Beschleunigungen

Lamia1

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Hallo!

Im Physikunterricht lernte ich, dass physikalische Kräfte (z. B. Gravitationskraft) für die Beschleunigung materieller Objekte verantwortlich sind (F = m * a bzw. a = F/m). Da es sich bei allen modernen physikalischen Theorien jedoch um sog. Feldtheorien handelt, in denen Kräfte und deren Effekte keine Rolle mehr spielen, stellt sich mir die Frage, wie z. B. geometrische Strukturmodifikationen einer immateriellen Raumzeit zu realen Beschleunigungen makro- und mikroskopischer Körper führen können.

Geometrie existiert doch zunächst einmal im Gehirn der Menschen. Sie ist als Teilgebiet der Mathematik eine menschliche Konstruktion, mit deren Hilfe sich Berechnungen vollziehen lassen. Wie sollte Derartiges physikalisch messbare Beschleunigungsprozesse induzieren?

Viele Grüße

Lamia
 
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offenkundig ist dem ja gerade nicht so.
wo ist das Problem?
ist doch gut, daß die Mathematik die Geometrie erkannt hat und zu nutzen weiß.

Weder natürliche Zahlen noch Geodäten existieren im Realen. Es sind lediglich Beschreibungsinstrumente der Mathematik, um die Realität eben mathematisch zu deskribieren. Es gibt einen Apfel, aber nicht die Zahl Eins in der Wirklichkeit. Genauso gibt es eine kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten, aber keine Geodäten an sich. Wie soll Geometrie also die reale Materie beeinflussen können?
 
Hallo Lamia1

Ich bin da Platoniker.

Es ist zum Beispiel ausgeschlossen, dass Aliens andere Primzahlen finden können.
Und welche Figuren es in einer zweidimensionalen Fläche oder in einem dreidimensionalen Raum geben kann ist auch nicht beliebig veränderbar.

Ich bin eher der Meinung, dass Mathematik real ist und dass die Welt veränderliche Erscheinung ist. ;)

LG PsiSnake
 
Weder natürliche Zahlen noch Geodäten existieren im Realen.

Was ist denn "real"? Ab wann ist etwas real und ab wann nicht? Solche Fragen müssen vorher geklärt werden, bevor solche Begriffe benutzt werden, andernfalls bleiben sie lediglich vage, wodurch sie von jedem anders benutzt werden können.
 
Was ist denn "real"? Ab wann ist etwas real und ab wann nicht? Solche Fragen müssen vorher geklärt werden, bevor solche Begriffe benutzt werden, andernfalls bleiben sie lediglich vage, wodurch sie von jedem anders benutzt werden können.

Ich lasse mich nun nicht auf ultraskeptische Philosophien ein, weshalb ich sage, dass das Materielle, z. B. ein Apfel, physikalische Realität ist. Die Zahl Eins, 1, finden wir dagegen weder in der Naturlandschaft noch im Kosmos. Sie ist anthropogen.
 
Ich lasse mich nun nicht auf ultraskeptische Philosophien ein, ...

Das magst du so empfinden, doch empfehle ich, dass du dich mehr mit phänomenologischer Philosophie beschäftigen solltest.

Geometrie existiert doch zunächst einmal im Gehirn der Menschen. Sie ist als Teilgebiet der Mathematik eine menschliche Konstruktion, mit deren Hilfe sich Berechnungen vollziehen lassen.

Auch die Gedanken, die örtlich im Bereich der Hemisphäre des organischen Gehirns erscheinen, sind real.

... , weshalb ich sage, dass das Materielle, z. B. ein Apfel, physikalische Realität ist. Die Zahl Eins, 1, finden wir dagegen weder in der Naturlandschaft noch im Kosmos. Sie ist anthropogen.

Niemand kann wissen, ob die Zahl 1 im Kosmos existiert oder ob nicht. Wer eine solche Aussage macht, maßt sich an, den gesamten Kosmos zu kennen.

... Die Zahl Eins, 1, finden wir dagegen weder in der Naturlandschaft noch im Kosmos. Sie ist anthropogen.

Das will heißen, alles, was der Mensch mit seinem Denken kreiert, ist nicht real.

Zusammenfassend ist deine Aussage: Was draußen in der Welt physikalisch oder mathematisch messbar ist, ist real, und was der Mensch gedanklich kreiert, ist nicht real.

Aber das, was messbar ist, drückt sich deiner Ansicht nach mathematisch in Zahlen aus, die ja gar nicht - ebenso nach deiner Aussage zu urteilen - real seien. Es wird also ein angeblich Reales mit Hilfe von etwas angeblich Unrealem als real anerkannt. - Sehr lustig!
 
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Hallo!

Im Physikunterricht lernte ich, dass physikalische Kräfte (z. B. Gravitationskraft) für die Beschleunigung materieller Objekte verantwortlich sind (F = m * a bzw. a = F/m). Da es sich bei allen modernen physikalischen Theorien jedoch um sog. Feldtheorien handelt, in denen Kräfte und deren Effekte keine Rolle mehr spielen, stellt sich mir die Frage, wie z. B. geometrische Strukturmodifikationen einer immateriellen Raumzeit zu realen Beschleunigungen makro- und mikroskopischer Körper führen können.

Geometrie existiert doch zunächst einmal im Gehirn der Menschen. Sie ist als Teilgebiet der Mathematik eine menschliche Konstruktion, mit deren Hilfe sich Berechnungen vollziehen lassen. Wie sollte Derartiges physikalisch messbare Beschleunigungsprozesse induzieren?

Mit der Frage vermischst Du "Weltbild" und "Welt". Die Geometrie, ebenso wie die Formel F=m*a, sind Teile eines Weltbildes. Das Ziel eines Weltbildes ist es, die Welt zu beschreiben. Dazu unterzieht man den Behauptungen des Weltbildes diversen Realitäts-Checks - auch Experiment genannt. Sieht das Ergebnis des Checks den Erwartungen des Weltbildes ähnlich, so hat das Weltbild eine weitere Prüfung bestanden. Spannend wird es da, wo ein Weltbild einen Check nicht besteht - gute Weltbilder haben so formuliert zu sein, dass das prinzipiel möglich ist (siehe Wissenschaftsbegriff nach Carl Popper).

Wir haben also zunächst das Weltbild der newtonschen Mechanik mit u.a. der Formel F=m*a. Die Formel ist nicht Teil der Welt, sie ist auch Teil des Weltbildes und beschreibt das Verhalten von konstanten Massen unter Krafteinwirkung.

Nun haben einige Beobachtungen diesem Weltbild widersprochen. Dann kamen Einstein (und Lorentz und andere), und haben das Weltbild erweitert. Durch gedankenexperimente und Rechnen kam Einstein auf den Trichter, dass aus geometischen Veränderungen der Raumzeit die Graviationskraft herauskommt. Es wurde geschaut, wie das überprüft werden kann, und die Hypothese hat alle Tests bisher gut bestanden.
 
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Mit der Frage vermischst Du "Weltbild" und "Welt".

Nun, meines Wissens hielt Newton die Gravitationskraft schon für etwas physikalisch Reales, das auf mystische Weise zwischen zwei Objekten wirksam ist. Geometrie ist dagegen definitiv Teilgebiet der Mathematik und damit ein anthropogenes Konstrukt.
 
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