Auswirkung von Abtreibung eines behinderten Kindes?!

Hallo DagoBert,


ich dachte schon, dass du es so meinst - aber deine Formulierung hätte auch anders umgedeutet werden können. Deshalb meine Nachfrage.

Liebe Grüße
Christoph

mina73 schrieb:
welche(...) ...physischen auswirkungen hat eigentlich eine abtreibung auf die beteiligten männer?

2. welche physischen auswirkungen hat frauenverachtung?
Ad 1: Das kommt nach meiner bisherigen Beobachtung, bzw. da wo mir von Kollegen berichtet wurde, offenbar darauf an, ob der Mann die Abtreibung gefordert und mit getragen hat oder nicht. Dabei wirkt (wie so oft) nicht, was an der Oberfläche der Fall war - z.B. scheinbarer verbaler Protest - sondern welche Haltung in der Tiefe vorhanden war. Manchmal hab ich auch gesehen, dass die Männer die (physischen und psychischen) Konsequenzen für die Frau tragen, obwohl sie absolut gegen die Abtreibung waren. Sie tragen es dann aus Liebe. Liebe zu der Frau, die mit dem Kind auch sie als Partner abgetrieben hat. Die Beziehung ist dann meistens nicht mehr zu retten. Und die Folgen zeigen sich oft erst nach Jahrzenhten. Oft muss dann geklärt werden, wer tatsächlich verantwortlich war - und das ist letztlich immer die Frau, denn sie ist es, welche die letzte Entscheidung trifft. Den Mann trifft oft eben keine Schuld, wie es scheint. Und wenn das geklärt ist - und das kann nur eine Aufstellung zeigen - kann der Mann frei sein.

Ad 2: Körpereliche Folgen von Frauenverachtung? Manchmal vielleicht Folgen wie Anorexie - wenn es eigentlich um die Verachtung der eigenen Mutter geht. Aber da müste ich jetzt spekulieren. Denkbar wäre auch Hodenkrebs... Wie gesagt: das ist Spekulation.

Ansonsten ist mir in der Arbeit seltener Frauenverachtung in der Tiefe begegnet und mir sind - mangels Erfahrungswerten damit - bis heute zumindest keine körperlichen Folgen bekannt. Wäre interessant zu erfprschen. Aber wenn mir das in meinen Teilnehmern eher nie begegnet, dann ist das schwer zu erforschen. Kann sein, dass frauenverachtende Männer auch nicht in Aufstellungsseminare gehen.

Christoph
 
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Hallo Tarot,

mit Kindbetttod ist nicht derTod des Kindes sondern der der Mutter durch Schwangerschaft oder die Geburt oder ihre Folgen gemeint. Er ist heute in unseren Breiten sehr selten geworden, weil wir so gute medizinische Möglichkeiten haben. Aber er kommt immer noch vor.

Man kann in Aufstellungen sehen, dass in einigen Familien Kindbetttode von vor bis zu sieben Generationen wirken. Oft haben die Männer in diesen Familien keine Chance, sterben früh, werden der Kirche (als Mönche) geopfert oder als Soldaten im Krieg und die Familien sind sehr "religiös" geworden. "Gott" ist in diesen Familien eine Frau - nämlich diejenige, welche bei der Geburt gestorben ist. Die Familie hat sich tief erschrocken und es war leichter zu verarbeiten, wenn man dem Mann dieser Frau (und mit ihm allen Männern) die Schuld zugeschoben hat. Er wird dann wie ein Mörder ausgeschlossen. ("Sie ist gestorben, weil er seine primitive Lust stillen wollte" - als hätte sie nicht auch Lust gehabt und ihn geliebt.)

Sieht man die beiden aber dann aufgestellt, dann zeigt sich oft: die Frau ist in tiefem Einklang und hat gewusst, dass dies passieren kann. Und beide haben die ganz große Liebe für einander und einen großen Schmerz, dass sie nicht weiter zusammen sein konnten.


Liebe Grüße
Christoph
 
Hallo Christoph,
alles klar, hab´ ich mir fast gedacht. Vielen Dank.

Schön finde ich diesen Satz:

Christoph schrieb:
Sieht man die beiden aber dann aufgestellt, dann zeigt sich oft: die Frau ist in tiefem Einklang und hat gewusst, dass dies passieren kann. Und beide haben die ganz große Liebe für einander und einen großen Schmerz, dass sie nicht weiter zusammen sein konnten.

Wenn man sich bewusst für ein Kind entscheidet, geht man auch das Risiko ein, dass bei der Geburt etwas passieren kann. Zum Glück geht in den meisten Fällen alles glatt.

LG Tarot
 
Liebe Tarot,


Wenn man sich bewusst für ein Kind entscheidet, geht man auch das Risiko ein, dass bei der Geburt etwas passieren kann. Zum Glück geht in den meisten Fällen alles glatt.
Ich würde sogar darüber hinaus gehen - mir ist bei jeder sexuellen Bezihung bewusst (und vielleicht mag sich der eine oderide Andere mal auf diese Gedanken einlassen):

  1. Bei noch so guter Verhütung kann ein Kind entstehen - daraus entsteht unauflösliche Bindung.
  2. Durch diesen Vollzug der tiefsten Begegnung kann diese Frau bei der Geburt unseres Kindes sterben.
  3. Ich selbst bin von diesem Risiko frei. Ich riskiere möglicherweise nur in Bezug auf HIV mein Leben. De Frau aber in Bezug auf eine Geburt.
  4. Wir stimmen gemeinsam diesen Risiken zu, indem wir uns sexuell begegnen.
Wie schaue ich dann die Frau an? Wie schaut sie mich an?

Liebe Grüße
Christoph
 
Lieber Christoph,
ich glaube kaum, daß dieses den meisten Menschen bewusst ist. Den Männern wahrscheinlich noch weniger als den Frauen.
LG Tarot
P.S. Mein Mann war doch sehr erstaunt, welch´ "Arbeit" doch solch eine Geburt ist :D , er hat jetzt ein ganz anderes Augenmerk darauf
 
Hi Tarot,


ja - viele leben heute den sexuellen Konsum (kein Wunder, wenn das auch in den Medien so verbreitet wird - ich sach nur: "Lilos liebe Liebenden" usw.) und ignorieren zunächst die langfristigen Wirkungen.

Allerdings habe ich eher bei Frauen diese Haltung erlebt - sicher mag es auch Männer geben. Der Partner wird benutzt wie ein Gegenstand, den man nach Belieben nehmen und auch wieder weglegen kann. Aber die v.a. systemischen Wirkungen - die bestehen auch in diesen Fällen. Und da habe ich noch keine Ausnahme gesehen.

Christoph
 
was man so rumspekulieren kann über die gesundheit anderer.

männer sind unmittelbar beteiligt. aber frauenfeinde sehen das wohl lieber anders. begründungen kann mann sich für alles aus den fingern saugen.

mina
 
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mina73 schrieb:
was man so rumspekulieren kann über die gesundheit anderer.

männer sind unmittelbar beteiligt. aber frauenfeinde sehen das wohl lieber anders. begründungen kann mann sich für alles aus den fingern saugen.

mina
Mina,

falls du meinen vorvorgängigen Beitrag damit meinst: ich kann dir versichern, dass ich mir, im Unterschied zu anderen hier, sehr wohl über den Unterschied zwischen Spekulation und Beobachtetem bzw. selbst Erlebtem unterscheiden kann.

Und in meiner Antwort auf deinen Beitrag habe ich die Spekulation durchaus von der Beobachtung und dem selbst Erlebten getrennt gehalten, so weit ich weiß.

Christoph
 
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