Interessantes Thema. Gibt sicher jede Menge Gründe, aber am wenigsten langweilig find ich den folgenden.
Und zwar das Outlaw-Image. Das Anti-Konventionelle, Unantastbare, und wenig heuchlerisch revolutionär Traditionen Trotzende.
Das gefällt natürlich nicht allen Frauen, insbesondere jene, die Althergebrachtes lieben und sich auf die Gesellschaft verlassen, in der gütlichen Meinung, wird wohl schon alles richtig sein, was die anderen sagen, denen sind solche Rebellen ein Gräuel. Wer aber skandalös mit seksi gleichsetzt, und sich nicht drum schert, ob die bürgerlichen Altvorderen damit klarkommen, der hat sein Teil mit mir verdient. Verzeihung, die, blöde Sprache, blöde Gewohnheit.
Na gut, geht auch normal. Aber trotzdem meine ich, dass Frauen, die auf einen Outlaw abfahren, insgeheim irgendwo einen Reiz darin sehen, sich Konventionen nicht zu beugen, wobei noch zu untersuchen wäre, ob die derzeit eher schlichten Konventionen dran schuld sind, oder ob das eine Charakterfrage ist, und man bei richtig guten Konventionen auch lieber ein bisschen Anarchie und Chaos möchte. (Aber rein theoretisch könnte es ganz ganz gute Konventionen geben, die genau soviel Anarchie und Chaos beinhalten, dass nichtmal ich dagegen revoltieren könnte, und sie liebend gern als meine Tradition umfasse.)
Und das ist halt das generelle Image, wenn die Frau dann eher intellektuell veranlagt ist, wird sie einen Querdenker mögen (stelle mich hiermit zur Verfügung), der in seinem Verhalten vielleicht nicht so sehr auffällt (umf, da bin ich wieder eher ungeeignet, schnirch), und wenn die Frau eher nicht so gern denkt sondern lieber Action hat, dann sucht sie sich einen doofen Brutalo aus dem Knast.
Ok, gibt noch ein paar andere Betrachtungen, und zwar finden Tierweibchen es ganz generell ziemlich scharf, wenn da ein Männchen ist, das mit einem total unpraktischen Ding herumläuft, das voll schwierig zum Hantieren ist, das Männchen es aber trotzdessen schafft, besser oder zumindest genausogut wie die anderen Männchen zu sein. Also wenn etwa ein Pfau einen viel längeren Schwanz hat als andere, und das Herumschleppen dieses Schwanzes voll viel Anstrengung bedeutet, und das Aufstellen erst recht, (oder hätte ich lieber Schweif sagen sollen?), dann sagt das den Weibchen, der da hat eine voll gute Konstitution, weil der kann sich das leisten, sowas Unpraktisches herumzuschleppen. Und dann hat er auch eine bessere Biochemie und eine bessere Gehirnakrobatik, und ist auch ein besserer Vater für meine Kids.
Also könnte es bei manchen Menschenweibchen so sein, dass sie sich denken, wenn ein Menschenmännchen nicht daran denkt, den leichten Weg zu gehen und mit seinen Kollegen Bruderschaft zu trinken und sich mit einer Kohorte zu verbünden, und wenn er als Einzelgänger auch überleben kann, dann ist er wohl eher besonders fit als die vom Gruppeninstinkt, die bei jeder kleinen Absprengung von der Horde sofort den Verstand verlieren und nach Gesellschaft jammern. (Zeifern, geifern, weiß nicht, manchmal kommen die Worte so schnell, dass ich gar nicht weiß, welche das jetzt sind.)
Zetern passt auch noch.
Aber natürlich denk ich mir dann, so ein Outlaw, der will auch eher eine Gangsterbraut, weil was soll er mit einem zahmen Püppchen, außer er ist halt ein Durchtriebener, der sie als Beute sieht, aber das Spiel könnte auch so sein, dass sie ebenfalls eine Durchtriebene ist, die sich nur als zahmes Püppchen verstellt, also Möglichkeiten überall. Und allerorts.
Warum machen wir nicht wo ein Theater auf, wo die Outlaws und die braven Bürgerlichen und die Gangsterbräute und die anderen Klamotten alle sich auf einen Haufen werfen und schauen, was dabei rauskommt?