Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 23. Oktober 2005
- Beiträge
- 26.461
Hallo "@Narbenseelchen",
aha, Narben auf der Seele. Nun, das ist doch immerhin schon mal besser als eine blutende Wunde.
Ein "sanftmütiges weibliches Wesen" - das liest sich wunderbar. Schön.
Es muß äusserst frustrierend gewesen sein, das zu wissen und dann von der Medizin nicht die Hilfe bekommen zu haben, die Dir zustand. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner OP vergangenes Jahr!
Du hast viel Humor! "Funkturmhafte Körpergrösse" - *lach*
Du bittest hier um Rat von Menschen, die an Reinkarnation glauben. Ich habe mich zumindest intensiv mit dem buddhistischen und hinduistischen Glauben beschäftigt und ich hoffe Du gestattest mir als Christen dennoch, Dir zu antworten.
Über die Kali könnte dir vielleicht @Nadida Auskunft geben. Sie kennt sich da besser aus, hat sie mir geschrieben.
____________________________________
Erstens möchte ich betonen, daß ich es schwierig finde, sich in ein Forum mit Deiner Frage zu wenden. Denn es wäre doch sehr fatal, wenn Du hier irgendeine Form von antwort oder Idee bekommen würdest, die Dich in deiner Seelensituation bestärken und die dann zu einem Suizid beitragen könnten.
Zweitens will ich Dir meinen Glauben sagen: ich lebe Jetzt und an eine Reinkarnation, also an ein weiteres Leben in einem Körper glaube ich persönlich für mich nicht. Ich will es auch gar nicht haben.
Drittens baut die hinduist-buddhistische Vorstellung von Wiedergeburt auf dem Rad des Lebens auf, das darstellt, das ein Mensch viele Leben durchläuft, um zu Gott zu finden, also um "ganz" zu werden.
Nun muß man jede theologische Lehre unterteilen in zweierlei Arten: in die Exoterik, die die Lehre für einfache Leute ist, und in die Esoterik, die die Lehre für Menschen ist, die sehr eng in diesem Glauben leben.
Die buddhistische Lehre für "einfache Leute" ist die, daß man sich "gut benehmen muß", um in einem besseren Leben wiedergeboren zu werden. Der Hintergrund ist ein Schuld- und Strafekonzept.
Die buddhistische Lehre für die Esoteriker des Glaubens ist hingegen wie auch im Christentum die Ausage, daß es nur das Hier und Jetzt gibt, diesen Moment in dem "Ich bin". Und Weiteres gibt es nicht.
Warum ist das so? Weil in demjenigen Moment, in dem das Wesen des esoterischen Buddhisten diese Wahrheit des "Ich bin" voll und ganz erfährt, jedes Leiden der Seele von ihm abfällt wie welke Blätter von einem Baum. Sie fallen vielleicht nicht alle auf einmal ab, das hängt von der Tiefe der Erkenntnis ab, die ein sogenanntes Erleuchtungserlebnis ihm bringt.
Meine Antwort auf Deine Frage ist also die: die Idee von Wiedergeburt, die durch den Buddhismus transportiert wird, ist nur für das einfache Volk so gemeint, daß es ein Wiedergeborenwerden nach dem physischen Tode gibt. Die eigentliche Wiedergeburt jedoch erfolgt im Moment. Also im Jetzt, und Hier.
So. Ich überlasse diese Sache Deinem Verständnis, bin für vertiefende Fragen zum Buddhismus offen, und bitte Dich, weiterhin gut nachzudenken. Mit Deiner Lebensgeschichte weißt Du und hast du am eigenen Leib erfahren, was Leiden ist und was die Buddhisten damit meinen.
Und weitere Fragen habe ich Dir in unserer Unterhaltung gestellt, damit Du nochmal überprüfst, ob Du wirklich alle Wege gegangen bist, die möglich sind, um mit Deinem Leben besser klar zu kommen. Wirf es auf jeden Fall nicht weg. Dreck, Dreck wirft man weg. Aber bitte nie sich selber. Das wünsche ich Dir von Herzen.
lg
aha, Narben auf der Seele. Nun, das ist doch immerhin schon mal besser als eine blutende Wunde.
Ein "sanftmütiges weibliches Wesen" - das liest sich wunderbar. Schön.
Es muß äusserst frustrierend gewesen sein, das zu wissen und dann von der Medizin nicht die Hilfe bekommen zu haben, die Dir zustand. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner OP vergangenes Jahr!
Du hast viel Humor! "Funkturmhafte Körpergrösse" - *lach*
Du bittest hier um Rat von Menschen, die an Reinkarnation glauben. Ich habe mich zumindest intensiv mit dem buddhistischen und hinduistischen Glauben beschäftigt und ich hoffe Du gestattest mir als Christen dennoch, Dir zu antworten.
Über die Kali könnte dir vielleicht @Nadida Auskunft geben. Sie kennt sich da besser aus, hat sie mir geschrieben.
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Erstens möchte ich betonen, daß ich es schwierig finde, sich in ein Forum mit Deiner Frage zu wenden. Denn es wäre doch sehr fatal, wenn Du hier irgendeine Form von antwort oder Idee bekommen würdest, die Dich in deiner Seelensituation bestärken und die dann zu einem Suizid beitragen könnten.
Zweitens will ich Dir meinen Glauben sagen: ich lebe Jetzt und an eine Reinkarnation, also an ein weiteres Leben in einem Körper glaube ich persönlich für mich nicht. Ich will es auch gar nicht haben.
Drittens baut die hinduist-buddhistische Vorstellung von Wiedergeburt auf dem Rad des Lebens auf, das darstellt, das ein Mensch viele Leben durchläuft, um zu Gott zu finden, also um "ganz" zu werden.
Nun muß man jede theologische Lehre unterteilen in zweierlei Arten: in die Exoterik, die die Lehre für einfache Leute ist, und in die Esoterik, die die Lehre für Menschen ist, die sehr eng in diesem Glauben leben.
Die buddhistische Lehre für "einfache Leute" ist die, daß man sich "gut benehmen muß", um in einem besseren Leben wiedergeboren zu werden. Der Hintergrund ist ein Schuld- und Strafekonzept.
Die buddhistische Lehre für die Esoteriker des Glaubens ist hingegen wie auch im Christentum die Ausage, daß es nur das Hier und Jetzt gibt, diesen Moment in dem "Ich bin". Und Weiteres gibt es nicht.
Warum ist das so? Weil in demjenigen Moment, in dem das Wesen des esoterischen Buddhisten diese Wahrheit des "Ich bin" voll und ganz erfährt, jedes Leiden der Seele von ihm abfällt wie welke Blätter von einem Baum. Sie fallen vielleicht nicht alle auf einmal ab, das hängt von der Tiefe der Erkenntnis ab, die ein sogenanntes Erleuchtungserlebnis ihm bringt.
Meine Antwort auf Deine Frage ist also die: die Idee von Wiedergeburt, die durch den Buddhismus transportiert wird, ist nur für das einfache Volk so gemeint, daß es ein Wiedergeborenwerden nach dem physischen Tode gibt. Die eigentliche Wiedergeburt jedoch erfolgt im Moment. Also im Jetzt, und Hier.
So. Ich überlasse diese Sache Deinem Verständnis, bin für vertiefende Fragen zum Buddhismus offen, und bitte Dich, weiterhin gut nachzudenken. Mit Deiner Lebensgeschichte weißt Du und hast du am eigenen Leib erfahren, was Leiden ist und was die Buddhisten damit meinen.
Und weitere Fragen habe ich Dir in unserer Unterhaltung gestellt, damit Du nochmal überprüfst, ob Du wirklich alle Wege gegangen bist, die möglich sind, um mit Deinem Leben besser klar zu kommen. Wirf es auf jeden Fall nicht weg. Dreck, Dreck wirft man weg. Aber bitte nie sich selber. Das wünsche ich Dir von Herzen.
lg