Bald sind wir dran

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Lincoln

Guest
Kämpfer der radikalislamischen Organisation Islamischer Staat (IS) haben bei ihrem Vormarsch im Norden des Landes nach Regierungsangaben mindestens 500 Jesiden getötet. Einige Angehörige der religiösen Minderheit seien in Massengräben in und um die Stadt Sindschar lebendig begraben worden, sagte Menschenrechtsminister Mohammed Schia al Sudani. Darunter seien auch Frauen und Kinder gewesen. Etwa 300 Frauen seien zudem verschleppt und versklavt worden. Dies hätten Flüchtlinge berichtet.

Die kurdischen Jesiden glauben nicht nur an Gott, sondern auch an Engel. Damit sind sie nach Ansicht der islamischen Extremisten "Teufelsanbeter", die sterben müssen. Die IS-Kämpfer selbst gelten als radikaler als Al Kaida und wollen einen Gottesstaat im Irak und in Syrien errichten. Die Dschihadisten gehen besonders brutal gegen Jesiden vor, sie jagen sie regelrecht. "Männer werden geköpft, Frauen vergewaltigt, zwangsverheiratet, als Sexsklavinnen verkauft und gnadenlos getötet", sagt Telim Tolan vom Zentralrat der Jesiden in Deutschland, der im ständigen Kontakt zu seinen Glaubensgenossen vor Ort steht. "IS hat das Ziel, alle religiösen Minderheiten in dieser Region auszulöschen." Der Massenmord an den Jesiden sei erst der Anfang.

Die jüngste irakische Tragödie begann vor einer Woche, am Sonntag, als die IS-Miliz große Gebiete nördlich und westlich der Stadt Mossul einnahm. Sie eroberte die Stadt Sindschar und damit jenes Gebiet, in dem die meisten der weltweit etwa 800.000 Jesiden leben - schätzungsweise mehr als 500.000.

Es beginnt von vorne.......

Dieses "IS" ist ein Banner, ein geistiges Verkaufsemblem. Es ist unstimmig, verlogen und doch wirksam.
 
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Auch hier ähnliche Vorgehensweise, Boko Haram, Nigeria:

Am Montag sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Stadt Potiskum in einer Jungenschule in die Luft. Die Jugendlichen hatten sich gerade zum morgendlichen Appell des Schulleiters versammelt, als der Täter den Sprengsatz zündete. Bei dem Anschlag wurden mindestens 47 Schüler getötet und 79 weitere Kinder und Jugendliche verletzt. Die Opfer waren im Teenager-Alter.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-boko-haram-fuehrt-krieg-gegen-kinder-a-1002093.html
 
Ich schrieb ähnliche Vorgehensweise, Kampf gegen Schiiten, unterjochen der Frauen und
verhindern von Bildung.


Anschläge auf Schule und schiitische Muslime: Am 10. November sterben bei einem Selbstmordattentat auf eine Schule in Potiskum im Nordosten Nigerias mehr als 40 Teenager. Nur eine Woche zuvor kamen im selben Ort 32 Menschen ums Leben, als sich ein Selbstmordattentäter am Rande einer religiösen Prozession in die Luft sprengte. Die Opfer waren Mitglieder der moderaten schiitischen Muslimbruderschaft Nigerias. Zu beiden Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Potiskum liegt im Bundesstaat Yobe, in dem die sunnitische Terrorgruppe Boko Haram regelmäßig Anschläge verübt.

http://www.zeit.de/politik/ausland/boko-haram-ueberblick

Bei IS kommt zur Frauenunterjochung noch die speziell auf Jedische Minderheit ausgerichtete Eleminierung dazu.

http://derstandard.at/2000007853365...-Jesidische-Frauen-als-Kriegstrophaeen-der-IS
 
Beide Gruppierungen haben die gleichen Verhaltensmuster, IS ist größer und betrifft ein größeres Gebiet, doch auch dass es Boko Haram gibt,
ist ein Zeichen, dass es vielerorts in diese Richtung geht. Und das wollte ich damit zeigen, dass die Furcht davor nicht unbegründet ist.
 
@Edova - Was sagst du nun, 1 Jahr später?

Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, war der Prozessionsweg in Dakasoye voller Blutflecken. Die schwarz gekleideten Schiiten setzten ihren Marsch trotz der Gewalttat fort. Ein Mitorganisator der Prozession, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, der Attentäter sei in die Menge gerannt und habe seinen Sprengsatz gezündet. Ein Komplize des Attentäters sei gefasst worden und habe gestanden, dass sie von der Islamistengruppe Boko Haram geschickt worden seien.

Attentäter wurden offenbar vom IS ausgebildet
Der Attentäter und sein Komplize gehörten demnach zu einer Gruppe junger Männer, die Boko Haram vergangenes Jahr aus der Stadt Mubi in den Sambisa-Wald verschleppt hatte. Dort erhielten sie von den Islamisten eine militärische Ausbildung. "Sie wurden vor elf Tagen nach Kano geschickt und dort speziell für diesen Angriff in einem Haus festgehalten", sagte der Prozessionsorganisator.

Ist es nicht der gleiche Stall, nur ein anderer "Zweig"?
 
@Edova - Was sagst du nun, 1 Jahr später?



Ist es nicht der gleiche Stall, nur ein anderer "Zweig"?
Es ist der gleiche Stall und deshalb sagte ich auch, dass die Furcht davor nicht unbegründet ist.
Auch da werden Flüchtlingsströme ausgelöst, Menschen, die vor Krieg, Gewalt und grausamen Terror flüchten. Es ist noch lange nicht zu Ende.
 
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Deshalb kann ich weder das eine noch das andere ausschließen.

Dann wird es Zeit, dass wir uns alle mit Erdöl befassen, um die Kriege zu verstehen.

Ein paar Liter von Nigerias Öl-Reichtum
2,5 Millionen Barrel Öl werden täglich in Nigeria gefördert. Trotzdem leben 70 Prozent der Menschen in Armut. Um zumindest ein bisschen vom Reichtum abzubekommen, werden viele Nigerianer erfinderisch.

Nigeria Öl

Seit 1958 wird in Nigeria Öl gefördert. Doch die Bevölkerung hat vom Rohstoff-Reichtum des Landes bislang nicht profitiert. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass etwa 70 Prozent der rund 160 Millionen Nigerianer unterhalb der Armutsgrenze leben müssen, das heißt von täglich 1,25 US-Dollar (0,95 Euro). Vor 20 Jahren waren es laut Weltbank gerade einmal 34 Prozent. "Vor 50 Jahren war die Entdeckung des Öls das Beste, was Nigeria hätte passieren können. Heute wissen wir: Für das Niger-Delta ist es das Schlimmste", sagt Kentebe Ebiaridor. Er arbeitet in Port Hartcourt, der größten Stadt im Delta, für die Umweltschutzorganisation ERA. "Mit dem Ölgeld hat man Städte wie Abuja und Lagos gebaut. Die Region hier aber ist leer ausgegangen".

Der Aktivist Ken Saro-Wiwa wurde vom damaligen Militärregime in Nigeria hingerichtet, weil er sich für die Rechte des Ogoni-Volks einsetzte. 20 Jahre danach profitiert noch immer kaum einer in der Region vom Ölreichtum.

http://www.nzz.ch/boko-haram-das-boese-das-oel-und-die-politik-1.18204248

Der Gründer von Boko Haram, Mohammed Yusuf, der selber nicht einmal über eine Grundschulbildung verfügte, ist ein schlagendes Beispiel dafür, wie man aus der Not des Bildungsmangels eine Tugend machen kann. Im Prinzip verbrämte er seine etwas bornierten, konservativen Haussa-Überzeugungen als «islamisch» und machte aus seinen anti-modernen Ressentiments eine Ideologie, die lächerlich wäre, hätte sie nicht zu so viel Blutvergiessen geführt.

Wesentliche Punkte seiner «Bildungsoffensive» betreffen die Verteufelung von gemischten Klassen (die zu Prostitution führen), der Evolutionstheorie (eine anmassende Sünde), der runden Form der Erde (seiner Meinung nach flach) und der Meteorologie (Niederschläge seien das Werk der Engel). Zugespitzt könnte man sagen: Boko Haram kämpft mit Waffengewalt für die Verbreitung von Dummheit und Armut. Das sieht nach dem «absolut Bösen» aus. Aber ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode. Es ist nämlich gut möglich, dass der Terror verschwindet wie ein Spuk, sobald wieder ein Mann des Nordens die Staats- und Ölmacht in Nigeria übernommen hat.
 
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