By the way, mich würde interessieren, was Annett Louisan zu LAT-Beziehungen sagt:
Living-Apart-Together, alleinlebend zusammen.
Eine Partnerschaft - zwei Wohnungen.
Eine Partnerschaft - und jeder selbst verantwortlich für seinen Haushalt in seinem Stil.
Eine Partnerschaft - jeder mit eigenem Lebens- und Rückzugsraum und finanzieller Eigenständigkeit.
Jeder meist mit eigenständigem sozialen Umfeld.
Deshalb jeder auch permanent darin bewusst, dass er auch allein zurechtkommt.
Im Regelfall sind keine Kinder vorhanden oder die Kinder schon erwachsen, und viele Menschen mit dieser Beziehungsform haben schon Ehen bzw. Versorgungsgemeinschaften hinter sich. Trennungen sind statistisch nicht häufiger als bei Lebens-/Versorgungsgemeinschaften. Aber leichter.
Folgende Gründe einer Zweckgemeinschaft fallen also weg:
Man muss keine Kinder gemeinsam versorgen.
Man muss kein Haus/keine Wohnung gemeinsam abbezahlen.
Man ist generell nicht aus finanziellen Gründen zusammen oder um materielle Sicherheiten zu haben.
Man muss seinen Lebensraum und seine Lebensumstände nicht gemeinsam gestalten, weil jeder so kann, wie er jetzt möchte.
Man verliert sein soziales Netz im Trennungsfall nicht, da jeder auch eigene Freunde und Kreise hat, die die Interessen teilen, einen im Notfall stabilisieren und auffangen.
Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre sind wohl das bekannteste Paar, das so gelebt hat.
Momentan scheint mir dieses Modell auf einem hohen Grad an Bewusstheit für sich/seine Bedürfnisse basierend, sowie auf Freiheit, Freiwilligkeit und Achtsamkeit, wenn man sich trifft. Die Gründe, weshalb man zusammen ist, scheinen keine automatisierten oder strukturellen zu sein. Man muss nicht, man will. Jetzt gerade.
Trotzdem eine Zweckgemeinschaft?
Zwar weg von materiellem Zweck, Fortpflanzungszweck, damit Sinn-/Sicherheitgebungszweck (Ehe, Kinder, Wohn- und Lebensabend) usw. Aber doch zweckmäßig auf emotionaler Ebene? "Bist du bereit, mit mir Wärme und Nähe zu teilen, wenn mir und dir doch danach ist?"
"Bist du bereit, Geborgenheit zu teilen/erleben, wenn mir doch danach ist?"