Hi KamiGut, aber Du kannst die Sinne als Brücke benutzen, um zu Deinem inneren Gewahrsein zu kommen. Kannst es ja selbst mal ausprobieren. Versuche hinter die Dinge zu hören, dann hinter diese Dinge. Und Du wirst merken, daß Du immer subtile Geräusche wahrnehmen kannst, sich alles mehr und mehr verfeinert. - Dieser Körper, den wir haben, der kann vielleicht doch mehr, als alle glauben. Warum sollte er nicht Ausgangspunkt sein können, für etwas anderes?
Ja, die Sinne und der Körper können eine Brücke sein. Aber nicht so, wie du das beschreibst. Ich erzähl' dir mal ein Beispiel, vom Freund von Marc (voss). Der ist mit 14 bei einem lokalen Open-air Konzert, das stattgefunden hat in so'm kleinen Steinbruch, die Felswand hochgeklettert, um besser sehen zu können. Und als er fast oben war, so 20 m hoch, da ist er abgerutscht und gestürzt. Und im freien Fall nach unten, da hat er erst gedacht- jetzt isses aus- da hat er seinen Körper verlassen, ist aus sich rausgetreten. Er ist neben seinen Körper nach unten gefallen. Und hat so erfahren- ich bin nicht mein Körper, denn den konnte er ja von aussen sehen. Er war frei- und absolut glücklich. Und dann ist ihm eingefallen, dass er gleich tot sein wird, das passierte ja alles während des Sturzes. Da ist er wieder in seinen Körper eingetreten und hat reflexartig mit einer Hand nach der Felswand gegriffen, einen Vorsprung erwischt- und hat sich festgekrallt. Seine Hand war Matsche, aber er lebte. Und war um eine unglaubliche Erfahrung reicher.
Mit den Sinnen und dem Körper- ja. Aber nicht, indem man in einen Sonnenuntergang starrt, einen Baum umarmt, auf das Rauschen des Meeres hört oder auf die Stille. Das "dahinter" ist immer eine Angst, in dem Beispiel die Angst, dass der Körper verletzt oder krank wird oder sogar stirbt. In dem Augenblick, wo er sich die Angst eingesteht- sie erlebt- da wird ihm bewusst- ich bin ja gar nicht mein Körper! Und weil es ihm in dem Augenblick gleich-gültig ist, ob der Körper lebt oder stirbt, deshalb lebt er, verstehst du? Es ist ihm egal, weil er ja gerade erlebt- ich bin nicht mein Körper. Dieses sich bewusst-sein, das ist da, in diesem Moment. Als er danach mit der zertrümmerten Hand ins Krankenhaus kommt, da ist es nur noch eine Erinnerung, kein bewusst-sein mehr. Im Bewusstsein hat er dann wieder einen Körper- und eine höllisch schmerzende Hand, ganz real. Aber er weiss- ich bin nicht mein Körper- weil er das erlebt hat. Mit diesem Wissen muss man dann sein Leben neu ausrichten, das ist der Weg, der zur Befreiung führt.
Das glaub' ich dir, du wirst schon wissen, wo du Ängste hast- und welche es sind. Aber- hast du sie erlebt? Oder lebst du bloss mit ihnen? Es sind 4 verschiedene Themen, auf die sich die Ängste beziehen. Das sind aber nur die "Hauptängste", Kami. Es gibt noch ein paar mehr, aber diese 4, die stehen meist in Vordergrund des Lebens. Die Stärken, die auch jeder Mensch ganz individuell hat, die kommen meist gar nicht zum Ausdruck. Für die bleibt keine Energie mehr übrig, die wird bei der Angstabwehr verbraucht, das ist das tragische daran. Letztendlich ist es eine Angst, eine einzige. Die Angst, nicht geliebt zu werden und deshalb alleine dazustehen.Nahatkami schrieb:Ja, ja. Du kannst mir ruhig glauben, daß ich mich mit diesem Thema durchaus schon auseinander gesetzt habe. Wenn ich auch nicht wußte, daß jeder grundsätzlich vier Ängste in sich trägt. Denn vier finde ich eine ganz schön hohe Anzahl. Denn auch die Ängste lassen sich im Endeffekt auf eine Angst reduzieren. - Oder nicht?
Gott offenbart sich allen Mensch gleich. Die Bilder, die man sieht, die sind unterschiedlich, aber die Essenz, die ist gleich. Für alle Menschen. Man kann sich vorher zwar was vorstellen, aber das ist eben eine Vorstellung, nicht real. Ich hab' mir gar nix vorgestellt, hm....stimmt nicht, ich hab' mir vorgestellt, es gibt keinen Gott. Es gibt nur Überraschungen, aber keine Technik.Nahatkami schrieb:Warum offenbart sich Gott für manche Menschen anders? Die ihn als getrennt von sich erfahren?
Das sind die Fragen, die mich eigentlich beschäftigen. Erweitert sich ein Bewußtsein letztendlich immer so, wie man es selbst erwartet oder glaubt oder gibt es auch mal die eine oder andere Überraschung?
Darum würden mich eigentlich auch die Techniken interessieren, durch die die Menschen ihr Bewußtsein sozusagen erweitern. Denn scheinbar entwickelt jede Glaubensrichtung ein anderes Bewußtsein. - Kann das womöglich sein?
Es gibt Werkzeuge, sprich- Hilfsmittel. So'n Forum wie hier zB is' klasse. Astrologie, Tarot-Karten, die grossen Lehren, Magie und vieles mehr. Wobei ich sagen muss- jede Lehre, jedes Werkzeug lässt sich missbrauchen. Früher hab' ich immer auf die Bibelchristen und die Kirche geschimpft, bis ich das Astro-Forum hier betreten hab'. Es kommt auf die Ernsthaftigkeit des Suchenden an, wer suchet, der findet, du weisst schon.
Das ist eine Frage der Definition. "Gott erkannt" bedeutet für mich dieser Augenblick des Bewusstwerdens- ich bin Gott- und alles ist Eins. Was du meinst mit "Gott erkannt" nenne ich Verwirklichung. Gott persönlich in Menschengestalt. Es gibt tatsächlich welche, die das Geschaute verwirklichen, die sind durch das letzte "Nichts" gegangen- und im Alles gelandet. Die können nicht das Göttliche leben, die sind das Göttliche. Zwischen Gott-Erkenntnis und Gott-Verwirklichung liegt der Weg. Diese "Gott hilft sich selbst" ist eine Zwischenstation.Nahatkami schrieb:Und damit hilft Gott sich selbst in sich selbst.
Wenn man Gott erkannt hat, denke ich, kann man das Göttliche leben.
Schau' mal Kami, das ist eine Vorstellung. Einiges ist richtig, einiges halbwahr- und das meiste falsch. Das sprengt den Rahmen, wenn ich das jetzt auseinander klamüser.Nahatkami schrieb:Es existieren dann nicht mehr die eigenen Wünsche, sondern man läßt sich von einer göttlichen Macht führen. Man beeinflußt das Leben nicht mehr selbst, sondern läßt sich treiben und geht dorthin, wo Gott meint, da soll man hingehen. Es gibt kein Ego mehr oder sollte es zumindest nicht. Man lebt dann die göttliche Energie, egal wo, egal wie, egal wofür. Alles ist egal, nur Gott nicht.
Und so kann man dann wie Jesus sein. Die eine Wange hinhalten und danach noch die andere und dennoch lieben und verzeihen. Denn wem sollte man auch böse sein und warum? Es ist dann egal, was man anhat, wo man schläft, ob man etwas zu essen bekommt. Man vertraut vollkommen auf Gott und akzeptiert alles, was er einem schenkt.
Also mit einfach nur der Menschheit helfen, ist es wohl nicht getan. Dazu gehört dann wohl auch Demut, Liebe, verzeihen können und vor allem Annahme von allem was passieren wird. (werde ich gekündigt, ist es okay. Bekomme ich einen ein-Euro-Job, ist es okay und Gott möchte es so. Habe ich nichts zu essen, ist es richtig so und ich werde hungern und es akzeptieren. Werde ich krank, werde ich dennoch nicht jammern und mein Kreuz weiterhin alleine tragen und Gott danken. - Wenn Du das alles so hinnehmen und akzeptieren kannst, dann würde ich Dir glauben, daß der freie Wille eine Illusion ist. Doch es ist meist so, daß die Menschen sich den besseren Job suchen - der der mehr Geld bringt, der der bequemer ist... etc. Und das will unser Ego. Da entscheiden WIR, nicht das Göttliche in uns.)
Ja sicher, ein lebendiges Beispiel sein, aber wem?Nahatkami schrieb:Warum missionieren? LEBEN muß man es! Lebendiges Beispiel sein, für eine Kraft, die sich einem gezeigt hat. Das wird die Leute mehr beeindrucken, als tausende Worte der "Bekehrung". Die Leute, die bekehren, haben meiner Meinung nach überhaupt nichts von Gott begriffen. Und darum hört ihnen auch niemand zu.
Das missionieren is' auch eine Station auf dem Weg. Aber nich' jeder Missionar ist auf diesem Weg. Manche laufen ganz woanders rum, die Zeugen Jehovas zB.
Und wenn dann die Station mit der Liebe dran ist, dann erkennt man, warum und wozu das ist:
Nahatkami schrieb:D.h. dann handelt ein Mörder z.B. nach Gottes Willen?
Ist es denn ein Programm?Nahatkami schrieb:Ist alles nur Programm Gottes?
Warum? Wozu?
Wozu dient dann dieses Programm?
Woher weisst du das?
Weil ich es sage?
Verstehst du, Kami? Wenn du mir glaubst, was ich behaupte,
dann machst du die Erfahrung ja nicht selber.
Das ist aber der Punkt- das eigene Erleben.
liebe Grüsse