Beschreiben - Sehen - Lösen

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Vielen Dank Euch Beiden... Und großes Kompliment an Euch...
Ich habe damals sehr viel mit Bildern und Fantasie Geschichten in meinem Kopf gearbeitet...in vielen Meditationen mit mir, meinen Gefühlen und Anderen gekämpft.
Hab zum Teil viel in Geschichten und Gedichten ausgedrückt und aufgearbeitet.
Auch heute arbeite ich noch mit Visualisierungen und bleibe bei den Meditationen, weil sie mich in die Selbstliebe und in die allumfassende Liebe am schnellsten bringen.
Doch der Anfang war so, wie Ihr Beide das beschrieben habt.
@Kinnaree
So unglaublich plastisch und berührend wie du geschrieben hast! Dankeschön!
Und ja, die Monster, die einem da anfangs begegnen können...brrr...
Und dann dieses Erkennen: ich bin diese Monster auch...
Annehmen...und loslassen....
Ja....aber so gut wie Kinni kann ich das nicht beschreiben...das macht aber auch nichts...
Es ist schön...dass ich hier mitlesen darf...
Liebe Grüße
noney
 
Hallo noney und hallo Tide,

ich bin eine alte Fabuliererin :LOL: und für dieses Talent auch dankbar. Hin und wieder hatte es auch seine Schattenseiten, weil ich mich damit so gut ablenken konnte von mir selbst... Aber das ändert sich ja inzwischen erfreulicherweise...

Jetzt bin ich grad mit meinem Teigklumpinger zusammengehockt. Ich habe ihm ziemlich drastisch erklärt, wie wütend mich dieses lähmende Gefühl macht.

Aber ich mach mir doch nur Sorgen um dich, hat er gesagt. Immer bist du so hastig und willst alles auf einmal und zappelst rum... Und dann passiert dir wieder irgendeine Dummheit. Ruhig sitzen. Da kann einem nix passieren.

Hörmal, hab ich gesagt. Wenn man sich gar nicht mehr bewegt und nur noch rumsitzt, dann hört man auf zu LEBEN. Dann geht man sterben.

Der SCHRECK, der dann durch den Teigi gefahren ist, den habe ich durch und durch bis in mich hinein gespürt.

Das... das will ich nicht... hat er geflüstert. Ich will dich doch nur beschützen...

Dann sind wir eine Weile still dagesessen. Und haben uns ohne Worte, nur in Bildern hin und her verständigt. (Ich konnte sehen, wie mein Gewusel bei ihm aussieht, wirklich wie heiße Luft mit Semmelbröseln. Und ich hab ihm gezeigt, wie dumm er als Germknödl ausschaut.) - Und danach haben wir uns darauf geeinigt, dass ich alles ein bisserl langsamer mach - und er nix dagegen hat, wenn er jetzt von innen - also von mir, denn er ist ja um mich rum - langsam gebacken wird.

Damit sich in der Wärme schön langsam all die Angst, die ich ein Leben lang in ihn hineingeknetet habe, verflüchtigen kann.


:)
Das hat jetzt gut getan, das zu erzählen. Macht die Sache nochmal klarer.

Liebe Grüße
Kinnaree
 
Ich habe damals sehr viel mit Bildern und Fantasie Geschichten in meinem Kopf gearbeitet...in vielen Meditationen mit mir, meinen Gefühlen und Anderen gekämpft.

Das würde die Kinny und mich sicherlich sehr interessieren, wenn du da ein bißchen von erzählst. ;-) Wenn du magst, kannst gerne hier aus dem Weisheitsfundus berichten, was du gelernt hast, welche Fallen es gibt, worauf du zu achten gelernt hast.

Mich zB würde interessieren, wie du dann diese inneren Kämpfe überwunden hast, weil das ist für mich gerade ein Thema. Siehe den Hirschgott mit der Bazooka in der Hand, sieht ja erstmal spannend aus, doch wenn man nicht bei den Effects verbleibt, geht es dann tiefer. Interessanterweise hier im Gespräch mit @vedeva , die zB das Thema Wirbelsäule einbrachte. Da sehe ich dann, meine Spannungen und inneren Zwänge kommen aus einer bestimmten "Gegend", dem Kreuzbein, und meine größten Probleme aus dem in der Kindheit gebrochenen Nein. War bei uns so patriarchalisch strukturiert.

Dh, das Thema ordnet sich neu, ich sehe also in der Tiermetapher eine doppelgleisige Geschichte - die Familiengewalt, aber auch die anerzogene Schwäche, und dann - wie löse ich das auf? Das mir diese "Kellergeschichte der Wirbelsäule" nicht mehr Lebenshindernis ist, sondern für mich arbeitet!

Wie hast du da den grundlegenden Wandel bewerkstelligt?


Hab zum Teil viel in Geschichten und Gedichten ausgedrückt und aufgearbeitet.

Also kreativ & rechtsbrainig, mit Seelenarbeit. Ich probiere gerade einmal diese Lösungsgeschichte, visualisere dein Monster, dein Trauma, und dann versuche ich auch positiv zu schauen, also: was verhindern diese Geschichten? = meine Lebenskraft, und wenn ich nun zu der als positives Ziel reise, so mein Gedanke, schaue ich nicht zuu therapeutisch immer auf das, was weg soll!

ich will das schreiben, wo ich visualisiere und dann zb einen einfachen Weg durch Räume gehe, und dann würden ja die Hindernisse von selber erscheinen. Das hätte mehr Weite, wäre nicht so knibbelig therapieartig und schaut eben schon im Blick auf das, was eigentlich sein soll.


Auch heute arbeite ich noch mit Visualisierungen und bleibe bei den Meditationen, weil sie mich in die Selbstliebe und in die allumfassende Liebe am schnellsten bringen.

Professionelle tipps erwünscht. ;-)

lg
 
Hallo noney und hallo Tide,

ich bin eine alte Fabuliererin :LOL: und für dieses Talent auch dankbar.

Ähm ja, ich halte auch nichts von dem modernen 1-Zeilen-Stil in den Foren, ich finde, man geht in Foren, um zu schreiben und zu lesen, nicht um egoloses Twittern zu posen. Ich bin da eben mehr altmodisch. :D


Hin und wieder hatte es auch seine Schattenseiten, weil ich mich damit so gut ablenken konnte von mir selbst... Aber das ändert sich ja inzwischen erfreulicherweise...

Früher gab es professionelle Geschichtenerzähler, die Barden, das war eine spirituelle Klasse des Druidentums. Relax. ;-)


Jetzt bin ich grad mit meinem Teigklumpinger zusammengehockt.

*HERZ*

ich übersetze mal für mich: Du hast deine Angst da hinein geknetet und dann hatte der Angst, Angst vor dem Tod und um dich. Deine Angst redete nun wie eine Theaterpuppe mit dir, und ihr habt einen Konsens gefunden.

Du könntest ihn noch anders reden lassen. Aufstellungstechnisch, sehr simpel, keine Angst.

Man nimmt zwei normale Zettel, mit einem ---> darauf für die Blickrichtung ( wichtig, wohin geschaut wird), auf einen schreibst du Kinny, auf den anderen Teigklumpinger. Dann legst du beide spontan und nach Gefühl auf den Boden. Stell dich so 2-5 min auf beide Zettel hintereinander, sei erst du, und dann "werde mal der Teigi" , fühle, was er fühl,t, wie er dich sieht, und du ihn. Und wenn sich die Positionen verändern wollen, mitgehen, anders hinstellen.


Das hat jetzt gut getan, das zu erzählen. Macht die Sache nochmal klarer.

Ja, denn das Erzählen ist einmal Erinnerung an vergessene Details, solche Geschichten sind ja sehr fluide, rasch, und zweitens ist es wichtig, das dein Bewusstsein das speichert.

Danke schön, Kinny, toll, berührend. lg
 
Hallo Tide,

ja, die Sache mit dem Platzwechsel, die ist gut. Ich glaube, ich werd mich noch einige Zeit mit dem Teigi unterhalten.

Und noneys Geschichten würde ich sehr gerne lesen. Das ist schön, was sich da grad ergibt. Endlich mal meine Sprache, hast du gesagt, als ich hier in deinem Thread aufgetaucht bin :rolleyes: Ja, geht mir genauso.

Kinny
 
Hmmm ...es ist nicht einfach für mich...ich weiß gar nicht, wie ich diese Zeit erklären soll, erzählen kann.
Zum Teil kommt es mir wie ein Traum vor.
Ich hatte das Glück, dass eine Therapeutin mir sagte, dass ich als Kind missbraucht wurde.
Nach diesem Satz, hatte ich mal eine Stunde geweint und geschrien.
Es war aber (nur) ein seelischer Missbrauch.
Und all die Ängste, die ich hatte, waren nicht meine, und all die Schmerzen kamen dann, wenn ich diese Ängste vor dem Leben übernahm.
Doch es waren gar nicht meine Ängste!
Du kannst das nicht, du darfst das nicht...
Als ich zusammenbrach, seelisch und körperlich, hab ich mit Atemtechnik und autogenem Training begonnen, auch das machte anfangs Angst.
Doch dieses atmen beruhigte mich, und ich sage heute selbst zu Menschen, die Hilfe suchen: atme!.... Denn durch den Atem....stellst du die Verbindung zu dir her!
Und als ich das erste Mal eine geführte Meditation erlebte, wusste ich, dass ich durch diese Geschichten "reisen " kann...
Eine neue, andere Wirklichkeit in meinem Kopf "programmieren " kann...
Damals hab ich die Bücher noch nicht gekannt, die ich heute kenne.
Wo drinnen steht, dass dies tatsächlich so ist.
Ich bin also in Räume gegangen.
Mal waren sie sehr dunkel und schmutzig, dann mal alles weiß mit sehr viel rot..dann alles in gold...
Wenn es mir Angst machte in diesen Räumen, hab ich viel geweint, und das war gut so, denn dadurch konnte sich viel lösen.
Und ich lernte, dass ich die Räume verändern konnte. Also wurden die Räume immer schöner und beim nächsten "hineingleiten " in den Raum, musste ich nicht mehr vor Angst den Atem anhalten, denn einerseits konnte ich nun sehr gut und tief in den Bauch atmen und andererseits wusste ich nun schon, wie meine Räume aussehen! ICH war der Gestalter meiner Räume...
Doch das, was ich hier drinnen nun konnte, musste ich auch nach außen tragen, das war dann die nächste Herausforderung...
 
Hmmm ...es ist nicht einfach für mich...ich weiß gar nicht, wie ich diese Zeit erklären soll, erzählen kann.

He Noney, is doch gut so, hier is kein Laufsteg, so wie es eben geschrieben heraus kommt. Und eben darauf achten, das man zu Privates nicht tippert, das ist hier eben ein Forum.


Und all die Ängste, die ich hatte, waren nicht meine, und all die Schmerzen kamen dann, wenn ich diese Ängste vor dem Leben übernahm.
Doch es waren gar nicht meine Ängste!

Ja, da bin ich gerade dran, ein so selten gesehener Punkt: Wir tragen unfassbar viel Müll & Dirt mit uns herum, der uns gar nicht gehört. Die Sünden der Väter, die Ohnmächte der Mütter, aber nicht nur unserer Eltern, sondern als Struktur über die Generationen hinweg. In Aufstellungen werden zB oft Sachen gelöst, die uns als Karmatrigger steuern, dabei waren es die Morde des Opas in Stalingrad, oder der Mißbrauch der Oma durch ihren Bruder, etc pp. Alle ungelösten, verdrängten Probleme bleiben im Familiensystem erhalten, als negatives Karma! Und so kann es sein, das einen zB eine Abtreibung der Mama das Leben volle Kanne vermiest, ohne das wir die geringste Ahnung davon haben! Fakten. Ich habe Sachen gesehen, die glaubst du nie. Und Lösungen, die man erfahren konnte.





Doch dieses atmen beruhigte mich, und ich sage heute selbst zu Menschen, die Hilfe suchen: atme!.... Denn durch den Atem....stellst du die Verbindung zu dir her!

Siehste, guter Hinweis. Danke.



Und als ich das erste Mal eine geführte Meditation erlebte, wusste ich, dass ich durch diese Geschichten "reisen " kann...
Eine neue, andere Wirklichkeit in meinem Kopf "programmieren " kann...

Genau, es wirkt, es schafft Veränderungen.



Ich bin also in Räume gegangen.
Mal waren sie sehr dunkel und schmutzig, dann mal alles weiß mit sehr viel rot..dann alles in gold...

Nächster super tipp!

Ich hing zu sehr an meinen alten Schamanenhüten fest, hatte mich im Kopf festgebacken, wie Reisen aussehen sollen, das geht gerade alles den Bach runter. Und das ist GUT so, wir neigen leider zu doktrinären Anhaftungen, da bin ich nicht frei von. Ich nenne das "restreligiöse Verkrampfungen" :D

Doch wenn dein Problem ein schmutziges Klo oder eine Fabrikhalle verlangt, lol, ja dann geht das schlecht wenn man immer nur Wälder haben will. Nech. ;-)


Und ich lernte, dass ich die Räume verändern konnte.

Thats it.

Es klickert gerade in mir wie beim Superjackpot in Las Vegas, das ist es, was ich gesucht habe an input.

Was ich gerade sehe

1) In Räume gehen, wo man nicht schön haben will, sondern das was man sonst nicht will. Schau dein Monster an, gehe zu deinem Teufel in die Bude, lass die Räume entstehen, die ungeschminkt und authentisch kommen.

2) Und dann bleibe dran, erlebe deine emotionalen Altlasten, nimm alles, sage nicht, nein, des is nich so passend für meine heile Komfortzonenrealität.

3) Durch die kreative, gewahrende Verbundenheit geschieht der Wandel.



Also wurden die Räume immer schöner ... ICH war der Gestalter meiner Räume...

Und genau des meiden wir wie die Pest.

Auch das schmutzige Klo, der fiese Deifel und die Klebkacke im Keller ist unser. Wenn ich dann hinein gehe, arbeite, gewahre, übernehme ich VERANTWORTUNG.

Und dann passiert eben Erwachsenwerden.



Doch das, was ich hier drinnen nun konnte, musste ich auch nach außen tragen, das war dann die nächste Herausforderung...

mönsch Noney, danke für deinen sehr geilen Beitrag, ich finde gerade keine Worte ... was selten is ;-)

Hier, eine für dich ... :blume:

Genial. Kollossal. Gigantisch. Lass uns dran bleiben.
 
Guten Morgen ihrs,

Atmen verbindet, noney, das stimmt. In Situationen, wo mir die gesichtslose Angst vor etwas noch nicht Bestimmbaren so hochkommt, dass mir richtig schlecht wird, ist das wirklich eine Art ErsteHilfe, einige Male ganz bewusst ein und aus und den Körper wiederfinden. Es muss mir nur rechtzeitig einfallen... das gelingt mir immer öfter.

Bei mir entstehen die Räume total spontan, und am intensivsten, wenn ich die unangenehme Situation, die grad dran ist, bewusst annehme, verstärke und mit meiner Körperhaltung total hineingehe. Dann erlebe ich den Raum. Und hin und wieder ist das sogar ein realer Raum. Dann ist es mir schon passiert, dass ich mich in einer echte Erinnerung wiedergefunden habe, die Wurzel des Übels... Was manchmal zuerst entsetzlich war, dann aber schlagartig Erleichterung gebracht hat... Begreifen, Erkennen... nur dadurch, dass ich die Haltung eingenommen habe, in die mein Körper mich führte.

Denn der Körper vergisst offenbar nicht...

Ja Tide, mir kommts auch manchmal so vor, als würden wir die Koffer von all unseren Ahnen mitschleppen und wissen nicht einmal, was sie uns alles ins Gepäck gestopft haben.

Mein jüngster Sohn hat vor einigen Jahren, als es mir gelungen ist, mich mit ihm zusammen endlich aus der familiären Gewaltsituation zu befreien, etwas Schönes gesagt. Mitten im Entsetzen darüber, was alles passiert ist. Wir können stolz auf uns sein, sagte er, denn wir sind die, die das jetzt beenden.

Das Beenden ist halt ein langer Weg, aber eben ein gehbarer Weg...

LG
Kinny
 
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Bei mir entstehen die Räume total spontan,

da muß ich noch entkopfen, ich bin oft in Konzepten

und am intensivsten, wenn ich die unangenehme Situation, die grad dran ist, bewusst annehme, verstärke und mit meiner Körperhaltung total hineingehe. Dann erlebe ich den Raum.

BINGO. Schon wieder was kapiert! :D


Begreifen, Erkennen... nur dadurch, dass ich die Haltung eingenommen habe, in die mein Körper mich führte.

das kann man auch aufstellen

solo - gehe in die ärgste spannung des gegenwärtigen probs



Ja Tide, mir kommts auch manchmal so vor, als würden wir die Koffer von all unseren Ahnen mitschleppen und wissen nicht einmal, was sie uns alles ins Gepäck gestopft haben.

besser kann man es net sagen

Mein jüngster Sohn

Wir können stolz auf uns sein, sagte er, denn wir sind die, die das jetzt beenden.

der hat es im Blick, was real & wichtig ist.

Das Beenden ist halt ein langer Weg, aber eben ein gehbarer Weg...

ich finds ja besser als so eine nichtssuppe nech, :D
 
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