dieser Erfahrung habe ich mich bewusst für das Leben mit Gott entschieden. Nicht aus Angst.



Wenn man auf irgendwelche Fragen Antworten haben möchte, dann bekommt man die nur, wenn man sich unvoreingenommen diesen Antworten nähert. Glaubt man bereits vorher die Antwort zu wissen, dann geschieht das meiner Meinung nach aus persönlichen Gründen. Mit dieser Einstellung allerdings wird man niemals die Wahrheit finden. Was ist denn so schlimm daran zu sagen, ich weiss nicht wer oder was Gott ist? Das ist die einzige Aussage, die der Wahrheit entspricht.

Da bin ich ganz deiner Meinung. Nur wenn man sagt: „Ich weiss nicht wer oder was Gott ist, aber dann im nächsten Augenblick wieder sagt, dass Gott nicht dieses oder jenes ist, dann stimmt da etwas nicht.“ Meinst du nicht auch?

Aber vielleicht sollten wir uns gar nicht so sehr über diese Frage unterhalten. In diesem Punkt werden wir wohl keine Übereinstimmung erzielen. Vielleicht gibt es bei der weiteren Studie der Gita mehr übereinstimmung.


Ja. Worum es eigentlich hier geht ist die Frage nach der richtigen Haltung beim lesen der Bhagavad Gita.
Bg 9.3
„Wer auf dem Pfad des hingebungsvollen Dienstes ohne Glauben ist, kann Mich nicht erreichen, o Bezwinger der Feinde, sondern kehrt zu Geburt und Tod in die materielle Welt zurück.“

Ich hoffe, dass du mir nicht die eine oder andere etwas stärker betonte Aussage übelnimmst. So bitte ich um Entschuldigung für alles was ich unangebracht gesagt habe. Die Bhagavad Gita ist nun mal so - nicht leicht verdaulich.

Ich wünsche dir vom Herzen alles Gute.

Daniel
 
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Hallo Daniel

daniel_k schrieb:
Du sagst, dass Gott unvorstellbar ist. Wenn das so ist, warum kannst du dann sagen, dass Gott kein „wer“ ist?
Wenn man sich Gott als unvorstellbar vorstellt, dann ist das auch schon eine Vorstellung von Gott.

Gott ist Alles und Nichts. Aber Du hast schon recht, jegliche Worte können letztlich nichts aussagen, weil sie einfach zu begrenzt sind.

Ich bin auch deiner Meinung, dass man sich Gott nicht vorstellen kann. So kann man ihn nicht auf „unvorstellbar“ begrenzen. Man sollte ihn so akzeptieren, wie er ist und wie er sich einen offenbart.

Wenn man aber eine Erwartungshaltung hat, ein Gott würde sich irgendwann offenbaren, geht man fehl der Annahme, Gott wäre etwas anderes als das eigene Selbst.

Die Bhagavad Gita, wie sie ist, offenbart verschiedene Aspekte Gottes. Den Aspekt der alldurchdringenden Ewigkeit, den Aspekt der Überseele, oder der Seele aller Seelen (oder des Bewusstseins innerhalb des Bewusstsein) und auch den Persönlichen Aspekt Gottes, als eigenständiges allmächtiges Wesen mit eigenen Willen und Gefühlen, die Ursache aller Ursachen.

Das sind alles nur ein paar Aspekte Gottes. Sich ein Bild oder eine äußere Vorstellung von Gott zu machen ist grunglegend falsch. Gott kann in Deinem innersten Kern erfahren werden. "Er" ist bereits da, und war das schon immer.

Ob es den Persönlichen Aspekt Gottes gibt oder nicht, das steht gar nicht zur Debatte. Darüber kann man nicht argumentieren. Es ist nur eine Frage der Offenbarung und des Glaubens.

Doch doch. Das ist ganz einfach. Gott kann sich als Persönlichkeit wie z.b. Krishna offenbaren, Gott offenbart sich aber auch in jedem von uns, wenn wir uns nur der göttlichen Wahrheit zu öffnen lernen, um sie in unsere Wirklichkeit hinein zu entfalten.

Für uns die Frage wichtig, wie ich meinen Glauben und Vertrauen in Gott vertiefen kann und wie ich mich von meinen egoistischen Ansichtne und Handlungen befreien kann.

Durch Meditation und die innige Vermählung mit Deinem göttlichen Wesenskern.

Alles Liebe,
Ananda
 
Ananda schrieb:
Hallo Daniel



Wenn man aber eine Erwartungshaltung hat, ein Gott würde sich irgendwann offenbaren, geht man fehl der Annahme, Gott wäre etwas anderes als das eigene Selbst.


Was haben wir zur Wahl? Entweder die ewige Wiederholung von Geburt und Tod, oder die Offenbarung Gottes und des Pfades, wie man aus diesem Kreislauf rauskommt.
Wenn ich also diese Offenbarung nicht erwarte, nicht danach bete, mich danach nicht sehne, dann bleibt mir nichts anderes, als für ewig im Kreislauf von Geburt und Tod, mit der Erfahrung der Dualität des Lebens von Glück und Leid zu verbleiben.

Von daher ist für mich diese Erwartungshaltung das einzige wichtige im Leben. Ich vertraue auf die Worte "Klopf und dir wird geöffent werden."



Das sind alles nur ein paar Aspekte Gottes. Sich ein Bild oder eine äußere Vorstellung von Gott zu machen ist grunglegend falsch. Gott kann in Deinem innersten Kern erfahren werden. "Er" ist bereits da, und war das schon immer.


Das sind nicht nur ein paar Aspekte, sondern dass ist die Offenbarung, die Gott von sich Selbt in der Bhagavad Gita gibt.


Doch doch. Das ist ganz einfach. Gott kann sich als Persönlichkeit wie z.b. Krishna offenbaren, Gott offenbart sich aber auch in jedem von uns, wenn wir uns nur der göttlichen Wahrheit zu öffnen lernen, um sie in unsere Wirklichkeit hinein zu entfalten.


Das stimmt schon, aber für uns wichtig ist die Frage, was unsere Stellung ist.
Sind wir selbst Gott oder sind wir Diener Gottes. Das göttliche in sich Selbst zu suchen ist wichtig, doch was ist dieses göttliche.
Für die einen ist diese Göttlichkeit die Dienerstellung und manche bilden sich sogar ein, dass sie aufgrund ihrer göttlichkeit selbst Gott sind.

Jenachdem, zu welchr Sicht man diesbezüglich kommt, wird sich auch unser Verhalten in dieser Welt gestalten. Und wiederum, jenachdem, wie wir handeln, so werden auch verschiedene Ziele erreicht. Die veden beschreiben genau, was die mögliche Ziele sind und was man dort zu erfahren hat. Es heißt darin, dass Vaikuntha, oder der spirituelle Himmel des Dienstes zu Gott, die einzige Eben ist, aus der man nicht mehr in den Kreislauf von Geburt und Tod zurückkehren muss.
Solange man Gott nicht als Person anerkennen kann, bleibt diese spirituelle Welt für einen geschlossen.


Schöne Grüße

Daniel
 
daniel_k schrieb:
Was haben wir zur Wahl? Entweder die ewige Wiederholung von Geburt und Tod, oder die Offenbarung Gottes und des Pfades, wie man aus diesem Kreislauf rauskommt.
Wenn ich also diese Offenbarung nicht erwarte, nicht danach bete, mich danach nicht sehne, dann bleibt mir nichts anderes, als für ewig im Kreislauf von Geburt und Tod, mit der Erfahrung der Dualität des Lebens von Glück und Leid zu verbleiben.

Von daher ist für mich diese Erwartungshaltung das einzige wichtige im Leben. Ich vertraue auf die Worte "Klopf und dir wird geöffent werden."

Diese innere Haltung will ich Dir auch nicht streitig machen, ganz im Gegenteil. Ich möchte Dich aber auf etwas wichtiges hinweisen, vielleicht treffen die Worte Rumis leichter in Dein Innerstes:

Äonen klopfte ich an Gottes Pforte,
und als sie sich endlich öffnete,
bemerkte ich, dass ich von innen klopfte.


Und Sri Aurobindo sagte: "Ich das Selbst, enthülle das Selbst, durch das Selbst im Selbst."

Das sind nicht nur ein paar Aspekte, sondern dass ist die Offenbarung, die Gott von sich Selbt in der Bhagavad Gita gibt.

Naja, da kann ich wohl nicht mitreden, da ich kein Theologe bin. :)

Aber was ich Dir sicher sagen kann ist, dass Gott sich nicht vorstellen lässt.

Das stimmt schon, aber für uns wichtig ist die Frage, was unsere Stellung ist.
Sind wir selbst Gott oder sind wir Diener Gottes. Das göttliche in sich Selbst zu suchen ist wichtig, doch was ist dieses göttliche.

Wir sind sowohl Diener des Ganzen als auch das Ganze selbst. Was dieses Göttliche ist, vermag man nur in den Innersten Schichten der Seele zu ergründen.

Es ist nichts außerhalb, es ist unser innerster Wesenskern. Es ist der innere Zeuge, der Atma, das Sein an sich. Und dieser ist unbeschreiblich, da Er das Unegeoffenbarte Absolute ist.

Für die einen ist diese Göttlichkeit die Dienerstellung und manche bilden sich sogar ein, dass sie aufgrund ihrer göttlichkeit selbst Gott sind.

Im gewissen Sinne sind wir alle bereits Gott, auch wenn wir davon nichts wissen. Aber ein Gott neben einem Gott - soetwas gibt es nicht. Das ist nähmlich nur der Eine All-Ein.

Es gibt aber Wege wie Bhakti oder Karma Yoga, wo man sich als Liebender und Diener Gottes ganz Ihm hingibt, und nichts anderes tun will, als Seinem Willen zu folgen. Bhakti (liebende Hingabe) ist übrigens auch der direkteste Weg, Gott im Menschen zu verwirklichen.

Jenachdem, zu welchr Sicht man diesbezüglich kommt, wird sich auch unser Verhalten in dieser Welt gestalten. Und wiederum, jenachdem, wie wir handeln, so werden auch verschiedene Ziele erreicht. Die veden beschreiben genau, was die mögliche Ziele sind und was man dort zu erfahren hat. Es heißt darin, dass Vaikuntha, oder der spirituelle Himmel des Dienstes zu Gott, die einzige Eben ist, aus der man nicht mehr in den Kreislauf von Geburt und Tod zurückkehren muss.
Solange man Gott nicht als Person anerkennen kann, bleibt diese spirituelle Welt für einen geschlossen.

Das ist nichts als Maya, Illusion. Die Verwirklichung des Selbst hier und jetzt ist Wirklichkeit.

Lieben Gruß,
Ananda
 
Ananda schrieb:
Aber was ich Dir sicher sagen kann ist, dass Gott sich nicht vorstellen lässt.

Da kann ich auch mit Sicherheit sagen.
Was sagst du aber darüber, ob sich Gott selbst vorstellen kann?





Wir sind sowohl Diener des Ganzen als auch das Ganze selbst. Was dieses Göttliche ist, vermag man nur in den Innersten Schichten der Seele zu ergründen.

Es ist nichts außerhalb, es ist unser innerster Wesenskern. Es ist der innere Zeuge, der Atma, das Sein an sich. Und dieser ist unbeschreiblich, da Er das Unegeoffenbarte Absolute ist.

Hier würde ich nur bedingt zustimmen. Wir mögen schon Teil des Ganzen sein, sowie ein Tropfen Teil des Meeres ist und qualitativ können wir auch wie das Ganze sein, sowie der Tropfen, wie auch das Meer Wasser sind, doch können wir nie das Ganze sein. In Qualität also sind wir eins, doch in Quantität und Identität müßen wir verschieden sein, das sonst keine Rede sein von Dienst. Weder von Dienst, noch von Liebe oder liebevollen Austausch.

Natürlich ist all das sehr tief und verborgen und natürlich führt der Weg auf der Suche nach Liebe nicht nach aussen, sondern nach innen. Was man da jedoch drinne vorfinden, dass läßt sich nur durch Offen-barung erkennen. Die Frage ist nur, wie sehr wir um die Offenbarung beten und wie sehr sind wir bemüht uns die eigenen Realität einzubilden.




Im gewissen Sinne sind wir alle bereits Gott, auch wenn wir davon nichts wissen. Aber ein Gott neben einem Gott - soetwas gibt es nicht. Das ist nähmlich nur der Eine All-Ein.


Das sind sehr komplizierte Wortspielereien.
Dem zu Folge wären wir ein Gott, der das nicht weiß. Also ein Gott in Unwissenheit.
Wen mir jemand sagt, dass ein Tier oder Mensch unwissend sind, dann kann ich das glauben, wenn mit jemand aber sagt, dass Gott unwissend ist, dem kann ich nicht glauben.


Es gibt aber Wege wie Bhakti oder Karma Yoga, wo man sich als Liebender und Diener Gottes ganz Ihm hingibt, und nichts anderes tun will, als Seinem Willen zu folgen. Bhakti (liebende Hingabe) ist übrigens auch der direkteste Weg, Gott im Menschen zu verwirklichen.

Dem stimme ich zu.


Das ist nichts als Maya, Illusion. Die Verwirklichung des Selbst hier und jetzt ist Wirklichkeit.

Das hört sich an, als ob das auf Knopfdruck geht. Einfach hier und jetzt. Demnach gäbe es keine Notwendigkeit für geistige Übung und Läuterung des Bewusstseins und der Existenz.
Von der Selbstverwirklichung auf Knopf habe ich bis jetzt wirklich noch nichts gehört. Bei allen Pfaden geht es um einen Vorgang der Erkenntnis (wie es schon der Name Pfad verrät). Pfad bedeutet natürlich auch die Strecke zwischen zwei Punkten: also, wo stehe ich jetzt und wo gehe ich hin. (im Sinne der Bewusstseinsentwicklung und nicht geografisch gemeint)

Wenn ich in München stehe, dann nützt es mit nichts, wenn ich mir einbilde in diesem Moment in Berlin zu sein. Ich muss die Strecke fahren. So nützt mir auch nichts, wenn ich mir einbilde jetzt im Moment selbstverwirklicht zu sein, wenn ich es nicht bin.

Wie schon davor gesegt, wichtig ist, dass man zum Ziel gelangt, doch auf dem Weg kann man sich auch verirren und auch wieder rückwärts fahren. Es gibt viele Gefahren und Fallen. Aus diesem Grund beschreiben die Veden die Vaikuntha Welt als ein Ort, von dem es kein zurück mehr auf Irrwege gibt.
 
daniel_k schrieb:
Was sagst du aber darüber, ob sich Gott selbst vorstellen kann?

Nö, nur Teile oder Aspekte von sich. Aber mach Du nicht den Fehler, Gott außerhalb von Dir vorzustellen, als überdimensionales Wesen oder was auch immer.

Hier würde ich nur bedingt zustimmen. Wir mögen schon Teil des Ganzen sein, sowie ein Tropfen Teil des Meeres ist und qualitativ können wir auch wie das Ganze sein, sowie der Tropfen, wie auch das Meer Wasser sind, doch können wir nie das Ganze sein. In Qualität also sind wir eins, doch in Quantität und Identität müßen wir verschieden sein, das sonst keine Rede sein von Dienst. Weder von Dienst, noch von Liebe oder liebevollen Austausch.

Natürlich ist all das sehr tief und verborgen und natürlich führt der Weg auf der Suche nach Liebe nicht nach aussen, sondern nach innen. Was man da jedoch drinne vorfinden, dass läßt sich nur durch Offen-barung erkennen. Die Frage ist nur, wie sehr wir um die Offenbarung beten und wie sehr sind wir bemüht uns die eigenen Realität einzubilden.

Klar ist das alles völlig unlogisch und zuweilen auch paradox. Die unendliche Absolutheit lässt sich numal nicht in Ratio beschränken.

Das sind sehr komplizierte Wortspielereien.
Dem zu Folge wären wir ein Gott, der das nicht weiß. Also ein Gott in Unwissenheit.
Wen mir jemand sagt, dass ein Tier oder Mensch unwissend sind, dann kann ich das glauben, wenn mit jemand aber sagt, dass Gott unwissend ist, dem kann ich nicht glauben.

Der Mensch ist nur insofern unwissend, dass er nicht weiß, dass er "Gott" ist (und schon immer war, alles andere ist völlig unmöglich und beruht auf tiefster Unwissenheit).

Das hört sich an, als ob das auf Knopfdruck geht. Einfach hier und jetzt. Demnach gäbe es keine Notwendigkeit für geistige Übung und Läuterung des Bewusstseins und der Existenz.
Von der Selbstverwirklichung auf Knopf habe ich bis jetzt wirklich noch nichts gehört. Bei allen Pfaden geht es um einen Vorgang der Erkenntnis (wie es schon der Name Pfad verrät). Pfad bedeutet natürlich auch die Strecke zwischen zwei Punkten: also, wo stehe ich jetzt und wo gehe ich hin. (im Sinne der Bewusstseinsentwicklung und nicht geografisch gemeint)

Wenn ich in München stehe, dann nützt es mit nichts, wenn ich mir einbilde in diesem Moment in Berlin zu sein. Ich muss die Strecke fahren. So nützt mir auch nichts, wenn ich mir einbilde jetzt im Moment selbstverwirklicht zu sein, wenn ich es nicht bin.

Wie schon davor gesegt, wichtig ist, dass man zum Ziel gelangt, doch auf dem Weg kann man sich auch verirren und auch wieder rückwärts fahren. Es gibt viele Gefahren und Fallen. Aus diesem Grund beschreiben die Veden die Vaikuntha Welt als ein Ort, von dem es kein zurück mehr auf Irrwege gibt.

Ja, es geschieht im Menschen eine Wiedervereinigung mit dem Göttlichen. Aber dieses Vorgehen lässt sich bildlich am besten mit dem klaren Himmel vergleichen, vor dem lauter graue Wolken schweben. Der Himmel war immer schon da, wurde jedoch von diesen Wolken überdeckt.

Es geht auch gar nicht anders, als dass Gott bereits schon immer in uns ist, denn "Er" ist ewig und völlig unabhängig von der Erscheinung der Raum-Zeit.

Das Zentrum des Universums ist hier. Im Innersten befindet sich die überfließende Fülle der Leerheit, welche in ihrer Natur unveränderlich und ewig ist.

Lieben Gruß,
Ananda
 
Hallo Daniel

Erstmal muss ich dir sagen, dass Du eine phantastische Art hast zu schreiben. Dass ist mir schon bei deinen Mails aufgefallen. Wenn Du kein Schriftsteller bist, dann solltest Du einmal darüber nachdenken, ob Du das nicht ändern solltest. Du würdest vielen Menschen damit bestimmt einen guten Dienst erweisen.

Das sind die Ksatriyas, von denen in der Bhagavad Gita die rede ist und zu denen auch Arjuna gehörte.

Jetzt musste ich erst einmal nachschauen, was die Ksatriyas sind. Entsprechend dem indischen Kastensystem, unterscheidet man also 4 Berufsgruppen:

1. Brahmana (Priester, Intellektueller)
2. Ksatriya ( Soldaten, Polizisten)
3. Vaisya (Handel, Ackerbau)
4. Sudra (z. B.: Unterhaltungsbranche, Handwerker, Künstler, selbst Zahnärzte und Chirurgen)

Ich würde einmal vermuten, dass man die Zahnärzte und Chirurgen, die früher im Land umherreisten, heute wohl eher den Vaisyas zuordnen würde. Also auch hier unterliegen die Einteilungen dem geschichlichen Wandel.

Wenn ein Aggresiver Angreife die Städte und Dörfer und die darin lebende unschuldige Bevölkerung, wie Kinder, Frauen und Greise terrorisiert, dann ist es die Pflicht der Soldaten, die Bevölkerung zu schützen.

Ja, da hast Du natürlich recht, wenn Du das so betrachtest. Irgendwie winde ich mich immer in dieser Frage. Man hat die Armeen zu oft missbraucht. Andererseits möchte ich auch keinen Menschen töten. Vielleicht bin ich auch einfach kein Ksatriya. Andere haben da vielleicht nicht so viel Skrupel. Es ist so ähnlich wie mit der Frage nach dem vegetarischen Essen. Da bin ich auch irgendwie gespalten. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob die Menschen wirklich zum Vegetarier geboren sind. In der Natur ist es gang und gebe, dass Fleisch verzehrt wird. Andererseits ist es natürlich eine mörderische Quälerei Tiere zu schlachten.

Wir alle haben manchmal die Tendenz (diese wird Hochmut genannt) sich auf den Konstrukt unseres Intellektes (stolz geworden auf unsere Bildung) zu stellen und von dort aus Mängel an uns übergeordneten Wahrheiten finden zu wollen.

Es ist nicht der Hochmut der mich treibt und auch nicht der Stolz auf meine Bildung, wenn ich Recht fordere, wo Unrecht geschieht, sondern Moral und Verantwortung. Jeder der das Privileg hatte, eine gute Ausbildung zu haben, solte sich auch verpflichtet fühlen, diese nicht nur für seinen eigenen Vorteil zu nutzen.

Ausserdem denke ich, ist deine Einstellung gegenüber der Gita mindestens genau so politisch wie meine. Ich wette, wenn ich die Diskussion über die Frauenfeindlichkeit des Korans mit einem konservativen Moslem führen würde, so würde der wahrscheinlich so ähnlich argumentieren wie Du. Er würde mir auch erzählen, dass der Koran von Mohammed persönlich niedergeschrieben wurde und von daher die absolute Wahrheit darstellt. Nein, in meinen Augen ist mir deine Einstellung etwas zu unkritisch.

Ich kenne sowohl das Leben ohne Gott, als auch das Leben mit Gott. Aus dieser Erfahrung habe ich mich bewusst für das Leben mit Gott entschieden. Nicht aus Angst.

Diese Entscheidung ist meistens durch die Angst begründet. Die Menschen fürchten sich vor dem Leben, haben nicht den Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und klammern sich an einer Projektion Gottes, die ihnen die Sicherheit gibt, die sie sonst nicht im Leben finden würden. Aber so sehr dieser Strohalm ihnen auch Halt im Leben gibt, so sehr behindert er ihre innere Freiheit.

In der Regel treffen viele Menschen diese Entscheidung ja nicht aus freien Stücken, sondern weil sie unter einem ungeheurem innerem Druck stehen. Und wenn jemand diese Gottesvorstellung so vehement verteidigt, dann drängt sich mir immer der Verdacht auf, dass derjenige nicht so ganz frei ist in seinen Entscheidungen. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass jemand bei Gott Schutz sucht. Aber wirklich frei wird man erst, wenn man von dieser Vorstellung loslassen kann.

„Wer auf dem Pfad des hingebungsvollen Dienstes ohne Glauben ist, kann Mich nicht erreichen, o Bezwinger der Feinde, sondern kehrt zu Geburt und Tod in die materielle Welt zurück.“

Ich glaube, in diesem Punkt haben wir ebenfalls unterschiedliche Vorstellungen. Dir geht es vielleicht darum, zu Gott zu finden und darum, deinen inneren Frieden zu finden. Ich zäume das Pferd von der anderen Seite auf. Mag sein, dass mein Streben egoistischer ist, aber mir geht es in erster Linie darum, zu mir selber zu finden. Ob ich auf diesem Wege zu Gott finde, das weiss ich nicht. Ich lasse die Antwort einfach offen. Aber dafällt mir gerade ein, dass Ananda das ja so wunderbar formuliert hat mit dem Satz: "Gottverwirklichung ist nichts anderes als Selbstverwirklichung." Das vereint uns dann schon wieder.

Alles Liebe. Gerrit
 
@Lotusz

Lotusz schrieb:
Erstmal muss ich dir sagen, dass Du eine phantastische Art hast zu schreiben. Dass ist mir schon bei deinen Mails aufgefallen. Wenn Du kein Schriftsteller bist, dann solltest Du einmal darüber nachdenken, ob Du das nicht ändern solltest. Du würdest vielen Menschen damit bestimmt einen guten Dienst erweisen.

:) Nein, ich bin kein Schriftsteller und habe auch nicht das Gefühl schreiben zu können. Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Es fehlt mir sehr an Grammatik und Rechtschreibung. Vielleicht ändert sich da was, owbohl ich zur Zeit keine Mühe auf mich nehmen kann, um das zu lernen. Die Worte sind ohne hin nur Ausdruck von dem, was drinnen ist.



Jetzt musste ich erst einmal nachschauen, was die Ksatriyas sind. Entsprechend dem indischen Kastensystem, unterscheidet man also 4 Berufsgruppen:

1. Brahmana (Priester, Intellektueller)
2. Ksatriya ( Soldaten, Polizisten)
3. Vaisya (Handel, Ackerbau)
4. Sudra (z. B.: Unterhaltungsbranche, Handwerker, Künstler, selbst Zahnärzte und Chirurgen)

Ich würde einmal vermuten, dass man die Zahnärzte und Chirurgen, die früher im Land umherreisten, heute wohl eher den Vaisyas zuordnen würde. Also auch hier unterliegen die Einteilungen dem geschichlichen Wandel.


Ärzte und Künstler hatten schon immer einen Besonderen status. Es gab auch Brahmanas, die Ärzte und Künstler waren. Das Kriterirum hierfür ist, ob jemand für seine Arbeit Geld verlangt oder nicht.

Ein Brahmana verlangt nie Geld. Wenn er etwas als Spende bekommt, dann nimmt er das Dankbar an, aber er sagt verlanngt nie etwas, weder vor noch nach der Arbeit.
Ein Sudra hingegen erwartet für seine Arbeit Geld und das ist auch gut so. Ein Brahmana ist im Geiste nicht gestört, wenn er nichts bekommen hat, während ein Sudra sehr gestört wird. Niemand soll jedoch gestört sein. Das ist das Ideal der vedischen Gesellschaft und das ist auch das Bemessungsgrundlage dafür, ob jemand als Brahmana, Ksatriya, Vaisya oder Sudra betrachtet wird.
Ein Brahmana ist jemand mit dem vortrefflichsten Charakter, gekennzeichnet durch Eigenschaften wie: Tugendhaftigkeit, Gelehrsamkeit, Sauberkeit, Wahrhaftigkeit, Entsagung, Mitleid mit anderen, usw. In der Bhagavad Gita findest du im 18. Kapitel die genaue Beschreibung der verschiedenen Charaktere und wenn du genau überlegst, dann wirst du feststellen, dass man auch in unserer westlichen Gesellschaft diese Unterschiede feststellen kann. Aus diesem Grund kann man die Einteilung der Gesellschaft in verschiedene Charaktergruppen nicht als indisch bezeichnen. Das sind universelle Tatsachen und Krishna sagt in der Bhagavad Gita, dass er sie erschaffen.

Dass im Laufe der Jahrtausenden diese Einteilung von skrupellosen Menschen missbraucht wurde, um aufgrund einer Geburt in einer hohen Familie, für das ganze Leben Privilegien zu genießen, macht dieses System nicht dazu, für was es von der westlichen Gesellschaft gehalten wird.

Es gibt da auch eine sehr wichtige Anweisung Krishnas aus der Bhagavad Gita 18.47:

„ Es ist besser, die eigene Tätigkeit zu verrichten , selbst wenn man sie unvollkommen ausführt , als die Tätigkeit eines anderen zu übernehmen und sie vollendet auszuführen. Vorgeschriebene Pflichten, die mit der eigenen Natur übereinstimmen, werden niemals von sündhaften Reaktionen beeinflußt.“

So kann man auch, zumindest theoretisch, verstehen, warum die heutige Welt so ist, wie sie ist. Warum das Schulsystem und die Verwaltung ein Heer von frustrierten Arbeitern, Angestellten, Arbeitslosen und den besonders gefährdeten Sozialhilfeempfänger hervorbringen.
Warum die Sozialhilfeempfänger besonders gefährdet sind und die Arbeiter frustriert auf das Wochenende und den Urlaub warten (natürlich mit Ausnahmen), warum sich die enthusiastischen Karieremenschen nicht beschweren, sondern voller Überzeugung weitemachen, bis sie in vielen Fällen an Depressionen, Magengeschwüren und anderen Krankheiten leisen und und und.
All das kann man der Bhagavad Gita entnehmen und wirklich verstehen. Das ist eine sehr subtile Wissenschaft. All das kann auf Grundlage praktischer Erfahrung geprüft werden.




Ja, da hast Du natürlich recht, wenn Du das so betrachtest. Irgendwie winde ich mich immer in dieser Frage. Man hat die Armeen zu oft missbraucht. Andererseits möchte ich auch keinen Menschen töten. Vielleicht bin ich auch einfach kein Ksatriya. Andere haben da vielleicht nicht so viel Skrupel. Es ist so ähnlich wie mit der Frage nach dem vegetarischen Essen. Da bin ich auch irgendwie gespalten. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob die Menschen wirklich zum Vegetarier geboren sind. In der Natur ist es gang und gebe, dass Fleisch verzehrt wird. Andererseits ist es natürlich eine mörderische Quälerei Tiere zu schlachten.

Da gibt es keinen Grund gespalten zu sein. Man sollte lediglich lernen einige Dinge auseinanderzuhalten. Zum einen ist es der Trieb der Zunge gewohnte Nahrung zu essen und zum anderen der gesunde Menschenverstand, der einen sofort erkennen läßt, dass der Mensch kein Fleischesser ist. Die Natur des menschlichen Körper verrät das ohne Zweifel offen zu lassen. Du kannst dich mal selbst über den Speichel von Fleischessern und Pflanzenessern, über ihre Zähne, ihren Verdauungstrakt und andere körperlichen Merkmale erkundigen. Dann kannst du rausfinden, zu welcher Gruppe man den Menschen dazuzählen müßte. Wenn du dir die Mühe ersparen möchtes, schau einfach meine Homepage unter das Thema „Du bist, was du isst“ Da findest du all diese Argumente zusammengetragen.

Die Überlegung, dass man in der Natur überall Fleischesser findet, bedeutet nicht, dass man auch einer ist.
Das könnte auch das Schaf als Ausrede nehmen und dann auf den Hasen los gehen und ihn fressen.
Ist doch unnatürlich, oder?




Es ist nicht der Hochmut der mich treibt und auch nicht der Stolz auf meine Bildung, wenn ich Recht fordere, wo Unrecht geschieht, sondern Moral und Verantwortung. Jeder der das Privileg hatte, eine gute Ausbildung zu haben, solte sich auch verpflichtet fühlen, diese nicht nur für seinen eigenen Vorteil zu nutzen.


Da bin ich ganz deiner Meinung. Mit seinen Fähigkeiten sollten man natürlich auch den anderen dienen.
Was jedoch eine gute Ausbildung ist, darüber ließe sich „streiten“.
Ich wollte jedoch etwas anderes sagen. Wie kann man anhand einer Ausbildung, die nichts über Spiritualität weiß, sondern diese nur dogmatisch abstreitet, beurteilen, wie genau und zeitgemäß die Heiligen Schriften sind?
Das meinte ich mit Hochmut.
Hochmut, Neid, Eifersucht, Gier, Zorn usw. sind Tendenzen, die in uns allen Leben, solange wir nicht entschlossen den spirituellen Pfad leben und um erlösung von diesen Tendenzen beten.
Dann wird unser Charakter von spirituellen Eigenschaften erfüllt.
Wenn man so jemanden getroffen und erlebt hat, dann weiß man, dass es Spiritualität gibt und dass spirituelles Leben eine Tatsache und praktisch ist.
Solange wir aber über Spiritualität nur reden, in uns aber die Negativität herumtragen, werden wir sowohl selbst von dieser „Spiritualität“ abkommen, als auch anderen ein falsches Bild von „Spiritualität“ vermitteln. Spiritualität ist der natürliche Zustand des Lebens.



Ausserdem denke ich, ist deine Einstellung gegenüber der Gita mindestens genau so politisch wie meine. Ich wette, wenn ich die Diskussion über die Frauenfeindlichkeit des Korans mit einem konservativen Moslem führen würde, so würde der wahrscheinlich so ähnlich argumentieren wie Du. Er würde mir auch erzählen, dass der Koran von Mohammed persönlich niedergeschrieben wurde und von daher die absolute Wahrheit darstellt. Nein, in meinen Augen ist mir deine Einstellung etwas zu unkritisch.

Warum politisch? Ich bestreite nicht, dass es einzelne Menschen gibt, die sogar mit Berufung auf die Schriften Frauen auf unangebrachte Weise behandeln. Doch weder ich persönlich, noch viele andere Hindus, sowohl Weltweit, als auch in Indien, noch die Schriften, stimmen diesem Benehmen zu. Das kann ich dir ehrlich und als Angehöriger eines Mönchsordens sagen. Dem Hinduismus als Religion, oder den Heiligen Schriften Frauenfeindlichkeit zuzuschreiben ist einfach falsch.

Wie groß der Respekt vor der Frau ist, zeigt die Tatsache, dass Frauen prinzipiell mit Mutter angesprochen werden. Der Hinduismus kennt sieben Mütter: Die Mutter Erde, die leibilche Mutter, Mutter des geistigen Meisters, die Hebamme, Frau des Königs, Mutter Kuh und die Frau des Brahmanen oder Priesters.
Die Tatsache, dass den Frauen bestimmte Tätigkeiten nicht anvertraut werden, mach jedoch den Hinduismus nicht frauenfeindlich. Auch nicht die Tatsache, wenn gesagt wird, dass die Frau weniger intelligent ist. Das sind biologische Tatsachen, die wir in unserer Wettbewerbsgesellschaft als Feindlichkeit auffasen. Auf der anderen Seite gibt es viele Merkmale, die eine Frau in einem viel größeren Umfang aufweist. Mann/Frau, mehr/weniger intelligent, schwarz/weiß, Hindu/Christ usw., all das sind nur Bezeichnungen der Umhüllungen der Seele.

Bg 5.18
„Der demütige Weise sieht kraft wahren Wissens einen gelehrten und zuvorkommenden brahmana, eine Kuh, einen Elefanten, einen Hund und einen Hundeesser [Unberührbaren] mit gleicher Sicht.“

Wenn man also verstanden hat, dass es um die Seele geht, dh. Wenn man Selbstverwirklichung erlangt hat, oder sich zumindest auf den Weg begeben hat, dann lernt man überall die Seele zu sehen. Dann weiß man auch, dass man im jetztigen Leben eine Frau ist und im vorherigen vielleicht ein Mann.




Diese Entscheidung ist meistens durch die Angst begründet. Die Menschen fürchten sich vor dem Leben, haben nicht den Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und klammern sich an einer Projektion Gottes, die ihnen die Sicherheit gibt, die sie sonst nicht im Leben finden würden. Aber so sehr dieser Strohalm ihnen auch Halt im Leben gibt, so sehr behindert er ihre innere Freiheit.


Wie schon gesagt. Ich kennen das Leben mit und ohne Gott und kann dir nur sagen, dass ich das Leben mit Gott bevorzuge. Eigentlich komme ich aus einer schönen und ruhigen Gegend. Hatte eine reine Wasserquelle einpaar hundert Meter über dem Haus. Im Supermarkt gab es Bioprodukte zum Nornamlpreis. Ich hatte auch eine billige Wohnung, hatte auch immer eine Job; keine schulden. Materielle gesehen fehlte mir nichts und trotzdem habe ich mich für ein Leben mit Gott entschieden, weil ich das als richtig für mich erkannt habe. Wo ist da die Angst?
Dann ist es aber so, dass wenn man auch aus Angst zu Gott, dann ist das trotzdem ser gut.
Krishna sagt in der Bhagavad Gita 7.16:

„O Bester unter den Bharatas [Arjuna], vier Arten frommer Menschen dienen Mir in Hingabe . der
Notleidende, derjenige, der nach Reichtum begehrt, der Neugierige und derjenige, der nach der Absoluten Wahrheit sucht.“

Es nützt nichts sich selbst auf die Schultern zu klopfen und zu verküden, dass man keine Angst hat, während man weiterhin auf die Leiden des Leben zu geht. Das sind für micht Draufgänger, was wiederum eine Form von Stolz ist.
Nützt nicht auf dem Hochhaus zu sagen, dass man keine Angst hat. Wenn man springt, dann wird man runtergerissen. Wer jedoch weise ist, der macht das nicht. Er ist kein Angsthase, sondern eben weise.





Ich glaube, in diesem Punkt haben wir ebenfalls unterschiedliche Vorstellungen. Dir geht es vielleicht darum, zu Gott zu finden und darum, deinen inneren Frieden zu finden. Ich zäume das Pferd von der anderen Seite auf. Mag sein, dass mein Streben egoistischer ist, aber mir geht es in erster Linie darum, zu mir selber zu finden. Ob ich auf diesem Wege zu Gott finde, das weiss ich nicht. Ich lasse die Antwort einfach offen. Aber dafällt mir gerade ein, dass Ananda das ja so wunderbar formuliert hat mit dem Satz: "Gottverwirklichung ist nichts anderes als Selbstverwirklichung." Das vereint uns dann schon wieder.


Ich sehe, du hast viele Fragen. Wenn man sich mit diesen Fragen an jene wendet, die schon durch diese Zweifel und Fragen durch sind, dann können sie dir Helfen klarheit darüber zu bekommen. Und je klarer du bist, um so mehr kannst du die Wahrheit über das Selbst erkennen.
Auch wenn du dir jetzt nicht sicher bist, was sich hinter den Grenzen deines Verrstandes versteckt, so wie du das selbst sagst, dann bist du mit der Bhagavad Gita auf dem besten Weg das zu erfahren.
Es gibt vier Prinzipien die uns einenanderergänzend zur Selbstwirklichung führen können. Das sind:
Hari, Guru, Vaisnava und Bhagavad Gita, oder Gott, der geistige Meister, die Gottgeweihten und die Bhagavad Gita. Wenn wir den segen von ihnen bekommen, dann kommt die Selbstverwirklichung und wird zur einer Realität und Tatsache.
Die Frage ist jedoch wie man sich richtig ihnen nähert. Dann auch die wichtige Frage des Vertrauens.

Schöne Grüße
daniel
 
@Ananda

Hallo,

Ich würde sagen, dass wir eine gemeinsame Diskussionsgrundlage benötigen um einen Dialog zu führen. So schiebt man sich einfach die eigenen Ansichten zu, ohne überhaupt auf das Argument des anderen Einzugehen. Wir sind uns wohl beide einig darüber, dass wir Gott nicht kennen können, da wir keine Kapazität haben ihn zu erkennen – weder mit den Sinnen, noch mit dem Geist oder der Intelligenz. Das heißt, Gott ist verborgen.

Es ist so, wie du sagst:
„Aber was ich Dir sicher sagen kann ist, dass Gott sich nicht vorstellen lässt“

Worüber reden wir dann?

Wir reden über das, was wir gehört bzw. gelesen haben und auch als autoritativ empfunden haben. Wie es nicht schwer zu erkennen ist, haßt du einen sehr ausgeprägten Bezug zum Advaita-Vada oder wie wir es hier im Westen nennen würden, zum Monismus, der Philosophie über das Einssein der Seele mit Gott. Die Schule des Advaita kommt aus der Tradition des Vedanta oder allgemein gesagt, aus dem vedischen Gedankengut. So würde ich sagen, dass wir auf dieser Grundlage eine Gemeinsakeit haben. Sowohl deine Meinung, dass Gott und Seele identisch ist, als auch die von mir vertretene Ansicht, dass Gott und die Seele ewig Individuen sind, kommen aus der vedischen Offenbarung.

Die Tradition der Gespräche zwischen den Suchenden wird nur auf Grundlage der Schriften und mit Bezugnahme zu Schriften als konstruktiver Austausch betrachtet. Alles andere wird als prajalpa, oder nutzloses Gerede bezeichnen, und es bremst den spirituellen Fortschritt.

So wie Gott ewig in den drei Aspekten existiert, wie das auch vom Srimad Bhagavatam (1.2.11), dem Kommentar Srila Vayasadevas zum Vedanta Sutra, bestätigt wird:

„Gelehrte Transzendentaliste, die die Absolute Wahrheit kennen, bezeichnen diese nichtdualistische Substanz als Brahman, Paramatma oder Bhagavan.“

, so existierten schon immer die verschiedenen Ansichten darüber, was die endgültige, oder höchste Manifestation Gottes ist. Jeder fühlt sich entsprechend dem Grad der eigenen spirituellen Verwirklichung zu einem bestimmten Aspekt Gottes hingezogen. So wie man spirituell Fortschreitet, so kann sich die Zuneigung zu einem anderen Aspekt aufeinmal entwickeln. Das ist ein natürlich Merkmal der Entwicklung. Wenn es dann um die Frage geht, was der höchste Aspekt Gottes ist, da kann man mit zwei verschiedenen Motiven in die Diskussion gehen.
1.)Man möchte wirklich anhand der Aussage der Schriften und vedischen Autoritäten diese Frage beantwortet bekommen, auch wenn das bedetet, dass man erkennen muss, dass die gegenwärtige Ansicht, nicht vollständig ist
2.) oder man versucht krampfhaft einfach zu beweisen, dass man jetzt schon die endgültige Wahrheit erkannt hat.

Den ersten Menschen würde man als einen aufrichtig Suchenden bezeichnen und den anderen als einen stolzen Rechthaber. Der aufrichtig Suchende ist demütig und bescheiden, während der Stolze bereit ist, verschiedene Methoden zur Verteitigung und Behauptung seine Ansicht anzuwenden. Eine ganz besonders auffällige Methode ist die Wortakrobatik, die dann in solche komplizierten und widersprüchlichen Aussagen endet, dass sie der Verfasser selbst nicht mehr verstehen kann. Das ist eben nur ein Beispiel von vielen, wie man die Motive erkennen kann. Gelehrte Autoritäten haben eine Reihe von Beispielen genannt, wie man die Motive erkennen kann.

Dieses krampfhafte beharren auf eigener Ansicht ist nichts anderes als die Neigung des bedingten Menschen immer Recht haben zu wollen und immer der Beste zu sein und das Beste zu haben.
Auf grob weltliche Ebene lebt man diesen Trieb aus, indem man sich darüber streitet, ob nun mein oder dein Fussballklub der bester ist, oder ob mein Auto besser ist usw. Wenn man die Interessen etwas auf mehr subtilere Dinge verlagert, wie z.B. auf Esoterik, oder Religion, dann kann es durchwegs sein, dass man diese Neigung zum Rechthaben wollen, mitnimmt und jetzt auf dieser Ebene auslebt. Diese Motive und Neigungen des Egos sind sehr sehr subtil und man muss wirklich bis an die Wurzeln gehen, um davon befreit zu werden.

Die Botschaft der Veden und Heiligen kann diese Neigung in uns entwurzeln, doch da müßen wir natürlich auf diese Botschaft vom Herzen und voll aufrichtig und ehrlich ran gehen.

Das sind so einpaar Worte, die mir in diesem Sinn einfallen, und über die es sich lohnt etwas zu reflektieren.
Wie gesagt. Wir können also einen Dialog anhand der vedischen Aussage führen.
Schöne Grüße
daniel
 
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Hallo Daniel,


ja, Gott lässt sich nicht vorstellen - aber erkennen und erfahren.

Widersprüchlichkeit, das Paradoxon ist ein typische Methode Gottes ;)


Glaubst Du, dass die Veden und andere spirituelle Schriften dafür geschaffen wurden, darüber ein paar Tausend Jahre zu diskutieren ... oder steckte hinter den Aufzeichnungen nicht vielleicht doch eine andere Vision?

ciao
sam
 
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