Ausweglose Existenz, ich brauche dringend eure Meinungen

Hallo "@Narbenseelchen",

aha, Narben auf der Seele. Nun, das ist doch immerhin schon mal besser als eine blutende Wunde. ;)

Ein "sanftmütiges weibliches Wesen" - das liest sich wunderbar. Schön.

Es muß äusserst frustrierend gewesen sein, das zu wissen und dann von der Medizin nicht die Hilfe bekommen zu haben, die Dir zustand. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner OP vergangenes Jahr!

Du hast viel Humor! "Funkturmhafte Körpergrösse" - *lach*

Du bittest hier um Rat von Menschen, die an Reinkarnation glauben. Ich habe mich zumindest intensiv mit dem buddhistischen und hinduistischen Glauben beschäftigt und ich hoffe Du gestattest mir als Christen dennoch, Dir zu antworten.

Über die Kali könnte dir vielleicht @Nadida Auskunft geben. Sie kennt sich da besser aus, hat sie mir geschrieben.



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Erstens möchte ich betonen, daß ich es schwierig finde, sich in ein Forum mit Deiner Frage zu wenden. Denn es wäre doch sehr fatal, wenn Du hier irgendeine Form von antwort oder Idee bekommen würdest, die Dich in deiner Seelensituation bestärken und die dann zu einem Suizid beitragen könnten.

Zweitens will ich Dir meinen Glauben sagen: ich lebe Jetzt und an eine Reinkarnation, also an ein weiteres Leben in einem Körper glaube ich persönlich für mich nicht. Ich will es auch gar nicht haben.

Drittens baut die hinduist-buddhistische Vorstellung von Wiedergeburt auf dem Rad des Lebens auf, das darstellt, das ein Mensch viele Leben durchläuft, um zu Gott zu finden, also um "ganz" zu werden.

Nun muß man jede theologische Lehre unterteilen in zweierlei Arten: in die Exoterik, die die Lehre für einfache Leute ist, und in die Esoterik, die die Lehre für Menschen ist, die sehr eng in diesem Glauben leben.

Die buddhistische Lehre für "einfache Leute" ist die, daß man sich "gut benehmen muß", um in einem besseren Leben wiedergeboren zu werden. Der Hintergrund ist ein Schuld- und Strafekonzept.

Die buddhistische Lehre für die Esoteriker des Glaubens ist hingegen wie auch im Christentum die Ausage, daß es nur das Hier und Jetzt gibt, diesen Moment in dem "Ich bin". Und Weiteres gibt es nicht.

Warum ist das so? Weil in demjenigen Moment, in dem das Wesen des esoterischen Buddhisten diese Wahrheit des "Ich bin" voll und ganz erfährt, jedes Leiden der Seele von ihm abfällt wie welke Blätter von einem Baum. Sie fallen vielleicht nicht alle auf einmal ab, das hängt von der Tiefe der Erkenntnis ab, die ein sogenanntes Erleuchtungserlebnis ihm bringt.

Meine Antwort auf Deine Frage ist also die: die Idee von Wiedergeburt, die durch den Buddhismus transportiert wird, ist nur für das einfache Volk so gemeint, daß es ein Wiedergeborenwerden nach dem physischen Tode gibt. Die eigentliche Wiedergeburt jedoch erfolgt im Moment. Also im Jetzt, und Hier.


So. Ich überlasse diese Sache Deinem Verständnis, bin für vertiefende Fragen zum Buddhismus offen, und bitte Dich, weiterhin gut nachzudenken. Mit Deiner Lebensgeschichte weißt Du und hast du am eigenen Leib erfahren, was Leiden ist und was die Buddhisten damit meinen.

Und weitere Fragen habe ich Dir in unserer Unterhaltung gestellt, damit Du nochmal überprüfst, ob Du wirklich alle Wege gegangen bist, die möglich sind, um mit Deinem Leben besser klar zu kommen. Wirf es auf jeden Fall nicht weg. Dreck, Dreck wirft man weg. Aber bitte nie sich selber. Das wünsche ich Dir von Herzen.

lg
 
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Liebes Seelchen,
Aus Reinkarnationssicht ist Suizid in solchen Situationen meist nicht die Lösung, was man so lest - und ich mir gut vorstellen kann.

Vielleicht kannst Du Dich mal nicht auf das Aussehen, den Schein - Deiner Interpretation davon - konzentrieren - sondern auf das was Du liebst. Gern tust. Genießt.
Ich würde mich selbst auch nicht als Schönheit bezeichnen, sehe eher androgyn aus und fühle mich auch eher so, aber meiner Katze ist das komplett egal. Sie himmelt mich an. Jeden Tag.
Und meine Hühner laufen mir entgegen und erfreuen sich an den Leckerbissen, die ich ihnen mitbringe. - All dies gibt mir viel in meinem Leben. Auch wenn ich ein sehr zurückgezogenes Leben führe. In meinem Garten ist Aussehen nicht wichtig.
Und in den Spiegel muss ich nicht schauen, wenn ich kritisch drauf bin.
Wenn ich unter die Menschen gehe, dann achte ich drauf, welchen Wesen ich begegne. Und was ich für sie tun könnte wenn ich möchte.
Und manchmal sind es einfach ferne Gedanken an einen Menschen, der mich vielleicht gar nicht wahrnimmt. Ich kann mich dran erfreuen weil einer so handelt wie er handelt. Oder mir denken, Mensch, Du bist ja in Ordnung, auch wenn Du es grad nicht fühlst.

Das allein lenkt schon weg von meiner Kritik gegen mich selbst.

Manchmal gibt DAS dem Leben Sinn - sich auf die Umwelt konzentrieren, mehr als auf seinen Körper - der eben ist wie er ist.
Und wenn man mal so durch die Gegend fragt, ist kaum ein Mensch voll glücklich mit seinem Körper. Irgendwas passt immer nicht.
Schad drum. Mit so was möchte ich mein Leben nicht vergeuden.

Es ist wunderbar, mit Tieren im Garten zu leben.
Es ist wunderbar, Bilder zu malen.
Seife zu sieden.
In diesem Forum so viele Schreiber zu lesen die hier Anteilnehmen an Deinem Leben !

Lieben Gruß von Seele zu Seele
Sternwesen
 
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Hallo ihr Lieben,

ich habe mich extra hier regestriert weil ich dringend Ratschläge und Hilfe zu einem Thema brauche bei dem ich mit Rationalität und Wissenschaft nicht mehr weiter komme und auf spirituelle Meinungen angewiesen bin.

Als erstes möchte ich darauf hinweisen das mir mein Anliegen zu 100% ernst ist und ich zu 100% ehrlich sein werde und auch für weitere Fragen uneingeschränkt zu Verfügung stehe.

Um euch mein Anliegen genauer zu erklären muss ich etwas weiter ausholen:

Ich verspühre schon seit ich zurückdenken kann die felsenfeste Gewissheit darüber das ich seelisch ein sanftmütiges weibliches Wesen bin. Dies steht in extremer Diskrepanz zu dem Körper in dem Ich geboren wurde.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen das ich im Gegensatz zu anderen nicht selbst Schuld an meiner Situation bin denn ich habe nicht absichtlich zu lange gewartet bis ich Maßnahmen ergriffen habe. Schon als ich 16 Jahre alt war habe ich förmlich auf Knien um weibliche Hormone gefleht aber ich wurde von boshaften Weißkitteln niemals ernst genommen.

Immer wurde ich mit Standard-Antworten abgespeist wie das es angeblich nur eine Phase wäre oder in dem Alter das Gehirn noch eine kleine Baustelle wäre. Als dann mit 23 mein Wunsch immernoch genau so unumstößlich vorhanden war wurden mir dann schließlich weibliche Hormone verabreicht die jedoch bei einem Körper der bereits gegen meinen Willen eine männliche Pupertät durchlaufen ist aber nur noch begrenzte Wirkungen hatte.

Seit Februar 2014 habe ich zwar die geschlechtsangleichende Operation (so nennt man die OP bei dem männliche Genitalien zu Pseudo-weiblichen umgeformt werden ) hinter mir und es ist auch eine große Erleichterung keine männlichen Genitalien mehr zu haben aber was nützt die beste Scheide wenn der gesammt Körper, besonders mein hässliches Gesicht ruiniert ist.

Ich bräuchte eigentlich schwerwiegende plastische Chirurgie bei der meine gesammten Gesichtsknochen zertrümmer geschnitten und neu modelliert werden, in Amerika ist so etwas sehr pupolär und wird FFS (Facial Feminization Surgery) genannt, dieser Spezialeingriff ist allerdings nicht unter 25.000$ zu haben, was ich mir in absehbarer Zeit nicht leisten kann.

Ich habe es schon mit einzelnen kleineren Eingriffen wie einer Nasenkorrektur und dem anheben der zu schmalen Oberlippe versucht aber das Gesicht dieses Körpers ist und bleibt extrem grob und hässlich, was wirklich alleine auf meine grauenhaften Gesichtszüge rückzuführen ist denn einen Bart und daraus resultiereden Bartschatten habe ich nicht.

Dazu kommt noch meine grässliche Körpergröße von 1,78m, welche ich versucht habe mit einer Gewichtsreduzierung von 76kg auf 58kg zu kompensieren, dies war jedoch nicht im geringsten Erfolgsversprechend denn egal wie zierlich meine Figur wird, die funkturmhafte Körpergröße bleibt logischerweise unverändert.

So viel zu meiner Vorgeschichte, ich bitte euch vielmals um Entschuldigung falls euch meine Erzählung
zu langatmig war aber es ist wichtig das ihr sie kennt.

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:

Ich bin seelisch ein absolut sanftes, hilfsbereites und ultra-feminines Püppchen und ich ertrage es nicht länger in so einem Körper zu leben. Mein größter Wunsch wäre ein komplett anderes Leben und ich wollte euch fragen in wie fern in meiner Situation eine erzwungene vorzeitige Erlösung und Reinkarnation ratsam und sinnvoll wäre.

Mich interessiert die Meinung von jedem der an Reinkarnation glaubt, nicht jedoch psychatrische oder wissenschaftliche Meinungen, denn wenn nach dem Tod nichts mehr kommen sollte ist es eben so, aber mich interessiert der Fall der Eintrifft wenn Hinduismus, Buddhismus oder andere Reinkarnationslehren Recht haben.

Falls es jemanden interessiert warum von dem Reinkarnationsmodel überzeugt bin:

Ich hatte in letzter Zeit wiederkehrende Träume und Visionen von Kali, ohne mich jemals zuvor auch nur ansatzweise mit Spiritualität beschäftigt zu haben und ohne vorher ihren Namen oder ihr Erscheinungsbild zu kennen. Ich habe immer alles Rational und wissenschaftlich betrachtet aber diese Erlebnisse haben mich in meiner bisherigen Weltanschauung erschüttert.

Ich hoffe so sehr das ihr eure Meinungen mit mit teilt,

ganz liebe Grüße

das Narbenseelchen

Hallo Narbenseelchen!

Das Problem, das Du hast, haben sehr viele Transsexuelle, Du bist nicht alleine damit.

Die Veränderungen in der Pubertät sind kaum rückgängig zu machen und die Ärzte sind im Moment noch schwer zu überzeugen, schon Jugendlichen Hormone zu verabreichen, das ändert sich leider nur langsam. Im Fernsehen hab ich den Fall von einem Mädchen gesehen, das in einem männlichen Körper geboren worden ist und welches das Glück hatte, daß die Mutter dafür gekämpft hat, daß das Mädchen schon als Jugendliche Hormone bekommt, mit vielen Attesten hat sie es geschafft und das Mädchen sieht jetzt wirklich wie ein Mädchen aus.
Aber sowas ist schwer zu erreichen, es war ein harter Kampf für die Familie.

Die anderen Transsexuellen müssen sich leider irgendwie damit arrangieren.
Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe und ein Forum etwas für Dich, wo Du mit anderen darüber reden kannst, dieses Leid ist für jemanden, der das selber nicht kennt, nicht wirklich zu verstehen, das hat auch nichts mit Schönheitsidealen zu tun.
Ob eine Operation da hilft, könntest Du auch mit anderen Betroffenen besprechen, vielleicht lernst Du jemanden kennen, der sowas gemacht hat und Dir Tipps geben kann, wie man da rankommt, vielleicht ist ein Zuschuss über die Krankenkasse möglich mit den entsprechenden Attesten.

Was nach dem Tod kommt, kann man nicht mit Sicherheit sagen, auf ein besseres Leben zu spekulieren bringt da nichts.
Vielleicht sollst Du das so erleben und im nächsten Leben passiert dann wieder das gleiche. Vielleicht hast Du eine bestimmte Aufgabe, sollst Dich für Erleichterung für Transsexuelle engagieren, anderen damit helfen. So wie diese Frau, die für ihr Kind einen Durchbruch ermöglicht hat, davor haben Jugendliche keine Hormone bekommen, jetzt gibt es diesen Fall und es ist leichter geworden für andere Jugendliche.
Wer weiß.

Gib nicht auf, Du hast schon so viel erreicht, Du bist stark und wirst den Rest auch noch schaffen. (y)
 
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