Hi SammyJo!
Hatte heute Langeweile und habe Deinen Thread mal dazu benutzt, um für mich selbst mal den Status Quo dessen zu formulieren, was ich momentan zu verstehen glaube. Natürlich nicht OffTopic, weil irgendwie doch mit Bezug zum Thema Zeit, aber doch auch anderes... Allerdings ist in diesem Bereich alles so eng verbunden und Zeit ein so extrem einflußnehmender Faktor, das ich hoffe das der Zusammenhang klar ist. Allerdings kann ich es wohl niemandem übel nehmen, das hier nicht durchzulesen...
Vielleicht mache ich noch gerade Überschriften für ein paar Absätze...
"BEOBACHTER" UND PERSÖNLICHKEIT
Condemn, du schreibst da etwas über den Beobachter, ich denke, die Zeit lässt sich in dem Moment ausschalten, wenn dieser und der andere Macher in uns - im Gehirn - überein kommen, analog werden, den Nullpunkt erreichen. Dann könnten wir tatsächlich die Zeit für eine "gewisse Zeit" auf Null setzen oder aufheben, mit allem,w as dann ggf. verfügbar ist an Wissen etc..
Viele denken, dass sich bei so einem Erlebnis die Perspektive verschiebt. Also das man erst die Persönlichkeit ist, von da aus wahrnimmt, und dann bei diesem "Bewusstseinswechsel" sozusagen die Perspektive des Beobachters einnimmt... fast so, als würde sich der Standort des Ausgangspunktes der Wahrnehmung verändern. In Wirklichkeit verändert sich das was wahrgenommen wird. Das was wahrgenommen wird, macht eine Entwicklung durch, sozusagen zur möglichst "perfekten" Beschreibung des "Beobachters", dem klarsten Spiegelbild. In dem Moment wo er sich vollkommen klar spiegelt erkennt er die Wahrheit, objektiv ist das Spiegelbild aber nicht bedeutender als die Wahrnehmung: "Ich bin SammyJo"
Es ist etwas schwer zu formulieren... Erstens ist man in jedem Moment der "Beobachter". Aber der ist so ohne Eigenschaften, in gewisser Weise so eine Art "Nichts", das er ohne Wahrnehmung nicht mal erkennt das er existiert. Gleichzeitig ist er alles, beinhaltet alles... von diesem Ganzen spiegelt er nur einen Teil nach außen, wodurch sich dann z.B. Deine Persönlichkeit bildet. Und der Punkt ist jetzt, wie sich diese Persönlichkeit entwickelt. Persönlichkeit und Beobachter stehen in enger Wechselbeziehung zueinander. Die Persönlichkeit ist letztlich nicht mehr als Gedanken des Beobachters, allerdings sind diese Gedanken prägend. Da er sonst keine Eigenschaften hat, nichts was sonst noch "Ich" wäre, wird er zu dem was er denkt. In Deinem Fall denkt er SammyJo... SammyJo ist seine "psychologische Maske" sozusagen und da er ohne irgendeine Maske auch keine Eigenschaften, keine eigene Persönlichkeit oder Psychologie hat, verkörpert er total was er wahrnimmt, wird in Deinem Fall zu "Ich...Mensch...SammyJo".
ENTWICKLUNG
Worauf ich hinaus will... (ich merke gerade dass das wirklich nicht leicht zu formulieren ist)... Der Beobachter verändert sich niemals. Er veranlasst auch keine Veränderung. Erst mit dem aufziehen der "Persönlichkeitsmaske" bekommt er gleichsam Willen und Antrieb zur Veränderung. Von Moment zu Moment wird die Persönlichkeit absolut neu erschaffen. Das was konstant zu sein scheint ist nicht eine Existenz über eine Zeitlinie hinweg, sondern ein stetiges Neuerschaffen wie ein schnelles Blinken. Der Beobachter legt sich mit der "Maske" auch die Grenzen der Persönlichkeit an. Nicht objektiv... Er ist grenzenlos und bleibt es. Aber er handelt eben als Persönlichkeit, immer vom Punkt des momentanen Verständnisses über sich selbst. Nun entwickelt sich die Persönlichkeit erstmal sehr unbewusst, aber der Weg zur Erkenntnis der eigenen Natur.... als das Eine... ist schon auch sicher. Und da kommt dann Zeit ins Spiel, und Zeit ist in diesem Fall für die Persönlichkeit eine objektive Größe, einfach weil es kein "objektiver" gibt, vom Beobachter aus gesehen ist sie eine Illusion, da jeder Punkt, jeder Zustand, jeder Moment schon existiert.
ENTWICKLUNG UND ZEIT
Der Beobachter in all seiner Perfektion nimmt alles auf einmal wahr und es wird zu einem unendlichem Jetzt und unendlicher Ruhe. Gleichzeitig nimmt er Deine Persönlichkeit aus der Perspektive der Persönlichkeit wahr, also sich selbst als getrennt empfindend und dann auch innerhalb einer "Zeitlinie". Vom Ganzen aus gesehen vergeht keine Zeit, existiert keine Zeit. "In" jedem einzelnen Momentpunkt ist Zeit jedoch ein wahrnehmbares Element, schon alleine weil Veränderung und Bewegung es ist. In jedem einzelnen Moment ist sie sogar objektiv... weil es, wie gesagt, kein "objektiver" gibt. Aber gleichzeitig ist sie auch veränderbar. Die Persönlichkeit entwickelt sich über die einzelnen Momentpunkte hinweg, man könnte sagen "erschafft sich jeden Moment neu", obwohl das aus der Perspektive des Ganzen auch wieder nicht stimmt... aus der Perspektive der Persönlichkeit ist es schon so. Und die Entwicklung läuft in jedem Fall, es ist nicht anders möglich, immer auf den Punkt zu, das der Beobachter mit "Persönlichkeits-Maske" sich erkennt. Ein bisschen simpel gesagt denkt er dann nicht mehr: "Ich bin SammyJo...menschliches Wesen...", sondern aus einer Ahnung wird irgendwann Gewissheit: "Ich bin das Eine"... Das ist dann Erleuchtung.
PERSPEKTIVE UND ZEIT
Und das Zusammenspiel aus dem Einen, dem Beobachter und der Einzelwahrnehmung der Momentpunkte ...Persönlichkeit innerhalb eines räumlichen und zeitlichen Rahmens... macht alles so paradox. Die Frage ob etwas Illusion ist oder nicht, macht ja nur Sinn, wenn irgendetwas ganz sicher keine Illusion ist. Wenn alles Illusion ist, diese Illusion aber existiert, kann man auch sagen das sie eben doch keine Illusion ist. Der springende Punkt ist aber einfach die Relativität. Man muss Zeit nicht Illusion nennen, aber sie ist niemals mehr als das was in einem Moment wahrgenommen wird. Sie hat nirgendwo eine objektive Größe. Und die Relativität betrifft alles. Innerhalb eines "Momentpunktes" wird eine Wahrnehmung vielleicht als absolute Wahrheit angesehen, die Überzeugung das z.B. Telekinese unmöglich ist kann absolut sein und sich innerhalb dieser "Zeit-Wahrnehmungs-Linie" (sozusagen eine Geschichte) auch vollkommen bestätigen. Nur gibt es eben auch Momentpunkte... "Geschichten", wo Telekinese möglich ist und wahrgenommen wird. Aus der Perspektive des Beobachters ist alles relativ. Aus der Sicht der Persönlichkeit ist genau das was jetzt wahrgenommen wird absolut. Der nächste Moment kann das Gegenteil bringen und ist wieder absolut usw. Denn der nächste Momentpunkt hebt nicht den vorherigen auf, sie existieren gleichzeitig wie 2 Bilder die nebeneinanderliegen. Aber "innerhalb" eines jeden ist genau das was dort wahrgenommen wird, absolute Wahrheit (und sei es der Gedanke: Nichts ist absolute Wahrheit) und genau für diesen Moment gibt es auch nichts anderes. Und "dort"... innerhalb dieses Momentpunktes... ist er objektiv ewig, während sein Inhalt sagt: Zeit vergeht. Das kann man damit vergleichen, als wenn ich hier Sekunden schreibe... 1...2...3...4...5 usw. Jede Zahl ist sozusagen objektiv ewig, sie ist eine Zahl und nicht bedeutender als irgendeine andere Zahl. Aber sozusagen "innerhalb" der Zahl ist die Aussage: "Dieses ist ein Moment der die Folge eines anderen ist und auf den ein weiterer folgen wird."
Kann man eigentlich verstehen was ich sagen will?? Das ist echt schwer in Worte zu fassen.
DAS VERSTÄNDNIS VON ZEIT BRINGT "ANNEHMEN"
Und um endlich auf das eigentliche Thema zu kommen: In dem Moment der Wahrnehmung, ist das was Wahrgenommen wird schon vergangen. Nicht objektiv... aber sozusagen vom "Sinn" her... Es ist ein bisschen so, als wenn man vor einem Spiegel steht. Das Spiegelbild ist dem was es spiegelt immer einen winzigen Moment hinterher. Und die Erkenntnis daraus kann sehr weitreichend sein, denn sie macht absolut klar das jede Form von Opposition gegen etwas das man wahrnimmt letztlich eine Form von Wahnsinn ist. Wobei... es geht hier um die Einstellung, nicht um die Handlung. Es ist durchaus möglich mit der richtigen Einstellung sehr gewalttätig zu sein, also das was ist vollkommen anzunehmen. Denn "annehmbar" ist alles. Das Paradox ist: Man nimmt wahr das man nicht annimmt und man nimmt es an, da man in jedem Moment der Beobachter ist. Die Persönlichkeit ist sich dessen aber nicht bewusst und unterteilt was wahrgenommen wird in gut und schlecht, während jeder Moment eine Einheit ist, und sie selbst ein Aspekt davon und auch wahrgenommen wird. Sie ist nicht der Wahrnehmende. Wenn ihr das klarer wird, wird sie das innere ankämpfen gegen das was im jeweiligen Moment wahrgenommen wird beenden, was ihr die Wahl eröffnet die Veränderung willentlich zu steuern.
DAS PARADOX ZEITFLUß UND MOMENT
Und damit komme ich endlich zu dem was Du hier schreibst:
wenn dieser und der andere Macher in uns - im Gehirn - überein kommen, analog werden, den Nullpunkt erreichen. Dann könnten wir tatsächlich die Zeit für eine "gewisse Zeit" auf Null setzen oder aufheben, mit allem,w as dann ggf. verfügbar ist an Wissen etc..
Das ist richtig. Die Zeitlosigkeit kann potentiell gespiegelt werden. Innerhalb der Vielzahl der "Momentpunkte" kann es Momentpunkte geben, die die Zeitlosigkeit vollkommen ausdrücken. Ewig sind sie objektiv wahrscheinlich sowieso, aber dann ist auch ihre "Aussage" Zeitlosigkeit. Man kann das so vergleichen, als wenn das "Absolute"... der Beobachter... sich spiegelt und der Spiegel in viele kleine Stücke zersplittert ist. Die einzelnen Stücke zeigen jetzt einzelne Aspekte und dazu kann auch die "Idee" Zeit gehören.
GOTT IST NICHT BEDEUTENDER ALS EINE FLIEGE
Aber es ist eben auch möglich, das ein einzelnes Stück das Ganze perfekt spiegelt. Das ist dann übrigens mehr "Gott", als der Beobachter ohne Wahrnehmung, weil er sich dort als Gott wahrnimmt, als Alles... Ohne Wahrnehmung ist er objektiv Alles, subjektiv aber nichts. Gleichzeitig existiert dieser "Gott"... das Stück des Spiegels parallel zu allen anderen und ist nicht mehr wert als irgendein anderes. Der Zustand "Gott" ist daher nicht bedeutender als der Zustand Fliege. Und die Fliege ist aus ihrer Perspektive nicht weniger der Beobachter und das Eine, als aus der Perspektive eines Gottes. Man kann sogar sagen, das die Perspektive Fliege der alleinige Faktor der Entwicklung "ihrer Realität" ist. Selbst wenn sie wahrnehmen würde: Oh, da ist ja ein Gott... wäre es immer noch die Fliege die die Entwicklung ihrer Realität bestimmt. Aus der Perspektive des Gottes ist es Gott, aus Deiner Perspektive bist Du es... Es sind einfach alles "Masken" und verschiedene Perspektiven und auch das "Ich bin das Ganze" ist eine Maske. Man kann also sagen, das es das Eine tatsächlich einmal und ungetrennt gibt. Innerhalb des Spiegelbildes hat "es" aber viele verschiedene Perspektiven und jede ist objektiv genauso bestimmend wie jede andere, während keine Perspektive jemals über eine andere bestimmt, da ein Momentpunkt immer eine Einheit ist.
WER BESTIMMT WESSEN REALITÄT?
VERANTWORTUNG
Das ist übrigens auch das Paradox, womit viele ein Problem beim Thema "selbst erschaffene Realität" haben. Es erscheint ihnen unlogisch, weil ihrer Meinung nach entweder einer über alles und damit alle bestimmen muss, oder es eben nicht wahr sein kann. Der Punkt ist: Innerhalb des Momentpunktes existiert in dem Moment nichts anderes und diese Perspektive, diese "Maske" bestimmt alles. Daher hat man selbst für jeden Moment des eigenen Lebens absolute Verantwortung. Selbst wenn man wahrnimmt das ein anderer über einen bestimmt, ist es objektiv niemals der Fall. Man hat ja nur seine eigene Perspektive. Das macht die anderen Perspektiven nicht inexistent und man kann sie beeinflussend wahrnehmen. Aber die Entwicklung wird aus dem Punkt der Wahrnehmung, dem einen Perspektivpunkt gesteuert und das eben auch dann noch, wenn man innerhalb der eigenen "Geschichte" wahrnimmt das man vollkommen der Macht anderer untersteht.
Das ist auch paradox... Der Inhalt und die Aussage des Momentpunktes ist dann: Machtlosigkeit und "unterworfen-sein"...
Objektiv, aber nicht bewusst, ist selbst das kleinste Detail der Entwicklung selbst veranlaßt. Daher wird man ja auch niemals die Lösung eines Problems woanders als bei sich selbst finden. Aus der eigenen Perspektive gesehen, ist man für alles und jede Entwicklung verantwortlich, während man selbst... die "Persönlichkeits-Maske" ein Teil dessen ist und gleichzeitig eine Einheit mit allem anderen, in jedem Moment.
TEXT UND WORTE ALS BEISPIEL
Das was immer alles so paradox macht, sind die verschiedenen Perspektiven. Man ist ja in jedem Moment das Eine... Das was Dich wahrnimmt, ist genau dasselbe wie jeder andere und zwar haargenau dasselbe. Aus jeder Einzelperspektive gesehen ist auch genau diese eine Perspektive der Mittelpunkt. Und was eben wirklich verrückt ist, ist das es einen Unterschied zwischen dem was objektiv wahrgenommen wird und dem was die Wahrnehmung "aussagt" geben kann. Das ist genau wie mit Worten. Dieser Text hier ist eine Aneinanderreihung von Worten. Jedes Wort ist objektiv eben ein Wort. Das ist absolut wahr. Die Aussage eines Wortes ist wiederum einzigartig und subjektiv und relativ. Man kann sowieso einen Text als Beispiel nehmen. Er ist in jedem Moment Einheit, existiert in einem einzigen Moment. Sein Inhalt wiederum besteht aus vielen Einzelteilen, Facetten, und hat eine zeitliche Entwicklung und einen Sinn. Der Sinn geht verloren wenn man die Wörter nicht in der korrekten Reihenfolge liest, und damit auch die Zeit, die Teil des Sinns ist. Der Sinn bzw. die Aussage ist subjektiv, der "Träger" dessen ist objektiv. Das Ganze ist in jedem Fall absolut, denn die Aussage ist als Ganzes gesehen nur ein einziges mal existent, jede Einzelaussage ist wiederum relativ.
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