Auswandern nach und (Über)Leben in Gran Canaria

Werte(r) Dulcina,

das mit dem Suchen im Innern ist ja schon richtig.
Aber trotzdem kann man doch nicht die Hände in den Schoß legen, wenn man denkt, hier läuft etwas prinzipiell falsch.
Und ich finde, was nützt uns eine Lebensweise, die statt mehr Freizeit uns immer weniger bringt, weil wir ständig lernen, konkurrieren, besser als andere sein sollen? Das ist eigentlich für mich das, was ich als Gefängnis bezeichne.

Das ärgert mich schon lange und noch mehr, das ich wohl der einzige bin, dem das so geht.

mfg
esologe
 
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Du bist nicht der Einzige. Angeblich gibt es in der westlichen Hemisphäre ( 1. Welt - oder wie man es nennen möchte ) 100 Millionen Menschen mit ` gelegentlichen ` Depressionen. In dieser Form sagt die von mir angeführte Zahl wenig aus.
Wenn sich aus der Äußerung des Unwohlseins Erleichterung ergibt, dann ist das schon mal fein. Es gibt allerdings auch jede Menge Beispiele dafür, daß es Menschen immer wieder schaffen, aus der eigenen Unzufirdenheit etwas Lebendiges hervorzubringen. Viel Erfolg !
 
Das ärgert mich schon lange und noch mehr, das ich wohl der einzige bin, dem das so geht.

Sei beruhig, das geht vielen so. Nur, wir haben hier tatsächlich noch das beste System, gerade dahingehend, wenn wir auswandern wollen.

Denn dann sind wir Fremde im anderen Land und wenn wir da überleben wollen, dürfen wir die untersten Arbeiten verrichten, die heimische dort nicht wollen. Was in sich logisch ist.

Es sei den, du bringst genügend Kohle mit. Nur auch hier wieder, wo es eine Ferieninsel ist, wirst du nicht genug Kohle haben um dort was zu kaufen.

Oder du bist ein super Handwerker, ein Allroundtalent. Ja, dann hast du auch woanders Chancen, aber auch wieder für mehr Arbeit als hier. Was auch in sich wieder logisch ist.
 
esologe schrieb:
das mit dem Suchen im Innern ist ja schon richtig.
Aber trotzdem kann man doch nicht die Hände in den Schoß legen, wenn man denkt, hier läuft etwas prinzipiell falsch.
Und ich finde, was nützt uns eine Lebensweise, die statt mehr Freizeit uns immer weniger bringt, weil wir ständig lernen, konkurrieren, besser als andere sein sollen? Das ist eigentlich für mich das, was ich als Gefängnis bezeichne.

Das ärgert mich schon lange und noch mehr, das ich wohl der einzige bin, dem das so geht.

Kann mir nur schwer bis gar nicht vorstellen, dass du der einzige bist, dem es so geht. ;)

Und ehrlich gesagt... ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass es auf den Kanaren anders sein sollte als hierzulande. Ich weiss von zwei Ländern, wo (wenn man bei zuständigen Stellen Recherchen wegen Auswanderung anstellt) als erstes mal die Frage gestellt wird, ob man seinen Lebensunterhalt selbst finanzieren kann. Das ist die grösste Sorge. Man muss nachweisen können, dass man diesem Staat nicht auf der Tasche liegt.

Du fühlst dich in einem Gefängnis. Aber ich stimme mit dulcina überein, dass die Freiheit zuerst in deinem Inneren entstehen muss, bevor sie im Aussen sichtbar werden kann. Deine innere Einstellung nimmst du mit, wohin du auch auswanderst. Der erste Schritt wäre für mich zuerst mal, die Ist-Situation anzunehmen (innerer Kampf und Krampf macht müde). Und dann zu schauen... Was kann ich an meiner Situation verbessern, wo kann ich gedanklich "aussteigen". Einfach nur ins Ausland zu fliehen, weil es in DE so schrecklich ist, ist - sorry - ein bisschen naiv, denn auch im Ausland gibt es Überlebens- sprich Konkurrenzkampf und musst du schauen, wie du deine Kröten zum Überleben verdienen kannst.

Was spricht dagegen, wenn du dir in DE ein einsam gelegenes Grundstück kaufst, dort eine wetterfeste Hütte für dich baust? Muss es unbedingt eine Höhle auf Cran Canaria (ist da vielleicht Abenteuerlust der Motor?) sein? Dann bist du auch "weit vom Schuss", machst dein eigenes Ding mit Gemüse-/Obstanbau, ein paar Hühnern usw. und hast, sollte es tatsächlich nötig werden, den Schutz des Sozialstaates, sprich Versorgung im Krankheitsfall etc. Wenn du keine familiären Verpflichtungen hast (das wäre ja das Nächste, was zu bedenken wäre), ist es doch auch in DE kommod, auf eigene Kosten gerade mal so viel zu arbeiten, wie man selbst zum Leben braucht.

lichtbrücke
 
Was spricht dagegen, wenn du dir in DE ein einsam gelegenes Grundstück kaufst, dort eine wetterfeste Hütte für dich baust? Muss es unbedingt eine Höhle auf Cran Canaria (ist da vielleicht Abenteuerlust der Motor?) sein? Dann bist du auch "weit vom Schuss", machst dein eigenes Ding mit Gemüse-/Obstanbau, ein paar Hühnern usw. und hast, sollte es tatsächlich nötig werden, den Schutz des Sozialstaates, sprich Versorgung im Krankheitsfall etc. Wenn du keine familiären Verpflichtungen hast (das wäre ja das Nächste, was zu bedenken wäre), ist es doch auch in DE kommod, auf eigene Kosten gerade mal so viel zu arbeiten, wie man selbst zum Leben braucht.[/QUOTE]

Hallo Lichtbrücke,

was spricht gegen Deutschland?
Eigentlich in erster Linie das Klima, so dass ich solch ein Vorhaben für Deutschland abgehakt habe.
Ansonsten ist dein Vorschlag schon gut.

Aber noch mal: mich ärgert vor allem, dass man heutzutage (trotz oder wegen unseres Lebensstandards?) immer noch so lange arbeiten muss wie die Urmenschen (oder vielleicht sogar länger) und das dabei das Leben neben der Arbeit zu kurz kommt. Viele sagen sich deshalb innerlich, die Arbeit i s t mein Leben. Ich finde das aber falsch, weil es bedeutet, dass man sich mit seinem Gefängnis identifiziert. Und dafür bin ich eigentlich, dass wir wieder arbeiten um zu leben und nicht umgekehrt.
Aber vielleicht muss ich das später in einem neuen Thread mal zur Diskussion stellen, weil der Bogen von Gran Canaria zu unserer Lebenseinstellung vielleicht nicht mehr nach zu vollziehen ist.
Das ist eigentlich die tiefere Ursache meines Ärgers - das habe ich jetzt wenigstens begriffen.

mfg
Esologe
 
Ein wenig Geld braucht jeder. Wie willst du das beschaffen, mittels Straßenverkauf deiner Ernte?

Hallo Schugga,

ja, so war der Plan.
Ich hätte mir gedacht, dass man sich einen Hain kauft, wo Südfrüchte wachsen. Die nutze ich zuerst für den Selbstverzehr und eventuelle Überschüsse werden verkauft, um auch mal was anderes zu essen.
Mit der restlichen Zeit überlege ich mir dann, was man dort anstellen kann - ich denke, mir wird da schon was einfallen.

mfg
Esologe
 
Mit dem Straßenverkauf wirst du aber nicht weit kommen. Schon alleine deshalb weil gerade auch die Touristen auf Gran Canaria gewarnt werden, nichts von der Straße zu kaufen, da viele Diebe (guckst nicht, sind deine Wertgegenstände vom Komplizen des Verkäufers geklaut) und Betrüger (minderwertige Ware) dort so arbeiten.
Also bräuchtest du jemanden der dir kontinuierlich den Überschuss abkauft.
Und dann müsstest d u dich aber wieder mit Verkauf/Steuern usw befassen.
 
Hallo esologe

Aber noch mal: mich ärgert vor allem, dass man heutzutage (trotz oder wegen unseres Lebensstandards?) immer noch so lange arbeiten muss wie die Urmenschen (oder vielleicht sogar länger) und das dabei das Leben neben der Arbeit zu kurz kommt. Viele sagen sich deshalb innerlich, die Arbeit i s t mein Leben. Ich finde das aber falsch, weil es bedeutet, dass man sich mit seinem Gefängnis identifiziert. Und dafür bin ich eigentlich, dass wir wieder arbeiten um zu leben und nicht umgekehrt.
Aber vielleicht muss ich das später in einem neuen Thread mal zur Diskussion stellen, weil der Bogen von Gran Canaria zu unserer Lebenseinstellung vielleicht nicht mehr nach zu vollziehen ist.
Das ist eigentlich die tiefere Ursache meines Ärgers - das habe ich jetzt wenigstens begriffen.

Ja, ich habe dich glaube ich richtig verstanden. Deshalb meinte ich ja, in DE auszusteigen aus diesem Arbeits-/Konsum-/Luxuswahn. Gegen Wetter und Temperaturen komme ich natürlich nicht an. ;) Obwohl... das soll sich ja angeblich irgendwann mal alles verschieben mit diesem ominösen Polsprung oder so, bin da nicht bewandert.

Wenn es dein tiefer Herzenswunsch ist, dieses Aussteigerleben auf Cran Canaria zu praktizieren, wirst du dieses Ziel auch erreichen. Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen auf Cran Canaria (sofern sie nicht in diversen Touristenburgen arbeiten) eine andere Lebens-/Arbeitseinstellung haben als hierzulande, schon allein wegen der Mittagshitze. Wird wohl auch in andern südeurop. Ländern ähnlich sein.

Das Thema Aussteigen aus Arbeits- und Konsumwahn ist glaube ich tatsächlich ein anderes und hat mit Thema Auswandern nur bedingt etwas zu tun.

lichtbrücke
 
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Ja wenn aussteigen aus dem Konsumwahn so einfach wäre.
Man fühlt sich immer so reich/arm wie man im Gegensatz zum Umfeld da steht.

Würde man mit seinem Hab und Gut welches man hier hat in der Wüste leben, würde man sich unermesslich reich vorkommen und wohl nur noch sehr wenig kaufen.
Aber lebt man unter dem Durchschnitt der anderen (hier...die anderen haben Ipod, Flachbildfernseh, Auto, Swimmingpool) arbeitet man darauf hin den Lebensstandard auch zu haben, und fühlt sich arm wenns nicht so ist.
 
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