Begriff "modern" - Zerstörung der Tradition

Die Scheiterhäufen hatten überwiegend damit zu tun, daß nach den Kreuzzügen Frauen einen Überhang hatten in den einflußreichen Bevölkerungsschichten und durchaus auch Geld. Das konnte den patriarchalischen Leuten damals nicht recht sein. Mit echter "Hexen"verbrennung haben die vielen tausend Toten damals nicht viel gemeinsam. Das ist leider pure Legende.

Starre Traditionen können den Veränderungen nichts entgegensetzen, IMHO. Sie zerbrechen und bröseln weg, weil sie mit der Zeit immer altmodischer und oft genug auch an Bedeutung verlieren. Wenn dann nur noch die Asche weitergegeben wird, und nicht mehr das Feuer, das eine Praktik belebt, dann ist die heutige Zeit ein sehr guter Zerstörer davon.
 
Werbung:
ein paar hundert Jahre lang wurden Frauen als Hexen verbrannt, die sich nicht den katholischen Werten konform verhielten (oder über ihre Sexualität selbst bestimmen wollten - das reichte oft schon).

nur mal so zum geschichtsbild korrigieren

- bei den durch die Katholischen Kirche hingerichteten "Hexen" hällt sich Mann und Frau das gleichgwicht

- Katholische und Evangelische/Protestantische Regionen hatten ungefeähr gleich viel Blut am Scheiterhaufen

- meist wurde die Obrigkeit vom "gemeinen Pöbel" dazu gezwungen einen Hexenprozess zu führen, bzw in Evangelsichen Regionen war oft ein Komitee aus mehr oder weniger gewählten Mitglieder einer Gemeinde für die Hinrichtungen verantwortlich

das wirklich traurige an der Hexenverfolgung in der Rainesance bis zur Neuzeit ist nämmlich dies: sie war eine der ersten demokratischen Bewegungen Europas

was Aberglauben, Verfolgungswahn und ein durch die Pest entfölkertes Europa mit dem Bewusstsein der menschen so anstellen können :rolleyes:

http://www.youtube.com/watch?v=NeRSzh83Mzc

hier eine sehr sehenswerte Doku über den Hexenwahn der auch heutigen "hexenwahn" (<- im sinne eines kuriosen geschichtsbildes) etwas korrigiert ;)
 
Danke für das Zurechtrücken und die geschichtlichen Informationen! Einiges davon wußte ich nicht und finde ich wirklich interessant - danke für die Doku! Anderes hab ich ob der Kürze hintan gelassen, weil es ja hier nicht um Katholizismus geht.

Ich korrigiere mich also:

ein paar hundert Jahre wurden Frauen und Männer als Hexen und Hexer verbrannt, die sich nicht den vorherrschenden Werten konform verhielten.


Damit wollte ich ja eh nur reißerisch die Grundfrage in Szene setzen, mit Beispielen, die bei uns vor der Moderne geschehen konnten:

Wer bestimmt die Werte?

Liebe Grüße, silberelfe
 
Moderner Schamanismus. Mei, man kann sagen daß die Moderne sich darauf bezieht, aktuelle Veränderungen gesellschaftlicher, technologischer usw. Art zu berücksichtigen. Leider ist das meistens nicht der Fall sondern die "Moderne" bezieht sich darauf, einen fragwürdigen Esomarkt zu befriedigen. So bleibt die Bindung zu den Geistern, die Mittlerrolle usw. meistens vollkommen auf der Strecke (sofern die Befähigung überhaupt vorhanden) und es schlittert in einen zähen Schleimbelag aus Quantenunsinn, Energiearbeit, halbgarer Volksmagie und ein paar atavistischen Elementen. A weng verständlich, weil die Kundschaft eben meistens aus Wellnessesos besteht.


Ich bin klug, Delphinium[/QUOTE]

Die Moderne des Schamanismus? Und was bleibt dann über?
Die Antwort kann wohl höchstens lauten: Und die Geister die ich rief, ich werd sie nicht mehr los.
Mal abgesehen von den Welnessesos (dieser Ausdruck ist sehr treffend .:).gefällt mir) die sich diesen Spaß ein Vermögen kosten lassen, hat es rein gar nichts mehr mit Schamanismus zu tun. Schamanismus bedeutet mit dem Feuer und den Elementen generell zu arbeiten, und nicht mit Geld oder sensations-und visionsträchtigen Mitten. Visionen die übrigens tatsächlich kaum einer der heutigen Schamanen mehr deuten kann.
 
Schamanismus bedeutet mit dem Feuer und den Elementen generell zu arbeiten

Wo hast du diese Defintion her?
Gängiger und für mich um einiges eingängiger ist: Schamanismus heißt, zwischen den Welten zu vermitteln. (Ich für mich füge hinzu: und den Dimensionen). Welche Welten das genau sind, wird nicht definiert. Das müssen nicht NUR die Elemente sein.

Dass in einer Kultur, die viel im Freien lebt, der Donnergott und das Feuer eine Rolle spielen, ist wohl klar. Dass der Donnergott an Zulauf verloren hat, seit die meisten Menschen in festen Unterkünften leben, ist auch klar. Das hat aber nichts mit dem Ende des Schamanismus zu tun. Die Geister finden dich auch in Betonbauten und haben nichts an Aktualtität eingebüßt.

Liebe Grüße, silberelfe
 
Ich weiß, dass das zunehmend off-topic wird, aber eine ganz kurze Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen:

ein paar hundert Jahre wurden Frauen und Männer als Hexen und Hexer verbrannt, die sich nicht den vorherrschenden Werten konform verhielten.

Ich hab jetzt die verlinkte Doku nicht angeschaut, aber es taucht schon am Anfang Wolfgang Behringer auf, einer der ganz Großen der deutschen Hexenforschung, insofern gehe ich davon aus, dass der Tenor dem aktuellen Forschungsstand entspricht. - Oh, und dies zur Erklärung noch: ich war mehrere Jahre "zuständig" für die vorderösterreichischen Hexenprozesse, die Arbeit ist bis auf kleinere Veröffentlichungen nur nicht fertig geworden.

Rein von der Papierlage her, das heißt aus Sicht dessen, was sich an originalen Prozessakten - und das heißt auch immer aus Sicht des offiziellen Verwaltungsschriftguts! - in den Archiven findet, ist die Hexenverfolgung fast ausschließlich die Suche nach dem Sündenbock (für tote Tiere, kaputte Ernten, etc.). Nur ganz selten, und oft nur zwischen den Zeilen, schimmert in den Akten durch, dass im Volk eigentlich jeder gezaubert hat. Ich hatte mal einen Fall in der Nähe von Freiburg, da hat so ziemlich jeder gezaubert bzw. Zauberei in Anspruch genommen - nur die Hexe nicht, die es dann erwischt hat. - Was aber mit Sicherheit NICHT stimmt, ist das von Heinsohn/Steiger (zum Leidwesen aller mit dem Thema befassten Historiker/innen) Mitte der 1980er geprägte Bild von der "Vernichtung der Weisen Frauen". Die haben sich einfach nur den Hexenhammer geschnappt, in der Einleitung behauptet, es hätte keinen Sinn, die Prozessakten zu lesen, weil da stünde ja ohnehin immer nur dasselbe drin, und auf dieser einseitigen Basis haben sie dann diese These entwickelt.

Aber (sonst krieg ich von meinen Geistern wieder eins auf den Deckel): die Einschätzung eines Großteils der Opfer als Sündenböcke beruht auf der Papierlage, die die Realität nur teilweise wiedergibt. Die Heiler und volksmagisch Tätigen hat es mit Sicherheit trotzdem gegeben, und sicher sind auch welche von denen in die Prozesse hineingeraten. Es gibt also eine Schnittmenge zwischen diesen beiden Personengruppen, aber die Personengruppen sind nicht identisch, i.e. es ist nicht Hexe/r = Heiler/in, und es ist auch nicht: nonkonform lebend = Hexe/r. Die Gruppe der unschuldig Hineingeratenen dürfte um ein Vielfaches größer sein.

Was m.E. viel mehr zur "Moderne" und zur "Entzauberung der Welt" beigetragen hat, ist die Aufklärung - also das, was nach den Hexenverfolgungen kam - mit ihrem Bestehen auf Rationalität, Erklärbarkeit, etc. etc.

Sorry - doch etwas mehr als ganz kurz ... bei dem Thema kann ich immer die Klappe nicht halten ... im Zweifel als OT einfach überlesen.

LG
wolfswald
 
Wo hast du diese Defintion her?
Gängiger und für mich um einiges eingängiger ist: Schamanismus heißt, zwischen den Welten zu vermitteln. (Ich für mich füge hinzu: und den Dimensionen). Welche Welten das genau sind, wird nicht definiert. Das müssen nicht NUR die Elemente sein. Donnergott und das Feuer eine Rolle spielen, ist wohl klar. Dass der Donnergott an Zulauf ver

Dass in einer Kultur, die viel im Freien lebt, derloren hat, seit die meisten Menschen in festen Unterkünften leben, ist auch klar. Das hat aber nichts mit dem Ende des Schamanismus zu tun. Die Geister finden dich auch in Betonbauten und haben nichts an Aktualtität eingebüßt.

Liebe Grüße, silberelfe


Ein Schamane da gebe ich dir natürlich recht ist ein Reisender zwischen den 3 Welten. Der Unterwelt, der realen irdischen und allerdings maximal der astralen 4 D Welt.

Ich hatte übrigens vor einigen Jahren auf dem Machu Picchu am Alar des Kondors ein sehr langes, interessantes Channeling, und nebst zahlreichen anderen auch die Information erhalten, dass zur Zeit der Inkas die Schamanen immer eng mit den Astrologen zusammen gearbeitet haben. Die Schamanen konnten also seit je her in Form von Visionen in die Zukunft schauen, allerdings keine Zeitangaben machen, und dienten im Prinzip den Astrologen als Informationsquelle die die genaue Zeitangaben dazu berechnen konnten.

Genaugenommen sollte es auch in der heutigen Zeit auf eine Zusammenarbeit unter einander hinauslaufen. Das elitäre Denken endet heute leider meist in einem Wettstreit zwischen den unterschiedlichen spirituellen und esoterischen Richtungen. Damit meine ich jetzt auch konkret die unterschiedlichen Richtungen, und nicht die mehr oder weniger ausgebauten Fähigkeiten eines jeden Einzelnen.

LG
 
Genaugenommen sollte es auch in der heutigen Zeit auf eine Zusammenarbeit unter einander hinauslaufen.

Ja, ja und nochmals ja! Genauso sehe ich das auch.
Zusammenarbeit mit anderen esoterischen Richtungen und Heilpraktikern, Ärzten, Chemikern....
Schließlich hat uns die Moderne auch viel an wissenschaftlichem Wissen über Zusammenhänge gebracht. Auch wenn ich nicht mit allem konform gehe, was in der Wissenschaft als Tatsache gilt, fände ich es arrogant und zu niemandes Nutzen, das auszuklammern. Und leiner kann alles können. Wozu auch.

LG silberelfe
 
Dann bring doch bitte ein Beispiel.
Übrigens solltest du dir mal den Begriff anschauen: Werte können nur dort entstehen, wo etwas bewertet wurde. Was voraussetzt, dass jemand da sein muss, der bewertet. Tiere haben also keine Werte, und die Natur auch nicht.

Hallo silberelfe,

Ich denke schon, dass Tiere und die ganze Natur Werte haben. Die Dinge, die du aufgezählt hast sind alle Menschengemacht und kopfgesteuert entstanden. Ich meine universelle Dinge, die für alle Lebewesen zu begreifen sind. Wenn man gut zu einem Tier (zum Beispiel einer Katze) ist, dann bekommt man auch Gegenliebe zurück. Liebe ist eine universelle Sprache, die alle verstehen können. Sie brauch keine Stimme, sondern ist auch durch das Schweigen praktizierbar. Natürlich sind in der heutigen Zeit viele Tiere und auch Menschen durch ihre negativen Erlebnisse misstrauisch. Aber mit Geduld kann man zum Beispiel sehen, wie sich auch ein gestörter Pitbull verändern kann. Auch Pflanzen können Liebe auf ihre Art und Weise erwidern.
Das Irdische oder das Leben zu achten sind für mich Werte und dieser Wert gilt auf jedem Planeten, der bewohnt ist.
 
Werbung:
Hallo silberelfe,

Ich denke schon, dass Tiere und die ganze Natur Werte haben. Die Dinge, die du aufgezählt hast sind alle Menschengemacht und kopfgesteuert entstanden. Ich meine universelle Dinge, die für alle Lebewesen zu begreifen sind. Wenn man gut zu einem Tier (zum Beispiel einer Katze) ist, dann bekommt man auch Gegenliebe zurück. Liebe ist eine universelle Sprache, die alle verstehen können. Sie brauch keine Stimme, sondern ist auch durch das Schweigen praktizierbar. Natürlich sind in der heutigen Zeit viele Tiere und auch Menschen durch ihre negativen Erlebnisse misstrauisch. Aber mit Geduld kann man zum Beispiel sehen, wie sich auch ein gestörter Pitbull verändern kann. Auch Pflanzen können Liebe auf ihre Art und Weise erwidern.
Das Irdische oder das Leben zu achten sind für mich Werte und dieser Wert gilt auf jedem Planeten, der bewohnt ist.

Hallo Farid,
du bist ein Idealist, das ist schön.

Du meinst also mit "Werte" z.B. "Liebe" und "den Planeten und das Leben achten". Damit kann ich viel anfangen.

Die Frage ist für mich: offensichtlich wollen das zwar inzwischen recht viele, aber nur wenige von denen, die die Macht haben.
Wie bringen wir sie dazu, das zu wollen? Und steht es uns eigentlich zu, andere zu etwas zu bringen?

LG silberelfe
 
Zurück
Oben