BDSM- was denkt ihr darüber?

Hallo Toeris!

In meiner Frage ging es darum was du unter SMlern und real-Sadisten verstehst.
Die Frage hattest du ja beantwortet,meinen Dank dafür,und ich schrieb anschliessend meine Meinung/Sichtweise dazu.

Das war es doch schon. :)

Grüsse vom Narren
 
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ich frage mich nur, was in den augen der menschen ist normal, oder unnormal. das ist auslegungssache. für menschen den sm ausleben ist es normal, auf diese art und weise sex zu haben, für jemand anders sind andere sexuelle praktiken normal.
ich würde mich da niemals festlegen :nono:
 
Sitanka schrieb:
ich frage mich nur, was in den augen der menschen ist normal, oder unnormal. das ist auslegungssache. für menschen den sm ausleben ist es normal, auf diese art und weise sex zu haben, für jemand anders sind andere sexuelle praktiken normal.
ich würde mich da niemals festlegen :nono:

Ja, es gibt kein Kriterium etwas als normal oder etwas als unnormal anzusehen. Es ist normal also ist es ok. Es ist unnormal also ist es nicht ok. Das sind Argumentationen denen man häufig begegnet. Natürlich ist etwas nicht richtig, nur weil es die Norm ist, oder eben nicht. Nein, dass sind völlig falsche Ansätze. Die einzige Möglichkeit herauszufinden, was "normal" ist, ist den Gefühlen und den Gedanken "Bewusstheit zu schenken", um so wirklich herauszufinden, etwas in sich selber herauszufinden oder zu entdecken, was wirklich normal ist.
 
Sitanka schrieb:
ich frage mich nur, was in den augen der menschen ist normal, oder unnormal. das ist auslegungssache. für menschen den sm ausleben ist es normal, auf diese art und weise sex zu haben, für jemand anders sind andere sexuelle praktiken normal.
ich würde mich da niemals festlegen :nono:

Ich fürchte, die Frage nach "normal" ist da nicht der richtige Ansatz.
Es gibt leider auch heute noch Kinder für die ist es "normal", dass sie täglich misshandelt/missbraucht werden. Das ist aber nicht o.k. um die Formulierung von ElaMiNaTo zu benützen.

Normal ist für die meisten Menschen das womit sie aufwachsen. Es ist die Norm die ihnen auf den Weg mitgegeben wird. Erwachsen werden bedeutet für mich, diese Norm zu hinterfragen für sich selbst den richtigen Weg zu finden, ganz ohne schüttelndem Zeigefinger ;-)

In der Sexualität ist in meinen Augen alles das o.k. was dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung dienlich ist ohne damit das Recht eines anderen zu unterdrücken. Das beinhaltet die Konsequenzen seines Handelns erkenn zu können und damit leben zu können.

1987 hat das Ethics Committee of the Fifth World Congress of Sexology 10 Grundregeln zur Selbstbestimmung verabschiedet. Ich finde, wenn man sich daran hält, ist das schon mal ein guter Anfang.

Sexuelle Grundrechte

1. Recht auf alle sexuellen Gedanken, Fantasien oder Sehnsüchte

2. Recht auf Medien mit sexuellem Inhalt, frei verfügbar und öffentlich erhältlich, inklusive dem Handel mit explizit sexuellen Gegenständen, die zur Ausübung aller sexueller Praktiken erforderlich sind

3. Recht sich sexuellen Praktiken und Gegenständen nicht aussetzen zu müssen

4. Recht auf sexuelle Selbstbestimmung

5. Freiheit einen Partner für einvernehmliche sexuelle Aktivitäten zu suchen oder zu engagieren

6. Freiheit in sexuelle Aktivitäten, Darbietungen oder was auch immer einzuwilligen, ausgenommen sie enthalten nicht-konsensuelle Aktivitäten, Gewalt, Befangenheit, Zwang oder Betrug

7. Freiheit vor Verfolgung, Verdammung, Diskriminierung oder sozialer Beeinträchtigung aufgrund sexueller Orientierung

8. Die Anerkennung der Gesellschaft, dass jede Person, in einer Partnerschaft lebend oder nicht, das Recht hat auf ein befriedigendes, einvernehmliches soziosexuelles Leben, frei von politischer, juristischer oder religiöser Einmischung hat und dabei der Anspruch ein Bestandteil der Gesellschaft zu sein, besteht, wo die Möglichkeit auf soziosexuelle Aktivitäten zur Verfügung stehen für arbeitsunfähige Menschen; chronisch Kranke; Menschen die sich in Gefängnissen, Spitälern oder Anstalten aufhalten; jene, die Nachteile durch ihre Alter, Mangel an physischer Attraktivität oder Mangel an sozialen Fähigkeiten haben; den Armen und den Einsamen.

9. Das Grundrecht aller Menschen die an einer sexuellen Funktionsstörung leiden auf verfügbare, nichtwertende sexuelle Gesundheitsvorsorge.

10. Das Recht auf Empfängnisverhütung

© Ted McIlvenna, M.Div., Ph.D.
Übersetzung Helene
nach The complete Guide to Safe Sex von der Senior Faculty of the Institute for Advanced Study of Human Sexuality, ed. Ted McIlvenna, M.Div., Ph.D. (Beverly Hills, Calif.: PreVenT Group/Specific Press, 1987): pp.x-xi befürwortet vom
Ethics Committee of the Fifth World Congress of Sexology
 
tja helene,

dann geh doch mal nach san franciso (welt-metropole des bdsm) und such die bdsm-hardcores, die KEINEN missbrauch in der kindheit erlitten haben.

namoh
spirit


p.s.
ich war da - und meine ex und damit ich haben länger persönlichen engen kontakt mit ann grogan gehabt, einer der top 3 in der welt, was massgeschneiderte korsagen angeht.
 
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SpiritChaser schrieb:
dann geh doch mal nach san franciso (welt-metropole des bdsm) und such die bdsm-hardcores, die KEINEN missbrauch in der kindheit erlitten haben.

Habe ich nicht vor. Deshalb, weil das dort möglicherweise so ist, müssen wir hier nicht jammern und ich werde mich auch nicht dafür rechtfertigen. Wozu auch?

Die BDSM-Kultur in den Staaten ist anders als in Europa. Das ist bekannt und bestreitet auch niemand, war auch, wenn ich zurück lese auch nicht Thema hier. Entsprechende Mailinglisten wie Lustschmerz sind da auch sicher die bessere Kommunikationsebene.

Wichtig ist, dass wir hier nach unseren Möglichkeiten gut leben und miteinander klar kommen. Auf das kommt es an. die Menschen in San Francisco werden ihre Wege finden damit klar zu kommen.
Sie haben mein Mitgefühl, aber grundsätzlich haben sexueller Missbrauch und Sadomasochismus nichts gemein bzw. schließen einander in der Praxis sehr oft aus. Ich schließe nicht aus, dass es eine Aufarbeitung solcher Traumata mit SM möglich sind, bloß, das was ich hier tagtäglich sehe und auch konkret solche Kombinationen erlebe, schätze ich die Chancen sehr, sehr gering ein. In der Realität landen nahezu alle Opfer in der Psychotherapie, wo sie aus meiner Sicht sinnvollerweise hingehören.

Und offenbar gibt es auch in der USA Menschen die SM so sehen wie ich und viele Europäer hier.

Pat Califia, seinerzeit lesbische SM-Ikone der USA, die jetzt Patrik Califia heißt war unlängst zu einer Transgender-Veranstaltung in Wien. Sie hat auf Einladung der Libertine Wien einen Vortrag gehalten mit anschließender Diskussion. Ich hatte keinen Augenblick den Eindruck, dass wir von unterschiedlichen Sadomasochismen sprechen. Ganz im Gegenteil. Da war so was von Einklang, dass es für mich schon fast gespenstisch war.
Das einzige was ihn gewundert hat war mein Einwand, dass im deutschsprachigen Raum sehr viele Frauen zwar auf der Bottom-Ebene „starten“ aber meistens bald zu Switchern werden und nicht selten ihre Leidenschaft als Top-Only finden. Er hat es auf das scherzhaft auf das Wiener Wasser zurück geführt, ich darauf, dass die Frauen einfach erwachsen werden und lernen sich und ihre Sexualität von Klischees zu befreien.

Siehe auch:
Gloria G. Brame, Come Hither, A Commonsense Guide to Kinky Sex
Philip Miller, Molly Devon, Screw the Roses, Send Me the Thorns: The Romance and Sexual Sorcery of Sadomasochism
Lady Green, The Sexually Dominant Woman: A Workbook for Nervous Beginners
Pat Califia (Herausgeber), Robin Sweeney, The Second Coming: A Leatherdyke Reader
Jay Wiseman, SM 101: A Realistic Introduction

Alles Literatur, die den Umgang der SMler untereinander in Europa stark geprägt haben.
 
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