danke euch für eure zahlreichen antworten... boah... da hab jetzt erstmal ich *hirnfutter* bekommen.
ich werd mich am wochenende mal eingehender damit beschäftigen.
mit soviel antworten habe ich gar nicht mehr gerechnet;
liebe grüße von der piratin
Liebe Piratin,
zuerst möchte ich Dir danken, dass Du diesen Thread eröffnet hast .... Du hast mir damit und meiner Tochter sehr geholfen, alleine durch Dein "Riesen-Post" Deiner Geschichte. Der war für mich und für meine Tochter gold wert
Ich konnte somit meiner Tochter diese Oddysee ersparen.
Mein Kind ist 4 und spricht nicht (mit erheblichen Entwicklungsverzögerungen) und alles fällt in Panik, weil sie nicht der Norm entspricht. Und dieses panische Verhalten hat bei uns allen massive Ängste und auch mißtrauen ausgelöst. Mir hatte man nie zugehört, man hat mich nicht ernst genommen, musste mich von den Ämtern beschimpfen lassen und letzten endes wollte man mich zum Psychologen schicken, weil ich einfach nur überfordert sei. Ja sicher war ich überfordert, logisch. Nur die machten mir den Vorwurf, weil ich überfordert sei ist das Kind so, also ich bin schuld. Ja, klar, hab auch nen breiten Rücken, auf den kann man genug eindreschen.
Die Kinderärztin die ich damals hatte, nahm auch alles nicht ernst, machte mir nur Vorwürfe. Aber auf die Idee, meinem Hüpfer Frühförderung anzuordnen, kam sie auch nicht. Vielleicht hätte dies einiges vorher schon in die Bahn gebracht. Beim Jugendamt bekam ich nur blöde Bemerkungen, als ich wegen einem Kindergartenplatz fragte: "Sie sind Harz 4, das ist das nicht vorgesehen, Sie haben Zeit!". Sowas macht böse.
Als wir letztes Jahr dann hier her umgezogen sind, wurde der Spieß umgedreht ... ich wurde für das Versagen der Ärzte und der Ämter des alten Wohnortes verantwortlich gemacht.
Ich hatte bislang immer die Vermutung, dass es Mustismus wäre, habe aber durch Deinen Thread hier, mich innigst auseinander gesetzt, der Unterschied zwischen Mutismus und Autismus.
Gestern hatte ich beim Gesundheitsamt erneute Untersuchung mit meiner Kleinen, und jetzt steht der Verdacht auf Autismus, weil sie eben Züge davon hat. Es ist also kein reiner Autismus.
Ganz wichtig, also grad bei meiner Kleinen, zu nichts zwingen, zeit lassen. Aber auch nicht alles durchgehen lassen ... es ist ein schwieriger Spagat. Man bekommt aber ein Gefühl dafür.
Unser Weg ist nun der, dass ich mit ihr für einen Tag in das Kinderzentrum nach Regensburg gehe. Sollte es bestätigt werden, werden wir an die Autismus-Ambulanz, die ich hier am Ort habe verwiesen um geeignete weitere Therapiemaßenahmen ins Auge zu fassen. Was dann halt noch machbar ist, ohne dass sie gleich überfordert ist. Sie besucht ja jetzt schon eine SVE, die ihr auch ganz gut tut.
Warum ich mich jetzt hier zu Worte melde ... ich habe mich eben auf der Internetseite umgesehen, von meiner Autismus-Ambulanz und fand dieses hier:
http://www.autismus-ambulanz.de/cms/front_content.php?idcat=97&idart=120 und musste gleich an Dich denken. Mein Gedanke war einfach, dass ich hier erkenne, dass hier weiter geschaut wird, welche Belang die Seele hat. Ich dacht hier einfach an ein "weiteres" Stichwort für Dich.
Vielleicht hast Du eine Autismus-Ambulanz greifbar, wenn ja, schau Dich dort mal um. Denn mir wurde gesagt, dass in der Ambulanz auch die Eltern und Bezugspersonen unterstützt werden, mit dem Umgang dieser Kinder.
Ich kenne es zu genüge, hilflos da zu stehen, das Kind nur am Schreien, weil sie sich nicht ausdrücken kann. Es ist eine Spirale ohne Ende. Ich kenne es zu genüge, die schiefen böse Blicke der Leute auf der Straße, wenn das Kind wieder nur am Schreien ist und da nicht wieder raus findet.
Ich weiß jetzt nicht wie ich es ausdrücken soll ... es war eben dieses Stichwort von dem Link von oben, dass die Seele lächeln soll. Die Kinder zeigen es schon, was in ihnen drinnen ist. So ganz in Worte kann ich es noch nicht fassen. Bei meiner Kleinen beobachte ich seit sie 1 1/2 Jahre ist, sie rennt immer mit 2 gleichen Dingen rum ... 2 Barbies, 2 Tiere ... ganz egal, 2 müssen es sein und sie müssen sich Küssen. Meine Güte, was lag das Kind als im Bett, stundenlang und hielt diese Barbiepuppen in Umarm-Position und küssenderweise. Ich dachte immer eigentlich, dass sie damit demonstrieren will, einen Denkzettel verpassen irgendwie ... uns/mir das zu zeigen, was sie nicht erlebt. Denn sowas gibt es bei uns nicht. Zwischen mir und meinen Kindern ja. Und sowas regt zum nachdenken an.
Sie liebt auch einige You-Tube Videos ... man brauch net fragen, welchen Inhalt die Videos dann haben. Ich bemerkte es dadurch, dass sie oft an meinem PC saß um eben Videos anzuschauen und sie hat immer bestimmte Lieder abgespielt (sie hatte die Tasten ja schnell intus, welche sie drücken muss für vor und zurück und Standbild), immer bestimmte Szenen angehalten. So fiel mir dies dann eben weiter auf.
ich finde es schon wichtig ganzheitlich zu schauen.
Gibt es denn für Dich gar keine Möglichkeit mehr, mit Deinem Sohn zuhause zu wohnen? Als ich Deine Geschichte las, tat es mir weh, und fragte mich dann nur eines: "Was haben die mit Deinem Jungen gemacht?" Die haben ihn Dir ja entfremdet.
Ich wünsche Dir, dass ihr einen Weg findet, indem ihr wieder zueinander findet.