Beisswut, Kampflust, Zerpflücktrance u.a.

Hey naglegt,

ich verstehe diese Ideale und kann auch viel davon teilen, nur dieses in einer Alltagsproblematik dem Gegenüber zu kommunizieren, das scheint mir schwierig.
Als erstes mal darf es nicht zu esoterisch klingen, dann bist du nämlich gleich durch bei den sich für wissenschaftlich, rational, überlegen haltenden Zeitgenossen.
Wenn ich nun schaue, was ich konkret in meinem Umfeld machen kann um diese Art von Paradies zu erschaffen, dann scheint mir das ernüchternd wenig zu sein.
Wir Menschen reiben uns ja schon an den Kleinigkeiten unendlich auf.

Ein Beispiel: Ich bin dafür zuständig darauf aufzupassen dass die Kinder hier im Ort sicher in den Schulbus kommen. Man hat mich nicht darum gefragt ob ich bereit bin die Verantwortung für die anderen Kinder zu übernehmen und teilweise handelt es sich um Eltern, die auch einfach nur keine Lust haben früh aufzustehen, doch irgendeiner muss sich schliesslich drum kümmern.

Nun gab es mehrfach einen Vorfall, wo eines der älteren Kinder aus einer Art von Rebellion heraus direkt auf den noch fahrenden Schulbus zugelaufen ist und die kleineren Kinder straks hinterher als Spiel und ich hab natürlich nur zwei Hände.
Dann kam der Tag, wo ich explodiert bin und jetzt bin ich natürlich die Böse.
Ich habe entweder die Wahl einfach zuzuschauen, wie ein Unfall passiert oder die Kinder erzieherisch zurechtzuweisen und auch körperlich festzuhalten, was mich aber in eine sehr ungute Situation brachte, da ich ein Kind sehr unsanft an der Kapuze zurückziehen musste, weil ich im anderen Arm noch mein eigenes Kleinkind hatte.
Nun beschwerte sich die Rotzgöre auch noch bei ihrem Vater, dass ich ihr wehgetan hätte.
Die Ortsverwaltung hat auch keine Lust eine Sicherheitsbarriere zu erschaffen und wenn nur eine Kleinigkeit passiert kann sich das Busunternehmen weigern dort zu halten.

Es macht mir nichts aus Verantwortung zu übernehmen, doch kann ich das nur, wenn die anderen Beteiligten mit mir zusammen arbeiten, diese verbitten sich aber jede Einmischung in "ihre" Angelegenheiten.
Egal was ich in der Situation tue, sind sich doch die anderen schön einig, dass ich im Falle der Fälle die Schuld tragen werde.

Und in solchen Situationen redest du eben nicht von unerreichbaren Idealen, da bist du schon froh, wenn du nur eine rationale Kommunikation zustande bringen kannst, mit einem greifbaren Zugeständnis irgendwie.
Die Leute sehen doch fast immer nur ihre eigene Bequemlichkeit, ihr eigenes Ego.

Und deshalb frage ich dich, inwiefern du das schaffst in den ganz normalen Situationen, ob bei Beziehungsfragen oder auf der Arbeit, diesen Menschen überhaupt deine Bilder zu vermitteln ?
Hören sie zu ?
Nehmen sie ernst ?
Erkennen sie den Sinn ?
Ergreifen sie praktische Konsequenzen ?

Und wenn sie das nicht tun, wirst du dann bissig ?
Wie könntest du Leute dazu bringen die Welt zu verbessern, wenn diese sich noch nicht mal um Erziehung und Sicherheit ihrer eigenen Kinder kümmern wollen ?
 
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Es wäre sinnvoll wenn du dich zum Psychiater begibst um eine ausführliche Diagnostik machen zu lassen um dann eine passende Therapie zu machen.

Mir kommen da ein paar Diagnosen in den Sinn wo sowas auftauchen kann, zB die Borderline Persönlichkeitsstörung.



lieber garfield,

Ein Psychiater (er ist Arzt!) kann im seltensten Fällen "Borderlein-Sörung" buchstabieren - er ist gewohnt zu "chemischen Keulen" zu greifen...Hilfreich könnte es sein zu einem Therapeuten zu gehen und Therapie zu machen. Ein Therapeut ist meistens kein Psychiater sonder meistens ein Psychologe. Nicht die Diagnose ist wichtig, sonder die Heilung. Wichtig ist zu wisssen, das sehr unterschiedliche Therapieforemn gibt einer davon sind Gespräche. Aber es gibt auch andere. Und noch viel wichtiger ist, einen Therapeuten zu finden, mit dem man arbeiten möchte. Das ist die halbe Miete. Die Krankenkassen bezahlen heute in Deutscghland unterschiedliche Therapien.


Shimon
 
Du willst wissen, wofür ich beisse in den Momenten wo ich aktiv beisse, also jetzt nicht nur die Momente, wo man einfach nur Frust hat ?

In letzter Zeit ist es mir leider passiert, dass ich schon vorbeugend mal beisse um zu zeigen wo meine Grenzen sind, bevor sie denn übertreten werden.
Legitim oder nicht ?

Wenn ich ungerechtfertigt angegriffen werde in Situationen, wo ich eigentlich nur ein positives Ideal vertrete oder ganz berechtigte Lebensinteressen von mir und meiner Familie, dann kann ich auch recht bissig und stur werden.
Für mich steht dann meist ein positives Ziel, wie einfach in Frieden und Harmonie leben zu wollen dem gegenüber, dass z.B. ein nicht ausgelasteter Nachbar aus mir irrationalen, trivial erscheinenden Gründen einen Streit anfangen will.

Wird eines meiner Kinder von einer erwachsenen Person ungerechtfertig hart verbal angegriffen, dann ist mein natürlicher Mutterinstinkt auch sehr stark und ich lasse das sehr ungern auf sich beruhen.
Kinder sind Kinder und machen eben manchmal auch Dummheiten und funktionieren nicht wie kleine Roboter.
In dem Moment schützt man ein schwächeres Kind gegen einen stärkeren Erwachsenen, weil es eben wichtig ist.

Gelegentlich provoziere ich, wenn ich mit Unwahrheiten oder Scheinheiligkeiten konfrontiert werde.
Nur wenn die zum Teil im Verborgenen und hintenrum ausgesprochenen Halbwahrheiten mal auf den Tisch gepackt werden, können sie vernünftig ausdiskutiert werden.
Dabei geht es dann um Wahrheitsfindung zur Lösung brodelnder Konflikte.

Meinst du diese Art von Situationen ?
Da ist es sehr einfach zu verstehen was nun richtig und was falsch ist.

In vielen Lebenssituationen gibt es aber vollkommen berechtigte Interessenskonflikte, auf unterschiedlichen Bedürfnissen beruhend, die mit Bisswut nicht regelbar sind.

Ob Aggressivität jemals ethisch legitim sein kann ist schwierig beantwortbar.
Nehmen wir mal das Beispiel eines Polizisten, der einen Verdächtigen verbal und selbst körperlich behandelt.
Die Motivation des Schutzes zukünftiger Opfer mag ihm ausreichend erscheinen, doch ist ein Verdächtiger ein Mensch, dessen Schuld noch nicht einmal feststeht.

Und schau dir auch mal politischen Aktivismus an.
Der funktioniert nicht effinzient genug, wenn man sich nur rechtsstaatlicher Mittel bedient.

Soweit meine Gedanken.

Hi Chocolade!

Ich finde vorbeugend beissen (und anbeissen, bzw. zwicken) besser, als es zu lange aufschieben und dann mal wieder so kräftig zubeissen, dass vom Gegenüber nix mehr übrigbleibt :D

Ja, es gehört viel Mut dazu, einen gelangweilten Nachbarn, dem man als Unterhaltungszielscheibe dienen soll, links liegen zu lassen ... ich kenne das sehr gut ... habe einige solche Nachbarn .... ab und zu ... vorallem im Sommer ... sage ich dann laut und deutlich meine bissige Meinung, weil ich es nicht leiden kann, wenn man nur zum stundelangen Grillen von Würsten und Fleisch in die Natur fährt um nebenher m Garten TV zu glotzen und Zigaretten zu rauchen .... schwieriger Fall das .... und doch ....

Ja, Kinder haben es gut, wenn es Erwachsene gibt, Dich offensichtlich, die sie gegen die allgegenwärtigen Irrationalitäten anderer Erwachsener schützen.

Ja, es ist schwierig Scheinheiligkeit anzusprechen, aber ich werde da auch immer besonders bissig, auch weil ich meine eigenen Scheinheiligkeiten nicht so gut finde ... :D

Tja ... mit dem Schutz zukünftiger Opfer wird es zusehends schwieriger, da ich mich ja schon für etwas verteidige, das noch gar nicht eingetreten ist ... schwierig ... schwierig ... Du weißt, ich glaube zutiefst an das Gute im Menschen und erlebe zugleich ... z.B. einen Nachbarn .... der einfach ständig übergriffig auf unser Grundstück wird .... und ich kann ihn mit passenden Mitteln nicht stoppen ... für eine Anzeige reicht es nicht, bzw. es wäre zu aufwendig und zu doof .... mit ihm reden kann man nicht - wir haben es x-mal versucht .... da steht sogar ein Zaun ... und es würde nur etwas nützen, wenn wir eine Bretterwand da hin stellen, aber das ist so grottenhäßlich, neee! .... nun, da stehen wir mit unserer ach so großen Sehnsucht nach Harmonie und finden keine Lösung mit unserem Nachbarn ... ja, schwierig ... ich meine es wirklich so, wie ich es sage: schwierig! .... weil ich freue mich eigentlich, dass er seinen Garten macht und so weiter ...

Und auch ein Kind von der Straße zerren ... das ist immer dasselbe: die eine Hälfte findet offen oder heimlich gut, was Du tust und die andere Hälfte findet es schlecht, was Du tust, offen oder heimlich ... und wenn Du noch weitere Angriffsflächen zu bieten hast, wie: "Städter", "Bauer", "Weiber", "Ausländer", "Vegetarier", "Träumer", "Schlamper", "Hure" ... nun, dann kippen sie ihren Wortmüll über Dich, ja, ich kenne das .... und dann beisst man sich selber (in Ar sch:D) ... ob das besser ist, als andere beissen?
Ich glaube nicht.

Leben kann nicht so geplant werden, dass dies nicht mehr geschieht.
Dann wäre es tot, das Leben. Lebendigkeit muss tatsächlich einen Ausdruck
erlauben, der mir nicht gefällt. Und ich kann bitten, dass der Ausdruck der mir
nicht gefällt, nicht an mir, auf meinem Grunstück, vor meinen Augen oder Ohren
geschieht - ICH KANN DARUM BITTEN - ob sie es tun, ist noch mal eine andere
Sache. Vielleicht nach dem hundersten Mal, wenn ich immer wieder pendle
zwischen einer Bitte und Beissen, dann wird anerkannt, dass ich ein Bedürfnis
habe - RUHE z.B. - und wir gemeinsam eine Lösung finden, wie Du Schlagzeug
übern kannst und ich Phasen der Ruhe habe.

Ich finde, das ist möglich.
Und viel Arbeit.

:)
 
Hallo Chocolade,

natürlich ist es eine Herausforderung, das in den Alltag umzusetzen, sonst hätten wir ja schon mehr Paradies, oder?
Klar, nein, im Alltag darf es weder zu esoterisch, noch zu christlich klingen - und doch glauben alle irgendwie an die Wahrheit hinter den Dingen - bei den einen darf es aber nur das Große Eine heißen, dann Urgrund, Urknall oder sonst irgendwas :D
Ja, das Paradies fängt verdammt klein an. So klein, dass man es übersehen könnte. Das Paradies sieht noch nicht einmal besonders anders aus, als alles andere, denn es wachsen die selben Rosen dort und die selben Bäume - nein, es ist ganz und gar aus dem Stoff, aus dem hier alles ist - das ist eine der Voraussetzungen, warum es überhaupt möglich ist.
Ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich bissig werde, also mir in Arsc* beisse, wenn ich es mal wieder nicht schaffe, alles auf die Reihe zu bekommen, mich bis zum letzten Grashalm liebevoll um meinen Garten zu kümmern ...

Ich war ja auch nicht besonders christlich oder gläubig und ich habe eher abschreckende (esoterische und christliche und atheistische) Beispiele erlebt und war lange selbst ein abschreckendes Beispiel, aber selbst der Teufel will ein Paradies - und der weiß sogar wie’s geht - weil die Hölle war seine (heute für ihn veraltete) Vision eines Paradieses (immer warm z.B. - Spaß am Rande).
Ja, das ist schwierig mit so einem Kind - und doch - ich deutete es schon im letzten Post an, es gibt eine Anzahl von Leuten, die findet richtig, was Du tust, und eine Anzahl von Leuten, die findet es falsch was Du tust - offen und heimlich - es wird wohl immer so bleiben. Da nützt auch nichts, die ehrliche und bissige Antwort zu geben: „Wollen Sie Ihr Kind im Krankenhaus besuchen oder akzeptieren Sie, dass ich es - mit ein paar blauen Flecken als Preis - ordentlich in die Schule bringen wollte und konnte? Wer nichts macht, macht nichts verkehrt. Geben Sie mir einen guten Rat, wie ich das anders machen könnte und ich werde dies beherzigen! Oder kommen Sie mit mir, morgens an die Bushaltestelle und sehen Sie selbst, um was es geht. Ich erbete mir etwas mehr Respekt dafür, dass ich Verantwortung übernehmen und mir das Leben und die Gesundheit wichtiger ist, als ein wenig körperlicher Schmerz. Allerdings - wenn es sich vermeiden lässt, werde ich es immer vermeiden. Adieu!“ BITTE! Keine Frage, so geschickte Formulierungen fallen mir allermeistens auch erst hinterher ein, manchmal erst Tage hinterher! Aber ich bin auch bereit, mittlerweile, etwas zu schreiben. Aber die Leute verstehen es trotzdem nicht besonders gut, meistens ....

Tja, das mit dem Vermitteln ist so ne Sache! Du hast schon Recht. Ich hatte überhaupt Schwierigkeiten, mich zu getrauen, dass es in der Ordnung ist, anders zu leben. Ich habe jahrelang mich selbst gebissen, kleingebissen und mir selbst das Maul verboten. Ich habe auch nicht verstanden, woher mein innerer Drang komt, alles besser und anders machen zu wollen, die Sterne auf die Erde holen zu wollen und was ich dazu wirklich brauche ... war ein Stümper, ein Freak, ein Kleinmütiger und zugleich ein Groß- und Schandmaul ...

Obwohl meine Eltern auf ihre Art und Weise Garten und Natur lieben, können wir uns weder drüber unterhalten, noch kapieren Sie, worum es mir geht. Sie sehen in meinem Garten nicht einmal das Besondere. Das ist frustrierend. Aber auch Patch Adams (der Klinikclown) und viele andere hatten nur extrem wenige, die a) verstanden worum es geht und b) Lust hatten mitzumachen, mitzuleben. So ist das mit den Pionieren. Die sind in gewisser Weise alleine. Da ist Freundschaft schon ein kleines Wunder. Verständnis ein großes Wunder. Echt.

Aber ... und ... selbst meine Eltern, die mich nicht verstehen, haben sich darum bemüht alles besser zu machen und sie hatten kleine Erfolge. Ja. Und nun? Nix nun. Schritte ins Paradies. Haben sie es geschafft? Ja, sie sind dem Paradies näher gekommen. Nein, sie haben vieles nicht erreicht. Sind sie zufrieden? Ja. Nein. Sind sie glücklich? In manchen Momenten ja, in anderen nein.

War das je anders?
 
Auch wenn das jetzt vielleicht nicht zum Thema passt;
hasst du mal versucht jemandem zu erklären was innere Integrität ist, der sein ganzes Leben nur versucht hat nach den Regeln zu spielen ?

Das ist super frustrierend.
"Wie kannst du nur auf deiner Meinung beharren, wenn doch die Mehrheit gegen dich ist oder Dinge eben schon immer so gemacht wurden ?
Wo kämen wir denn hin, wenn jeder nur täte, was er wollte ?
Autoritäten haben immer Recht, einer muss schliesslich das sagen haben !"

Und dann kommst du mit deinem " Ich muss das tun was ich aus ethischen Gründen für richtig halte, um jeden Tag in den Spiegel schauen zu können."

Da bist du ein echter Alien.


Bei der Sache mit dem Schulbus, da hab ich an die Ortsverwaltung eine längere Schildung mit den Fakten, der Problematik, und Lösungsvorschlägen geschickt, nur allein um mich für den Fall der Fälle rechtlich abgesichert zu haben und das ist für die verantwortliche Person schon eine Zumutung.
Alles, was ich im Moment will ist, dass an einer bestimmten Stelle eine weisse Markierung gezogen wird, die die Kinder nicht übertreten dürfen.

Nur um diesen weissen Strich durchzusetzen werde ich etwa drei Monate lang mit verschiedenen Verwaltungsorganen korrespondieren dürfen.
Es wäre aber mit etwas gutem Willen und einem Eimer Farbe in drei Minuten machbar.
Wenn ich beisse oder provoziere komme ich wahrscheinlich sogar schneller zum Ziel, als mit ganz korrekten Mitteln, wo ich solange wie möglich ignoriert werde.
Oder ich male die Linie selber hin, wofür ich zwar eine Anzeige bekommen könnte, doch hat wohl niemand Lust die Linie später wegzuschrubben.

Und in solchen Momenten frage ich mich ob das Paradies nicht für uns egobehaftete Menschen absolut unerreichbar ist ?
In der Zeit, die ich mit dieser Sache beschäftige, könnte ich ein paar Rosenbüsche pflanzen, Schokoladentorte backen oder draussen mit lachenden Kindern spielen, das ist Paradies.

Die Welt zu verbessern zu wollen bringt verdammt viel Ärger.
Man wird grundsätzlich erstmal missverstanden.
Falls man es dann schafft profitiert jeder ganz gerne, nur Mitstreiter zu finden ist nicht einfach.
Von 50 % Quoten kann ich nur träumen. Die Leute ,die gegen etwas sind, sind in ihren Methoden meist effizienter und fieser als die Befürworter, die sich aber lieber raushalten um keinen Ärger zu bekommen.
Dann werden Idealisten sowieso für naiv gehalten oder im schlimmeren Fall für Unruhestörer.

Gut, das eigentliche Thema ist Bissigkeit und ob die Menschen wohl ohne auskommen können.
Ich glaube das nicht so ganz.
Noch ist es im allgemeinen Bewusstsein so gespeichert, dass der Stärkere Recht hat und das stärkere Raubtier beisst nun mal um die Rangordnung festzulegen.
Stärke übertragen auf den Menschen kann nun aber vieles bedeuten, Intelligenz, Humor, Weisheit, Güte, Kommunikationsfähigkeit ...Gedichte schreiben...Blumen züchten...
Falls wir es schaffen diese neue Art von Vorbild in das Bewusstsein der Menschheit einzubringen, wird die Aggressivität untereinander vielleicht abnehmen können.

Abwarten und Tee trinken:morgen:
 
Ich danke Dir für die Herausforderung
in Worte zu fassen, was so wenig greifbar zu sein scheint
und wenn Du denkst, ich würde Dir sagen, wie es geht, so bist Du im Irrtum
zuallererst sage ich mir selbst in meinen Worten, was ich verstanden habe, von dem, worum Du fragst ...
ob ich Dir dienen kann, kannst nur Du selbst entscheiden, indem Du Dir die Mühe
machst, zu verstehen zu versuchen, was ich Dir erkläre, ja Du hörst
richtig: auch Du musst viel arbeiten, die Worte in
Deinem Herz, Bauch und Gehirn
bewegen, tragen, Dich
schwängern lassen
von ihnen.

Pioniere, zu denen ich Dich wegen Deines Mutes ungewöhliche, weitreichende Entscheidungen zu fällen, zähle haben immer ganz wesentliche Herausforderungen: vor Ihnen die unbekannte Welt, unbekannte Herausforderungen, selbst sind sie begeistert und aufgeregt, angeregt und müde zugleich, in ihrem Koffer haben sie nur die alten Werkzeuge, die sie im Grunde ihres Seins als unzulänglich erkennen und doch haben sie noch keine anderen Werkzeuge, in ihrem Herzen tragen sie das Bild einer besseren Welt und sind tragischer Weise oft bereit, für eine bessere Welt andere Welten zu zerstören ... so endete nicht nur ein Weltverbesserer dort, die Welt in ihrer Dummheit und Schlechtigkeit noch zementiert und fixiert zu haben ... shit happens.

Und so wundert es nicht, dass die alten Größen der Welt, nachdem sie ihre Beutezüge durch die Welt beendet haben, als scheinbar kleinere Weltverbesserer in irgendeinem Dorf anfangen wieder mal anders zu sein - es ist ihre Aufgabe und was einem die Seele aufgibt, nun, das wird sich immer durch alles durchbeissen, irgendwann ...

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Pioniere haben zwei riesige Mächte zu bugsieren: REAL und IDEAL.

Ideal ist der dauernde Prüfstein und Wetzstein für die Realität und die Realität ist die ausdauernde Antwort wie es wirklich ist. Schwierig wird es, wenn wir bewerten beginnen: eines sei besser als das andere. Das eine sei nie mit dem anderen abzugleichen. Das eine wird das andere nie treffen Und was uns noch alles für Vorurteile einfallen.

Das Ideal nie verlieren und sich an der Realität erfreuen können - wäre das Schönste, was einer Pionierin passieren könnte.

Du möchtest etwas bewirken in der Welt, Du möchtest etwas verbessern: wunderbar. Alles was Du tust dient Dir dazu. Alles. Ob es Ungereimtheiten hier im Forum sind, oder woanders. Alles sind Forschungsergebnisse und wenn Du schlau bist, denkst Du darüber nach, wer was braucht, besonders, was Du selbst brauchst und siehst zu, dass Du möglichst viel davon bekommst - ja, ich rufe Dich hier zu ganz freudevollem, friedlichem Egoismus auf: lass es Dir gut gehen - und schau: es sieht so aus, als ob ein Teil des Gutgehens bei Dir mit kämpfen zu tun hat - ich finde daran nichts schlechtes. Falls Du in der Seelenrolle eine Kriegerin bist, so ist kämpfen Deine Natur, also kämpfe!

Ein Pionier hat auch die anderen, die so gerne schalfen würden, immer wieder mal daran zu erinnern, dass die Realität noch nicht dem Ideal entspricht und entsprechende Mittel und Wege zu finden, wie mehr vom Ideal ind die Realität kommt. Die Realisten werden in jeder Stufe der Realität sagen: aber hier ist es doch rund - womit sie recht haben - aber der Idealist wird sagen: aber hier ist es noch nicht rund - womit er recht hat.

Mehr ist aber auch nicht zu sagen.
Lass uns einen Kaffee trinken gehen.
 
Ich find das einfach nur schön was du schreibst. Dankeschön.

Eine magische Harmonie. Man liest das und für den Moment hofft man, dass das Leben so einfach sein könnte, und warum sollte es das auch nicht ?
Alles, was man sich vorstellen kann hat die Chance Realität zu werden.


Mir hilft die Philosophie des I Ging grad sehr.
Alte Weisheitsphilosophien haben sowieso ihren besonderen Charme.
Egal was sich im Laufe der Jahrtausende äusserlich geändert hat, die menschliche Natur mit ihren spezifischen Herausforderungen hat sich nicht sonderlich verändert.

Auf jeden Fall habe ich gelernt, dass es bei der Lösung einer Problematik auf mindestens drei-vier verschiedene Faktoren gleichzeitig drauf ankommt, um erfolgreich im Handeln zu sein.

1. Die perfekte Motivation
Selbst nur zehn Prozent Egomotivation können neunzig Prozent höhere Motivation sehr behindern.
2. Der richtige Zeitpunkt
Manchmal ist die Zeit oder sind die Menschen einfach noch nicht reif für gewisse Veränderungen, dann bleibt man lieber im Hintergrund und arbeitet an sich selber bzw bereitet langsam vor.
3. Die richtige Vorgehensweise
Anstelle mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, weil man ja sowieso im Recht ist, eine auf die Situation zugeschnittene Vorgehensweise überlegen.
4.Kann man die Welt nicht alleine verändern, braucht also geeignete Partner.

Jetzt brauch ich erst mal einen Schokoriegel.
Willste auch einen ?
 
Noch kurz zu der kriegerischen Energie, die du erwähntest.

Hast du je Frauen erlebt, die dieses auf akzeptable, sympathische und irgendwie noch weibliche Art leben konnten ?

Diese Frauen, die ich kenne benehmen sich rücksichtsloser und aggressiver als so mancher Kerl mit ihren Führungsansprüchen, die eben oft genug nicht auf Werten beruhen.
Sie umgeben sich mit charakterschwachen Untergebenen, die ja und amen zu allem sagen.
Es scheint irgendwie nicht erstrebenswert zu sein.


(Nun hast du uns aber immer noch die pikanten Beispiele aus deinem Leben vorenthalten.)
 
Kann eine Frau lieblich ein Kind von der Straße zerren, wenn ein LKW anrauscht?
Kann eine Frau sanft ein Kind aus einem reissenden Fluß ziehen?
Ich glaube nicht.

Mehr vielleicht später, morgen ...

Danke für den Schokoriegel ... ich sag da nur: Snickers. :danke:

Und noch was:

Die Welt zu erschaffen, die wir wollen,
ist viel subtiler und anstrengender,
als diejenige zu zerstören, die wir nicht wollen.

Marianne Williamson​

Das wars für heute :)
 
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Noch kurz zu der kriegerischen Energie, die du erwähntest.

Hast du je Frauen erlebt, die dieses auf akzeptable, sympathische und irgendwie noch weibliche Art leben konnten ?

Diese Frauen, die ich kenne benehmen sich rücksichtsloser und aggressiver als so mancher Kerl mit ihren Führungsansprüchen, die eben oft genug nicht auf Werten beruhen.
Sie umgeben sich mit charakterschwachen Untergebenen, die ja und amen zu allem sagen.
Es scheint irgendwie nicht erstrebenswert zu sein.


(Nun hast du uns aber immer noch die pikanten Beispiele aus deinem Leben vorenthalten.)

Ich glaube eher, dass wir die Eigenschaften eines Kriegers, einer Kriegerin so negativ bewerten, dass wir zu gar keinem normalen Verständnis dieser offensichtlich zulässigen Position des Menschseins kommen.
Üblicherweise wird dann auf den II. Weltkrieg verwiesen und das Unheil, das angeblich der Krieger angerichtet hat. Vergessen wird allerdings, dass der König (oder eine entsprechende Position: Kanzler, General, Staatspräsident etc.) den Befehl zum Krieg gab und dass die Weisen ihn gebilligt haben und die Bäcker das Brot für die Krieger buken. Es gab Helfer allerorten. Künstler schufen Kriegsbilder und Hymnen auf den Krieg - warum nicht auf den Frieden? Wissenschaftler erschufen Kriegsmaschinen und Werkzeuge zum Töten und Priester segneten die Soldaten und den Krieg.
Aber der Krieger und längers schon die Kriegerin kriegen es ganz ab - Persona non grata - unwürdig.
Kaum ein Krieger, noch weniger eine Kriegerin kann heute würdig durch die Strassen streifen und darf erzählen wofür sie gekämpft hat. Eine Helferin darf sich damit brüsten, wieviel sie geholfen hat und wohin sie nicht noch alles gespendet hat. Priester labern hier das Forum zu. Weise werden händeringend gesucht. Künstler immerhin manchmal gewürdigt. Aber Krieger? Beisser?
Das sind doch die, die alles kaputt machen.
Paradigmawechsel heißt halt auch hier: es muss ein neues Rollenverständnis her - das, was einen Krieger, eine Kriegerin ausmacht ...
Beissen ist ja an und für sich nicht schlecht - siehe essen und verdauen.
Zuschlagen kann nützlich sein - siehe Bäume fällen z.B.
Ein Flamenco kann nicht sanft getanzt werden und muß nicht jederfraus Sache sein z.B.
Brotbacken für eine Großfamilie ist ein Kampf, und einen Teig soll man schlagen :D - dasselbe Brot im Supermarkt einkaufen ist eventuell auch ein Kampf ...
Die Kraft und Power einer Kriegerin ist jedenfalls Respekt einflössend und braucht ein entsprechendes Gegenüber - allerdings kann der Respekt fürs Gegenüber eben auch woanders herkommen - siehe David und Goliath - Kraft und Kriegertum ist eben nur eine von mindestens 7 Lebensposititonen ...

Die pikanten Beispiele kommen vielleicht noch ... :D

Vielleicht sind die die Mädels, die Du meinst auch eher Königinnen, als Kriegerinnen ... Priester können noch fieser sein und sich an Speichelleckern noch mehr aufgeilen ... ähm .... ja :rolleyes:
 
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