Sitanka schrieb:
ich frage mich nur, was in den augen der menschen ist normal, oder unnormal. das ist auslegungssache. für menschen den sm ausleben ist es normal, auf diese art und weise sex zu haben, für jemand anders sind andere sexuelle praktiken normal.
ich würde mich da niemals festlegen
Ich fürchte, die Frage nach "normal" ist da nicht der richtige Ansatz.
Es gibt leider auch heute noch Kinder für die ist es "normal", dass sie täglich misshandelt/missbraucht werden. Das ist aber nicht o.k. um die Formulierung von ElaMiNaTo zu benützen.
Normal ist für die meisten Menschen das womit sie aufwachsen. Es ist die Norm die ihnen auf den Weg mitgegeben wird. Erwachsen werden bedeutet für mich, diese Norm zu hinterfragen für sich selbst den richtigen Weg zu finden, ganz ohne schüttelndem Zeigefinger ;-)
In der Sexualität ist in meinen Augen alles das o.k. was dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung dienlich ist ohne damit das Recht eines anderen zu unterdrücken. Das beinhaltet die Konsequenzen seines Handelns erkenn zu können und damit leben zu können.
1987 hat das Ethics Committee of the Fifth World Congress of Sexology 10 Grundregeln zur Selbstbestimmung verabschiedet. Ich finde, wenn man sich daran hält, ist das schon mal ein guter Anfang.
Sexuelle Grundrechte
1. Recht auf alle sexuellen Gedanken, Fantasien oder Sehnsüchte
2. Recht auf Medien mit sexuellem Inhalt, frei verfügbar und öffentlich erhältlich, inklusive dem Handel mit explizit sexuellen Gegenständen, die zur Ausübung aller sexueller Praktiken erforderlich sind
3. Recht sich sexuellen Praktiken und Gegenständen nicht aussetzen zu müssen
4. Recht auf sexuelle Selbstbestimmung
5. Freiheit einen Partner für einvernehmliche sexuelle Aktivitäten zu suchen oder zu engagieren
6. Freiheit in sexuelle Aktivitäten, Darbietungen oder was auch immer einzuwilligen, ausgenommen sie enthalten nicht-konsensuelle Aktivitäten, Gewalt, Befangenheit, Zwang oder Betrug
7. Freiheit vor Verfolgung, Verdammung, Diskriminierung oder sozialer Beeinträchtigung aufgrund sexueller Orientierung
8. Die Anerkennung der Gesellschaft, dass jede Person, in einer Partnerschaft lebend oder nicht, das Recht hat auf ein befriedigendes, einvernehmliches soziosexuelles Leben, frei von politischer, juristischer oder religiöser Einmischung hat und dabei der Anspruch ein Bestandteil der Gesellschaft zu sein, besteht, wo die Möglichkeit auf soziosexuelle Aktivitäten zur Verfügung stehen für arbeitsunfähige Menschen; chronisch Kranke; Menschen die sich in Gefängnissen, Spitälern oder Anstalten aufhalten; jene, die Nachteile durch ihre Alter, Mangel an physischer Attraktivität oder Mangel an sozialen Fähigkeiten haben; den Armen und den Einsamen.
9. Das Grundrecht aller Menschen die an einer sexuellen Funktionsstörung leiden auf verfügbare, nichtwertende sexuelle Gesundheitsvorsorge.
10. Das Recht auf Empfängnisverhütung
© Ted McIlvenna, M.Div., Ph.D.
Übersetzung Helene
nach The complete Guide to Safe Sex von der Senior Faculty of the Institute for Advanced Study of Human Sexuality, ed. Ted McIlvenna, M.Div., Ph.D. (Beverly Hills, Calif.: PreVenT Group/Specific Press, 1987): pp.x-xi befürwortet vom
Ethics Committee of the Fifth World Congress of Sexology