Bedingungsloses Grundeinkommen ?

S

sam.sr.

Guest
Hallo,

von mehreren Seiten bekam ich das o.g. Thema gemailt etc. und würde es gerne zur Diskussion stellen. Habe mich noch nicht ausführlich damit befasst, finde aber, es ist der Diskussion durchaus wert.


Der Impuls
Der Vorschlag, ein allgemeines Grundeinkommen in Verbindung mit einer Umstrukturierung des Steuerwesens - von der Ertrags- zur Konsumbesteuerung - einzuführen, hat in der breiten Öffentlichkeit sowohl Zustimmung als auch Ablehnung hervorgerufen. Was sind die Gründe für dieses geteilte Echo?

Bedingungsloses Grundeinkommen bedeutet: für jeden einzelnen gibt es Freiraum zur Selbstbestimmung. Eine solche Idee macht Mut: ist es an der Zeit, einen solchen Schritt zu wagen?

Die Ausgangslage
Mit dem auf innovativem Geist beruhenden technischen Fortschritt haben wir im wirtschaftlichen Leben einen enormen Zuwachs an Produktivität erzielt. Die Folgen des technischen Fortschritts scheinen jedoch paradox: trotz gestiegener Produktions- und Versorgungsfähigkeit nehmen Armut und soziale Ungleichheit zu. Erwerbsarbeit wird zunehmend einkommenslos - die ökonomische Entwertung der Arbeit -, gleichzeitig werden Einkommen in Form steigender Kapitalerträge zunehmend ohne Arbeit erzielt.

Grundeinkommen. Der neue Weg?
Die Politik reagiert auf diese paradoxe Faktenlage und Entwicklung, indem sie gebetsmühlenartig neue "Jobs" fordert. Die Lösung der Probleme wird jedoch immer teurer. Die Kosten der sozialen Ungleichheit wie ihrer Verwaltung und die Zerstörung von Leistungsbereitschaft nehmen weiter zu. Bekommen wir den Blick auf im Grunde nahe liegende Lösungen frei?

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens zeigt einen Weg, auf dem erste Schritte in die erforderliche Richtung möglich sind. Die bestehenden sozialen Transfersysteme gehören bereits heute zu diesen Grundeinkommenselementen. 720 Mrd. ¤ werden bereits jährlich bewegt. Wäre mit dieser Finanzmasse der Einstieg in das Grundeinkommen finanzierbar?

Was folgt daraus?
Mit einem solchen Grundeinkommen würden die Bürger unseres Landes enorme Freiraumzuwächse für von ihnen selbst gewählte Tätigkeiten erhalten. Mit der ergänzenden Umstellung des Steuersystems - von der Einkommens- und Ertragsbesteuerung hin zur Konsumbesteuerung - würden Leistungsentfaltung und Arbeit nicht mehr belastet. Wären dann nicht gesellschaftliche Wohlfahrtsgewinne durch freigesetzte Initiative zu erwarten?


Für mich stellt sich natürlich als erstes die Frage nach der Finanzierbarkeit, die jedoch auch mit Lösungsansätzen diskutiert werden kann. Link anbei.

http://www.unternimm-die-zukunft.de/

Ich habe es für birgitt hier reingestellt, habe mich wie gesagt aus Zeitgründen noch nicht näher damit befassen können. Viele Grüße
 
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hi sam , danke fürs reinstellen...
wer sich interessiert schaut am besten mal bei genanntem forum rein, ich hoffe die zeit ist reif dafür,dass was an der grundsicherung für alle geändert werden kann.
unternehmer haben eben nicht dafür zu sorgen dass es immer mehr arbeit gibt, nein sie haben im gegenteil durch arbeitsteilung, maschinen... dafür zu sorgen dass es immer weniger arbeit gibt.
der mensch muß lernen seinem leben einen anderen sinn zu geben, als sich nur über seine bezahlte arbeit zu dafinieren.
auch ein arbeitssuchender heutzutage steht vor diesem problem, nicht nur kein geld sondern auch kein sinn im leben, es wird ja allgemein so getan als wären alle faulenzer, dabei gibt es definitv nicht arbeit für alle,
und das ist gut so, wir haben hier die möglichkeit durch mehr freie zeit auf die sinnsuche zu gehn (ich meins nicht sarkastisch, da ich ja für eine finanzielle grundversorgung bin)
halt, arbeit gibt es ja genug, ich denk nur an all die ehrenamtlich tätigen,kinderbetreuung, hilfe für alte menschen, vereinstätigkeit, schaut die ökologischen probleme an, und und und
die menschen die da gern etwas täten, können nicht da sie vielleicht arbeiten müssen, oder depressiv werden wenn sie arbeitslos sind
ist jetzt eine bißchen plakativ formuliert aber im grunde seh ichs so...
freu mich auf meinungen gruß birgit
 
birgitt schrieb:
hi sam , danke fürs reinstellen...

.......geschehen .........

Würde Dir dann gerne, falls was in Gang kommt, das Zepter für diesen Thread in die Hand, ähm Tastatur geben.

Viele Grüße sam
 
birgitt schrieb:
hi sam , danke fürs reinstellen...
wer sich interessiert schaut am besten mal bei genanntem forum rein, ich hoffe die zeit ist reif dafür,dass was an der grundsicherung für alle geändert werden kann.
unternehmer haben eben nicht dafür zu sorgen dass es immer mehr arbeit gibt, nein sie haben im gegenteil durch arbeitsteilung, maschinen... dafür zu sorgen dass es immer weniger arbeit gibt.
der mensch muß lernen seinem leben einen anderen sinn zu geben, als sich nur über seine bezahlte arbeit zu dafinieren.
auch ein arbeitssuchender heutzutage steht vor diesem problem, nicht nur kein geld sondern auch kein sinn im leben, es wird ja allgemein so getan als wären alle faulenzer, dabei gibt es definitv nicht arbeit für alle,
und das ist gut so, wir haben hier die möglichkeit durch mehr freie zeit auf die sinnsuche zu gehn (ich meins nicht sarkastisch, da ich ja für eine finanzielle grundversorgung bin)
halt, arbeit gibt es ja genug, ich denk nur an all die ehrenamtlich tätigen,kinderbetreuung, hilfe für alte menschen, vereinstätigkeit, schaut die ökologischen probleme an, und und und
die menschen die da gern etwas täten, können nicht da sie vielleicht arbeiten müssen, oder depressiv werden wenn sie arbeitslos sind
ist jetzt eine bißchen plakativ formuliert aber im grunde seh ichs so...
freu mich auf meinungen gruß birgit

Toller Gedanke!
Wo kann ich bitte unterschreiben? :)
 
Die Ausgangslage
Mit dem auf innovativem Geist beruhenden technischen Fortschritt haben wir im wirtschaftlichen Leben einen enormen Zuwachs an Produktivität erzielt. Die Folgen des technischen Fortschritts scheinen jedoch paradox: trotz gestiegener Produktions- und Versorgungsfähigkeit nehmen Armut und soziale Ungleichheit zu. Erwerbsarbeit wird zunehmend einkommenslos - die ökonomische Entwertung der Arbeit -, gleichzeitig werden Einkommen in Form steigender Kapitalerträge zunehmend ohne Arbeit erzielt.

Daran ist nichts paradox.
Immer mehr Technologie verdrängt immer mehr Menschen, die wesentlich teurer arbeiten, als eine Maschine, Roboter, EDV....., die nur mal gelegentlich gewartet werden müssen.
Ginge man vor dem Techno-Boom in eine Produktionsstätte, so traf man unzählige Menschen, die produzierten.
Heute gehen die Türen auf und man sieht nur noch Maschinen, die ferngelenkt werden von einer handvoll Menschen, die noch froh sind, dass noch kein maschineller Ersatz für sie erfunden wurde.
 
Grundversorgung durch Geld ?
Völlig falscher Ansatz, meineserachtens.
Das wäre ja ein staatlich sanktionierter Kapitalismus, also "nimm Geld oder stirb, was anderes darfst Du nicht".

Grundversorgung kann nur aus Essen, Wohnung, Kleidung und Zuneigung bestehen.
Wenn ich dem Alkohol-Kranken Geld gebe, verhungert er trotzdem.
Aus Armut ist hierzulande schon lange keiner mehr verhungert.
Und ja, wenn man das konsequent weiterdenkt, dann hieße das Planwirtschaft und Sozialismus und der funktioniert auch nicht.

Gegenvorschlag: für je 30.000 Euro Bruttojahreseinkommen mußt Du die Verantwortung für 1 hilfsbedürftige Person übernehmen.

jm2c
 
Joseph schrieb:
Grundversorgung durch Geld ?
Völlig falscher Ansatz, meineserachtens.
Das wäre ja ein staatlich sanktionierter Kapitalismus, also "nimm Geld oder stirb, was anderes darfst Du nicht".

Grundversorgung kann nur aus Essen, Wohnung, Kleidung und Zuneigung bestehen.
Wenn ich dem Alkohol-Kranken Geld gebe, verhungert er trotzdem.
Aus Armut ist hierzulande schon lange keiner mehr verhungert.
Und ja, wenn man das konsequent weiterdenkt, dann hieße das Planwirtschaft und Sozialismus und der funktioniert auch nicht.

Man geht hier von selbständig denkenden Menschen aus. Wenn du kein Geld möchtest, dann kannst du freiwillig aussteigen. Gezwungen wird nicht.

Joseph schrieb:
Gegenvorschlag: für je 30.000 Euro Bruttojahreseinkommen mußt Du die Verantwortung für 1 hilfsbedürftige Person übernehmen.

jm2c

Damit sollen Abhängigkeiten abgeschaft werden und keine entstehen!
Hilfe soll eben niemand mehr brauchen.
Warum Hilfe? Brauchst du jemanden, der vor dir kniet?
 
Sorry :blume: , ich glaube, ich habe mich in Punkto "Hilfsbedürftige" ein wenig vergriffen. Je später die Nacht, um so träger die Gedanken. :)

Ich denke, du meintest mit "Hilfsbedürftige" wohl eher Behinderte, Kranke und unbeholfene Menschen???
In diese Richtung sollte man sicherlich zu erst schauen, damit hinterher keine Hilfsbedürftigen im Stich gelassen werden. Das kann schneller gehen, als man denkt.
 
hi, die grundversorgung in geldlicher hinsicht soll für alle menschen (kinder, kranke, behinderte...) gelten, alle bekommen das gleiche grundeinkommen, darüber hinaus gibt es mehrere modelle, wie man auch dazu verdienen kann...
ciao birgit
 
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*J*D* schrieb:
Hilfe soll eben niemand mehr brauchen.

Es wird in jeder Gemeinschaft Menschen geben, die Hilfe brauchen.
Sei es Essen, Zuneigung oder Krankenpflege.

Aber den Tenor hast Du schon ganz richtig verstanden.
Die ungesunde Einstellung "Diese faulen Arbeitslosen sollen gefälligst vor mir knien, wenn ich ihnen schon ihr Essen bezahle!" ist weit verbreitet.

Und die kommt daher, daß der Steuerzahler nicht sieht, was mit seinen Steuern gutes getan wird.
Weil er nicht sieht, wie dankbar die Menschen sind, die das Geld dann bekommen.
Weil er nicht sieht, in welch schwierigen Situationen sich diese Menschen befinden und wie schlimm es für sie wäre, wenn sie das Geld nicht hätten.

Hätte er persönlichen Kontakt, dann könnte er anfangen, sich verwantwortlich zu fühlen und müßte nicht mehr so abfällig denken, könnte aus ganzem Herzen geben und nicht weil er vom Steuereintreiber dazu gezwungen wird und könnte sich am Abend beim Einschlafen darüber freuen, daß er jemandem geholfen hat.

Aber auch aus der Sicht der Hilfe-Empfänger würde sich etwas ändern: sie wären nicht mehr Einzelkämpfer gegen die Staats-Windmühlen, müßten nicht mehr in Ämtern vor irgendwelchen Sachbearbeitern kriechen und schleimen, die sich zu Königen aufspielen, weil sie fremdes Geld verteilen.
Sie müßten kein schlechtes Gewissen einer unbestimmten Allgemeinheit gegenüber haben, die ihnen ständig erklärt, daß sie ihr störend auf der Tasche liegen sondern würden das Gefühl bekommen, daß jemand für sie da ist, jetzt, wo sie Hilfe brauchen. Daß sie nicht Maden im Speck der Gesellschaft sind, sondern gleichberechtigte Mitglieder, denen von Mensch zu Mensch geholfen wird, weil Menschen einander gerne helfen.
Es könnte helfen, die öffentlichen Anfeindungen, Abwertungen und Beleidigungen zu lindern, denen Arbeitslose und Kranke derzeit in der Öffentlichkeit ausgesetzt sind.

Die Hilfe über Geld zu lösen fördert das 2-Klassen-Denken und verhindert, daß wir zu einer gesünderen, menschlicheren Einstellung kommen, wenn es um Hilfe geht.

jm2c
 
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