Guten ersten Neujahrstag
ja, die esoteriker, die sich noch auf dem weg befinden (und das sind die meisten), bemühen sich meistens brav und geduldig zu sein. darum ist es oft furchtbar zu zusehen, wie sie da oft auf grausame und unbarmherzige weise von den hartgesottenen nicht-esoterikern
(die überhaupt kein bedürfnis spüren, brav und geduldig zu sein ) zerfleischt werden. das ist, als würde man ein paar wölfe zwischen schafsherde reinlassen.
so ist halt das leben.
Da ist was dran, Regen... zumindest, wenn es um den Umgang mit Neuem, Fremdem, noch nicht Eingeordnetem geht, glaube ich.
Ist ein Konstrukt einmal montiert, ein System entwickelt, ein Abschnitt der Welt mal im Sack, fühlt man sich mal in einem Teilbereich als "Herr der Welt", natürlich mit Gemahlin, dann macht man gern auf souverän und und ruht zum Schein gelassen in seinem neu erbauten Haus. Eine Zeit lang, bis man von einer inneren Unruhe getrieben aufbrechen will, zu neuen Ufern.
Der Geist der Eroberung scheint mir die exoterische Variante für die esoterische Aufbruchstimmung zu sein, weil man natürlich auch in inneren Landen nicht still vor sich hinschimmeln kann, sondern immer in Bewegung bleiben muss. Die Bewegung im inneren Land nenn ich vorerst mal "Denken". Die Bewegung im äußeren Land nenn ich mal "Machen". Aber ich kann mich jederzeit wieder Revidieren, wenn ich was neues dazu lern. Das müssen auch hartgesottene Exomatiker, wenn sie nicht still stehen wollen.
Ich lass oft das Denken sein und mach nur blöd rum. Da bin ich sogar ein Profi. Aber ich weiß, da leb ich nicht richtig, zu 100%, weil Denken is für mich nicht nur ein Prozess in meinem Spazenhirn sondern vor allem ein Bewegungsvorgang des Lebens. Für mich ist das ganze Universum eine denkende Masse und ich bin nur eine Synapse oder eine Nervenzelle, in diesem Netzwerk. Und "Machen" is der zweite Bewegungsvorgang in diesem Universum, kommt mir vor. Weil da geht natürlich ganz schön was ab, wenn man ins Zentrum von so einer Galaxis guckt. Da krachen Hölle und Himmel zusammen, kommt mir immer vor, wenn ich mit meinem Raumschiff so rumgurk, durchs All. Drum hab ich mir eine ruhigere Gegend am Rand der Galaxie ausgesucht, mir da ein kleines Grundstück gekauft um mir ein kleines Häuschen zu bauen und vielleicht auch eine Familie zu gründen, wenn ich mal eine nette Aliendame treffe und mich ein wenig selbst vergessen kann, die mich dann anhält, weniger zu denken und mehr zu machen.
wobei ich noch nicht weiß, wie ich etwas Gutes machen soll ohne es auch gut zu überdenken. Doch die Idee mit der Familie scheint mir schon mal nicht das schlechteste zu sein, solang ich den Vater der Gedanken nicht ganz draussen lass. Aber es gibt eben auch andere Daseinsmodelle. Singelmodelle, an deren Verwirklichung man arbeiten könnte.
Was dieser Herr hier erzählt, kann ich natürlich nicht alles nachvollziehen, den ich bin kein Astronom, aber als Kind der Esoterik schließe ich nichts aus.
Manchmal kommt mir vor, der hartgesottene Exomatiker will eine Außenwelt, eine äußere Ordnung erschaffen, und zwar für die Ewigkeit und bemerkt natürlich, dass die Dinge immer wieder zerfallen, sobald er seine Aufmerksamkeit von ihnen abzieht. Jedes Ding braucht seine Pflege und Betreuung, als Beispiel: Ein Automobil. Manche verbringe mehr Zeit mit der Pflege ihres Autos als mit dem Fahren, was sich natürlich positiv auf die Umwelt auswirkt. Aber auch ein jedes Haus will gewartet werden und dann und wann wünscht man sich natürlich auch einen kleinen Tapeten oder Vorhangwechsel.
Will sagen: Der Bewegungsdrang vom hartgesottenen Exoteriker ist oft eher auf die Erhaltung der materiellen Welt gerichtet und da dazu auch eine gewisse geistig-seelische-körperliche Gesundheit empfohlen ist, ist natürlich auch der Besuch beim Psychiater nicht ausgeschlossen, beim Fachmann für die Innenwelt. Bequemlichkeit und Genussfaktor müssen mit Arbeitsleistung in Abstimmung gebracht werden.
Der Bewegungsdrang des hartgesottenen, vom Wahnsinn zerfressenen Esoterikers scheint mir weniger Zielgerichtet zu sein. Unverstehbare Motivationen wie: "Der Weg ist das Ziel" oder "Ich bin auf dem Weg zu mir Selbst" oder "Ich werde zu dem, der ich immer schon war" reichen oft schon aus, um freudvolle Stimmungen hervorzurufen, bei diesem geistig verwirrten Hysteriker
und sein Bewegungsdrang scheint einzig der Lebens und Daseinsfreude zu entspringen.
Ein weiterer kleiner Unterschied, der die beiden zu Todfeinden macht, scheint mir der Umstand zu sein, dass der Hardcore-Exomatiker vor lauter Ausrichtung auf die Erhaltung und Absicherung seiner Welt und seiner Konstrukte manchmal auf seine physische Endlichkeit vergisst oder sie derart zur Privatsache macht, dass er eben ganz allein damit ist - was auch mit ein Grund für eine gewisse innere Unruhe sein könnte.
Also meiner persönlichen Anschauung nach dahergesagt, ohne fundiertes, fachliches Wissen über das Wesen der Seele. Das muss ich immer betonen. Der Fachmann für die Seele und die Kunde von ihrer Heilung ist nicht der Flachmann, dass ist der Psychiater.
Aber Scherz bei Seite... der Hardcore-Esoteriker wiederum setzt sich von vorn herein und immer wieder mit der Endlichkeit seiner physischen Existenz auseinander. Das heißt nicht, dass er den Tod in der Tasche hat und einen leichtfertigen Umgang damit pflegen kann. Oder gar völlig frei von Ängsten ist, was diese Thematik betrifft. Aber er lernt im Laufe seines Esoterikerdaseins, diese Realität in sein Dasein zu integrieren, und zwar, ohne dabei die Freude am Leben zu verlieren. Und er macht den Tod, sei er auch ein persönliches Erlebnis, nicht außschließlich zur Privatsache sondern sieht in ihm ein durchaus kollektives Ereignis.
Persönlicher Anschauungskauderwelsch meinerseits, sonst nichts. Aber auch hier prallen zwei Welten aufeinander.
Doch wie gesagt, ich unterscheide Menschen nicht in Esoteriker und Exomatiker, sondern glaub, bei einem suchen die Augen eher in der Außenwelt herum, beim anderen suchen sie verstärkt in der Innenwelt und die große Schwierigkeit seh ich da, wo sich diese beiden Augenpaare treffen. Hier kann Verständnis entstehen aber eben auch großes Unverständnis. Und das ist so, wenn sich zwei Individuen begegnen und so ist es auch beim Einzelindividuum, weil ein jeder auch eine Innenwelt hat, die er mit dem Rundherum in Abstimmung bringen kann, wenn er will.
Das der Hardcore-Esoteriker beim Gedenken an das physische Ende und dem Umgang mit dieser Realität und der Einsicht seiner menschlichen Schwächen, seiner Krankheiten und seiner Endlichkeit manchmal auch einen Gott in sich zur Hilfe ruft oder ins Selbst-Vertrauen mit einbezieht, dem er alles Gute, Gesunde und Lebendige und Beständige zuschreibt, kann ich persönlich auch nicht als gar so schweres Vergehen oder Ausdruck einer schweren geistigen Verwirrung sehen. Es gibt schlimmere Krankheiten auf dieser Welt, als diesen persönlichen Gott von der Privatsache zu einem Gemeinschaftsereignis zu machen.
Phu... wieder viel Hirnwichszeuchs geworden