Bedingungslose Liebe
Der Vorsatz bedingungslos zu lieben stösst unweigerlich auf das Paradoxon, dass dieser Vorsatz gleichzeitig ja eine Bedingung darstellt.
Somit heisst es ja eigentlich:
Die bedingungslose Liebe bedingt Bedingungslosigkeit!
Das klingt wie:
Die rote Farbe ist blaufarbig, weil sie rot ist
.
???
Was nun?
Von sehr weit weg betrachtet, stimmt das mit der Farbe sehr wohl und gleichzeitig auch nicht. Alle Farben existieren innerhalb von schwarz und weiss.
Somit umfasst der Begriff Farbe = Plus und Minus (schwarz und weiss) sowie alle dazwischen liegenden Farben.
Somit ist jede Farbe gleich der anderen und doch eine
besondere.
Was will ich nun sagen?
Im
Allgemeinen wird damit dargestellt, dass Farbe = Farbe ist, egal wie sie sich darstellt und im
Besonderen ist sie, wie sie sich wahrnehmen lässt.
In letzterem, im
Besonderen also, zeichnet sie sich durch ihre Einmaligkeit aus. Im
Allgemeinen, ist sie genauso
besonders, wie der Begriff Farbe und damit nicht von einer anderen
Besonderheit zu unterscheiden.
Komme ich da dem Gleichnis nahe, welches davon spricht, dass Gott alles ist bis auf eine
Ausnahme?
Nämlich der, dass er nicht die Macht hat, sich seine Macht zu nehmen?
Hat Liebe, genauer bedingungslose Liebe, deshalb die Ausnahme einer Bedingung?
Ist das Besondere vielleicht immer die Bedingung, die Ausnahme?
Nehmen wir Gott = Liebe im Allgemeinen.
Wenn ich etwas allgemein bezeichne, kann ich es nicht beschreiben und etwas Allgemeines kann auch nicht wahrgenommen werden.
So muss jetzt eine Bedingung, eine Ausnahme, etwas Besonderes her um wahrnehmen zu können.
Ich teile mein Allgemeines nun in zwei Teile auf: etwas positiv erfahrbares und etwas negativ erfahrbares. Nun kann ich dies auf eine horizontale Linie unterbringen, links das eine und rechts das andere.
Der nun dazwischenliegende Raum füllt sich automatisch mit allen Möglichkeiten des positiv Erfahrbaren sowie des negativ Erfahrbaren.
(aus eins werden zwei und aus drei (1+2) werden viele
..)
Die Bedingung des Erfahren-Wollens ist also die Ursache der Vervielfältigung. Deshalb ist bedingungslose Liebe, diejenige, die für das Allgemeine steht. Dem Zustand des Eins-Seins, des Nicht erfahren wollens.
Was kann ich daraus nun erkennen?
Das das Wort Bedingung eine vollkommen andere Bedeutung besitzt, als ich es ursprünglich für möglich hielt
..