Hallo Andreas !
Um nicht missverstanden zu werden : Ich sage nicht ,dass jeder zu jedem immer nur lieb sein dürfte .
Es geht schon darum ,in der eigenen Wahrheit zu leben und zu verstehen ,dass die Wahrheit des anderen das vollkommene Gegenteil darstellen kann.
Erst gestern habe ich jemandem sehr weh getan ,doch war es eine Sache ,die schon jahrelang im argen lag und ich versuchte nur ,eine erstarrte Situation zum Positiven zu verbessern , das ging voll daneben .
Früher habe ich gedacht ,dass Heilung am besten alleine geschehen könnte ,jetzt weiss ich ,dass man andere dafür braucht .
Die Wahrheit in sich selber und anderen zu erkennen, heisst immer das Gute sowie das Schlechte so objektiv wie möglich zu erfassen .
Wenn ich mir also das Recht herausnehme zu kritisieren, ist es wichtig auch im positiven Sinne einen Ausgleich zu erschaffen .
Doch scheint die Negativität immer mehr überhand zu nehmen und das Gute wird schlichtweg vergessen ,ignoriert ,als selbstverständlich angesehen .
Blei in Gold zu verwandeln klingt interessant ,doch sind schon unzählige Menschen daran gescheitert .
Ich mag das Modell ,dass der Mensch schon aus Gold besteht ,diese aber durch verschiedene dunkle Schichten verborgen ist .
Und dann besteht die Aufgabe darin ,all diese Schichten abzumeisseln ,-schmirgeln ,oder was auch immer .
Bei einigen ist die Schicht schon recht dünn und es scheint schon sehr viel goldenes Licht hindurch und bei anderen ist es noch tiefschwarz .
Ich wünsch Dir noch einen schönen Tag
Liebe Arcenciel,
wir sind immer mittendrin. Ob es was wird oder nicht hängt nicht nur an unserer eigenen Absicht, so wie wir nie alleine dafür verantwortlich sind, was ein anderer aus dem macht, was wir einbringen.
Natürlich könnten wir nichts sagen. Wir könnten grübeln bis wir die Erleuchtung erreicht haben. Und dann was sagen. Oder beredt schweigen. Aber obs das alles bringt.
Der Karren steckt doch im Dreck -- das menschliche Miteinander ist oft unter aller Kanone -- ich/wir blicken gar nicht durch zwischen den multiplen Persönlichkeiten, die wir erschaffen haben und wenn Du es genau nimmst, haben wir für jede Situation einen, der beleidigt ist und einen der sich freut. Ob ich mich nun auf den Beleidigten fixiere oder der Freuenden oder beide, indem ich fragen kann: Wie meinst Du das? (Wie meinst Du das, wo ich mich verletzt fühle?)
Ok, das ist hohe Schule der Gemeinsamkeit, aber wie kommen wir sonst weiter? Du und ich und alle anderen.
Als allgemeines Beispiel:
Ich sehe, Du fühlst Dich verletzt? Was war es denn und wie und wo kommen wir weiter? Wie geht es Deinem inneren Kind? Wie kommen wir zu der fröhlichen Ernsthaftigkeit, die in der Lage ist Verletzungen zu heilen? Wie sollen wir Hitler und andere Gewalttaten heilen, wenn wir schweigen?
Selbst jemand der provoziert, worauf Deine thread-Frage ja auch abzielt, will eigentlich nur eines: e n d l i c h , endlich mal einen Menschen spüren, eine Antwort fühlen -- auch wenn das Anliegen so sehr verquer vorgebracht ist (durch das sagen von etwas UNAUSSPRECHLICHEM), ist es doch ein Ausdruck, der durch uns (wir als Gesellschaft) erschaffen wurde und der unsere gemeinsame Anstregung braucht um wieder abgeschafft zu werden, damit wir in Frieden kommen mit uns.
Ich glaube Du bist intuitiv sehr gut drauf, denn etwas wieder in Bewegung zu bringen (Fett markiert 1) ist ja ein klarer Gedanke, allerdings hat jemand, der jahrelang Fesseln hatte, beim abnehmen der Fesseln unerträgliche Schmerzen ..... was tun? Ja wohl nicht Fesseln dranlassen?
Wirklich schwierige Frage und eine Weile noch werden wir wohl nicht ohne Schmerzen und Verletzungen durchkommen. Was wir da brauchen ist Freundschaft, bedingungslose Freundschaft = erinnern an das Gold in uns (Fett markiert 2), Du bist wie ich, ich bin wie Du.
Ich hoffe, ich war verständlich
und Du hattest einen schönen Tag heute.
Andreas