Beziehungsmodelle

[silicea]

Meinst du Kinder was die Verantwortung anbelangt?

Ja. Und ich mein nicht nur die Sicherung der Grundbedürfnisse, sondern auch was ein Kind daraus lernt, wenn man entweder zusammenbleibt und nur zum Schein ein Bilderbuchleben führt, obwohl keiner damit glücklich ist, oder sich trennt und dadurch vorlebt, wenns nicht passt, dann geh halt.

Geht es dir um den Sinn der Ehe?

Ist ja auch ein Beziehungsmodell, was aber nichts damit zu tun hat, ob man sich für "Immer & Ewig" liebt.

 

[Siriuskind]

Stimmt schon, doch bevor man dieses Streben aufgibt wird eine bewusste Entscheidung getroffen. Demnach ist auch ein Kompromiss Ausdruck des Egos. Oder?

Ja, wahrscheinlich schon. Aber wohl die Entscheidung eines Egos, welches auch zu Selbstlosigkeit ( zeitweise ) fähig ist. Es sollte also schon eine Liebesfähigkeit da sein, der Wille, mit diesem Menschen alles durchzustehen, was das Leben so zu bieten hat. Mit blosser Verliebtheit, die viele aber mit Liebe verwechseln, geht das nicht.

 

[Siriuskind]

Vielleicht wird das Wort "Ego" aber auch missverstanden, denn es heißt ja einfach nur "Ich". Du handelst damit von Deiner Position aus gesehen.

 

[Asaliah40]

Es trifft einen öfters der Blitz ( Verliebtheit ), als die Liebe ,..

 

[magnolia]

Ja. Und ich mein nicht nur die Sicherung der Grundbedürfnisse, sondern auch was ein Kind daraus lernt, wenn man entweder zusammenbleibt und nur zum Schein ein Bilderbuchleben führt, obwohl keiner damit glücklich ist, oder sich trennt und dadurch vorlebt, wenns nicht passt, dann geh halt.

Eine einheitliche Lösung gibt es nie wenn es um Menschen geht. Doch es gibt die Möglichkeit sich reinzufühlen und zuzuhören. Was dem einen ein Geschenk ist kann für den anderen eine Bürde sein.
Zu Kindern kann ich nur meine persönliche Meinung zum Ausdruck bringen und die lautet in diesem Fall: Es ist absolut wichtig Kindern den Grund einer Entscheidung zu vermitteln, sie wissen zu lassen wie man sich fühlt und ihnen die Gewissheit geben dass auch ihre Bedürnisse wichtig sind. Es geht nicht vorrangig um die Frage welches Modell ein Kind lernt, sondern um die Frage wie ein Kind lernt sich zu einem fühlenden selbstbewussten Menschen zu entwickeln. Im Idealfall halt.

Ist ja auch ein Beziehungsmodell, was aber nichts damit zu tun hat, ob man sich für "Immer & Ewig" liebt.

Ich glaube dass die Ehe, als Zeremonie betrachtet ein schönes Zeichen der Liebe zweier Menschen ist. Irgendwann ist jede Ehe mal vorbei, da die magische Formel ja sagt: Bis der Tod uns scheidet. Also nix mit Immer & Ewig

 

[magnolia]

Ja, wahrscheinlich schon. Aber wohl die Entscheidung eines Egos, welches auch zu Selbstlosigkeit ( zeitweise ) fähig ist. Es sollte also schon eine Liebesfähigkeit da sein, der Wille, mit diesem Menschen alles durchzustehen, was das Leben so zu bieten hat. Mit blosser Verliebtheit, die viele aber mit Liebe verwechseln, geht das nicht.

Das hat was. Irgendwann habe ich darüber nachgedacht, dass ein Ausdruck der Liebe auch der ist, den Menschen gehen zu lassen. Das ist eine schwierige Übung, doch wenn ich einen Menschen wirklich liebe, dann sollte mir seine Freiheit den eigenen Weg zu gehen ein Bedürfnis sein.

 

[Ruhepol]

der Wunsch ist ein Produkt des Ego,und am Ende ist es eine Frage wie ich das Ego loslasse.Warum trennen sich so viele Menschen?weil das Ego eine Rolle ist und das Beziehungsmodell eine Vorstellung wie es zu sein hat damit das Ego sein Futter bekommt.

Nimm es bitte nicht persönlich, aber für mich ist das leeres Eso-Gelaber.

Nehmen wir mal ein Beispiel: Mann demütigt Frau über Jahre/Jahrzehnte hinweg. Er macht sie klein, beschimpft sie, tötet ihre Seele ... na ja und ihren Selbstwert sowieso.

Wenn die sich dann trennt, ist das in deinen Augen "ein Produkt des Ego" und wenn sie dieses Ego "loslassen" würde (was auch immer das bedeuten soll), würde sie weiter mit diesem Ars**loch leben und sich weiterhin demütigen lassen. Habe ich da deine Theorie richtig verstanden?

Es geht hier ja nicht um Trennungen "just for fun", nur weil einer keinen Bock mehr auf den anderen hat, der Bauch zu dick geworden ist und die Gewohnheit den Alltag bestimmt. Es geht hier um Trennungen, die sehr wohl begründet sind. Ich gehe davon aus, dass Beziehungen nicht "einfach so" zerbrechen, sondern dass so gut wie immer tiefgreifende Ursachen dahinter stecken. Eines der Hauptprobleme: Mangelnde Kommunikation! und damit meine ich nicht, dass der eine auf den anderen einlabert, sondern dass der eine dem anderen zuhört ... wirklich zuhört, und beiden wichtig ist an der Beziehung zu arbeiten, sie zu erhalten.

Und wenn das nicht klappt, wenn einer der Ansicht ist er muss sich nicht einbringen, ist (für ihn) schon OK wie alles läuft, dann muss der andere irgendwann gehen um wieder zu sich selbst zu finden.

R.

 

[Nuss]

Hatte eben ein Bild vor Augen, ich erzähle es dir:
Du bist ein Paarberater und sagst genau das zu dem Paar das bei dir Hilfe sucht. Ich sehe regelrecht die verwirrten Blicke.

Hört sich ja oberflächlich betrachtet alles recht gut und schön an, doch du sagst, dass einem die eigenen Bedürfnisse egal sein sollten. Das finde ich nicht gut, denn genau deswegen gibt es viele äußerst unglückliche Leute, die innerhalb einer Beziehung keine Chance mehr haben sich die eigenen Träume zu erfüllen.

Ich weiß dass es in esoterischen Gefielden recht angesagt ist das Ego aufzulösen, doch ich bin der Meinung dass dieser Ansatz absolut nicht lebbar ist. Es produziert maximal leicht lenkbare Menschen die alles hinnehmen weil sie glauben, dass es falsch ist sein Ego zum Ausdruck zu bringen.

ja
das is so ein hartnäckiges missverständniss.
daran scheitert mann dann irgendwann.
das ist vorprogrammiert.
der versuch is auf dauer schwer lebbar.

ich lese den satz vom romulus anders.
einfach eine beschreibung
ein poetischer einwurf.

es is nüsse falsch daran sein ego zum ausdruck zu bringen.
sogar äusserst heilsam
und notwendig.


muss ja ned jeder paartherapeut sein
des warad ja fad

 

[winnetou]

ich bin der meinung, dass langfristige partnerschaften mehr potential für tiefe erlebnisse und bewusstseinserweiterung haben.
das heisst aber nicht, dass eine ehe dafür förderlich wäre, sondern die absicht, ehrlich und respektvoll miteinander umzugehen.

wir geraten ohnehin durch unsere innere und äussere resonanz zu denjenigen partnern, die für unsere entwicklung gut sind.
wenn wir mit unseren partnern nicht ehrlich und respektvoll umgehen, gibt es eine trennung oder täter-opfer-abhängigkeit.

es gibt weder eine zauberformel noch ein allheilmittel für eine gute beziehung, sondern nur echtes mitgefühl für sich und den partner.
die meisten menschen verstehen unter liebe nur regelmässigen sex, soziale sicherheit und etwas komfort und unterhaltung.

wer echtes mitgefühl für sich und den partner/die partnerin hat ist bereit, sich über alle höhen und tiefen der seele auszutauschen.
nur diese haltung führt aus abhängigkeiten und seelischen verletzungen aller art und zu einer neuen basis für eine beziehung.

lg winnetou:

 

[magnolia]

ich lese den satz vom romulus anders.
einfach eine beschreibung
ein poetischer einwurf.

Hab mir grad gedacht, dass deine Herangehensweise an diesen Satz recht interessant ist. Wenn etwas wirklichkeitsfern ist, dann muss es wohl Poesie sein.

muss ja ned jeder paartherapeut sein
des warad ja fad

Jo eh, hab nur über die Vorstellung a bissl lachen müssen.