Bericht eines Sterbenden... Was sagt ihr?

fckw schrieb:
Wenn ich auf mein eigenes Leben schaue, so muss ich ehrlich sagen, dass ich nicht 100% gluecklich bin ueber den Verlauf bis jetzt. Das ist keine Unzufriedenheit, nur sind da viele Punkte, wo ich denke, da hätte ich ruhig anders reagieren können und hab's aus Angst beispielsweise nicht getan.

Ich möchte Dich beruhigen, jeder macht Fehler oder ist da um zu Lernen. Damals wußtest Du es vielleicht nicht besser, hattest noch nicht die Sichtweise wie heute, wo Du vielleicht auch schon mehr Verantwortung trägst. Es geht doch viel um das bewußte Handeln und Tun. Heute würdest Du wahrscheinlich bei einer gleichen Begebenheit von damals anders oder sogar weit besser reagieren.
Am besten Frieden mit damals schließen und bewußt und verantwortungsvoll leben, und vor allem wirklich leben, so als wäre der heutige Tag Dein letzter, dann kann man auch, wenn es soweit ist, viel leichter loslassen und sich verabschieden und sein Ende von dieser Welt annehmen.

Liebe Grüße :winken5:
 
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Ninja schrieb:
Ich möchte Dich beruhigen, jeder macht Fehler oder ist da um zu Lernen. Damals wußtest Du es vielleicht nicht besser, hattest noch nicht die Sichtweise wie heute, wo Du vielleicht auch schon mehr Verantwortung trägst. Es geht doch viel um das bewußte Handeln und Tun. Heute würdest Du wahrscheinlich bei einer gleichen Begebenheit von damals anders oder sogar weit besser reagieren.
Am besten Frieden mit damals schließen und bewußt und verantwortungsvoll leben, und vor allem wirklich leben, so als wäre der heutige Tag Dein letzter, dann kann man auch, wenn es soweit ist, viel leichter loslassen und sich verabschieden und sein Ende von dieser Welt annehmen.

Liebe Grüße :winken5:
Das sagt sich schön und leicht, und du hast auch echt Recht. Aber: Ist verdammt schwierig, nicht?
 
Hallo Ninja,


aslo ich hab es ja in einer Aufstellung erlebt und kann sagen; das hilft sicherlich. Ich hab aus der Rolle heraus gewusst, dass da wer fehlt. Un dandere haben das gefühl auch gehabt. Und auch wer das ist hab ich gewusst. Konnte halt nicht reden, Aber die anderen sind von selbst auch drauf gekommen.
Nun habe ich aber eine Frage: Wie komme ich drauf ob wer in der Familie ausgeschlossen oder verbannt wurde? ( z.B. wenn es keine Informationen von Verwandten mehr gibt).
Nun das kann evtl. eine klass. Aufstellung zeigen oder eine "Generationenreihe".

Mir wurde mal gesagt daß Ausgeschlossene von der Familie wichtig sind, auch wenn es sich um frühere Generationen handelt.
JA sind sie unbedingt.

Herzlich
Christoph
 
fckw schrieb:
Das sagt sich schön und leicht, und du hast auch echt Recht. Aber: Ist verdammt schwierig, nicht?

Mittlerweile nicht mehr , weil ich das in meinen Alltag integriert habe .Vielleicht soll ich auch erwähnen, daß dies mir durch Erlebnisse wie z.B. Krebserkrankung und andere Schicksalsereignisse "erleichtert" wurde, so intensiv und bewußt zu leben. Natürlich bin ich sicher nicht fehlerfrei, doch kann ich bestimmt sagen, daß diese nun anders sind, d.h. ich trage die volle Verantwortung und versuche sie so gut wie möglich zu vermeiden.Und um Entschuldigung sagen oder um Verzeihung zu bitten, ist es sicher nie zu spät.
 
Christoph schrieb:
Ich hab aus der Rolle heraus gewusst, dass da wer fehlt. Un dandere haben das gefühl auch gehabt. Und auch wer das ist hab ich gewusst. Konnte halt nicht reden, Aber die anderen sind von selbst auch drauf gekommen.

Nun das kann evtl. eine klass. Aufstellung zeigen oder eine "Generationenreihe".

Finde ich wirklich sehr interessant! Vor allem, daß so was unbewußt und ohne vorigem Wissen geschehen kann. Ich lernte einen Schamanen aus Südafrika kennen, der sagte, wie wichtig es sei die Geschichte seiner Ahnen zu kennen und um Verzeihung derer Fehler zu bitten, nur so kann man den Knoten lösen. Als er das sagte, mußte ich immer wieder auch an die Variante des Familienstellens denken, was dies ja eigentlich auch beinhaltet, nur kennen die dieses System dort nicht. ( Er macht das mittels einem Knochenorakel) Auch sagte er, daß die Ahnen uns ja helfen wollen, sei es daß wir Botschaften mittels Träumen erhalten oder im Unterbewußtsein.

Ich finde das ganze Thema sehr interessant und auch hilfreich.

Liebe Grüße :winken5:
 
Ninja schrieb:
.Vielleicht soll ich auch erwähnen, daß dies mir durch Erlebnisse wie z.B. Krebserkrankung und andere Schicksalsereignisse "erleichtert" wurde, so intensiv und bewußt zu leben.
Ach ja, die Krebserkrankungen. Die erleichtern so manches im Leben... *grins*
:sekt:

(Aber im ernst, ungluecklich bin ich wohl nicht. Aber es ist merkwuerdig: Glueck gibt's irgendwie nur im Moment, nie in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Trotzdem dieser Lebensrueckblick, wenn man stirbt? Ist doch irgendwo ein Widerspruch. Oder nicht? Was meinste?)
 
fckw schrieb:
Ach ja, die Krebserkrankungen. Die erleichtern so manches im Leben... *grins*
:sekt:

:) ....ich nenne es auch: ein ordentlicher Tritt in den Hintern ;)

(Aber im ernst, ungluecklich bin ich wohl nicht. Aber es ist merkwuerdig: Glueck gibt's irgendwie nur im Moment, nie in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Trotzdem dieser Lebensrueckblick, wenn man stirbt? Ist doch irgendwo ein Widerspruch. Oder nicht? Was meinste?)

Kleiner Denkanstoß: wenn Du in Ruhe Deine Vergangenheit durchgehst, siehst Du sicher auch Bilder, wo Du Dich damals sehr gefreut hast. Verweile in diesem Augenblick, je länger Du drinnen bleibst, desto mehr spürst Du wie es damals war. ( So funktioniert das ja auch mit den negativen Erlebnissen)Dann wirst Du bemerken daß Du sehr wohl auch Glück verspürt hast oder Glück hattest.Oft kommen dann Erlebnisse hoch, die Du vielleicht inzwischen vergessen hast, und dann bemerkst Du Dein Glück.
Mein Opa erzählte mir, zwei Wochen vor seinem plötzlichen Tod, daß er sein Leben in den Träumen sah ( angefangen von Kindheit, Krieg usw.), ich bekam damals Gänsehaut, im Nachhinein gesehen, fand bei ihm der Lebensrückblick schon im Leben an, auch interessant, oder?

Es freut mich sehr, daß Du schreibst , daß Du nicht unglücklich bist, *freu*!
 
Ninja schrieb:
Kleiner Denkanstoß: wenn Du in Ruhe Deine Vergangenheit durchgehst, siehst Du sicher auch Bilder, wo Du Dich damals sehr gefreut hast. Verweile in diesem Augenblick, je länger Du drinnen bleibst, desto mehr spürst Du wie es damals war. ( So funktioniert das ja auch mit den negativen Erlebnissen)Dann wirst Du bemerken daß Du sehr wohl auch Glück verspürt hast oder Glück hattest.Oft kommen dann Erlebnisse hoch, die Du vielleicht inzwischen vergessen hast, und dann bemerkst Du Dein Glück.
Mein Opa erzählte mir, zwei Wochen vor seinem plötzlichen Tod, daß er sein Leben in den Träumen sah ( angefangen von Kindheit, Krieg usw.), ich bekam damals Gänsehaut, im Nachhinein gesehen, fand bei ihm der Lebensrückblick schon im Leben an, auch interessant, oder?

Es freut mich sehr, daß Du schreibst , daß Du nicht unglücklich bist, *freu*!
Das stimmt. Man hat wohl im allgemeinen die Tendenz dazu, die negativen Dinge als allzu gross anzuschauen und die schönen Dinge zu verkleinern. Erst gestern stand ich beim Mittagessen draussen, es gibt einen wunderschönen Baum vor meinem Arbeitsplatz, ich stand dort und der Wind rauschte durch die Blätter. Sowas kann man gar nicht beschreiben und diese Momente besitzen eine Qualität von Glueck, das ich hier gar nicht in Worte fassen kann. Und genau diese Momente vergisst man immer wieder und erwartet irgendwas Riesiges.
 
TORE DER WELTEN

Ich wünscht ich könnt dir sagen,
in Worten, wie es sich anfühlt,
da drüben,
Hoffte ich könnte dir irgendwann
vor Augen führen in Bildern,
wie es ist, die Tore der Anderswelt
zu fühlen,
zu durchschreiten,
gezogen von einer unsichtbaren Kraft.

Der Wunsch durchzudringen zu dir,
weil du nicht gehen lassen kannst,
noch nicht.. alles braucht seine Zeit.
Ich sehe alles, ich bin da und doch
gibt es nur wenige, die im Diesseits
hierher finden, oder manchmal
meine Botschaft empfangen.
So suche ich mir manchmal Mittler,
wenn das Dunkel so stark ist, dass
du mein Leuchten nicht mehr siehst.
Ich wünscht du wüsstest um die
Grenzenlosigkeit im Leben,
dass es nur ein Hier und Dort ist,
nichts wirklich verloren, nur anders,
wie die Raupe im Kokon,
die schlüpft und als Schmetterling
fliegt, wie jeder eines Tages,
im Kreislauf des Lebens wieder und wieder
so werden 1000 Jahre zu einem Tag und
ein Tag zu 1000 Jahren...

Könnt ich dir nur klar machen,
dass das Leben Wandel ist,
eine Kette von Momenten,
von denen es jeden zu kosten gilt,
bevor er vergeht,
da du nichts wirst halten können.
Nichts mitnehmen kannst,
gepäcklos zwischen den Welten,
außer die Erfahrungen deiner Seele
mit dir tragend,
jedesmal aufs Neue versuchend,
eine Lektion nochmal, besser zu bestehen,
zu wachsen einfach.

Glaube mir,
dass die Erinnerung nur ein Windhauch ist,
der nie wieder in derselben Form wehen wird.
Erinnere dich auch an die schönen Sachen,
will ich dir sagen..
Der Mensch im Jetzt neigt zu sehr dazu,
in Schuld und Schmerz zu baden,
statt sich an die glücklichen Momente zu erinnern.
Und so verdunkelt das Jetzt
zu einem lichtlosen Labyrinth..
erinnere dich einfach auch mal an die schönen Dinge
und wisse, dass alles, jeder immer da ist...
Der Schlüssel zum Tor liegt in dir selbst.

(C) Elba
 
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Hallo Ninja,

in Bezug auf das wissen, dass da "wer fehlt" und ähnlicher Phänomene schreibst du:

Vor allem, daß so was unbewußt und ohne vorigem Wissen geschehen kann.
Es ist etwas ganz Gängiges und Normales in Aufstellungen. Oft ist das dann allen, die dort stehen und auch den Zuschauern klar. Irgendwie offensichtlich. das systemische Feld ist ja quasi allen zugänglich, die mit offenen Sinnen dabei sind.

Ich lernte einen Schamanen aus Südafrika kennen, der sagte, wie wichtig es sei die Geschichte seiner Ahnen zu kennen und um Verzeihung derer Fehler zu bitten, nur so kann man den Knoten lösen.
Da kann ich aus meiner Erfahurng heraus nicht unbedingt mitgehen. Wenn man auf die Wirkung schaut, dann zeigt sich, dass es wichtig ist, dass die Ahnen geachtet sind. Zu dieser Achtung gehört aber auch, dass wir uns nicht über sie stellen und ihre Schuld bei ihnen lassen. So steht uns Nachfahren z.B. ein Urteil oder eine Verurteilung der Ahnen nicht zu und tut uns auch nicht gut. Wenn wir um Verzeihung bitten für jemanden, dann kommen wir in eine sog. anmaßende Position. Wir machen uns größer als der Vorfahre.

Andererseits ist es im Familienstellen üblich, und es zeigt sich, dass es eine gute Wirkung hat, dass wir z.B. Opfer und Täter unter den Vorfahren miteinander versöhnen. Dies geschieht u.a. durch Anerkennen der Täterschaft und dadurch, dass Täter und Opfer gemeinsam im Grab (=auf dem Boden) liegen und einander anschauen. Dann zeigt sich, dass im Tode kein Unterschied mehr zwischen Tätern und Opfern besteht. Im Tod sind alle einander gleich und ebenbürtig.

Und wenn das anerkannt ist, dann braucht es kein Verzeihen sondern einfach eine Verneigung vor dem Schicksal der Vorfahren. Und dann wird Frieden. (Das ist, was Bert Hellinger mit dem Wort meint: "Es wird erst Frieden zwischen den Juden und den Deutschen sien, wenn auch der letzte Jude sein Totengebet über den Tätern gesprochen hat.") Wie gesagt, ich spreche mit dem Blick auf die Wirkungen, wie sie sich in Aufstellungen und im Alltag zeigen.

Viele Grüße
Christoph
 
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