Authentizität "abtrainieren"?

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hallo vogelkatze,
wenn ich das lese , werde ich neidisch, denn genau das hätte ich mir, für mich gewünscht. bin mehrere male von zu hause abgehauen , weil mich die autorität erdrückt hat. ich denke beide extreme sind nicht gut , wenn man keine regeln bekommt oder zuviele regeln , weil die eltern selbst ohne aufgewachsen sind und meinen, ihren kindern das überstülpen zu müssen, was dann völlig überzogen wird und garnicht notwendig ist .....
ein gesundes mittelmaß wäre das beste , aber wie findet man das ,wenn man es selbst nicht kennt ?
bei mir kommt es so an , dass du durch die hohe verantwortung ,die du als kind übernehmen musstest, einen teil deiner kindheit nicht ausleben konntest und dich ein gewisser druck , bis heute begleitet , immernoch verantwortung übernehmen zu müssen , die du nicht mehr möchtest und dein umfeld dich dafür bewertet und das nicht so einfach oder kommentarlos akzeptiert , aber ändern wird sich daran wohl nichts , denn auch die anderen wollen sich mitteilen und ihren meinung äussern. du tust es doch auch , davon gehe ich aus,wenn du über dein freches mundwerk schreibst. :D und du das ändern möchtest , vielleicht , weil es deinem inneren nicht mehr entspricht ....

Hallo skadia,

ein "gesundes Mittelmass" findet man,
wenn man die Extreme austestet...:)

Das mit dem frechen Mundwerk habe
ich oben schon erklärt:
Es liegt im Auge des Betrachters.

Nicht jeder hört die Wahrheit gern.
Die meisten Menschen hätten gern,
dass man ihnen Honig ums Maul schmiert.
Ich nehme mich da nicht aus.

Doch kann man auch die Wahrheit
liebevoll verpackt gut ´rüberbringen.
Doch das bedarf einer gewissen Übung.
Womit wir wieder beim Training wären...;)


Liebe Grüsse

*Vogelkatze
 
Hallo Vogelkatze

ich kann noch hinzufügen: Es ist vielleicht sinnvoll, manchmal seine Authentizität zu schützen, d.h. meine echte Art wahrzunehmen, aber entscheiden zu können, sie jetzt nicht auszudrücken - was für mich etwas anderes ist, als meine Authentizität zu unterdrücken.

Beispiel: Letzten Dienstag starb eine alte Nachbarin, mehr oder weniger in meinen Armen, ich ging unbekümmert meinen Weg weiter, und wunderte mich über die große Freude, wie gickern, lachen, die ich empfand und das war die Seele, die sich freute und eigentlich, würde die Seele sich freuen, wenn auch die Angehörigen das wüßten, doch da stehen unsere kulturellen Konventionen dagegen (Trauer....), ich habe das heute als Karte geschrieben......so authentisch wie möglich (ganz ohne Trauer und Triefen...).

Andreas

Hallo Andreas,

ich verstehe deine Art, damit umzugehen.
Wenn man das was man meint auch genauso
vermitteln kann dass es so verstanden wird,
dann kann man sich glücklich schätzen...


Dir alles Liebe

Vogelkatze
 
nei geht nicht führt zu frust und unlust
dann kommt der nächste klops und alles ist wieder hin
ne
wenn in dir blöde gefühle entstehen wegen irgendwelcher sachen gibts folgende möglichkeiten #schauen was man verbockt hat und gegebennenfalls korrigieren wenn man es für sinnvoll hält
wenn nicht ist eh okay
wenn schuldgefühle kommen sich dafür lieben
dass man unperfekt ist #denn man ist mensch...:)
wenn du dann dich selber lieben kannst wirds ganz einfach
denn dann liebst du dich eben mehr als deine schuldgefühle und selbstanklage
also authenzität bleibt für mich sag ich mal das höchste gut #
in dem masse in dem du sie aufgibst, gibst du auch deine lebensintensität auf und ab

Hallo Sternenatemzug,

ja klar: Korrigieren geht über lamentieren,
ich sehe das als transformieren...

Schuldgefühle kenne ich eigendlich kaum,
denn als Älteste war ich immer "schuld".

Unberechtigterweise!

Auf mich wurde eine Motivation projeziert,
die einfach nicht stimmte.

Weil ich mich immer verantwortlich gefühlt habe.
Das fand´ ich aber äusserst ungerecht, weil
ich dadurch sehr belastet wurde.

Dann hab´ ich natürlich versucht, alles "richtig"
zu machen, aber alle anderen blieben so wie sie
waren.

Und da merkte ich, dass da was nicht stimmt und
ich den Sündenbock für etwas dargestellt habe.

Der "Feinschliff" erfolgte daraufhin aus einer völlig
anderen Motivation heraus. Gottlob.....;)

Unperfektheit#Menschsein
=PERFEKT!


Die allerliebsten Grüsse

*Vogelkatze
 
Hallo, Vogelkatze!

Es ist ja so. dass jeder von uns als ein einzelner Mensch und als Individuum der Gesellschaft gegenübersteht. Das bedeutet, wir stehen in einer Beziehung zu anderen. Hier entsteht das Problem, wie die Beziehung gepflegt werden kann, ohne seine Echtheit zu verlieren. Ich finde, es ist eine regelrechte Kunst, darin die rechte Gewichtung zu finden.

Die eigene Echtheit, so könnte gesagt werden, liegt im Menschen quasi pur vor wie ein ungeschliffener Diamant in der Erde. Erziehung und Gesellschaft können unterdrückend oder veredelnd wirken, so dass im günstigen Fall aus dem Diamanten ein Brillant werden kann.

Eine andere Möglichkeit ist unsere Fähigkeit zur Selbsterziehung. Wir können trotz ungünstiger sozialer Bedingungen an uns selbst arbeiten und uns einen feinen Schliff verleihen.

Aber eine Selbsterziehung ohne den Einfluss anderer Menschen ist gar nicht denkbar. Auf einer einsamen Insel kann sich niemand selbst erziehen. Stattdessen brauchen wir uns gegenseitig, und was wir daraus machen, ist unserem Geschick überlassen.

Ich denke nicht, dass es eine Frage ist, sich in seiner Echtheit zu Gunsten anderer verbiegen zu sollen, sondern die Kunst besteht darin, seine Echtheit gerade an den anderen zu üben und nicht ungefiltert Grobes herauszulassen in der Ansicht, nur darin Echtheit zu finden. Dies Grobe sollte durch die Beziehung zu anderen Menschen zum Feinen geschliffen werden, etwa so, wie man in England den "Gentleman" hervorbringt oder bei uns den Kavalier gegenüber Frauen.

Es ist also eine Wechselbeziehung und es liegt an unserer Befähigung zur Selbsterziehung, wie sehr wir die Begegnung mit anderen zum Selbstschliff kunstvoll nutzen.

Also, seine Echtheit sollte gerade durch die Beziehung zu anderen geübt und gepflegt werden.

Solis

Hallo Solis,

auch hier kann ich jedes Wort unterschreiben!

Der Wechsel zwischen Extremen kann in die
goldene Mitte führen, wenn das Pendel aufhört
zu schwingen.

Liebe Menschen und gute Bücher haben mir
oft geholfen. Genauso wie böse Menschen und
schlechte Bücher.
Man muss lernen zu selektieren.

Ich habe mich auch immer als Rohdiamanten
wahrgenommen, aber wie nervig ist es doch,
immer noch zu schleifen und nochmals zu
schleifen und zu polieren...

Und auch wie du sehe ich, dass es der Umwelt
bedarf, sich in der Reflexion zu erkennen...
Und auch zu sehen, was ich nicht bin!

Glaube nie deinen Kritikern
aber auch nicht deinen PR-Beratern...;)



Liebe Grüsse

*Vogelkatze
 
ja genau ... :thumbup:

ich mein der eigene charakter macht einem ja aus ...
das sind ja genau die inneren werte ... denk ich mir jetzt
das was dich selbst eben ausmacht .. wenns nicht karriere, schmuck, autos usw. ist

grüße liebe
daway

Hallo daway,

die inneren Werte sind eben
innere Werte, die man erhalten sollte.
Aber so ein Biotop zu pflegen ist
eben manchmal ein schönes Stück
Arbeit.

Der Rest kann gerne dazukommen,
muss aber nicht unbedingt sein.;)


Liebe Grüsse

Vogelkatze
 
Ich habe mich auch immer als Rohdiamanten
wahrgenommen, aber wie nervig ist es doch,
immer noch zu schleifen und nochmals zu
schleifen und zu polieren...

Und auch wie du sehe ich, dass es der Umwelt
bedarf, sich in der Reflexion zu erkennen...
Und auch zu sehen, was ich nicht bin!

Glaube nie deinen Kritikern
aber auch nicht deinen PR-Beratern...;)

Hallo, Vogelkatze!

Na, da hast du dir ja mächtig Mühe gegeben, allen zu antworten!

Wenn ich mir das einmal vorstelle, an einem Punkt angelangt zu sein, an dem ich nicht mehr zu polieren bräucht, wüsste ich gar nicht mehr, was ich noch tun sollte. Ich wäre bereits vollendet, nichts wäre mehr zu tun. Ich denke, aus unserer menschlicher Sicht ist das Polieren Lebensaufgabe, wenn es manchmal auch nervig sein kann.

Die Umwelt ist ja ganz wichtig, ohne ihre Reaktionen wüsste niemand sich selbst einzuschätzen. Es wäre wie eine innere Vereinsamung. So zeigt es doch, wie wichtig das Du ist.

Na ja, den Kritikern und den "PR-Beratern" niemals Recht zu geben ist vielleicht etwas zu viel gesagt. Aber es kommt darauf an, wie sie zu einem stehen. Wollen sie mich ausnutzen zu eigenen Gunsten oder wollen sie mich selbstlos fördern?Wie so oft, liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Viele meiner Kritiker haben mir ein gutes Stück weitergeholfen, auch wenn ich auf sie eher zornig gestimmt war.

Solis
 
mich treibt schon seit längerem die Frage um,
ob man sich seine Authenzität abtrainieren
sollte.
Erstaunlich, auf was für Ideen mache Leute kommen.

Ich habe den Verdacht, daß du dein eigentliches Problem schlecht in Worte fassen kannst
und deshalb auf so schräge Vorstellungen kommst.

Versuch doch mal mit so wenig Worten und so einfach wie möglich das auszudrücken, was dich bewegt.
Denn solange du eine vermeintliche Lösung hinter abstrakten surrealen Handlungen vermutest,
solange wirst du keine Lösung finden.

Die Antwort auf eine Frage liegt immer schon in der Frage.
Doch deine Frage ist surreal, sie hat nichts mit dir zu tun. Du weißt weder, was deine Authentizität ist
noch ob man sie trainieren oder abtrainieren kann.
 
Hallo Andreas,

ich verstehe deine Art, damit umzugehen.
Wenn man das was man meint auch genauso
vermitteln kann dass es so verstanden wird,
dann kann man sich glücklich schätzen...


Dir alles Liebe

Vogelkatze

Hallo Vogelkatze,

naja, das ist ja ne lange Übung mit vielen Aufs und Abs und das Glück zu spüren verstanden zu werden, dieser Moment, ja, naja, der braucht keine Erklärung mehr - ich hoff' ich red' kein Stuss....
Ich danke Dir für Deine Antwort.

authentisch grüßt

Andreas
 
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Authentizität: Ein ziemlich kompliziertes Wort für einen einfachen Zustand, das muss ich schon sagen! Vielleicht fällt mir mal ein leichteres ein.
Zu einem authentischen Menschen kann durchaus ein freches Mundwerk gehören. Das "Frechsein" wird von unterschiedlichen Adressaten unterschiedlich wahrgenommen. Manchen kommt es ganz und gar nicht frech vor, anderen wieder extrem. Also ist die eigene Art zu reden eben die eigene Art zu reden.
Authentisch-Sein verändert sich ständig, täglich, stündlich sogar, wenn man's genau nimmt. Meistens nur nicht so krass, dass man es wirklich wahrnimmt. Aber es verändert sich nie von außen: z. B. durch Konventionen, Ideologien, Ratschläge, Hinweise, Tadel, Kritiken usw. usw. Sondern nur von innen, durch etwas, das man mit Intuition oder - noch besser - "innerer Führung" bezeichnen könnte.
Wirklich Authentisches wird als Stärke von anderen wahrgenommen, als s t a r k e Ausstrahlung. Die liegt dann in jedem Wort, in jeder Bewegung. Von Jesus steht, nachdem er die Bergpredigt abgehalten hatte. "Er redete gewaltig und nicht so wie die Schriftgelehrten." (Luther-Übers.) Von vielen Indianer-Häuptlingen wurde gesagt, dass sie starke und erschütternde Reden hielten (ohne Konzept oder Vorbereitung o.ä.). (Die wussten einfach, was sie sagen wollten, d. h., sie waren in ihren Worten.)
Wenn ich mich also "authentisch" entwickeln will, sollte ich tatsächlich nur dann auf Hinweise von außen - etwa anderen Menschen - hören, wenn diese mich tief innen berühren. Alles andere kann ich getrost vergessen.
Herzliche Grüße,
nanabosho
 
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