Bewegung ohne Familienaufstellung

K

Katarina

Guest
Hi,

ich dachte, das passt irgendwie doch hier rein, obwohl ich nicht von einer Familienaufstellung berichten kann.
Ich hatte mich vor ein paar Wochen nach sehr sehr langem Zögern zu einer Familienaufstellung entschlossen (tiefgehendes Problem zwischen mir und meinem Sohn) und schließlich auch eine Aufstellerin gefunden, die sich irgendwie "richtig" anfühlte. Termin sollte übermorgen sein. Gestern informiert mich die Frau, dass die Aufstellung leider nicht stattfinden kann, da es zuwenig Anmeldungen gegeben haben. Ich war ganz enttäuscht. Da hatte ich mich endlich durchgerungen, mich sogar gefreut und nun das. Im nächsten Moment aber dachte ich, dass das wohl bedeutet, dass eine Aufstellung nicht mehr notwendig ist und meine bloße Bereitschaft hierzu offenbar schon etwas in Bewegung gesetzt hat, was ich jetzt aber noch nicht erkennen kann.
Tja, und heute erfahre ich, dass mein Sohn im Sommer aus Kanada zurückkommen und wir dann "life" die Gelegenheit haben werden, uns zusammen- oder auseinanderzuraufen (er lebt dort seit Februar 2007 nachdem es hier zu "heiß" geworden war) . Das Gute daran: er wird nicht bei mir wohnen, sondern sein Vater zieht mit und wird sich in unserer Stadt mit ihm eine Wohnung nehmen. Ich war zwar erst völlig geschockt, aber so langsam erkenne ich die Chance, die darin liegt......

Nun, jedenfalls wollte ich sagen, dass familiäre Blockaden ihren Ausdruck auch darin finden können, dass man sich z.B. unter tausend Vorwänden weigert, eine Familienaufstellung mitzumachen. Und wenn so etwas, wie bei mir, der Fall ist, dann kann schon die bloße Bereitschaft, etwas zu tun, was man bisher nicht wollte, Bewegung in die Angelegenheit bringen.

Viele Grüße

Katarina:)
 
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Ja, das kenne ich. Manchmal ist die Entscheidung zur Aufstellung bereits der wichtige und entscheidende Schritt. Die Entschlossenheit, etwas ungeschminkt anzusehen, wie es sich darstellt und es zu lösen.

Sich zu einem Seminar anzumelden, das dann abgesagt wird, kann unterschiedliche Hintergründe haben. Es kann durchaus bedeuten, dass es nicht mehr notwendig ist.

Ein anderer möglicher Hintergrund ist, dass man doch noch nicht wirklich bereit war (das Unbewusste ist raffiniert in seinen Vermeidungsstrategien). Grundsätzlich angemerkt (nicht speziell zu Dir, Katarina !)

LG, Gawyrd
 
Ein anderer möglicher Hintergrund ist, dass man doch noch nicht wirklich bereit war (das Unbewusste ist raffiniert in seinen Vermeidungsstrategien). Grundsätzlich angemerkt (nicht speziell zu Dir, Katarina !)

Ja, daran hatte ich auch gedacht:). Aber wenn ich jetzt in meinem Fall die Kombination von meinem Gefühl und äußerer Entwicklung ansehe, so scheint es mir doch die "nicht mehr notwendig - Variante" zu sein. Denn wenn ich überlege, was mich mehr herausfordert, bzw. mir abverlangt, nämlich entweder die Familienaufstellung oder das erneute Zusammentreffen mit meinem "Satansbraten-Sohn", so ist eindeutig letzteres die größere Herausforderung. Aber nun bin ich stark genug:).

Viele Grüße

Katarina:)
 
Mir fällt da noch etwas ein, was in diesem Zusammenhang schön zeigt, wie sehr alles miteinander verbunden und verstrickt ist und wie sehr Bewegung an Punkt a) unmittelbar Auswirkungen auf Punkt b) hat (wobei sich kaum sagen läßt, was da Huhn und was Ei ist). Bei dieser von mit beabsichtigten Familienaufstellung ging es ja um mich um meinen Sohn, der nach eigenen Aussagen "mit mir als Mutter nicht kann". Er kann allerdings auch nicht ansatzweise näher beschreiben, was er damit meint und wieso das so ist. Denn gleichzeitig bin ich ja "die beste Mutter der Welt", wie er mir mal in einem Brief vor längerer Zeit schrieb.
Nun hat mein Vater mir mal von einem Gespräch am Sterbebett seines Vaters erzählt (das erste "gescheite Gespräch" wie mein Vater heute sagt). Da war ein Punkt, den er bis heute nicht versteht. Sein Vater, also mein Großvater, sagte ihm damals , er sei froh, dass er - also mein Vater - kein "Verbrecher" geworden sei. Mit dieser Äußerung konnte und kann mein Vater gar nichts anfangen, da in seinem Leben niemals etwas auf eine kriminelle Karriere hindeutete. Nun hat mein Vater selbst zeit seines Lebens ein sehr schlechtes, bzw. gar kein Verhältnis zu seiner Mutter gehabt. Ebenso ist es auch mit dem Vater meines Sohnes, der nach eigenes Angaben kein, bzw. ein schlechtes Verhältnis zu seiner Mutter hat.
Nun habe ich erfahren, dass mein Vater, der nicht wirklich der Typ Großvater ist, der sich um seine Enkel regelmäßig kümmert, mit meinem Sohn in Kanada ( der eben mit so einer kriminellen Karriere bereits begonnen hat) seit einiger Zeit intensiven Briefkontakt hat und sich da viele und durchaus sehr kluge Gedanken zu macht. Da kann sich mein Vater also mit seinem "inneren Verbrecher" auseinandersetzen, der die Mutter hasst/liebt und mein Sohn kann sich mit der (Groß-)Vaterfigur austauschen, die sein Vater bis heute nicht so wirklich ist. Ist doch spannend, oder?

Katarina:)
 
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Ein anderer möglicher Hintergrund ist, dass man doch noch nicht wirklich bereit war (das Unbewusste ist raffiniert in seinen Vermeidungsstrategien).
Das Unbewusste kann aber auch raffiniert sein in seiner Dynamik, eine Lösung zu sabotieren, wenn sie sich zeigt...

Alles Liebe,
Jake
 
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