Silesia schrieb:
Liebe Tarot, ich möchte nie mehr betrügen, es sei denn, es ist wie du geschrieben hast, in einer offenen Beziehung.
Ich glaube aber auch nicht, dass sowas bei sich zwei wirklich liebenden Menschen funktioniert... man möchte beschützen was einem lieb ist
Wenn du es ganz ehrlich wissen willst: Dieser Seitensprung hat mir gezeigt, dass ich auch sexmäßig nirgendwo etwas besseres finde als bei meinem Freund! Ich möchte die Erfahrung nicht mehr ungeschehen machen. Ich bin auf optische Versuchungen hereingefallen und musste erkennen, dass es anscheinend noch immer keinen Mann gibt, der den in meinem Herzen übertreffen könnte!
Es gibt keinen Menschen der mich besser kennt als mein Schatz und angesichts der oben genannten Tatsachen hat er wieder Hoffnung.
Seine Verletzung liegt darin, dass ich es überhaupt ausprobieren musste...
Er ist ein extrem gewissenhafter treuer Mensch, was man nicht darf, das tut man auch nicht. Ich wundere mich noch immer, was für ein besonderes Wesen mir geschenkt wurde!
Er hat schon soviel für mich und unsere Tochter getan, ich werde ihn nicht noch einmal verletzen!
Wünsch dir einen schönen Tag
Silesia
Hallo Silesia,
auch hier musst du aufpassen! Denn was waere, wenn der Seitensprung dir nie erlebte erotische Feuerwerke bereitet haette, ein Fest der Sinne?
Haettest du dann nicht erstmal heimlich weiter gemacht?
Sei ehrlich zu dir selber!
Du hast Glueck, dass es nicht so war, weil der gekraenkte Stolz deines Freundes sich daran aufrichten kann, dass er
besser im Bett ist als der andere war
(fuer Maenner immens wichtig).
Trotzdem bleibt die Tatsache, dass es dich ueberhaupt nach einem anderen geluestete, die schwer verdaulich sein muss.
Sei fair, stell dir den umgekehrten Fall vor.
Da sagt dir dein Partner, eine andere (die du auch noch kennst!), haette ihn derart verrueckt gemacht, dass er mit ihr ins Bett springen
musste - aber sie sei dann doch nicht so gut wie du gewesen!
Waere das letztendlich ein Trost fuer dich?
Ich will dir gar nichts an Zeug flicken, Silesia (das scheinst du anzunehmen), ich sage dir nur: sei nicht so naiv!
Offene Partnerschaften sind theoretisch plausibel, aber man muss sich nur die gelebte Praxis dazu vorstellen, dann merkt man sofort, dass sie nicht klappen koennen, es sei denn, man ist sich eh ziemlich gleichgueltig.
In meiner Jugend waren sie beinahe das Ideal, und ich sehe, dass dieses noch immer herumgeistert:
ich bin ich und du bist du, und wenn wir es beide wollen, treffen wir uns und es ist schoen, wenn aber nicht, gehen wir beide unserer Wege... die grosse Freiheit, die unweigerlich in Riesenfrust und Eifersucht endete.
Bei einem mir bekannten Paar kam es nach 2 Jahren eisern gelebter und nach aussen demonstrierter offener Ehe dazu, dass der Mann die Frau krankenhausreif schlug, er selber hatte auch eine gebrochene Nase.
Dies waren nicht irgendwelche Deppen, sondern sie war Lehrerin, er Dozent an einer Fachhochschule.
Zwei intelligente Menschen in den Dreissigern, die guten Willens waren, aber ihre Emotionen machten einfach nicht mit.
Auch Maike hat recht: seine grosse Liebe betruegt man nicht und zwar deshalb, weil einem alle anderen egal sind.
Das sind einfach Erfahrungstatsachen, die nicht einfach vom Tisch zu wischen sind...
Bijoux