Auswirkung von Abtreibung eines behinderten Kindes?!

Tja Dagmar, das mit der Seele ist es ja gerade...

Ich bin nicht behindert, weis aber was das Leben an Grausamkeiten brigt und bringt. Ganz offen, wenn ich als Behinderter geboren würde, wäre mir ein schneller Tod willkommener als Lebenslange Qual...

Ich habe erlebt was es bedeutet grundlos gehasst zu werden - jaja, karma, ich weis, ich weis - aber ich wollte niemandem dieses Leid wünschen...
 
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ich habe ein kind abgetrieben. und bisher merke ich nichts davon. das einzige, woran ich mich erinnern kann, ist eine einzige träne, die mir runterlief, kurz vor der betäubung. mir geht es wunderbar und ich habe kein schlechtes gewissen. das einzige, weshalb ich ein schlechtes gewissen habe, ist die tatsache, dass ich zigaretten rauche.

es ist einfach hässlich, was ihr familiensteller da für sachen von euch gebt. und ich wette: die wenigsten, die in diese seminare gehen, wissen, dass ihr durchzogen seid mit schlechten gedanken.

mina
 
ironwhistle,
soll ich mich jetzt umbringen ???
du schreibst; wenn du als behinderter geboren würdest......
wer sagt dir denn das es eine lebenslange qual ist.
das können doch nur menschen sein die nicht betroffen sind und in deren vorstellungen behindert sein als nicht lebenswert empfunden wird.
hast du schon jemals einen behinderten menschen gefragt wie er sich fühlt und ob er seinen tod herbei sehnt ?
ich für meinen teil lebe verdammt gerne und finde es eher schade das die zeit so rasend schnell vergeht.
ich habe das usher syndrom (hör und sehbehinderung) das zur völligen erblindung und zur taubheit führen kann. verbinde dir die augen und stopfe dir mal die ohren zu und versuche in deinem umfeld und mit deinen mitmenschen klar zu kommen. ob du es glaubst oder nicht - es geht da man es lernen kann.
in meinem verein gibt es jede menge paare die sich bewußt darüber gedanken machen ob sie sich für ein kind entscheiden sollen oder nicht da diese behinderung vererblich ist. die paare die sich für ein kind entscheiden gehören zu der gruppe behinderter menschen die ihr leben trotz behinderung lebenswert finden und der ansicht sind - sollte ihr kind die behinderung geerbt haben das es nach dem vorbild ihrer eltern genau so in der lage sein wird das leben lebenswert zu finden. (auf zwei babys warten wir gerade)
die zweite gruppe sind eindeutig die menschen die sich weigern sich mit ihrer behinderung auseinander zu setzen und sie anzunehmen. die jammern und bedauern sich den ganzen tag und sind von daher der meinung das sie dieses schicksal keinem zumuten können und somit auf ein kind verzichten.
du bist zwar nicht als behinderter geboren worden, aber was ist wenn du morgen durch einen unfall behindert wärst ? willst du dann den rest deines lebens auf den tod warten oder bringst du dich dann sofort um ?
lg ulla
 
Langsam merke ich doch das jeder das Wort "Behindert" anders auffasst...

Ok, du hast eine schreckliche Krankheit die dich behindert, aber nun stell dir mal vor du wärst zusätzlich noch auf Instrumente angewiesen die es dir erst ermöglichen würden zu atmen, oder du wärst derart entstellt das du dich nicht in die Öffentlichkeit trauen würdest.

Wenn ich von "Behindert" spreche, gehe ich davon aus das es wirklich ein extremer Einschnitt ins Leben eines Menschen darstellt.

l.g.
Ingo

p.s.
Ich warte durchaus auf meinen Tod.
 
und mina, wie bist du drauf ?
kalt, böse, ablehnend.


'Ich bin nicht behindert, weis aber was das Leben an Grausamkeiten brigt und bringt. Ganz offen, wenn ich als Behinderter geboren würde, wäre mir ein schneller Tod willkommener als Lebenslange Qual...'


für dich scheint ein schneller tod das richtige zu sein.

aber andere ?? ich hoffen, die dürfen das für sich selbst entscheiden.
ich fände es vermessen, andere in den gleichen topf zu werfen.

in unserer familie sind kinder schwerstbehindert, sie werden von ihren müttern innigst geliebt.
ich habe geschichten gehört von kindern, die durch ihre behinderung sterben werden. ihre mütter kämpfen mit unsummen an geldern, mit haut und haar und jedem letzten nerv, mit jeder faser ihres seins, um das leben ihres kindes.

den einzigen unterschied, den es bei der entscheidung zwischen abtreibung und grossziehen, oft für mich macht, scheint der zu sein, dass die kinder die leben dürfen, von ihren müttern im arm gehalten wurden, sie durften ein paar wochen mehr leben und dann haben sich die mütter für sie entschieden.

es gibt ein ehepaar, die entschlossen sich aufgrund sorgfältiger information durch zb. auch den film 'mein kleines kind' ihr schwerstbehindertes und nicht lebensfähiges kind auszutragen, und es dem leben und dem tod zu überlassen, wann es stirbt. für sie war es so richtig, in demut und achtung und mit liebe, hinschauend.
es gibt sehr viele seiten im internet darüber.

wer darf darüber urteilen was lebenswert ist und was nicht ?
wer darf darüber urteilen, was einem menschen zuzumuten ist und was nicht ?
wie ist es, wenn man zu menschen geht, die ein ganz schweres schicksal getragen und gelebt haben ?!

zu selbstmord und abtreibung wurde in anderen threads hinreichend geschrieben.

es gibt kinder, die sind völlig entstellt, sie altern 10mal so schnell wie normal mit 10 jahren sehen sie aus wie hundert.
sie geniesen jeden tag ! ihre mütter lieben sie. sie haben sie ganz nah am herzen. einmal im jahr treffen sie sich, ich glaube in köln. sie treffen andere familien, wo kinder die gleiche behinderung haben und auf einemal geht die sonne auf. endlich gleich, so sein dürfen und es ist gut.

liebe grüße dagmar
man sieht nur mit dem herzen gut.
Antoine de Saint-Exupery
 
Hallo,
ich denke auch, Kinder die nicht lebensfähig sind, gehen von alleine ab, die Natur regelt das schon. Behinderte Kinder sind eine Prüfung für die Eltern - eine schwere Prüfung. Auch Behinderte haben ein Recht auf Leben. Einige von euch tun so, als wenn sie keine Menschen wären - nur eine Sache, die kaputt ist - und die kann man wegschmeissen/vernichten/töten :angry2: , weil sie angeblich keinem was bringt.
Wir wohnen in der Nähe einer Behinderten Werkstatt. Die Leute, die mir teilweise auf der Straße begegnen sind sehr nett und machen keinen unglücklichen Eindruck - sie leben teilweise in ihrer eigenen glücklichen Welt. Schade finde ich die abwertenden Reaktionen anderer - manchmal weiß ich zwar auch nicht genau, wie ich mich verhalten soll. Immer ungezwungen, das schaffe ich natürlich auch nicht, aber ich denke, das ist nicht schlimm. Ich finde, sie gehören in unsere Welt, genau wie wir, da gibt es keinen Unterschied. Der einzige Unterschied ist, sie können ohne fremde Hilfe nicht leben. Sie benehmen sich nicht so, wie die "Norm" es gerne hätte. Die abwertenden Reaktionen resultieren aus Hilflosigkeit und Angst. Im Prinzip sind diese Leute ärmer dran, als die "Behinderten".
Dagobert, deine Beiträge gefallen mir sehr gut :kiss4:
LG Tarot
 
Vielen Dank für eure vielen "Antworten"/Meinungen.

Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, bei der Diagnose. Es kamen eben sehr viele Dinge zusammen....Herzfehler, offener Bauch (d.h. die inneren Organe hätten bei der Geburt freigelegen) und dann eben noch die sehr seltene Trisomie 18.

Wäre es für die Frau gefährlich gewesen, das Kind im Mutterleib sterben zu lassen? Das wären glaube ich Bedenken gewesen, die ich gehabt hätte.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei dem Paar Angst eine sehr große Rolle gespielt hat. Angst mit dieser schweren Form der Behinderung nicht fertig zu werden bzw. den sehr frühen Tod nicht verkraften zu können, wenn man das Kind bereits im Arm gehabt hat.

Glaube das ist eben ein sehr heikles Thema, mit sehr konträren Ansichten und Meinungen. Mich hat eben in erster Linie, die systemische Sicht interessiert. Es klingt für mich nachvollziehbar, dass es Auswirkungen auf spätere Geschwisterkinder haben wird, zumal das nächste Kind bereits geplant ist. DAS finde ich einfach unmöglich! Aber jeder muss selber wissen, was er sich und seiner Familie antut!

einen schönen 4. Advent!!!
Sonnenlicht
 
Hallo Sonnenlicht
Sonnenlicht schrieb:
Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, bei der Diagnose....
Das kann glaube ich keiner sagen, der nicht in dieser Situation war.
Sonnenlicht schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass bei dem Paar Angst eine sehr große Rolle gespielt hat. Angst mit dieser schweren Form der Behinderung nicht fertig zu werden bzw. den sehr frühen Tod nicht verkraften zu können, wenn man das Kind bereits im Arm gehabt hat.
Das verstehe ich nicht, die haben das Kind doch getötet. Da muss man nichts verkraften?

Sonnenlicht schrieb:
DAS finde ich einfach unmöglich! Aber jeder muss selber wissen, was er sich und seiner Familie antut!
einen schönen 4. Advent!!!
So traurig es auch ist, das ist wohl war.
Danke gleichfalls. Frohe Weihnachten. :weihnacht
LG Tarot
 
hallo sonnenlicht!

ich maße mir nicht an, irgendetwas bewertendes oder gar urteilendes über eure entscheidung zu äußern. dass sie euch bewegt, zeigt ja auch euer posting.

generell gilt: es gibt keine "theoretischen gutachten" aus der sicht des familienstellens oder des systemischen stellens. im prozess der aufstellung (das ist kein seminar, mina) kann sich viel lösendes zeigen ... eure spezielle verbindung mit eurem kind, das nicht leben konnte, und vielleicht auch ein hinweis auf eine verstrickung - für wen mag das kind eingetreten sein? wie auch immer: in der aufstellung (und nicht im reden über aufstellungen etc.) könnt ihr in kontakt zu dem kommen, was wirk-lich - also wirkend - geschehen ist, und ihr könnt auch eure verantwortung mit kraft und würde zu euch nehmen (das ist, leider muss ich das nun schon alles vorbeugend dazuschreiben, alles andere als eine zuschreibung von schuld, sondern der erste schritt zur lösung) bzw. im system zurückgeben, was nicht das eure ist.

ihr müsst nicht ins kalte wasser springen - überall gibt es aufstellungen, bei denen ihr zuerst als zuschauer bzw. stellvertreter eindrücke und erfahrungen sammeln könnt und solltet, bevor ihr euch - wenn überhaupt - für eine eigene aufstellung entscheidet. also kein rat: tut es!, sondern mein rat: schaut es euch an, und dann entscheidet. wenn ihr's dann angehen wollt, wird es euch einen guten weg eröffnen können - auch in hinblick auf mögliche weitere kinder.

alles liebe, jake

p.s.: oops, gerade sehe ich, dass es ja um eine bekannte von dir geht, sonnenlicht... egal: spekulative "meinungen" dazu wären schlicht anmaßend gegenüber der tiefen erfahrung dessen, was geschehen ist. und alles andere gilt, wie ich es geschrieben hab... vielleicht kannst du es ja deinen bekannten weitergeben... oder wolltest du womöglich auch nur ein abschließendes urteil über deren verhalten fällen?
 
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Hallo Jake!

Nein es ging nicht um mich, aber wie ich ja schrieb, interessieren mich eben die systemischen/seelischen Auswirkungen, die eine Abtreibung mit sich bringen kann.
Es geht mir nicht darum irgendjemanden zu verurteilen, ich wüßte ja selber nicht, wie ich reagieren würde. Ich weiß halt nur aus ein paar Aufstellungen, dass Abtreibungen eben Auswirkungen auf das SYstem haben könnten. Ich wollte eben nur wissen, ob es da quasi EGAL ist, ob die Abtreibung aus Krankheitsgründen passiert ist, oder eben "weil es zur Zeit nicht paßt, z.B.".
DAS war meine Frage.
Weiterhin ginge die Frage, welche Auswirkungen eine Abtreibung eines Kindes hätte, dessen Mutter vergewaltigt wurde und das Kind von so einem Mann eben nicht austragen möchte, in die selbe Richtung.

Klar kann man das niemals so pauschal sagen, wie bei einem Rezeptbuch, aber ihr habt doch hier Erfahrungswerte, wie ich las :)

viele Grüße
Sonnenlicht
 
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