Begegnungen der besonderen Art - meine Geschichte

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Seit einiger Zeit wollte ich auch weg von hier... hatte ich die Ruhe und Einsamkeit dieser Gegend einst so geliebt, wurde es mir nun doch zu abgelegen. Ich merkte, daß es mich wieder stärker unter Menschen zog.
Ich hatte mich, kurz nachdem ich den Kontakt zu meinem Vater aufgenommen hatte, bei einem esoterischen Verlag mit dazugehöriger Buchhandlung im Rhein-Main-Gebiet beworben, glaubte in dem Moment, das wäre MEIN Job gewesen, und auch die Lage war günstig, mitten zwischen dem Wohnort meines Vaters und dem meiner anderen besten Freundin. Wie bitter enttäuscht war ich, als ich darauf eine Absage bekam... wie konnte das Schicksal es zulassen, daß mir MEIN idealer Job verwehrt wurde! Ich verstand die Welt nicht mehr.
Heute weiß ich, der Hintergrund war wohl, daß ich besser hier im Süden bleiben sollte.
Meine Außendiensttätigkeit gestaltete sich mühsamer als ich gedacht hatte, und so war ich froh, als die Firma, bei der ich vorher befristet gearbeitet hatte, Ende 2004 wieder bei mir anfragte. Mein Gewerbe behielt ich aber, weil ich weiterhin nebenher für einen ehemaligen AD-Kollegen Termine machte.

Irgendwie ergab es sich, daß ich, wenn ich im Netz war, mich immer öfter in "schwarzen" Foren aufhielt, und jene alte Sehnsucht die ich fünf Jahre zuvor bei meinem Leipzig-Besuch empfunden hatte, flammte wieder auf und nahm die Form eines konkreten Wunsches an: diesmal wollte ich endlich am WGT teilnehmen! Zwar sagte mein dummer Verstand mir immer noch, jetzt knallst du total durch, dich mit 42 noch auf Gruftie-Spektakeln herumtreiben zu wollen, aber na gut, dachte ich, dann war ich eben durchgeknallt :)

Auch mein Kleidungsstil, der in den letzten Jahren ziemlich bieder geworden war, hatte sich gewandelt, und ich begann mein Haar so langsam wieder von Rot zu Schwarz zu färben (hatte von 16-28 Jahren schwarzgefärbtes Haar, stieg dann später auf Rot kurzzeitig auch mal auf Goldblond um, landete dann aber wieder bei Rot... aber daß ich noch mal zu Schwarz zurückkehre, hätte ich nie gedacht). Es war geradezu, als werde ich jünger statt älter.

2005 hab ich es dann tatsächlich wahr gemacht und bin aufs WGT gefahren. Es war ein wunderschönes Erlebnis, von dem ich interessante Impressionen mitbrachte, die ich anschließend zum Teil in zwei oder drei Gedichten verarbeitete. Kurz vorher hatte ich noch einen Tip bekommen, wo ich Tonträger von zwei ganz bestimmten Bands bestellen kann (ja, genau die, nach denen ich seit Jahren gesucht hatte!), und so bestellte ich mir erst mal zwei davon, bevor ich in Richtung Leipzig abschwirrte... ich fand intuitiv die für mich "wichtigen" Konzerte heraus, und vor Ort hab ich mich dann noch so richtig mit CDs eingedeckt. Sogar noch eine von jener ganz speziellen Band war dabei.
Offenbar war es doch nicht so gewesen, daß diese Musik für mich nicht relevant war, sondern es war vorher nur noch nicht der richtige Zeitpunkt gewesen... es steckte nämlich mehr hinter meiner plötzlichen Hinwendung zur schwarzen Szene, als ich noch zu dem Zeitpunkt zu vermuten wagte.

Bei einer Abschlußparty des WGT dröhnte ein Lied aus den Boxen, das ich nie zuvor gehört hatte, das mir aber seltsam bekannt vorkam und mir altbekannte Bilder vor Augen rief... ich dachte, das könnte von einer ganz bestimmten Band sein - und stellte fest, als ich wieder daheim angekommen war und meinen zuvor bestellten CDs lauschte, daß dem tatsächlich so war.

Von da an überschlugen sich die Dinge: es zog mich immer tiefer in die Szene. Die Tonträger, nach denen ich jahrelang gesucht hatte, kamen plötzlich von allen Seiten auf mich zu, und ich lernte immer mehr Leute kennen, vor allem aus einem ganz bestimmten Teil der Szene. Und irgendwie schien alles mit einer ganz bestimmten Person zusammenzuhängen - es war (und ist seitdem), als ob mir die geistige Welt Informationen über diese Person zuspielen wollte.
Bei einer Sonnwendfeier bald darauf ließ ich mich einladen, eine Geistreise mitzumachen - es war seit längerer Zeit wieder das erste Mal, daß es mit dem Reisen klappte - und auf jener Reise erkannte ich eben jene Person, der ich wie einem Spiegelbild gegenüberstand. Wieder habe ich das als einen Streich meiner Phantasie abgetan, wahrscheinlich hatte ich in der letzten Zeit einfach zuviel über diese Person gehört und gelesen... und eine innere Stimme erinnerte mich an jenen schönen Ritter, den ich zwei, drei Jahre zuvor in meinen Reisen gesehen hatte. Aha, dann war es eben DER, und nicht etwa DER... ein Phantasiegebilde eben. Aber diese Ähnlichkeit, diese Ausstrahlung, bei der mir fast schwindlig wird...

Erst, als sich die weiteren Ereignisse dann so gestalteten, daß ich jenen Herrn, der mich da auf einmal so beschäftigt hatte, auch tatsächlich kennenlernte, hab ich kapiert, daß er derjenige IST, dessen Bild ich schon in meiner Jugend vor mir gesehen habe und der sich mir auf mysteriöse Weise immer wieder in Erinnerung rief. Das innere Bild, was ich vor drei Jahren bekommen hatte, entspricht dem, wie er heute aussieht, mit nicht mehr ganz so langen Haaren - früher hatte ich ihn so gesehen, wie er früher aussah (und wie er auch in der Reportage ausgesehen hatte, denn er war es, den ich da gesehen hatte!), nur hatte ich nicht geglaubt, daß dieses faszinierende Geschöpf ein inkarniertes Wesen ist.

Übrigens war meine damalige Assoziation mit "Robin Hood" auch nicht ganz von ungefähr, wenn man bedenkt, wer Robin Hood gewesen ist: ein ritterlicher Rebell, edelmütig und aufrecht, aber von den Mächtigen geächtet... im übertragenen Sinne ist das sehr gut auf den betreffenden übertragbar.

Nun sind wir uns also begegnet, vor eineinhalb Jahren... das Rätsel des schönen Unbekannten hat sich (fast) aufgelöst - aber nur fast, denn ich weiß nun zwar, wer er in diesem Leben ist, und ich weiß, daß die Verbindung zu ihm eine höhere Bedeutung haben muß - aber ich weiß noch nicht, wohin die Bestimmung unsere Verbindung, die momentan eine lockere Freundschaft ist, noch führen wird.

Es bleibt nur abzuwarten, was die Zeit bringt - auf jeden Fall bleibt es spannend.

Manchmal habe ich den Eindruck, das Leben ist immer noch der spannendste Roman... wenn man es zuläßt.

Übrigens: es ist mal wieder kurz vor Pfingsten, und meine Leipzigreise ist schon gebucht - ob es dieses Jahr so heiß wird, wie es 2000 war? Auf jeden Fall bin ich gespannt, welche Eindrücke ich diesmal vom WGT mitbringe - bisher ist dort immer ein ganz besonderer "Film" für mich gelaufen ;)
 
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