Bedingungslose Liebe

Es war eine Lehre für seine Schützlinge. Das ist das Prinzip eines Lehrers.

Jo, nur haben Lamas im tibetischen System eine Sonderstellung, die sie als erleuchteter definiert als andere Menschen. Soll heißen, im Vajrayana gibt es gar nicht wenige Anhaltspunkte, dass ein Schüler das bei weitem noch lange nicht darf, solange er/sie die Situation nicht erst "transzendieren" kann. Gerade Westler sind da manchmal ganz schön naiv.

PS: Der Fehler findet sich intrinsisch bei deiner Darstellung irgendwie ja auch. Nur weil er "Lama" ist, muss er mit Liebe nichts am Hut haben, und auch nichtmal notwendigerweise was von spiritueller Praxis verstehen. Die meisten Linien sind in irgendeiner Weise Familienerbe.
 
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Jo, nur haben Lamas im tibetischen System eine Sonderstellung, die sie als erleuchteter definiert als andere Menschen. Soll heißen, im Vajrayana gibt es gar nicht wenige Anhaltspunkte, dass ein Schüler das bei weitem noch lange nicht darf, solange er/sie die Situation nicht erst "transzendieren" kann. Gerade Westler sind da manchmal ganz schön naiv.

PS: Der Fehler findet sich intrinsisch bei deiner Darstellung irgendwie ja auch. Nur weil er "Lama" ist, muss er mit Liebe nichts am Hut haben, und auch nichtmal notwendigerweise was von spiritueller Praxis verstehen. Die meisten Linien sind in irgendeiner Weise Familienerbe.
Das mag sein. Dazu müsste man ihn persönlich kennen, was verständlicherweise bei Dir nicht der Fall ist und mögliche Kritikpunkte eben mögliche Kritikpunkte sind. Er selbst rät zu kritischster Betrachtung, was ihn und auch andere Lamas betrifft. Er zieht entsprechend kritische und selbstbewusste Schüler an.

Mir ging es an der Stelle mehr um die Vorurteile , wie ein Liebender, oder jemand, den man für liebend hält, zu sein hat und könnte mir vorstellen, dass das in der Situation auch seine Lehre gewesen sein mag.
 
woher kommt das

bedingungslose Liebe

wieso sagen wir nicht einfach
Kosmische Ordnung?

mich triggert diese Liebe Dingens irwie negativ.
oder ist es deshalb so interessant?

Mir ist aufgefallen, dass wir Menschen, wenn wir uns denn von der bedingungslosen Liebe getriggert fühlen in solchen Momenten einfach ganz besonders gut rechnen können.

Da sie uns nicht als Handlanger unseres Egos und seiner Verstrickungen zur Verfügung steht oder sich wenigstens nicht in dieser Weise zu kennen gibt, wir in ihr weder Schutz noch Wohlwollen im Form eines Verbündeten finden, wenn überhaupt, dann in Form einer oft genug auch durchaus verstörenden Gleichgültigkeit .... stehen wir mit ihr vielfach auch einfach nur an oder schlimmer sogar auf Kriegsfuss. Der fette Klopps ist dann allerdings, wenn wir feststellen dürfen, dass wir in der beschränkten Egoverhaftung sie im Grunde noch nie erfahren haben, vielmehr stellt sich letztlich raus, dass sie ein Seinszustand ist, der wir eben tatsächlich auch nur sein können. In den Momenten können wir sie dann auch tatsächlich gleichzeitig erfahren, als DIE Kosmische Ordnung, innerhalb derer sich alles von Alpha bis Omega abspielt. Sie ist sich selbst der Nächste, sich selbst die einzige Bedingung, aus egoistischer Warte oft genug durchaus scheinbar mehr Feind als Freund. Aber, die Ewigkeit hat Zeit... das wird schon. *g :)
 
Das mag sein. Dazu müsste man ihn persönlich kennen, was verständlicherweise bei Dir nicht der Fall ist und mögliche Kritikpunkte eben mögliche Kritikpunkte sind. Er selbst rät zu kritischster Betrachtung, was ihn und auch andere Lamas betrifft. Er zieht entsprechend kritische und selbstbewusste Schüler an.
Naja, das war auch nur der Hinweis darauf, dass "Lama" in ähnlichem Sinne vor allem einer Berufsbezeichnung gleichkommt, denn wenn man stattdessen jetzt "katholischer Priester" geschrieben hätte, läge aufgrund unserer kulturellen Prägung einfach ein Bewusstsein davon vor, dass weder Liebe noch gute Praxis so jemanden auszeichnen müssen.

Insofern kann ich mich natürlich auch bloß auf das beziehen, was du schreibst - und das war eben die Info "erstmal beliebiger Mensch, der sich für weise genug hält oder sich in der Familientradition findet, von anderen Menschen für einen spirituellen Lehrer gehalten zu werden, führt Handlung X aus". Allein der Verweis darauf, dass der Mensch Lama sei, ist nunmal nicht wirklich hinreichend, um ihn als Beispiel für jemanden heranzuziehen, der bedingungslose Liebe praktiziert. Auch wenn wir als Kulturfremde, weil es ja so anders ist und die Macken uns weniger bekannt, leicht dazu neigen, das zu übersehen.

Es gibt genügend Leute von der Sorte, die sich auch für "ehrlicher" und damit "besser" halten, wenn sie sich stangenweise teure Autos und sonstigen Luxus leisten. Das ist alles einfach kommerzialisierte Spiritualität, zu großen Teilen - für echte spirituelle Qualitäten stehen solche Leute verdammt selten. Wenn es sich benimmt wie ein Snob, sich gibt wie ein Snob und sich Dinge leistet wie ein Snob, kann es auch gut einfach ein Snob sein, und ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass jemand ein so viel erleuchteterer Meister ist, dass ihn oder sie solche oberflächlichen Güter natürlich überhaupt nicht mehr in der Kultivierung stören. Weil, man ist ja dermaßen viel weiter als die Schüler, dass man selbst sich das und das erlauben kann - im Gegensatz zum Schüler ist man schließlich wissend und autorisiert und so, und überhaupt einfach über das Anfängerstadium hinaus, in dem es Untugenden überhaupt gibt. Aus der Perspektive ist es eben auch gut möglich, dass so ein Lama dann gar kein Meister ist, sondern ein ziemlich gewöhnlicher Mensch mit wenig eigener Praxis, der immerhin "ehrlich" genug ist, einfach mal hinzugehen und Untugenden zu praktizieren - die er allerdings leider dann als "Tugenden der Fortgeschrittenen" verkaufen muss, weil er sonst Probleme mit dem Broterwerb bekommt.

Auch Selbstschutz ist nunmal immer noch Selbstschutz und nicht Liebe.

Liebe hätte für mich in der Situation etwas damit zu tun, sich nicht ins Fäustchen zu lachen, wenn der Aggressor danach verschämt und/oder verstört geht. Stolz über eine erfolgreiche Selbstverteidigung ist eben auch egoistisch und nicht liebevoll - und wenn Liebe grundsätzlich erst die Liebe zu sich selbst meint, frage ich für meinen Teil mich schon, wieso man den Begriff dann überhaupt verwenden braucht.

Mir ging es an der Stelle mehr um die Vorurteile , wie ein Liebender, oder jemand, den man für liebend hält, zu sein hat und könnte mir vorstellen, dass das in der Situation auch seine Lehre gewesen sein mag.
Tja, das kann schon sein. Aber die Qualität einer Lehre kann in dem Fall durchaus auch etwas Negatives über den Lehrer aussagen. Es ist ja nicht jede Lehre und jeder Lehrer gut.

Um das zu beurteilen, müsste man allerdings wissen, was er sonst so tut und predigt.

Eine kritische Einstellung zu propagieren, muss übrigens nicht praktizierende kritische Menschen anziehen. Ein gewisses Maß an vordergründigem Skeptizismus kommt in einer von Skeptizismus und Misstrauen gegenüber Autoritäten geprägten Gesellschaft wie der unseren einfach besser an als der Anspruch, davon auszugehen, der Mensch sei ein inkarnierter Buddha, bloß weil er (meistens er, sehr selten sie) auf dem Thron sitzt. Dem Wort nach so zu sein wie das Publikum jemanden haben will, kann also ausreichen - und seien wir mal ehrlich, wenn auch ein Großteil des Publikums natürlich die Zusage haben möchte, kritische Meinungen seien willkommen, sorgt der psychische Druck in einer Gruppe meistens schnell dafür, dass das in der Praxis trotzdem nicht vorkommt.
Wenige Menschen haben die Größe, tatsächlich jemanden zu fördern und zu unterstützen, der vollkommen andere Ansichten vertritt als sie selbst. Und im Zweifelsfall wird man auch bei einem Lama dann halt einfach hören, dass man sich eben einen anderen Lehrer suchen solle, wenn man nicht übereinstimmt.

Auch das kann also einfach dafür sprechen, dass der Mensch weiß, wie er sich gut verkauft.

"The Guru Papers" sind übrigens eine schöne Quelle zu dem Thema, wen's weiter interessiert. Auch wenn das Buch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

Ist also klar, dass eine umfassende Beurteilung der Person bei den paar Infos nicht möglich ist, die du gibst. Nur geht es im Thread hier ja eben um bedingungslose Liebe - und der Titel eines Lama macht nunmal niemanden automatisch zu einem Vertreter derselben ;-)
Daher die Anmerkung.
 
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Den Begriff Liebe hat ja nicht die Magie erfunden und ist natürlich in unserer Gesellschaft viel stärker vom Christentum oder der Romantik geprägt. Da wird zumeist Opferbereitschaft oder süßer Schmerz mit verbunden. In diesen Bereichen haben sich viele von uns schon verarscht gefühlt man registriert, das es nicht förderlich zu sein scheint.
Es ist ein hilfreicher Schritt, sich von diesem getriggert sein nach und nach lösen zu können. Dieses vermeintliche Gutmenschentum lässt ja tatsächlich Pulverfässer entstehen und sorgt nur für den gewaltigen Druck, hinterlässt also mehr Leichen, als eine wirklich entspannte Haltung, welche Steuermöglichkeiten offen lässt.

Es ist schon die Frage, was das hinter der entspannten Haltung wirksame Motiv ist, findet sie nämlich als Selbstzweck ihren Ausdruck in Form eines Machtkampfes/gefälles... ist sie auch nur eine weitere Posse... kennen wir vielleicht alle... jemand *nervt*, wieso auch immer... und wir reagieren mit ignore oder Gleichgültigkeit usw... während wir uns im Kopfkino oder auf der Weltenbühne hämisch rühmen, wie egal dieser uns ist, seine scheinbare Abhängigkeit konstruieren und genüsslich feststellen, dass wir *diesem Arsch/armeSau* letztlich überlegen sind, ätschie.

Diese Form der Gleichgültigkeit ist vor allem von Beziehungslosigkeit getragen, die Gleichgültigkeit der Bedingungslosen Liebe lebt aber gerade von der wahrhaftigen Beziehung, ist sich ihrer selbst als der Magier Medicus unter Aufbringung aller Demut, die die Freiheit von niemandem tangiert bewusst und gibt eben alles, was gerade ansteht, was in ihrer Macht liegt. Wie ein Echolot sucht und misst sie das Resonanzpotential... entspricht es ihr, ihrem Wesen, ist sie ein Diener sondergleichen, entspricht es ihr nicht, ist sie ein Todfeind.

Es ist interessant zu beobachten, wie wir, wenn dieses Echolot postive Rückmeldung gibt bereit sind, freiwillig das Ego zu beschränken, uns oder Teile von uns verschenken ohne Kaufmannsdenken und Abwiegelung, aber entsprechend aufbauen, wo die Rückmeldung negativ ausfiel. Gerade bei Kindern noch sehr unmittelbar und unverzerrt zu beobachten. :)
 
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