Beschimpfung durch Kollegin ... mobbing?

Hast du dich schon mal beraten lassen an einer offiziellen Stelle?
Und wie sieht es aus mit Supervision? Kann auch sehr viel bringen und der Arbeitgeber ist eigentlich verpflichtet, sowas zu zahlen...

Farbenvogel


liebe farbenvogel,

tja, ich war 2x beim betriebsrat im haus; der mir jedoch riet, die "klügere" zu sein, ihr einfach aus dem weg zu gehen.

was mich stört, ist, dass meine chefin nun gar nichts unternimmt, das ganze scheint gerade einzuschlafen ...
DAS möchte ich so aber nicht hinnehmen.

das mit dem aufschreiben ist eine gute idee, werde ich machen.
habe den ganzen vorfall erst gestern einer lieben freundin erzählt, und bemerkt, dass es mich nicht mehr so stark wie früher belastet.
aber es belastet eben doch.

ich suche halt nach wie vor die zusammenhänge, denn dinge der art (vielleicht nicht mobbing, aber streitereien ...) passieren mir in den letzten wochen sehr häufig, ich suche den lernprozess für mich, den auslöser, WARUM das passiert ... hmmm ...

(zb provokation - also wirklich ungerechtes, wo ich nichts dafür kann, lügen, die über mich verbreitet werden, kränkungen ..... )

danke dir für deine lieben worte !!!

von herzen
die lilaengel :liebe1:
 
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Hallo lilaengel,
hab mir die beiträge mal auf die schnelle durchgelesen. ich sehe, du bist eh in guten händen, weil dir viele wirklich gute und hilfreiche tipps geben bzw. dir einfach zuhören.
ich möchte nur zu einer sache, dir mir aufgefallen ist, etwas sagen: ich bin selber chefin und sollte es in irgendeiner art zwischenmenschliche probleme, egal ob zwischen den mitarbeitern, mit mir oder mit auftraggebern geben, dann gehe ich das so an, dass ich den stier an den hörnern packe. nicht warten bis irgendwer irgendwas tut, sondern selber die initiative ergreifen.
ich würde deine chefin und den chef deiner arbeitskollegin direkt bitten, sich einen termin freizuhalten und diesen auch der arbeitskollegin mitteilen. zur not geht ihr halt zu dritt zu ihr.
das muss geklärt werden, die karten auf den tisch. und als offensiver part (nicht agressiver!) hat man immer die besseren karten.
wenn ich ein problem habe, mit mir unangenehmen personen, dann schnapp ich den telefonhörer und ruf an. ich muss gar nicht mitteilen, was mich so stört, sondern mich nur konstruktiv einbringen. das ist viel besser als sich zu verkriechen oder sich alles mögliche negative auszudenken oder gar zu erschrecken, wenn das telefon klingelt (ist jetzt nicht auf deine klientin umgemünzt, sondern allgemein, weil man sich selber das leben vermiest, wenn man sicht sagen kann was sache ist)

so, das war nur meine sicht der dinge,
ich hoffe, es gelingt dir, einen für dich möglichen und zufriedenstellenden weg zu finden!

lg, domaris
 
Gute Worte Domaris :)

Mir würde da wahrscheinlich momentan die Kraft zu fehlen, wenn ich schon mitten drin wäre...

Sehr oft ist es leider so, dass der Betriebsrat entweder gar nicht reagieren will, oder nicht kann, keinen Stress möchte...
Ich erlebe es nur so, dass der Betriebsrat bei uns im Haus so gut wie nie eine Unterstützung war...egal für wen.
Schön reden kann er prima, aber sonst?...

Falls das mit dem Chef/Chefin nicht funktioniert, schau mal, ob du an höhere Stelle gelangen kannst... es gibt immer noch einen Kopf höher...

und es gibt auch sogenannte Schlichtungsstellen in kirchlichen Betrieben...vielleicht aber auch in anderen. Darüber müsste aber der Betriebsrat informiert sein.

Bei Gesprächen schau möglichst, dass du vielleicht einen Zeugen dabei hast, der auch hinter dir steht. Hilft dir und später - falls es Verwendung findet, auch.

Hast du denn Kollegen, die zu dir stehen? Such dir ein paar auf deiner Seite, das stützt und stärkt.

Aber ich kann dich so gut verstehen, ich will auch immer alles wissen, aber leider geht das wohl nicht immer...

Denk dran, Lügen haben kurze Beine, über kurz oder lang kommt alles auf :)

Drück dich
 
was mich stört, ist, dass meine chefin nun gar nichts unternimmt, das ganze scheint gerade einzuschlafen ...
DAS möchte ich so aber nicht hinnehmen.

Dazu hab ich jetzt einen Gedankensplitter. Vielleicht ist dir der ja eventuell hilfreich bei der Beantwortung deiner oben gestellten Frage nach tieferen Gründen. In einem Mosaik - und das sind solche Sachen immr - ist jedes Steinchen wichtig.

Was mir - völlig außerhalb stehend - nun auffällt, ist der erstaunliche Gegensatz, der da zum Ausdruck kommt. Es scheint sich die Sache grade "einschlafend" zu beruhigen. Etwas weiter oben hast du auch selbst gewünscht, es möge Ruhe einkehren. Aber. Aber nun ist dir das doch auch wieder nicht angenehm, du möchtest klar definierte Aufklärung samt Konsequenzen sehen.

Beides ist verständlich, aber es besteht eine gewisse Diskrepanz, eine Spannung, das mein ich. Das ist übrigens ein Muster, das ich irgendwie sehen kann in deinen Konflikten - diese Diskrepanz zwischen Ruhe wollen und alles ganz genau aufklären wollen.

Und dazu hab ich nun einen Gedanken für dich, der aus meiner eigenen Berufserfahrung kommt. Kann es sein, daß du noch nicht versucht hast, in längeren Zeiträumen zu denken und abzuwarten? Und mit abwarten meine ich gelegentlich durchaus jahrelang. Geduldig. Ich hatte sowas. Eine Kollegin, die mit aller Kraft versucht hat, irgendwas zu finden bei mir und genüßlich auf jedem noch so kleinen Fehler herumgehackt hat... weil irgendwas in ihr überzeugt war, ich müsse feindlich gesinnt sein (warum waaß ih net ;)) - jahrelang. Nun sind diese Jahre vergangen, irgendwas in ihr brachte sie neuerdings zu der Überzeugung, ich müsse freundlich gesinnt sein (warum waaß ih net ;)) - und nun ist sie lieb und nett, hat für alles und jedes Verständnis und verteidigt meine Entscheidungen mit Zähnen und Klauen. Erstaunlich, oder? Ich hab nix anderes getan als vorher - aber ihre Sichtweise hat sich geändert.

Aber ich habe jahrelang gewartet. Und ich werde mich hüten, diese freundliche Einstellung nun für was Endgültiges zu halten. Vielleicht hat deine Chefin ja derlei (nicht dich betreffend, sondern ganz allgemein) schon öfter erlebt und greift deshalb nicht weiter groß ein?
 
Das ist übrigens ein Muster, das ich irgendwie sehen kann in deinen Konflikten - diese Diskrepanz zwischen Ruhe wollen und alles ganz genau aufklären wollen.

?

yepp, das ist es. so ist es, wie ich fühle ...

ich möchte ruhe und frieden haben,
ABER dieses herumschreien und mich vor anderen kolleginnen derart zu beschimpfen, ja da möchte ich alles aufklären ...

so wie in meinen andren konflikten auch .... hmm ... grübel ...

die lila :)
 
Hallo Lilaengel,
ich war selbst einmal massiv mit Mobbing konfrontiert, was letztendlich zu meinem fristlosen Rauswurf führte. - Ich habe mir sehr viel Gedanken über das wieso und warum gemacht. Heute weiss ich:
1.dass ich damals das Ganze nicht ernst genug genommen habe. Ich bin damals dem ganzen Theater rational entgegengegangen und habe schlichtweg übersehen, dass auf der anderen Seite mit emotionalen Mitteln "gekämpft" wurde
2.meine eigenen Grenzen dabei so niedrig gesetzt habe, dass ich damit dem Mobbing Tür und Tor geöffnet habe
3.fälschlicherweise der Meinung war, dass meine Chefs meine Leistung über Jahre kennen- und schätzen und ein Neuling mir nicht mit Mobbing gefährlich werden kann - war doch so! Bis ich es realisiert habe, war mir mein Computerzugang teilweise blockiert worden bzw. die Laufzeiten verlängern, Unterlagen verschwanden, meine Dateien und Arbeitsergebnisse kamen erst garnicht bei der Geschäftsleitung an. Es gipfelte darin, dass massive Gerüchte die Runde machten, von wegen ich würde es heftig mit einem der Chefs im Büro treiben, Unterschlagung und Betrug etc. - Zu dem Zweitpunkt als ich merkte, dass sich die Mobbing-aktion auf das Vertrauensverhältnis zum Chef niedergeschlagen hat, war es bereits zu spät. Ich bekam nicht einmal mehr die Chance der Aussprache, selbst Vorgänge, die ich schwarz auf weiss belegen konnte und meine Unschuld bewiesen, wurden nicht mehr berücksichtigt. Das Vertrauen war zerstört worden, und ich hatte keine Chance mehr.
Ich war damals total geschockt und habe lange gebraucht um das zu verarbeiten.-Gelernt habe ich daraus, dass ich zum einen meine Grenzen deutlich nach aussen sichtbar setzen muss und dass ich meine berufliche Umwelt auch unter emotionalen Kriterien beobachten und ggf. entgegensteuern muss. Und noch etwas wäre wichtig gewesen: ich hatte keine Lobby! Diese Kollegin hat durch Lügengeschichten nahezu alle Kollegen auf ihre Seite gezogen und die wenigen, die noch hinter mir standen, hatten Angst sich offen hinter mich zu stellen, weil sie Angst vor Repressalien dieser Kollegin und ihren Verbündeten hatte. Die Frau war mächtigter geworden als mir bewusst war, als ich dann im Urlaub war, gab sie mir den letzten Schubs .... - Auf ihre Weise war diese Frau irgendwie genial. Aber es half ihr auch nicht viel. Nach mir suchte sie andere Opfer, mit dem Effekt, dass die Firma nach einem 3/4 Jahr dicht machen musste. Die Geschäftsleitung muss blind gewesen sein und sah nicht einmal die Verbotsschilder an einigen Bürotüren, auf denen namentlich stand, welche Kollegen diesen Raum nicht betreten dürfen! Der blanke Wahnsinn und kaum zu glauben, aber leider wahr...
Dies waren meine Erfahrungen und mein Resumee daraus. Lilaengel, vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen etwas, um aus diesem Teufelskreis raus zu kommen.
Viel Glück und gute Nerven
Claro de luna
 
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Im Prinzip ist die Sache doch ganz einfach. Diese Kollegin hat sich an die Regeln zu halten, d.h. sie hat nicht rumzuschnauzen, zu pöbeln etc. Sie hat ihre Arbeit zu verrichten und dienstliche Fragen auch von Dir, lila, wahrheitgemäß zu beantworten. That´s it und darauf würde ich an Deiner Stelle bestehen.
Und wenn Deine direkte Vorgesetzte das nicht übernehmen will und die Sache lieber unter den Tisch kehren will, geh zu deren Vorgestzen und schilder ihn die Sachlage, bzw. mach es schriftlich auf dem Dienstweg
Ansonsten ignorier die person und laß Dich nicht provozieren. Fängt sie wieder Streit an, reagier nicht drauf und mach ggf. Meldung und zwar schriftlich.



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