Auszeit und danach?

Liebe Wolky,

also ich hatte gut 8 Monate Auszeit und arbeite seit drei Wochen wieder.
Für mich hat sich geändert, dass ich die Arbeit nicht mehr brauche, um mich gut zu fühlen. Es hat sich sowas wie innere Neutralität ergeben, die es mir aber ermöglicht, mich ganz auf die Arbeit einzulassen und mehr in der Arbeit zu sein, als in meinem Gefühl zur Arbeit... Das klappt bisher ganz prima. Da ich erstens selbständig im selbstgewählten Beruf arbeite und zweitens auf den Verdienst nicht angewiesen bin, erlebe ich Freiheit, in dem, was ich tue...

:liebe1: K.S.
 
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Weiß jemand, wie das mit der Rentenversicherung und dem Arbeitsamt in Deutschland läuft? Wenn ich mich arbeitslos melde, müsste ich denen ja auch nachweisen, dass ich mich um eine Stelle bemühe... was ich in den ersten beiden Monaten der Auszeit aber nicht würde machen wollen.

Viele Grüße
Joey

Hallo,

dann melde dich halt einfach erst nach Ablauf der zwei Monate arbeitslos und an den zwei fehlenden Rentenbeiträgen wirst du später auch nicht scheitern. :) Da würde ich mir überhaupt keinen Kopf machen. Krankenversicherung würde ich allerdings in dieser Zeit privat bezahlen, für den Fall dass doch etwas passieren sollte.

Smile Maili
 
Auszeit und danach Freizeit. Ist doch logisch. Wenn die Auszeit genutzt wurde, dann ist danach nicht mehr das Gleiche wie vorher. Sonst war die Auszeit eher eine Art Urlaub. Und danach steigt man wieder in die Unfreiheit. AUS- Zeit sei still! Laß mich mit dem Ticken in Ruhe, das ich als Rädchen hier mache. laß mich wieder Maus sein, Kind, mich lernen und finden. Frei zu werden und zu schöpfen- ohne Er-Schöpfen und Erschöpfen. Selber ein Gott sein und Ei-Gen-Es machen. Was auch immer, keine Ahnung wenn Ausstieg nicht erfolgt während Auszeit. Trauen zum Ausstieg während Auszeit verhindert nicht Wiedereintritt in Realo-Abartigkeit. Also keine Angst. Erweitert nur. Und was mal immer gut ist: Lernen, lernen, lernen. Das Schulwissen von vor 3 Jahren ist heute längst nicht mehr aktuell. Und wenn die Schule noch länger her ist, wo die Allgemeinbildung wuchs: au weia. Dringend nachholen, up-to-date zu werden naturwissenschaftlich und Randgebiete nicht meiden, sondern nutzen, um Antrieb zu nehmen. Weil Feuer zum eigenen Antrieb (Öl, Burn-Out) fehlt. Mal eine Rakete suchen im Leben, auf der man fliegen könnte. Was kann man wirklich?

ja nicht nur diese Scheisse, die bisher man täglich ausgab zu sein: ein brauner Rattenschwanz aus erratenen Weisheiten aus minimaler eigener Erfahrung. Über 6,6 Mrd. Menschen machen andere Erfahrungen und man meint, was großartiges Erfahren zu haben. Njet. Mumpitz. Weg damit über Bord und mal sehen: wieviele Jahre habe ich eigentlich noch? Und was mache ich mit der Zeit? Und diesen Einen Gedanken mit dem Namen "Zukunft" zuende denken durch alle Verluste von Vergangenheit hindurch. Bares vc. Wunderebares, Glaube vs. Wissen. Was weiß man heute eigentlich? Nun, es ist nix anderes als man glaubt. Man muß halt nur wissen, was man heute weiß. Und nicht nur Gestriges Wissen "haben" und es halten- einfach mal Aussteigen.

Auf einen Berg gehen als Mann.

Auf einen Berg gehen als Frau.

Einen See durchqueren aus Tränen über ICH KENN NICHT UND ICH KANN NICHT. "ES" lassen, die Selbst-Beleidigung erkennen und sich mit ihr anfreunden. Sie sogar als Quelle zum täglichen Sich-Selbst-Verbessern nutzen. Was "tickt" mich nicht richtig, was ist es in mir, das mich nicht richtig tickt? Warum DIESES Problem in mir und kein anderesß? Warum hier so und da so? Als Einer von 6.6 Mrd. Menschen habe ich dieses Leben hier mit diesem Elternhaus und warum? Wofür bin ich berufen, was ist meine Berufung? Der letzte Beruf- mal vollkommen ausblenden, zurückdrehen auf Sandkasten-Zeit und überlegen, welche Form man wählen würde: die Dreieckige oder die Viereckige? Und dann mal simulieren: was wäre eigentlich gewesen, wenn alles anders gelaufen wäre und ich das Dreieckige und nicht das Viereckige Förmchen genommen hätte? Und warum hat mir der Lutger immer das Fünfeckige abgenommen, wenn ich es haben wollte? Weiß ich überhaupt noch von Lutder? Oder kenn ich nur noch Luther?

Was weiß ich noch von mir?

Minutiös mal abgehen und eine Zeitleiste ausfüllen. Was ist meine Erinnerung, wo ich wirklich aus eigenem inneren bildlichen oder gefählsmässigen Erleben verbunden bin? Was sind die Wurzeln meines Bewußtseins, wenn ich gesellschaftlich bin? Was ist ein Mann? Was ist Man? Was ist N? Was ist.... was wäre wenn.... mal träumen, spinnen, Netze bauen, werken und einen neuen Chip entwickeln, aus dem man sich taktet zum Walzer, nach dem Sklavenmarsch. Mal nach der liebe forschen. Mals Aua spüren, weil es eben da ist. Mal schreiben und mal schreien und mal Reiben und mal Ebensein. Mal Sich Spielen, mal sich spiegeln, mal ein anderer Charakter sein. Mal sehen, was geht, worein und wie sich das anfühlt. Daher: nach Innen gehen. Und dann AUS.

Und es bleibt:

ZEIT. (und es winkt aus obiger Frage, was das N sei der ZEnIT und ZEN ist IT und IT ist ZEN und Zehn ist Hit, ab elf ist schitt und Schnitt-------

Ein sch--- Stille---- wert, ein Sch-wert, ein Schwert, ein Wert, ein Wert ein Du, ein Mann, ein Ich, eine Idee, eine Fügung, Dein Glück, Deine Frau, Dein Kind, Deine Zukunft, Dein Gott, ja so einfach Du selber. AUS dueser ZEIT heraus. (und rein und raus und rein und raus und rein und raus bis sauber ist und selbER.)

:liebe1:

und dann (ER-st.): Neuanfang. Bis dahin: NUR NOCH L_EBEN.
 
Wunderbar Herr Mäuserich und viel besser (meiner bescheidenen Meinung nach) als die ganze Untergangssache, die ich aber vielleicht auch überhaupt nicht verstanden habe. Und genug gute Fragen für mindestens drei Aus-Zeiten :liebe1:
 
"Zu lange" war bei mir bis jetzt meist, länger als 2-3 Monate, kann aer individuell unterschiedlich sein. Irgendwann sind die liegengebliebenen Sachen aufgearbeitet, ausgeruht hat man auch genug, vielleicht auch mal wieder sich kreativ betätigt - und dann kommt das "Loch", wo man anfängt, herumzuhängen...

In einer Partnerschaft kann es dann passieren, daß man sich nur noch auf den Senkel geht - hab das damals erlebt, daß wir beide uns, da wir uns dauernd auf der Pelle hingen, irgendwann nur noch angenervt und angefrustet hatten, und ich nach zwei Monaten Auszeit einen Aushilfsjob anfing, obwohl ich das damals finanziell nicht nötig gehabt hätte (Mein Mann war selbständiger Filialleiter und hatte deshalb die Auszeit, weil ihm ein neues Geschäft zugeteilt werden sollte; in der Zwischenzeit bekam er weiterhin gutes Geld von dem Inhaber der Kette. Ein geeignetes Geschäft zu finden, zog sich dann aber fast ein halbes Jahr hin...).

Nach der Trennung einige Jahre später hab ich dann auch mal fast ein Jahr Auszeit gehabt, weil, wenn man 15 Jahre in zwei aufeinanderfolgenden Partnerschaften gelebt hat und plötzlich wieder allein ist, dann gibt es mehrere Sachen, die neu zu ordnen sind. Naja, einen kleinen Aushilfsjob hatte ich schon zeitweise, aber ansonsten bin ich in der Zeit viel spazieren gegangen, habe seit langer Zeit wieder mal Broschen aus Fimo gefertigt und ab und zu Leserbriefe oder kleinere Artikel für eine polit. Zeitung geschrieben. War aber dann froh, daß sich nach einem Jahr endlich eine Möglichkeit ergab, bei einem Verlag zu arbeiten.

Ich mag zwar kein Hamster im Rad sein mit ewig gleichem Tagesablauf und brauche zu meinem Glück keine Vollzeitbeschäftigung, aber ein bissl was zu arbeiten hab ich schon gern - kommt aber auch drauf an, was.
 
:liebe1:

* Wie habt ihr euch wieder in die Alltagsmühle integriert?
etwas langsam, war mühselig zu Beginn gleich

* Konntet ihr eure Vorsätze mitnehmen?
hatte ich keine ich hatte doch sehr viele :(

* Wie sieht es mit euren Arbeitseifer aus?
der wird immer weniger dito

* Hat sich etwas an eurem Verhalten geändert?
ruhiger, entspannter, streßfreier fast dito

* Hat sich etwas an der Einstellung verändert?
jop, mehr auf mich geschaut jetzt wird dito

* Wie sieht das Umfeld eure Entwicklung?
kaum sehen die das dito (bis auf eine oder 2 Ausnahmen)


==> hab halt mit was Neuem begonnen -> dadurch war alles anders :escape:

Lg

:party02:
lach sind das deine Antworten oder meine ;)?
:liebe1: wolky
 
Am Besten wäre es, wenn ich dann schon einen Job sicher hätte... an dem ich halt nur später anfange. Dann hätte ich die Sorgen und den Bewerbungsstress nicht in der Zeit.

Viele Grüße
Joey

aber genau da ist doch der Haken, es ist eine Auszeit mit dem Sicherheitsnetz und das würde bedeuten du wärst während der Auszeit unruhig solange du keine Arbeit hast. Also ist die Frage der Sinnhaftigkeit der Auszeit zu stellen.
lg wolky
 
Liebe Wolky,

also ich hatte gut 8 Monate Auszeit und arbeite seit drei Wochen wieder.
Für mich hat sich geändert, dass ich die Arbeit nicht mehr brauche, um mich gut zu fühlen. Es hat sich sowas wie innere Neutralität ergeben, die es mir aber ermöglicht, mich ganz auf die Arbeit einzulassen und mehr in der Arbeit zu sein, als in meinem Gefühl zur Arbeit... Das klappt bisher ganz prima. Da ich erstens selbständig im selbstgewählten Beruf arbeite und zweitens auf den Verdienst nicht angewiesen bin, erlebe ich Freiheit, in dem, was ich tue...

:liebe1: K.S.

Hallo Kalihan Saraswati :liebe1:
das habe ich am Anfang auch so erlebt, aber dann kommt schleichend die Veränderung und ich schaffe die Abgrenzung nicht mehr. Auch wenn ich es mir immer wieder vorsage. Die Verhaftung ist so enorm mit den gesellschaftlichen Vorgaben, für mich eine sehr interessante Entdeckung.
lg wolky
 
In einer Partnerschaft kann es dann passieren, daß man sich nur noch auf den Senkel geht - hab das damals erlebt, daß wir beide uns, da wir uns dauernd auf der Pelle hingen, irgendwann nur noch angenervt und angefrustet hatten, und ich nach zwei Monaten Auszeit einen Aushilfsjob anfing, obwohl ich das damals finanziell nicht nötig gehabt hätte (Mein Mann war selbständiger Filialleiter und hatte deshalb die Auszeit, weil ihm ein neues Geschäft zugeteilt werden sollte; in der Zwischenzeit bekam er weiterhin gutes Geld von dem Inhaber der Kette. Ein geeignetes Geschäft zu finden, zog sich dann aber fast ein halbes Jahr hin...).

Das habe ich auch beobachtet und interessanterweise hat es sich aber toll eingespielt. Es sind Freunde von mir; sie mit den Kinder damals zu Hause und er war fast ein Jahr zu Hause. Die erste Zeit war es ein Nervenkrieg für alle, dann haben sie sich daran gewöhnt und dann kam der Zeitpunkt der Veränderung. Er musste wieder arbeiten und es war wieder alles durcheinander. Irgendwie doch alles wieder Gewöhnung :)

Aus deinem Bericht lese ich, wie bewusst du dir deine Auszeiten eingebaut hast - gefällt mir gut. Für mich spiegelt sich die Aufmerksamkeit auf dich als Mensch wieder. :)
lg wolky
 
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