Belastst durch Geschenk

[Andreas S.]

Es war doch in einem anderen Thread schonmal die Rede von einer therapeutischen Anbindung. Wie weit bist du damit gekommen bzw. forcierst du das überhaupt?

Das läuft. Ich habe eine, die gibt mir aber nicht so viel. Da mache ich durch meinen Alltag und die Schreiberei hier weit größere Fortschritte. Eine andere bestimmte Therapie, die ich mir ausgesucht habe und ansehen will, rückt ab September in Aussicht.

 

[Andreas S.]

pS: Meine jetzige Therapeutin ist der Meinung, es würde mich überfordern wenn sie bei mir tiefer ginge (tatsächlich gehe ich hier im Forum schon tiefer), aber ich bezweifle dass sie das überhaupt kann und ich spüre das reine kognitive Verhaltenstherapie, die sie nach Etikett eigentlich machen müsste, auch nicht die richtige Therapieform für mich ist, weil sie sich nur auf das bewusste konzentriert, das aber nur ein Teil von dem ist was wirklich aktiv ist. Einfach umdenken funktioniert da nicht. Außerdem tun wir bis auf 5 Minuten Atem-Achtsamkeit am Anfang der Stunden eigentlich nur reden was bei mir in den vergangenen zwei Wochen sich getan hat. Und sie spricht dabei auf die Erfolge die ich geschafft habe an.

 

[Tacita]

@Andreas S.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Du noch viel Kontakt mit Deiner Mutter hast. Darf ich fragen warum?

 

[Mondkatze82]

pS: Meine jetzige Therapeutin ist der Meinung, es würde mich überfordern wenn sie bei mir tiefer ginge, aber ich bezweifle dass sie das überhaupt kann und ich spüre das reine kognitive Verhaltenstherapie, die sie nach Etikett eigentlich machen müsste, auch nicht die richtige Therapieform für mich ist, weil sie sich nur auf das bewusste konzentriert, das aber nur ein Teil von dem ist was wirklich aktiv ist. Einfach umdenken funktioniert da nicht. Außerdem tun wir bis auf 5 Minuten Atem-Achtsamkeit am Anfang der Stunden eigentlich nur reden was bei mir in den vergangenen zwei Wochen sich getan hat. Und sie spricht dabei auf die Erfolge die ich geschafft habe an.

Reden bewirkt schon viel. Nämlich, dass die Dinge ins Bewusstsein kommen. Danach müssen sie aber auch aufgearbeitet werden. Das kann einen schonmal überfordern. Es ist daher shcon wichtig, einigermaßen stabil zu sein. Es kann trotzdem sein, dass eine Verhaltenstherapie nicht das richtige für dich ist.
Was für eine Therapie strebst du denn an?

Wie fühlst du dich jetzt nach den Antworten hier im Hinblick auf das Geschenk?

 

[Andreas S.]

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Du noch viel Kontakt mit Deiner Mutter hast. Darf ich fragen warum?

Ja, am Wochenende fahre ich zu meinen Eltern. Ich mag sie ja, sie kocht sehr gut und mir ist sonst etwas fad. Wird Zeit dass ich andere Beschäftigungen, ich meine irgendwas das mir letztendlich mehr gibt am Wochenende finde. Aber meine Eltern sind schon so alt, die brauchen mich doch irgendwie, oder ich brauche sie, ich weiß nicht. Ich habe schon das richtige gesagt, ich meine geschrieben.

 

[Tacita]

die brauchen mich doch irgendwie, oder ich brauche sie, ich weiß nicht

Manchmal ist es aber der Sinn und der Zweck einer komplizierten Beziehung zu lernen loszulassen und zu gehen.
Brauchen sie Dich jedes Wochenende? Würden sie sich nicht bei Dir melden, wenn sie Deine Hilfe bräuchten?
Warum hast Du keine Partnerin, Kinder und Freunde, die Dich brauchen könnten?
Ich glaube, dass viele Menschen große Probleme mit Ihren Eltern haben und hatten und deswegen den Kontakt reduzieren, was Raum und Objektivität schafft und fruchtbaren Boden für die Verarbeitung des Leids und der Schmerzen, die die Eltern (weil sie es nicht besser gewusst haben)ihnen zugefügt haben. Ich könnte mir vorstellen, dass sich mit Abstand zu Deinen Eltern, Deine Beziehung zu Dir selbst, zu Deinen Eltern und auch zu Deinen Mitmenschen verbessern könnte.

 

[Andreas S.]

Was für eine Therapie strebst du denn an?

Eine ambulante gute Kombination aus Einzel- und Gruppen Sitzungen beim selben Therapeuten, in die systemische Arbeit aber auch mehrere andere Verfahren mit ein fließen. So genau weiß ich das noch nicht aber es interessiert mich und wurde mir empfohlen.

Wie fühlst du dich jetzt nach den Antworten hier im Hinblick auf das Geschenk?

Ich mache einen Prozess durch, der mir ganz offensichtlich gut tut. Ich sehe es nun als Bestätigung für mein 'Nichts' tun, eben dieses Singen bei dem ich einfach so sein konnte wie ich bin.

 

[Andreas S.]

Warum hast Du keine Partnerin, Kinder und Freunde, die Dich brauchen könnten?

Das habe ich nach 'anfänglichen Differenzen' (ich will hier/jetzt nicht ins Detail gehen, obwohl ich deutlich spüre dass hier ein Hund begraben liegt) die meiste Zeit meines Lebens als relativ freudlose Abhängigkeit erfahren.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich mit Abstand zu Deinen Eltern, Deine Beziehung zu Dir selbst, zu Deinen Eltern und auch zu Deinen Mitmenschen verbessern könnte.

So was hatten wir schon. Und das wird automatisch wieder passieren wenn die neue Therapie mir hilft, dann bin ich nämlich am Wochenende auch mal in 'ner Gruppensitzung soweit ich das verstanden habe. Weitere Möglichkeiten könnten sich auf tun.

 

[Tacita]

relativ freudlose Abhängigkeit

Bist Du sicher, dass Deine Beziehung zu Deinen Eltern keine Form der Abhängigkeit ist?

Das wird automatisch passieren wenn die neue Therapie mir hilft, dann bin ich nämlich am Wochenende auch mal in 'ner Gruppensitzung soweit ich das verstanden habe. Weitere Möglichkeiten könnten sich auf tun.

Na das klingt doch wirklich gut, oder?

 

[Hatari]

Hallo

Ich habe heute ein kleines Geschenk angenommen, einen Schlüsselanhänger. Ich wollte ihn nicht aber konnte nicht nein sagen. Um das zu glätten rede ich mir jetzt Gründe ein warum und wozu ich den dennoch mögen könnte. Die Schenkerin hat extra gesagt sie will mich nicht damit belasten und hat gefragt ob ich ihn will. Ich bin aber nun belastet. Da hängt für mich viel mit dran an der Annahme von so einem Geschenk. Ich kann es nicht zurück geben, weil es eine Mini-Mundharmonika ist und von mir schon aus der Originalverpackung ausgepackt und benutzt. Ich will's auch nicht wegschmeißen, das könnte es noch schlimmer machen oder ich hätte vielleicht ein schlechtes Gewissen. Der Anlass für das Geschenk war, wörtlich die Schenkerin, dass ich so schön und gut gesungen habe. Ich will aber keine Geschenke für mein singen. Es geht um Freiheit und Abhängigkeit/Verpflichtung und ich bin enttäuscht, dass ich nicht nein sagen konnte. Vielleicht wollte ich den Anhänger auch irgendwie wirklich, mag das aber nicht zu geben. Vielleicht bin ich um des Lobes ganz froh und merke es nur nicht? Wie kann ich mir Erleichterung verschaffen? Ich denke mal, erster Schritt ist, ich rede mal mit der Person (denn ich habe das Gefühl dass jetzt ein Problem zwischen uns ist) und sage dass und warum es mich belastet ...

lG
Andreas

einfach wegwerfen, wo ist das Problem?