Bhagavad Gita

<Speaking Name< schrieb:
das wollte ich nochmal ansprechen, obwohl es im grunde vom aktuellen thema abkommt;

total enthaltsamkeit halte ich für unmenschlich; das macht auf dauer nur krank...
aber eine gewisse selbstdisziplin sollte man, wenn man auf der suche nach der wahrheit ist, doch an den tag legen^^

...wollte ich einfach nur ma gesagt haben...;)


Die Bhagavad Gita lehrt gerade, dass weder ungezügelter Genuss, noch trockene Entsagung einen Freude im Leben schenken können. In der Bhagavad Gita wird die Widmung zu Gott gelehrt.
Wenn wir uns den Wünschen Gottes, der der eigentlicher Genießer ist, entsprechend verhalten, sprich Gott alles hingeben, dann können wir diese Entsagung genießen. Wenn wir jedoch Gott vergessen, dann werden wir entweder selbst Genießen wollen und dem entsprechend die Folgen des egoistischen Genießens, das Leid, erfahren müßen, oder wir werden aus Frust vor diesem Leid, allem entsagen wollen und so innerlich erkalten und vertrocknen.

Es gibt einer Reihe von Philosophien, die sowohl Genuss als auch Entsagung rechtfertigen. Dahiner steht jedoch immer das falsche Ego, dass alles andere versucht und sich nur nicht Gott unterordnen und hingeben will. Entweder ist man Herrscher nach dem Genussprinzip, oder man verneint jegliche Struktur und Hierarchie nach dem Entsagungprinzip. Diese Verneinung der Hierarchie führt dann bei zwei sehr prominenten Philosophien, dem Buddhismus und dem Monismus oder Advaita zur Vorstellung, dass die endgültige Wahrheit das Nirvana, oder nicht Exsistenz sei, oder das die endgültige Wahrheit das Brahman (Gott) sei, und dass wir nicht verschieden vom Brahman (Gott) sind.

So nach dem Motto: Wenn es schon einen Gott gibt, dann bin ich es.

Man kann zwar sehr lange und ausgiebig über Philosophien und Weltanschuungen sprechen, doch die Wahrheit ist, was sie ist und je früher wir das erkennen umso besser.

Schöne Grüße
Daniel
 
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Hallo Daniel

Zunächst sei einmal gesagt, dass auch die Bhagavad Gita von Menschen geschrieben wurde. Wenn die Gita behauptet, sie sei von Krisna persönlich geschrieben worden, so sollte man dieses nicht wörtlich nehmen.

Die Gita beruht auf der hinduistischen Philosophie, die wiederum ihr Wissen in den Veden niederschrieben hat. Obwohl die Veden mittlerweile einige tausend Jahre alt sein, sollte man nicht davon ausgehen, dass die hinduistischen Gelehrten ungebildet waren. Nein, ganz im Gegenteil, sie waren sehr gebildet.

Aber auch die Hindus wussten sich vieles nicht zu erklären. Und was haben alle Religionen gemacht, die sich die Welt, die Entstehung des Universums und vieles andere nicht erklären konnten? Sie gründeten Religionen und versuchten die Dinge, die sie nicht verstanden durch Gott zu erklären.

So wuchs die Religion über einige Jahrtausende. Sie wurde von einer Generation zur anderen weitergereicht ohne das man sie hinterfragt hat. Viele waren vom Intellekt her sicherlich auch nicht dazu in der Lage die Religion zu hinterfragen. Sie wurde mit der Muttermilch aufgesogen und bot den Menschen Halt und Orientierung in ihrem Leben.

Wie berechtigt ist allerdings die Annahme eines Gottes? Ich meine NIEMAND weiss, wer oder was Gott ist und darum halte ich es für unzulässig Gott in irgendeiner Weise zu interpretieren. Und JEDER der das trotzdem macht, macht es aus persönlichen, egoistischen Gründen.

Ich möchte euch einmal sagen was Jiddu Krishnamurti über die Liebe zu Gott sagte:

Wenn Du sagst, Du liebst Gott, was bedeutet das? Es bedeutet, dass Du die Projektion Deiner eigenen Vorstellung liebst, eine Projektion Deiner selbst, die in konventionelle Formen gekleidet dem entspricht, was Du für edel und heilig hältst. Darum ist es absoluter Unsinn zu sagen, 'Ich liebe Gott.' Wenn Du Gott anbetest, betest Du Dich selbst an - und das ist keine Liebe.


Die Bhagavad Gita lehrt gerade, dass weder ungezügelter Genuss, noch trockene Entsagung einen Freude im Leben schenken können.

Wenn Du das so sagst, dann könnte man das falsch verstehen. Es hört sich fast so an, als könnte jeder tun und machen, wie es ihm gefällt. Es gibt schon sehr konkrete Empfehlungen der Gita:

Man unterscheidet also 4 unterschiedliche Lebensphasen, die etwa wie folgt aussehen:

1. Phase: Schüler; vom jungen Menschen wird Enthaltsamkeit erwartet
2. Phase: verheiratet; Sexualität und Treue empfohlen, keine ungezügelte Sexualität
3. Phase: Die Kinder sind erwachsen; nun wird wieder Enthaltsamkeit empfohlen
4. Phase: Das Leben wird vollkommen Gott geweiht; Mönch und Enthaltsamkeit.

In der Erläuterung zu Vers 40 der Zusammenfassung ist zu lesen:

In den Veden (indische Heilige Schrift) stellt die vierte Stufe des Lebens, nämlich der Lebensstand der Entsagung, ein mühevolles Leben dar. Doch wem es ernst ist sein Leben zu vervollkommnen, der tritt mit Sicherheit trotz aller Schwierigkeiten in den Stand der Enthaltsamkeit.

Und in Kap. 18 Vers 42 heisst es:

Friedfertigkeit, Selbstbeherrschung, Enthaltsamkeit, Reinheit, Duldsamkeit, Ehrlichkeit, Gelehrsamkeit, Weisheit und Religiosität sind die Eigenschaften, die die Handlungsweise des Brahmanas bestimmen.


Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo an alle,

also das Zitat von Daniel K:

"Wenn wir uns den Wünschen Gottes, der der eigentlicher Genießer ist, entsprechend verhalten, sprich Gott alles hingeben, dann können wir diese Entsagung genießen. Wenn wir jedoch Gott vergessen, dann werden wir entweder selbst Genießen wollen und dem entsprechend die Folgen des egoistischen Genießens, das Leid, erfahren müßen, oder wir werden aus Frust vor diesem Leid, allem entsagen wollen und so innerlich erkalten und vertrocknen."

hat mich wirklich sehr angesprochen!

Denn der "Frust vor diesem Leid" das mir im Laufe meiner Beziehungen wiederfahren ist, hat mich wirklich soweit gebracht, allem entsagen zu wollen und kein Vertrauen mehr zu Männern aufbauen zu können.

Hmm, die Folgen des egoistischen Genießens, das Leid erfahren müssen, ... schwierig zu verstehen ...

Also, Treue und meinem Partner Vertrauen können, ist für mich das A und O, ohne geht nix. Aber wo sind die Menschen, für die noch wahre Werte zählen?? Schwer zu finden in der heutigen Zeit!

Wie dem auch sei, fühl mich super-wohl als Single, meditieren, lesen und Yoga kann man eh nur allein machen, alles andere ist unwichtig!

Liebe Grüße an alle!
rotekatze
 
Hallo Rote Katze

Denn der "Frust vor diesem Leid" das mir im Laufe meiner Beziehungen wiederfahren ist, hat mich wirklich soweit gebracht, allem entsagen zu wollen und kein Vertrauen mehr zu Männern aufbauen zu können.

Die Enthaltsamkeit von der Du sprichst, ist nicht die Enthaltsamkeit, von der ich spreche. Deine Enthaltsamkeit beruht auf Enttäuschung. Und solange Du diese Enttäuschung nicht verarbeitet hast, wird sie weiterhin negativ dein Leben beeinflussen. Sei mutig und lerne aus dieser Enttäuschung. Es wird dich stärker und selbstbewusster (reifer) machen.

Ich empfehle dir einmal den Text von Jiddu Krishnamurti zu lesen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo Daniel

Zunächst sei einmal gesagt, dass auch die Bhagavad Gita von Menschen geschrieben wurde. Wenn die Gita behauptet, sie sei von Krisna persönlich geschrieben worden, so sollte man dieses nicht wörtlich nehmen.

Die Gita beruht auf der hinduistischen Philosophie, die wiederum ihr Wissen in den Veden niederschrieben hat. Obwohl die Veden mittlerweile einige tausend Jahre alt sein, sollte man nicht davon ausgehen, dass die hinduistischen Gelehrten ungebildet waren. Nein, ganz im Gegenteil, sie waren sehr gebildet.

Es wird in der Gita nirgends behauptet, dass sie von Krishna geschrieben wurde. Sie wurde von Krishna gesprochen. Die Gita ist Teil des Mahabhrata und dieses wurde, wie auch die meisten anderen vedischen Schriften, von Vyasadeva verfasst. Vyasadeva hat diese Schriften vor ca. 5.000 Jahren schriftlich festgehalten, sodass sie von den Menschen dieses Zeitalter gelesen werden könnten. Früher waren schriftliche Aufzeichnungen nicht notwendig, da sich die Menschen nach einmaligen Hören alles merken konnten. Somit können die Veden nicht auf 5.000 Jahre begranzt werden, wenn man darin Schilderungen von Erreignissen findest, die 30.000 Jahre, 150.000 Jahre usw., bis sogar am Anfang der Schöpfung, stattfanden.

Das sind die Aussagen der vedischen Überlieferung selbst. Wie können wir das Prüfen? Wir können entweder glauben oder nicht. Das bedeutet nicht, dass die Veden eine dogmatische Haltung von uns fordern. Keinsfall so etwas. Glaube ist wiederum ein Geschenk. Jemand der dieses Geschenk nicht bekommen hat, kann den glauben nicht verstehen.

Der vedishen Botschaft kann man sich nur durch das Vertrauen und den Glauben nähern und nicht durch den Verstand.

Der Verstand setzt schon aus, wenn es darum geht sich zu erinnern, was man vor drei Tagen gegessen hat; was zu sagen zur Frage, was sich vor 150.000 Jahren oder noch früher erreignet haben soll.

So wenn es heißt, dass die Gita von Krishna gesprochen wurde, dann stellt sich uns wieder die Frage, ob wir das glauben können oder nicht. Wenn wir das nicht glauben können, dann brauchen wir die Gita garnicht lesen. Dann können wir sie auch nicht lesen.


Wie berechtigt ist allerdings die Annahme eines Gottes? Ich meine NIEMAND weiss, wer oder was Gott ist und darum halte ich es für unzulässig Gott in irgendeiner Weise zu interpretieren. Und JEDER der das trotzdem macht, macht es aus persönlichen, egoistischen Gründen.


Das Prinizp der Schülernachfolge, durch die die Bhagavad Gita und andere vedischen Offenbarungen zu uns herabkommen besagt, dass man nicht spekulieren und nicht interpretieren soll, sondern, dass man die Botschaft aus autoritativer Quelle hören sollte, der Anweisung darin folgen sollte und genuaso wie man es gehört hat, auch weiter geben sollte. Gerade aus dem Grund, dass niemand weiss, wie Gott ist, offenbart sich Gott uns.
Schwierig ist es, wenn wir aber nicht wissen wollen, wer Gott ist. Wenn wir Angst davor haben das zu wissen. Dann werden wir immer Ausreden haben, warum wir nicht an die Worte Gottes glauben sollten.


Schöne Grüße
Daniel
 
@ Daniel

daniel_k schrieb:
Schwierig ist es, wenn wir aber nicht wissen wollen, wer Gott ist. Wenn wir Angst davor haben das zu wissen. Dann werden wir immer Ausreden haben, warum wir nicht an die Worte Gottes glauben sollten.

Gott ist kein "wer". Gott ist unvorstellbar, der Urgrund allen Seins, das grenzenlose Absolute. Aber solange sich ein Mensch ausschließlich als Persönlichkeit glaubt, wird er Gott nicht verwirklichen können, der schon immer in seinem tiefsten Innern wohnte. "Er ist der Atem innerhalb des Atems" (Kabir) - das Bewusstsein innerhalb des Bewusstseins.


@ Lotusz

Die Seele ist allgegenwärtig. Ein Bhakta aber gerät eines Tages von der Liebe zu einem äußeren Gott zu der Liebe zum Atman - der Seele in seinem eigenen Herzen. Dieses "Herz" breitet sich nach und nach von der Brust aus über den ganzen Körper (der in vollkommener Liebe von Innen erstrahlt) bis hin zu dem "Ausdehnen des Bewusstseins" weg vom Körperbewusstsein und noch weiter zur Liebeserfülltheit der gesamten Umgebung, wie es bei den großen Vollendeten wie Ramana Maharshi und Ramakrishna beispielsweise der Fall war. Nebenbei sei angemerkt, dass nach dem "Erwachen/Unio Mystica" der Weg der Selbst-Verwirklichung noch lange nicht zu Ende ist, sondern gerade erst in aller Pracht und Fülle beginnt.

Man kann die Seele auch wahrnehmen als "blaues Licht" über die Konzentration auf das Dritte Auge (Zirbeldrüse). Aber ob das wirklich die Seele ist oder doch nur die Wahrnehmung von Aura o.ä. vermag ich nicht zu sagen. Dieses nur als Hinweis am Rande.

"Oh Kabir, es gibt einen Weg heraus aus dieser Welt der Täuschung:
Erkenne die Seele, was es auch kostet."

Liebe Grüße,
Ananda
 
Hallo Daniel

Die Gita ist Teil des Mahabhrata und dieses wurde, wie auch die meisten anderen vedischen Schriften, von Vyasadeva verfasst.

Danke für diesen Hinweis. Ich hatte nämlich schon im Internet nach dem Ursprung der Gita geforscht, dann hatte ich mich aber im Dickicht des Internets verlaufen. Nun werde ich mich erst mal über Vyasadeva informieren.

Jemand der dieses Geschenk (den Glauben) nicht bekommen hat, kann den Glauben nicht verstehen.

In diesem Punkt sind wir bestimmt sehr unterschiedlicher Meinung. Ich bin recht froh darüber, dass ich so einen kritischen Geist mitbekommen habe, bzw. die Gelegenheit hatte, ihn zu entwickeln. Und das wiederum empfinde ich als Geschenk. Mag sein, dass der eine oder andere den Glauben als Geschenk empfindet. Aber Glauben heisst in meinen Augen Nichtwissen. Und ich möchte gerne wissen und verstehen. Und da ich ein sehr rebellischer Geist bin und mir jetzt schon so manchesmal die Haare zu Berge standen als ich die Gita las, werde ich bestimmt noch so manchen kritischen Kommentar zur Gita haben.

Ich bin jetzt schon ein wenig erschüttert über den Inhalt der Gita. Eigentlich hatte ich ein religiöses Buch erwartet, das Friede, Liebe, Harmonie ausstrahlt. Mein erster Eindruck ist allerdings, die Gita trieft förmlich vor Blut. Und damit habe ich als Pazifist natürlich so meine Probleme. Für mich als Pazifist gibt es zum Beispiel keine Begründung irgendeinen Krieg zu führen, gegen Verwandte, Lehrer und Freunde zu kämpfen, wie das von Krishna gefordert wird. Und wenn ich so etwas lese, dann möchte ich die Gita am liebsten umformulieren.
Aber vielleicht geht es ja nur am Anfang in der Gita so kriegslüstern zu.

Der vedischen Botschaft kann man sich nur durch das Vertrauen und den Glauben nähern und nicht durch den Verstand.

Ganz deutlicher Wiederspruch. Das erhebt die Gita zur absoluten Wahrheit. Mit diesem Anspruch kann man alles Begründen. So festigt man Herrschaftsverhältnisse. Mit diesem Anspruch sind in früheren Jahrhunderten bestimmt auch die Christen aufgetreten. Diese Einstellung ist absolut nicht mehr zeitgemäss. Dort wo die Dinge nicht im rechten Lot sind, sollte man sie benennen. Sonst wird man die Menschen nicht überzeugen. Auch die Gita sollte einer kritischen Betrachtung standhalten.

Andererseits möchte ich auch ganz deutliche Bedenken gegen deine Meinung äussern, Glauben sei ein Geschenk. Wenn man z.B. liesst, wie frauenfeindlich die Gita teilweise ist, dann fordert das unsere Verantwortung heraus. Hier sind gerade wir als fortschrittliche und gebildete Europäer gefordert. Und dann kann man sich nicht mehr auf seinen Glauben berufen. Dann ist Verantwortung gefordert. Sonst trägt man selber zum Unrecht mit bei.

Schwierig ist es, wenn wir aber nicht wissen wollen, wer Gott ist. Wenn wir Angst davor haben das zu wissen.

Ich möchte ja herausfinden, wer oder was Gott ist. Aber bis jetzt hat mir noch niemand auf diese Frage eine befriedigende Antwort geben können. Ich könnte deine Aussage allerdings genau so umkehren. Vielleicht hast Du Angst vor der Tatsache, dass es keinen Gott gibt.

Die beste Formulierung fand ich immer noch bei Jiddu Krishnamurti:

Wenn Du sagst, Du liebst Gott, was bedeutet das? Es bedeutet, dass Du die Projektion Deiner eigenen Vorstellung liebst, eine Projektion Deiner selbst, die in konventionelle Formen gekleidet dem entspricht, was Du für edel und heilig hältst. Darum ist es absoluter Unsinn zu sagen, 'Ich liebe Gott.' Wenn Du Gott anbetest, betest Du Dich selbst an - und das ist keine Liebe.

Wenn man auf irgendwelche Fragen Antworten haben möchte, dann bekommt man die nur, wenn man sich unvoreingenommen diesen Antworten nähert. Glaubt man bereits vorher die Antwort zu wissen, dann geschieht das meiner Meinung nach aus persönlichen Gründen. Mit dieser Einstellung allerdings wird man niemals die Wahrheit finden. Was ist denn so schlimm daran zu sagen, ich weiss nicht wer oder was Gott ist? Das ist die einzige Aussage, die der Wahrheit entspricht.

Aber vielleicht sollten wir uns gar nicht so sehr über diese Frage unterhalten. In diesem Punkt werden wir wohl keine Übereinstimmung erzielen. Vielleicht gibt es bei der weiteren Studie der Gita mehr übereinstimmung.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Lotusz

Lotusz schrieb:
Ich möchte ja herausfinden, wer oder was Gott ist. Aber bis jetzt hat mir noch niemand auf diese Frage eine befriedigende Antwort geben können.

Das ist ja gerade der Irrwitz der Sache. Jede Vorstellung, die Du Dir über "Gott" machst, ist "Er" NICHT!

Es heißt nicht umsonst in allen Religionen, man solle sich von Gott kein Bild machen.

Aber eigentlich ist es recht einfach, Gott zu ergründen. Gottverwirklichung ist nichts anderes als Selbstverwirklichung. Die Verwirklichung dessen, was Du in Deinem Kern, in Deiner innersten Essenz schon immer warst. Und das ist Gott.

Lieben Gruß,
Ananda
 
Hallo Ananda

Gottverwirklichung ist nichts anderes als Selbstverwirklichung.

Mit dieser Formulierung könnte ich auch recht gut leben, wobei sich dann allerdings vielleicht unsere Vorstellungen über die Selbstverwirklichung ein wenig unterscheiden würden. Aber warum sollte man nicht jedem seine eigene Vorstellung zubilligen.

Die ehrlichste Aussage, die mir momentan am besten gefällt, ist die Aussage, dass ich keine Ahnung habe, wer oder was Gott ist. Die Buddhisten können mit dieser Vorstellung doch auch recht gut leben.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Lotusz schrieb:
Mit dieser Formulierung könnte ich auch recht gut leben, wobei sich dann allerdings vielleicht unsere Vorstellungen über die Selbstverwirklichung ein wenig unterscheiden würden. Aber warum sollte man nicht jedem seine eigene Vorstellung zubilligen.

Vorstellungen an sich sind schon hinderlich an Selbs/Gottverwirklichung. Denn mit einer festen Vorstellung engst Du ein, trennst Du das eine von dem Rest. Es lässt sich einfach kein Bild darüber machen, alle rationalen Konzepte sind relativ und somit letztlich unwahr. Man kann ES nur erleben.

Die ehrlichste Aussage, die mir momentan am besten gefällt, ist die Aussage, dass ich keine Ahnung habe, wer oder was Gott ist. Die Buddhisten können mit dieser Vorstellung doch auch recht gut leben.

Ja, kannst Du auch gar nicht. Ich auch nicht, auch kein "Heiliger" oder "Mystiker", einfach niemand. Denn Gott ist vielmehr und genauso viel weniger als ein Mensch jemals erahnen könnte. Gott kann aber erfahren und in die Wirklichkeit hinein entfaltet werden.

Buddha war übrigens Agnostiker, denn er wusste, dass jede Erkenntnis nur zeitlich begrenzt bzw. nur für den entsprechenden Moment gültig ist ("wahr ist, was funktioniert"), mit anderen Worten: relativ.

Ewig gültig und wahr ist nur das unsagbare Absolute (Gott, Tao...). Aber Vorstellungen von einem "Gottvater" oder dergleichen sind bloß hartnäckige Hirngespinste.

Lieben Gruß,
Elias
 
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