Bhagavad-gita

Hallo Lieber Cayden,

Ich wollte auch noch mal ein Paar Erklärungen bezüglich der Seelen hinzufügen.
Die Seelen oder atma(s) werden nicht aus tata-stha shakti geboren.
Sie werden einfach als tata-stha shakti bezeichnet, weil anfänglich Maha Vishnu sie in diese Pufferzone (so zu sagen) zwischen dem materiellen und dem spirituellen Welt setzt.

Unzählige Seelen sind in Maha-Vishnus Körper, und sie haben dieselbe Natur wie Maha-Vishnu – sat cit ananda.
Und weil sie als sat – ewig bezeichnet sind, sind sie absolut, sie werden nie geboren und nie zerstört;
Sie werden von Maha Vishnu manifestiert oder in Ihm zurückgezogen wenn nach der periodischen Zerstörungen der materiellen Welten sie nicht geschafft haben in der spirituellen Welt zu gelangen.

Diese Seelen, die es nicht geschafft haben, sind „vorbelastet“ mit der unerfüllten Wünschen und Reaktionen aus der vorherigen Schöpfung(en), und sie werden bei der nächsten Schöpfung, dementsprechend direkt in dem materiellen Welt, zu der passenden Zeit, Ort und Körper (Halbgott, Mensch, Tier oder Pflanze) hineingebracht.

Dieses Spiel der Schöpfung und Zerstörung kann von uns nicht zurückverfolgt werden. Es ist außerhalb unserer Messvermögen. Es kann auch als ewig betrachtet werden.

Gruß
anadi

Lieber anadi,

ja, da habe ich mich verlesen und es hat mich auch gewundert. Dort steht:
Aus dieser Kraft sind die zahllosen Atmas oder Seelen gebildet.
Siehe http://vishnupedia.org/wiki/index.php?title=Tata-stha-Shakti

Was ich dann wohl so aufgefasst hatte, als wären sie daraus geboren.



Verwundert hat mich das insofern, da ich erkannt habe (schon als ich das Buch von Shankara las), dass Jiva und Atman sich unterscheiden in ihrer Energie (ich formuliere es als Energie, da mir kein besserer Begriff für den Unterschied zwischen Atman und Jiva einfällt. Vllt. Kannst du mich da korrigieren, wie man das richtig nennen kann).


Atman ist für mich absolut (sat, cit und ananda) und Teil des Höchsten Herrn.


Jiva ist (für mich) Atman in der Maya und zwar so verstehe ich es: Atman wird zu Jiva, wenn der Wunsch in ihm vorherrscht Dominieren zu wollen (selbst Meister sein wollen, ich bin das Zentrum). Er vergisst seine ewige spirituelle Natur und wird zu Jiva.

Als Jiva, wird er mit grobstofflichen und feinstofflichen Hüllen aus dem Stoff der Maya umhüllt und aufgrund des falschen Ego beginnt er sich mit diesen Hüllen zu identifizieren (und damit ist sein Wunsch erfüllt selbst Zentrum zu sein).


Ich kann ganz klar den Unterschied zwischen Jiva und Atman erkennen.


Deshalb bezeichne ich Jiva als Seele (ist in der maya-shakti und identifiziert sich damit)

und Atman als das Kern-Selbst (ist in der cit-shakti, in der spirituellen Energie und vom Wunsch der Quelle zu dienen)


um das klar für mich zu unterscheiden.


Es ist im Grunde nur eine Definition für den Unterschied dieser 2 Aspekte des Atman-Jiva.


Da Jiva auch Atman ist, sind eigentlich beide in der cit-shakti nur mit dem Unterschied das der Atman (Kern-Selbst) das erkennt während Jiva das nicht erkennt.


Jiva erkennt es erst, wenn sie aufhört sich mit dem falschen Ego zu identifizieren. Dann erkennt Jiva, dass sie eigentlich Atman (Kern-Selbst) ist.

Korrigiere mich falls nötig.

Lieben Gruß

Cayden
 
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Ja, der Hauptgrund ist die falsche Identifizierung (das Falsches Ego – aham kar), welches in einem gemischten Zustand sich befindet.
Dieser gemischten Zustand ist von den drei gunas: Tugend (sattva) Leidenschaft (raja) und Ignoranz (tama) hervorgerufen. Deswegen sollte man sich aus diesem gemischten Zustand auf der Ebene der reinen Tugend erheben, von dem man gute Aussichten auf einem spirituellen Fortschritt hat.

Die Unpersönlichkeitsphilosophen behaupten, dass der Körper des Höchsten Herrn, wenn er in dem materiellen Welt „runter kommt“ (avatar) nimmt einen materiellen Körper an, aber wie vorher erwähnt, in dem Vishnu Puran wird gesagt, dass in Ihm keine (diese materielle) gunas sind, welche das gemischten Dasein darstellen:

hlādinī sandhinī samvit tvayy ekā sarva-saḿśraye
hlāda-tāpa-karī miśrā tvayi no guṇa-varjite


(Oh, Herr) die Genuss gebende Energie, die Kraft der Schöpfung (Daseinsenergie) und die Energie der Erkenntnis - hlādinī sandhinī samvit
(sind alle) Deine eine (Energie) - tvayi ekā
Der Grund aller Dinge - sarva saḿśraye
das gemischte (unreines) Daseins (mişra) ist der Grund für Genuss und Leid– miśrā karī hlāda tāpa
Aber in Dir gibt es keine solchen (materiellen) Eigenschaften - tvayi no guṇa-varjite

Die zweite Variante der Unpersönlichkeitsphilosophen wäre, dass aufgrund oben erwähnten Aussage, konnte man Schlussfolgern, der Herr hätte keine Eigenschaften.
Es wird an viele Stellen in der Vedischen Schriften erwähnt, es gibt keine gunas in dem Herrn, aber damit sind die materiellen Eigenschaften gemeint.

Man muss nicht vergessen, dass die gunas sind Eigenschaften des Falschen Ego, und wenn der Höchste Herr in dem materiellen Welt kommt nimmt Er kein Falsches Ego an, welches von der illusionierde Energie Ihm auferlegt würde.
Er vergisst nie, wer er wirklich ist, und handelt auch dementsprechend.
Er ist der Kontrollierende aller Energien.

In Bhagavad-gita 4.9 der Höchste Herr Sri Krishna sagt:

janma karma ca me divyam
evaḿ yo vetti tattvataḥ
tyaktvā dehaḿ punar janma
naiti mām eti so 'rjuna
BG 4.9

Meine Geburt, und Tätigkeiten sind transzendental - me janma ca karma divyam
Wer das weiß, weißt die Wahrheit (und) - evaḿ yo vetti tattvataḥ
Beim Verlassen des Körpers, wird nicht wieder geboren - tyaktvā dehaḿ na punar janma
Auf diese Weise erreicht er Mich, o Arjuna (kommt zu Krishna in der spirituellen Welt) - iti eti sah mām Arjuna.

Lieben Gruß
anadi
Alles klar.:)

:):):)
 
Hallo anadi,

Ist Krishna gleichbedeutend mit Ishvara der der Herr der Maya und ihr Schöpfer ist? Mir erscheint das so.

Hallo Cayden,

Ja. Krishna ist Ishvara (der Kontrollierende).
Laut Gottgeweihten der Gaudiya Vaishnava Linie, ist Krishna (aufgrund Seiner Eigenschaften) die originale Form des Höchsten Herrn.
In anderen Sampradayas (Schülernachfolge) ist Narayan oder Vishnu als die originale Form angesehen.
Das ist auch nicht so wichtig. Dabei sollte nur verstanden werden, dass der Höchste Herr sich in verschiedenen Formen erweitert.

In seinem Buch Laghu Bhagavat-amrita, Srila Rupa Gosvami, aus der Gaudiya Sampradaya schriebt:

“Weil die Vedische Offenbarung der beste Beweis ist, werde ich meine Argumente darauf beziehen und nicht auf materielle Logik.
Die besten Weisen akzeptieren die Vedische Offenbarung als das beste Beweis, wie in der Schlussfolgerung (Vedant-sutra 1.1.3) besagt wirt:
Der Höchste ist durch die Vedische Offenbarung verstanden.
Mit den Worten (Vedanta-sutra 2.1.11) "Der Höchste kann nicht durch materielle Logic verstanden werden" man kritisiert die materielle Logik.

Zu beweisen, dass der Höchste Herr Sri Krsna der best verehrungswürdige ist, werde ich seine Formen, eine nach der andere beschreiben.

In Seinem Aufenthaltsort über die Welten der Materie, manifestiert der Höchste Herr drei Arten von Formen:
1. svayam-rupa
2. tad-ekatma-rupa
3. avesh-rupa.


1. Svayam-rupa ist als originale Form, nicht von anderen Formen manifestiert betrachtet.

2. Die tad-ekatma-rupa sind Formen, welche verschieden von der originale Form sind, Formen mit andere Eigenschaften.
Es gibt zwei Arten von tadekatma-rupa
- vilas-rupa
- svamsha-rupa.

Vilas rupas sind Manifestationen wie Narayan und von Narayan der Höchste Herr Vasudev.

Svamsha-rupas sind Manifestationen der Vilas Rupas. Sie haben weniger Leistung.
Diese Formen sind von dem Höchsten Herrn Sankarshan … angeführt.

3. Avesh-rupas sind Formen der individuellen Seelen worin der Höchste Herr mit ein Teil Seiner Energien reinkommen. Beispiele dafür wären Narada Muni, Shesha, die vier Kumaras.

Wenn der Höchste Herr dieselbe Form vervielfältigt, werden diese Formen als Prakash rupas bezeichnet.
..."

Große mystische Yogis aus den vorherigen Zeitaltern konnten sich auch vervielfältigen.

lieben Gruß
anadi
 
Lieber anadi,

welche Qualität ist Narayan und Herr Vasudev (oder Vilas-rupas)?
welche Qualität ist Svamsha-rupas und was führt dann Sankarshan an?
welche Qualität ist Avesh-rupas, Narada Muni, Shesha, die vier Kumaras.

Svayam-rupa bedeutet das: in sich selbst gründend?
Originale Form=höchste Form?

Lieben Dank

Cayden
 
Lieber anadi,
welche Qualität ist Narayan und Herr Vasudev (oder Vilas-rupas)?

Lieber Cayden,

Sri Caitanya beschreibt die Eigenschaften Sri Krishnas, wie in Caitanya Carit-amrta Madhya Lila,23. Kap. aufgenommen wurde:

"Die göttlichen Eigenschaften Shri Krishnas kennen keine Grenzen.
Unter allen aber werden vierundsechzig Eigenschaften als hervorstechend betrachtet.
Die Ohren der Bhaktas werden vollständig zufriedengestellt, indem sie einfach, eine nach der anderen, hören.

Dieser höchste Held, Krishna, ist mit folgenden Eigenschaften ausgestattet:
1) Er besitzt den allerschönsten spirituellen Körper.
2) Er besitzt allglückverheissende Körpermerkmale.
3) Er ist strahlend und
4) den Augen äusserst wohlgefällig.
5) Sein Körper ist von unfassbarer Stärke erfüllt und
6) stets jugendlich.
7) Krishna beherrscht alle wundervollen Sprachen.
8) Er ist ein wahrhaftiger und
9) sehr angenehmer Sprecher.
10) Er ist ein hervorragender Redner;

11) Er ist hochgelehrt,
12) hochintelligent und
13) in jeder Beziehung ein Genie.
14) Er ist voller künstlerischer Fähigkeiten.
15) Er ist äusserst geschickt,
16) sachkundig,
17) dankbar und
18) fest entschlossen.
19) Er weiss Zeit und Umstände genau zu beurteilen.
20) Er sieht durch die offenbarten Schriften und handelt nach ihrer Anweisung.

21) Er ist sehr rein und
22) vollkommen selbstbeherrscht.
23) Krishna ist ausdauernd,
24) duldsam,
25) nachsichtig,
26) besonnen (ernst) und
27) ausgeglichen.
28) Er ist gleichmütig und gegenüber jedem gerecht.
29) Er ist grossmütig,
30) religiös,

31) heldenhaft und
32) mitfühlend.
33) Er ist den Respektwürdigen gegenüber stets achtungsvoll.
34) Sein natürliches Wesen ist einfach und liebenswürdig, und
35) Er ist überaus grosszügig,
36) bescheiden und verschämt.
37) Er ist der Schutzherr der ergebenen Seelen.
38) Er ist immer glücklich, und
39) Er ist der wohlmeinende Freund Seiner Bhaktas (Gottgeweihten).
40) Er wird durch Liebe beherrscht.

41) Er ist für alle Wesen glückverheissend.
42) Krishna ist überaus mächtig und einflussreich,
43) Er ist berühmt
44) sehr beliebt.
45) Er ist der Zufluchtsort der Heiligen und Heldenhaften.
46) Er wirkt auf den Geist aller Frauen anziehend.
47) Er wird von allen geachtet und verehrt,
48) Er ist der Besitzer aller Reichtümer.
49) Er wird stets verehrt als
50) der höchste Herrscher.

Die fünfzig beschriebenen Eigenschaften des Herrn sind tiefer als alle Ozeane.
Es ist sehr schwer in all diese Eigenschaften Sri Haris einzudringen.
Diese Eigenschaften treten zuweilen in winzig kleinem Ausmass in den Lebewesen (Jiva-Atmas) zutage, doch in Krishna sind sie beständig in unbegrenzter Fülle gegenwärtig.
Er besitzt noch fünf weitere Eigenschaften, die auch teilweise in Brahma und Siva existent sind.

51) Krishna ist unwandelbar (d.h. Er ist stets in Seiner wesenseigenen ewigen Stellung verankert),
52) Er ist allwissend,
53) Er ist ewig frisch und jugendlich,
54) Sein Körper besteht aus Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit (sac-cid-ananda-vigraha) und
55) Er ist der Besitzer aller mystischen Kräfte (siddhi).

Nun gibt es noch weitere fünf Eigenschaften, die Narayana der Herr Laksmis, ebenfalls in unbegrenztem Ausmass besitzt:

56) Er besitzt unbegreifliche höchste Macht und Kraft,
57) Er erzeugt unzählige Universen aus Seinem Körper,
58) Er ist der Ursprung aller Avataras,
59) Er gewährt den getöteten Feinden Befreiung (Erlösung)
60) Er wirkt selbst auf diejenigen, die in sich selbst zufrieden sind (alle Atmas, die Mukti oder Befreiung erlangt haben), anziehend.
All diese Eigenschaften Krishnas sind sicherlich sehr wunderbar.

Dazu besitzt Krishna noch vier weitere unübertreffliche Eigenschaften, die in Sri Narayan oder andere Erweiterungen nicht zu finden sind):

61) Krishnas wundervolle Taten und Spiele sind wie ein Ozean von Wellen, die in jedem Herzen Wunder vollbringen.
62) In Seinen ehelichen Spielen wird Er von beispiellos liebenden Bhaktas umringt.
63) Der melodiöse Klang Seiner spirituellen Flöte wirkt auf den Geist aller Wesen in den drei Welten anziehend.
64) Durch Seine unvergleichliche und unübertroffene Schönheit und Seinen grenzenlosen Reichtum, versetzt Er alle Lebewesen in Erstaunen."

Lieben Gruß
anadi
 
Lieber anadi,

lieben Dank für deine Erklärung:), doch möchte ich dazu von meiner Seite anmerken: Ich zitiere:

Die Verehrung Ishvaras (Krishnas), des persönlichen Gottes (mit Eigenschaften und in der Maya) mag einen Menschen sehr weit führen auf dem Pfad der Spiritualität. Sie kann ihn zum Heiligen machen.

Dies aber ist nicht die höchste Erkenntnis. Vollkommene Erleuchtung überschreitet Ishvara (Krishna), ist Erkenntnis der unpersönlichen Wirklichkeit jenseits der persönlichen göttlichen Erscheinung.

Wir können Brahman werden, da Brahman immer in uns gegenwärtig ist. Wir können aber niemals Ishvara werden, da dieser jenseits von unserer menschlichen Persönlichkeit und von ihr unterschieden ist. Die Macht gehört allein Ishvara.

Shankara behandelt dieses Problem in seinem Kommentar: "Wenn ein Mensch durch Verehrung des Brahma mit Eigenschaften, Ishvara(Krishna), Kenntnis des höchsten Herrn erlangt, während er noch sein persönliches Bewußtsein bewahrt, ist seine Macht dann begrenzt oder grenzenlos?
Manche werden behaupten, diese Macht sei ohne Grenzen und werden stellen aus den Schriften anführen, in denen von Jenen gesprochen wird, die Kenntnis von Ishvara (Krishna) besitzen: >Sie erlangen ihr eigenes Königreich.......Sie werden von allen Göttern verehrt.....Ihre Wünsche werden in allen Welten erfüllt<. Vyasa aber beantwortet diese Frage, indem er diesen Stellen zufügt:>......ohne die Macht das Weltall zu beherrschen<.

Alle anderen Fähigkeiten Ishvaras kann der Befreite erlangen.

Woher wissen wir das? Weil sich auf ihn die Schriften der Schöpfung beziehen. Sie sprechen nirgends von den befreiten Seelen, sondern nur von Ishvara (Krishna), dem >Immer Vollendeten<.

Die Schriften sagen auch, dass die Befreiten durch Verehrung und Suche nach Gott ihre Kräfte erlangen. Darum ist ihr Platz nicht unter den Herrschern des Weltalls. Auch behalten die befreiten Seelen noch ihr persönliches Bewußtsein, so das die Möglichkeit bestände, dass sie Unterschiedliches wollen, dass die Eine Schöpfung, die Andere aber Zerstörung verlangt.

Der einzige Weg, den Konflikt zu vermeiden, ist die Unterwerfung aller Wünsche unter einen Willen. Hieraus muß geschlossen werden, dass die Wünsche des Befreiten abhängig sind vom Willen des höchsten Herrschers.

Wenn es aber nur ein Bewußtsein, ein Brahman gibt, wer ist dann der Schauende und wer der Geschaute?
Wer sieht dann Brahman als Ishvara (Krishna) und wer ist Jiva?
Sind diese voneinander unterschieden oder eines?

Solange der Mensch in den Begrenzungen der Maya steht, wird das EINE als Vielfalt geschaut. Die Unwissenheit kann nicht mehr tun als die Erscheinugn zu verehren, und Ishvara(Krishna) ist der Herr aller Erscheinungen- die höchste Idee, die das menschliche Denken erfassen, die das menschliche Herz lieben kann. Das menschliche Denken kann niemals die absolute Wirklichkeit begreifen. Es kann nur ihre Gegenwart voraussetzen und die Projektion ihre Bildes verehren. Durch dies Verehrung wird es gereinigt, löst sich der Ich-Gedanke wie Nebel auf und die Überdeckung endet.

Sowohl Ishvara wie die Welt-Erscheinung schwinden im Glanz des übersinnlichen bewußtseins, wenn es nicht mehr Schauende noch Geschautes, sondern nur noch Brahman gibt, die einzige, alles umfassende, zeitlose Gegebenheit.

Die Erkenntnis der unpersönlichen Wirklichkeit ist die einzig wertvolle Erkenntnis.

Es gibt viele Wege zur Erlangung des übersinnlichen Bewußtseins.
Zwei davon möcht ich gern anführen: Bhakti Yoga und Jnana-Yoga.

Bhakti-Yoga
ist das Yoga der Hingabe, der Hingabe an Ishvara den persönlichen Gott oder an einen großen Lehrer wie RamaKrishna, etc.. In dieser persönlichen Hingabe überschreitet der Hingebende endlich alles Persönliche. Es ist das Yoga des Ritus, der Verehrung und der religiösen Sakramente. Der Ritus als physische Hilfe spielt auf diesem Weg eine wesentlich Rolle, denn er hilft zur Konzentration und sammelt die Gedanken aus der Zerstreuung.

Jnana-Yoga
ist mehr geeeignet für jene, deren starker und strenger Verstand dem Gefühlseifer der Hingabe mißtraut. Er ist der Yoga der reinen Unterscheidung, der den Intellekt mit Hilfe des Intellekts überwindet. Er benötigt weder Ishvara noch Altar, noch Bild noch Ritual, sondern sucht den unmittelbaren Zugang zu dem unpersönlichen Brahman.

Mir liegt, wie du wahrscheinlich schon ahnst, der Jnana-Yoga.
Doch bin ich auch ganz sicher, das die Bhagavad-gita, die Upanischaden, die Veden usw. mir hier sehr hilfreich sind.

Ganz lieben Gruß:)

Cayden
 
Lieber anadi,
Die Verehrung Ishvaras (Krishnas), des persönlichen Gottes (mit Eigenschaften und in der Maya) mag einen Menschen sehr weit führen auf dem Pfad der Spiritualität. Sie kann ihn zum Heiligen machen.
Lieber Cayden,

Wir müssen all diese Aussagen aufmerksam analysieren:

Gott ist immer „persönlich“, und niemals „unpersönlich.
Die „absolute“ oder die spirituelle Wahrheit kann als unpersönlich wahrgenommen werden,
wenn man danach strebt,
aber das ist nicht Gott,
sondern seine innere Energie - brahma.
Man kann auch behaupten, dass alles Gott ist,
aber es gibt eine Unterschied zwischen Gott un seine Energien;
darauf können wir wahrscheinlich später eingehen.

An vielen Stellen in der Vedischen Literatur wird gesagt dass die Absolute Wahrheit advayam ist.
Die Unpersönlichkeitsanhänger übersetzen das Wort adavayam durch eins.
Sie besagen dann damit, dass in der Absoluten Welt alles eins ist.
Es gäbe nur ein Absolutes Licht - brahma, sonst nichts.

A-dvayam bedeutet aber „non dual“
und das bezieht sich auf die Qualitäten der Absoluten Wahrheit,
wo keine Dualitäten gibt, wie in der materiellen Welt der Fall ist.
Man kann auch sagen, dass „non dual“ auch eins bedeuten „kann“,
aber in Sanskrit gibt es schon das Wort eka für eins,
welches niemals in Beziehung zu der Absoluten Wahrheit benutzt wird.
Auf diese Interpretation des advayam = eins baut die ganze Unpersönlichkeitphilosophie.

Schauen wir uns mal ein berühmter Vers aus dem Bhagavat Puran:

vadanti tat tattva-vidas tattvaM yaj jJAnam advayam
brahmeti parama-atmeti bhagavAn iti zabdyate


„Diejenige, welche spirituelles Wissen haben
und die Wahrheit gesehen haben,
haben es verwirklicht, dass die Wahrheit non dual (eins?) ist
1. brahma – die spirituelle Energie
2. parama atma - Die Überseele
3. bhagavan – Gott

Wenn die Absotule Wahrheit eins wäre, könnte sie auf keinen Fall drei Fach sein.

lieben Gruß
anadi
 
Lieber anadi,
Lieber Cayden,

Wir müssen all diese Aussagen aufmerksam analysieren:

Gott ist immer „persönlich“, und niemals „unpersönlich.
Die „absolute“ oder die spirituelle Wahrheit kann als unpersönlich wahrgenommen werden,
wenn man danach strebt,
aber das ist nicht Gott,
sondern seine innere Energie - brahma.
Man kann auch behaupten, dass alles Gott ist,
aber es gibt eine Unterschied zwischen Gott un seine Energien;
darauf können wir wahrscheinlich später eingehen.

Ja und auch nein. Kann man Bhagavan von seinen Energien/Qualitäten trennen? Ich denke: nein.

Man kann die Energien und Qualitäten aber sehr wohl einzeln betrachten und erkennen und daraus Erkenntnis schöpfen.

Vllt. ist das Verständnis von "persönlich" bei uns beiden zu klären. Es gibt, wie ich erkennen kann, drei Arten von "persönlich".
Persönlich auf zu mir persönlich bezogen.
Persönlich als eigenständige Person (Gott als eine Persönlichkeit).
Persönlich als mein persönlicher Gott.

Wenn die Absotule Wahrheit eins wäre, könnte sie auf keinen Fall drei Fach sein.

lieben Gruß
anadi


ich sehe es so:
1) brahma – die spirituelle Energie-> ist in parama atma
2. parama atma- Die Überseele -> mit brahma ist in bhagavan
3. in bhagavan – Gott-> ist brahma und parama atma drin

Somit ist es Eins. Es stellt nur die verschiedenen Qualitäten in dem Einen dar.

Die verschiedenen Qualitäten unterscheide ich sehr wohl. Ich sehe es nicht als "alles ist eine Soße". Doch letztendlich ist doch alles Bhagavan.

:)
 
Lieber anadi,
Kann man Bhagavan von seinen Energien/Qualitäten trennen? Ich denke: nein.

Lieber Cayden,

Es geht nicht um die Trennung der Energien (shaktis) von dem Höchsten Herrn (bhagavan) sondern von der getrennten Wahrnehmung.

Wenn man nur brahma(n) wahrnimmt, bedeutet nicht dass brahma(n) von bhagavan getrennt wäre. Allerdings ist diese wahrgenommenen brahma(n) nichts anderes als die Ausstrahlung bhagavans.

Wie in Isa Upanishad Mantra 15 beschrieben, ein Gottgeweihter der diese spirituelle Licht wahrnimmt, weiß dass dahinter, der Höchste Herr verbirgt.

hiran&#803;mayena p&#257;tren&#803;a
satyasy&#257;pihitam&#769; mukham
tat tvam&#769; p&#363;s&#803;ann ap&#257;vr&#803;n&#803;u
satya-dharm&#257;ya dr&#803;s&#803;t&#803;aye


O du Wahr-existierende, Erhalter (aller existierende) – sat-yasya p&#363;s&#803;ann
Entferne bitte die goldene bedeckende Ausstrahlung - ap&#257;vr&#803;n&#803;u hiran&#803;mayena p&#257;tren&#803;a
Welche dein Antlitz bedeckt - tat tvam&#769; mukham apihitam&#769;
(und) zeige (Dich) (Deinem) reinen Gottgeweihten - dr&#803;s&#803;t&#803;aye satya-dharm&#257;ya

Die Unpersönlichkeitsanhänger behaupten, es gäbe keinen spirituellen Höchsten Herrn.
Es gäbe nur eine Widerspiegelung von brahma(n) in maya welche die Form des Höchsten Herrn nimmt.
Er wäre auch einer von uns ... nur mächtiger.
Allerdings diese Glaube haben auch alle Dämonen, wie in den Vedischen Schriften erwähnt.
Deswegen kämpfen gegen ... die Halbgötter (die Ihn verehren)... na ja nicht gegen Ihn.
Sie behaupten auch, dass Vishnu aus Angst von den Dämonen als parama-atama in dem Herzen eines jeden ... versteckt hat.:)

Lieben Gruß
anadi
 
Werbung:
Lieber anadi,
Vllt. ist das Verständnis von "persönlich" bei uns beiden zu klären. Es gibt, wie ich erkennen kann, drei Arten von "persönlich".
Persönlich auf zu mir persönlich bezogen.
Persönlich als eigenständige Person (Gott als eine Persönlichkeit).
Persönlich als mein persönlicher Gott.

Lieber Kayden,

Damit ist die Persönlichkeit gemeint.
Gott ist eine wahre Person, hat Persönlichkeit, hat wahre Freunde, wahre Familien, wahre Liebesbezieungen aller Arten.

Bei uns alles baut auf die falsche Identifizierung mit einem zeitweiligen Leben.

lieben Gruß
anadi
 
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