Besinnungslos

C

chaya_wien

Guest
Im Taumel schrieb ich hunderte Seiten
und flüsterte stundenlang ununterbrochen dazu,
nannte alles beim falschen Namen
und verlor den Zugang zum echten Wesenskern.
Während der Minute grellen Erwachens
fand ich mich inmitten unzähliger Einzelteile,
die unbewegt schon alles in sich bargen,
doch ich konnte nicht aufhören sie addieren zu wollen.
Zum Takt der Musik
entglitt mir das Gefühl für Wahrheit und Lüge,
ich schritt vorwärts und zum Abgrund,
aus dem niemand mehr zu mir sprach.
Wen meinte ich, wenn ich nachts und am frühen Morgen
die Sonne aus meinen Augen wischte und glasklar blinzelte,
bis die Tränen ein Gesicht spiegelten
und ich glaubte es zu lieben?
Wen enttäuschte ich,
weil ich unentwegt Ausschau hielt,
nach dem, der kam und ging,
verschwand und etwas mitnahm -
das kleine Stückchen Erkennen,
das ich noch übrig hatte,
für den, der es nicht braucht,
für alles, was schon wieder vorbei ist.
 
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